Friedrich Ludwig von Hartmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Friedrich Ludwig von Hartmann''' (* [[31. Dezember]] [[1773]] in Ulm; † [[26. Juni]] [[1844]] in  Bad Kirchschlag, [[OÖ]].) war ein höherer Salzburger, schließlich österreichischer Beamter.
  
'''Friedrich Ludwig von Hartmann''' war (zumindest) im Jahr 1803 salzburgischer Hofrat und Sekretär der [[Kurfürstentum Salzburg|kurfürstlich-salzburgischen]] Regierungskonferenz<ref> Putzer, Peter: Kursalzburg. Ein Beitrag zur Territorialen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte gegen Ende des alten Reiches. Jur. Habilitationsschrift (masch.). Salzburg 1969. S. 203.</ref>, wird gar als einer der zentralen Entscheidungsträger des Kurfürstentums bezeichnet<ref>[http://www.salzburgcoins.at/Landesfuersten/html/L19_ferdinand.htm „Kurfürst&nbsp;Erzherzog&nbsp;Ferdinand“&nbsp;auf&nbsp;''www.salzburgcoins.at'']</ref>.  
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== Familie ==
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Sein Großvater Friedrich Ludwig Hartmann (* [[20. März]] [[1695]] in Jebenhausen, [[Württemberg]]; † [[5. Mai]] [[1756]] in der [[Stadt Salzburg]]), Sohn eines evangelischen Predigers, wurde katholisch und [[Domkapitel|domkapitlischer]] [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kastner]] in Salzburg.
  
Er ist vielleicht ident mit einem ''Johann'' Friedrich Ludwig von Hartmann (1744–1813)<ref> http://www.sejm-wielki.pl/b/sw.45713</ref>, der dem Namen und dem Alter nach der Vater des ''kaiserlichen'' Beamten Friedrich Ludwig von Hartmann (1773 bis 1844) sein könnte (der selbst wohl nicht ident mit unserem ''kurfürstlich-salzburgischen Hofrat'' ist<ref>Der Zweifel an solcher Identität ist insbesondere dadurch motiviert, dass man als 30-Jähriger (* 1773) im Jahr 1803 wohl nicht leicht bereits Hofrat sein konnte.</ref>. Die Familie jenes kaiserlichen Beamten Friedrich Ludwig von Hartmann stand von 1823 bis 1828 in freundschaftlicher Verbindung mit dem Komponisten [[Franz Schubert]] (1797–1828), weshalb ihr etliche wertvolle Nachrichten über Schuberts Leben zu verdanken sind<ref name= "Clive"> [http://books.google.at/books?id=gBNGk5cKwcUC&pg=PA68&lpg=PA68&dq=%22Friedrich+Ludwig+von+Hartmann%22 H. P. Clive: Schubert and his world (1997), S. 68] </ref>; Friedrich Ludwig von Hartmann hatte mit seiner Frau Maria Anna von Schallhammer (* 1779) fünf Kinder:<ref name= "Clive"/>
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Von seinen Söhnen wurde der zweitgeborene, [[Siegmund von Hartmann|Siegmund Christof]] (* [[30. August]] [[1737]] in der Stadt Salzburg; † [[11. Oktober]] [[1821]] ebenda), Ratskonsulent bei der [[Reich]]sstadt Ulm und [[1781]] in den Reichsadelsstand erhoben. [[1784]] wurde er salzburgischer Beamter ([[Salzburger Hofkammer|Hofkammerrat]], später Pflegskommissär), [[1804]] pensioniert. Er hatte den Sohn Friedrich Ludwig und drei Töchter.
* Anna Maria (* 29. Oktober 1800 [[Aigen]] bei [[Salzburg]], 17. Juli 1881 ebenda), verh. mit Graf Anton Revertera von Salandra (1785-1867)  
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* Fritz (1805–1850)
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== Leben ==
*Franz (1808–1875)
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Friedrich Ludwig von Hartmann war zu Beginn seiner Beamtenlaufbahn im Jahr [[1791]] Finanzbeamter (Akzessist) im damals salzburgischen [[Mühldorf am Inn]], [[1794]] in Salzburg. [[1799]] wurde er von [[Fürsterzbischof]] [[Hieronymus Graf Colloredo]] zum geheimen Hofsekretär ernannt. [[1803]] wurde er [[Hofrat]] und [[Kurfürstentum Salzburg|kurfürstlich-salzburgischer]] Staatsratssekretär, wobei er dem Staatsminister [[Marchese Federigo Manfredini|Manfredini]] zugeteilt war.<ref> Putzer, Peter: Kursalzburg. Ein Beitrag zur territorialen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte gegen Ende des alten Reiches. Jur. Habilitationsschrift (masch.). Salzburg 1969. S. 203.</ref>  
* Ludwig (Luis, 1810–1881)
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* Therese (* 1812)
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Friedrich Ludwig von Hartmann folgte Kurfürst [[Ferdinand III. von Toskana]], nachdem dieser im Jahr [[1806]] Salzburg verloren und stattdessen das Großherzogtum Würzburg erhalten hatte, nach Würzburg (heute [[Bayern]]) und fungierte auch dort als Staatsratssekretär.<ref> [http://www.napoleon-series.org/research/almanac/chapter1/c_chapter1e.html L'Almanach Impérial pour L'année 1810, Chapitre Ier, Section III, Wurtzbourg.] Dies belegt auch der Umstand, dass verschiedene Proklamationen des Großherzogs (von Würzburg) die Contresignatur "F.L. v. Hartmann" tragen ([http://books.google.at/books?id=oIYTAAAAYAAJ&pg=PA296&lpg=PA296&dq=f+l+v.%22+%22Hartmann%22] [http://www.documentarchiv.de/nzjh/1810/besitzergreifung-wuerzburg.html] [http://books.google.at/books?id=yxMLAAAAIAAJ&pg=PA206&lpg=PA206&dq=Hartmann] [http://books.google.at/books?id=WhMLAAAAIAAJ&pg=PA49&lpg=PA49&dq=Hartmann], alle Beispiele aus dem Jahr 1810).</ref>
Jener kaiserliche Beamte ist wohl<ref>(worauf der Geburtsort seiner ältesten Tochter hindeutet)</ref> salzburgischer Herkunft, ist vielleicht [[Ferdinand III.|Kurfürst Ferdinand]] 1806 nach Würzburg gefolgt und dort – nach Würzburgs Anschluss an [[Bayern]] wohl in bayrischen Diensten – bis 1816 geblieben, jedenfalls 1816 mit seiner Familie nach Salzburg (zurück) gekommen (wo er offenbar als Finanz-Kreisrat wirkte<ref>[http://www.salzburg.gv.at/pdf-museumsakten.doc Museumsakt musakt 366]</ref>) und 1820 nach Linz gegangen, wo er eine höhere Stelle bei der [[Herzogtum Salzburg#1816_bis_1848_(Salzburg_als_oberösterreichischer_Kreis)|obderennsischen Landesregierung]] einnahm.<ref name= "Clive">
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==Quellen, Fußnoten ==
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Friedrich Ludwig von Hartmann übersiedelte [[1814]]<ref>Für dieses Jahr wird er bei [[Franz Martin]] als bayrischer Kreisrat bezeichnet.</ref> oder 1816<ref name= "Clive"/> mit seiner Familie von Würzburg nach Salzburg.
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In Salzburg wirkte er offenbar als Finanz-Kreisrat.<ref>[http://www.salzburg.gv.at/pdf-museumsakten.doc Museumsakt musakt 366]</ref> [[1820]] ging er nach [[Linz]], wo er eine höhere Stelle bei der [[Herzogtum Salzburg#1816_bis_1848_(Salzburg_als_oberösterreichischer_Kreis)|obderennsischen Landesregierung]] einnahm.<ref name= "Clive"/>
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== Familie ==
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Friedrich Ludwig von Hartmann hatte im Jahr [[1799]] geheiratet. Mit seiner Frau Maria Anna von Schallhammer (* [[1779]]; † [[1857]]), Tochter des Anton [[Anton von Schallhammer|Ritter von Schallhammer]], Hofrat und Universitätsprofessor, und der Barbara [[Franz Freiherr von Spiegelfeld|von Spiegelfeld]], hatte er fünf Kinder:
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* Anna Maria (* [[1800]] in [[Aigen (Gemeinde)|Aigen]] bei Salzburg; † 1881 ebenda), verheiratet mit dem k. k. Major Anton Grafen [[Revertera-Salandra|Revertera ''dei duchi della Salandra'']] (* [[1785]]; † [[1867]])
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* Friedrich (* [[1805]]; † [[1850]]), [[Bezirkshauptmann]] in [[Braunau]]
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* Franz (* [[1808]]; † [[1875]]), zuletzt Kreisgerichtspräsident in Korneuburg ([[NÖ]]).
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* Ludwig ''Luis'' (* [[1810]]; † [[1881]]), Finanzdirektor in Salzburg
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* Therese (* [[1812]]), verheiratete Rittfrau von Arbter
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Seine Familie stand von [[1823]] bis [[1828]] in freundschaftlicher Verbindung mit dem Komponisten [[Franz Schubert]] (* [[1797]]; † [[1828]]), weshalb ihr etliche wertvolle Nachrichten über Schuberts Leben zu verdanken sind.<ref name= "Clive"> [http://books.google.at/books?id=gBNGk5cKwcUC&pg=PA68&lpg=PA68&dq=%22Friedrich+Ludwig+von+Hartmann%22 H. P. Clive: Schubert and his world (1997), S. 68.]</ref>
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Sohn Franz wurde [[1875]] mit dem Prädikat "von Valpezon und Rozbierschitz" (Orte, wo zwei seiner Söhne im Jahr [[1866]] gefallen waren) in den Adelsstand erhoben.
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== Quelle ==
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* [[Franz Martin]]: [[Hundert Salzburger Familien|''Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 68. Hartmann'']], in: Mitteilungen der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 80 (1940), S. 129-132.
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== Fußnoten ==
 
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Aktuelle Version vom 20. Dezember 2024, 13:50 Uhr

Friedrich Ludwig von Hartmann (* 31. Dezember 1773 in Ulm; † 26. Juni 1844 in Bad Kirchschlag, .) war ein höherer Salzburger, schließlich österreichischer Beamter.

Familie

Sein Großvater Friedrich Ludwig Hartmann (* 20. März 1695 in Jebenhausen, Württemberg; † 5. Mai 1756 in der Stadt Salzburg), Sohn eines evangelischen Predigers, wurde katholisch und domkapitlischer Kastner in Salzburg.

Von seinen Söhnen wurde der zweitgeborene, Siegmund Christof (* 30. August 1737 in der Stadt Salzburg; † 11. Oktober 1821 ebenda), Ratskonsulent bei der Reichsstadt Ulm und 1781 in den Reichsadelsstand erhoben. 1784 wurde er salzburgischer Beamter (Hofkammerrat, später Pflegskommissär), 1804 pensioniert. Er hatte den Sohn Friedrich Ludwig und drei Töchter.

Leben

Friedrich Ludwig von Hartmann war zu Beginn seiner Beamtenlaufbahn im Jahr 1791 Finanzbeamter (Akzessist) im damals salzburgischen Mühldorf am Inn, 1794 in Salzburg. 1799 wurde er von Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo zum geheimen Hofsekretär ernannt. 1803 wurde er Hofrat und kurfürstlich-salzburgischer Staatsratssekretär, wobei er dem Staatsminister Manfredini zugeteilt war.[1]

Friedrich Ludwig von Hartmann folgte Kurfürst Ferdinand III. von Toskana, nachdem dieser im Jahr 1806 Salzburg verloren und stattdessen das Großherzogtum Würzburg erhalten hatte, nach Würzburg (heute Bayern) und fungierte auch dort als Staatsratssekretär.[2]

Friedrich Ludwig von Hartmann übersiedelte 1814[3] oder 1816[4] mit seiner Familie von Würzburg nach Salzburg.

In Salzburg wirkte er offenbar als Finanz-Kreisrat.[5] 1820 ging er nach Linz, wo er eine höhere Stelle bei der obderennsischen Landesregierung einnahm.[4]

Familie

Friedrich Ludwig von Hartmann hatte im Jahr 1799 geheiratet. Mit seiner Frau Maria Anna von Schallhammer (* 1779; † 1857), Tochter des Anton Ritter von Schallhammer, Hofrat und Universitätsprofessor, und der Barbara von Spiegelfeld, hatte er fünf Kinder:

Seine Familie stand von 1823 bis 1828 in freundschaftlicher Verbindung mit dem Komponisten Franz Schubert (* 1797; † 1828), weshalb ihr etliche wertvolle Nachrichten über Schuberts Leben zu verdanken sind.[4]

Sohn Franz wurde 1875 mit dem Prädikat "von Valpezon und Rozbierschitz" (Orte, wo zwei seiner Söhne im Jahr 1866 gefallen waren) in den Adelsstand erhoben.

Quelle

Fußnoten

  1. Putzer, Peter: Kursalzburg. Ein Beitrag zur territorialen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte gegen Ende des alten Reiches. Jur. Habilitationsschrift (masch.). Salzburg 1969. S. 203.
  2. L'Almanach Impérial pour L'année 1810, Chapitre Ier, Section III, Wurtzbourg. Dies belegt auch der Umstand, dass verschiedene Proklamationen des Großherzogs (von Würzburg) die Contresignatur "F.L. v. Hartmann" tragen ([1] [2] [3] [4], alle Beispiele aus dem Jahr 1810).
  3. Für dieses Jahr wird er bei Franz Martin als bayrischer Kreisrat bezeichnet.
  4. 4,0 4,1 4,2 H. P. Clive: Schubert and his world (1997), S. 68.
  5. Museumsakt musakt 366