Rudolf Biebl: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „Unternehmer (historisch)“ durch „Unternehmer (Geschichte)“) |
K (Textersetzung - „Kategorie:Kaufmann (Geschichte)“ durch „“) |
||
| (13 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | '''Rudolf Biebl''' (* [[6. April]] [[1820]] in [[Salzburg]]; † [[19. April]] [[1895]] ebenda) war [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]] und Abgeordneter zum [[Salzburger Landtag]]. | + | '''Rudolf Biebl''' (* [[6. April]] [[1820]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[19. April]] [[1895]] ebenda) war [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]] und Abgeordneter zum [[Salzburger Landtag]]. |
| − | ==Familie und Berufsleben== | + | == Familie und Berufsleben == |
| − | Rudolf Biebl wurde im sogenannten [[Klingenschmiedhaus|Schmied-Biebl-Haus]] in der [[Linzer Gasse]] geboren. Er erlernte den Kaufmannsberuf und führte im Haus [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] 2 bereits im Alter von 29 Jahren ein [[Textilhaus Thalhammer|Tuch- und Manufaktur-Geschäft | + | Rudolf Biebl wurde im sogenannten [[Klingenschmiedhaus|Schmied-Biebl-Haus]] in der [[Linzer Gasse]] geboren. Er erlernte den Kaufmannsberuf und führte im Haus [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] 2 bereits im Alter von 29 Jahren ein [[Textilhaus Thalhammer|Tuch- und Manufaktur-Geschäft ''Wegschaider & Biebl'']], (heute ''Hämmerle''). [[1852]] ehelichte er die Kaufmannstochter Marie [[Arrigler]]. Dieser Verbindung entstammten fünf Söhne und vier Töchter (vgl. den Artikel [[Biebl]]). |
In den Jahren von [[1856]] bis [[1875]] war er in der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Salzburger Handels- und Gewerbekammer]] tätig, wobei er von [[1858]] bis [[1860]] und später nochmals von [[1874]] bis [[1875]] als deren Präsident fungierte. Zudem war er seit der Gründung [[1860]] Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. | In den Jahren von [[1856]] bis [[1875]] war er in der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Salzburger Handels- und Gewerbekammer]] tätig, wobei er von [[1858]] bis [[1860]] und später nochmals von [[1874]] bis [[1875]] als deren Präsident fungierte. Zudem war er seit der Gründung [[1860]] Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. | ||
| − | ==Politisches Wirken== | + | == Politisches Wirken == |
Mit 38 Jahren wurde er [[1858]] in den [[Salzburger Gemeinderat]] gewählt und profilierte sich in Verwaltungs- und Finanzfragen. [[1861]] gehörte er dem erstmals zusammengetretenen [[Salzburger Landtag]] an. Als Abgeordneter (bis [[1870]]) setzte er sich dabei vor allem – wenn auch erfolglos - für die Freigabe der Gewerbe und für die Grundentlastung ein. | Mit 38 Jahren wurde er [[1858]] in den [[Salzburger Gemeinderat]] gewählt und profilierte sich in Verwaltungs- und Finanzfragen. [[1861]] gehörte er dem erstmals zusammengetretenen [[Salzburger Landtag]] an. Als Abgeordneter (bis [[1870]]) setzte er sich dabei vor allem – wenn auch erfolglos - für die Freigabe der Gewerbe und für die Grundentlastung ein. | ||
| Zeile 13: | Zeile 13: | ||
Er bewies Weitsicht mit der Regulierung und Anlage des [[Giselakai]]s, die der Stadtgemeinde nach dem Verkauf der dadurch gewonnenen Baugründe einen satten Gewinn von mehr 120.000 [[Gulden]] einbrachte, und sorgte in einer schwierigen Zeit mit seinem rigorosen, aber durchdachten Finanzprogramm für die Realisierung vieler wichtiger Vorhaben. | Er bewies Weitsicht mit der Regulierung und Anlage des [[Giselakai]]s, die der Stadtgemeinde nach dem Verkauf der dadurch gewonnenen Baugründe einen satten Gewinn von mehr 120.000 [[Gulden]] einbrachte, und sorgte in einer schwierigen Zeit mit seinem rigorosen, aber durchdachten Finanzprogramm für die Realisierung vieler wichtiger Vorhaben. | ||
| − | In seine Amtszeit fielen unter anderem die Eröffnung der Aerarischen Hauptbrücke (heutige [[Staatsbrücke]]) am [[10. Mai]] [[1877]], die Anlage des [[Kommunalfriedhof]]s in der Gemeinde [[Morzg]] (eröffnet [[1. Jänner]] [[1879]]), Bau und Einweihung des Franz-Carl-Gehstegs (heute [[Müllner Steg]]; eröffnet am [[15. August]] [[1878]]), der Neubau der [[Karolinenbrücke]] (eröffnet [[2. Februar]] [[1884]]) und der Baubeginn der [[Rote Elektrische|Trambahnstrecke]] bis zur Landesgrenze am [[Hangendenstein-Pass|Hangenden Stein]] ([[13. Juli]] [[1884]]). | + | In seine Amtszeit fielen unter anderem die Eröffnung der Aerarischen Hauptbrücke (heutige [[Staatsbrücke]]) am [[10. Mai]] [[1877]], die Anlage des [[Kommunalfriedhof]]s in der Gemeinde [[Morzg (Gemeinde)|Morzg]] (eröffnet [[1. Jänner]] [[1879]]), Bau und Einweihung des Franz-Carl-Gehstegs (heute [[Müllner Steg]]; eröffnet am [[15. August]] [[1878]]), der Neubau der [[Karolinenbrücke]] (eröffnet [[2. Februar]] [[1884]]) und der Baubeginn der [[Rote Elektrische|Trambahnstrecke]] bis zur Landesgrenze am [[Hangendenstein-Pass|Hangenden Stein]] ([[13. Juli]] [[1884]]). |
| − | Ein Höhepunkt seiner Amtsperiode war am [[19. September]] [[1877]] die Zusammenkunft des österreichisch-ungarischen Außenministers Graf Gyula Andrássy mit dem deutschen Reichskanzler [[Otto von Bismarck|Otto Fürst Bismarck]] im [[Hôtel de l'Europe]]. | + | Ein Höhepunkt seiner Amtsperiode war am [[19. September]] [[1877]] die Zusammenkunft des österreichisch-ungarischen Außenministers Graf Gyula Andrássy mit dem deutschen Reichskanzler [[Otto von Bismarck|Otto Fürst Bismarck]] im [[Grand Hôtel de l'Europe (Stadt Salzburg)|Grand Hôtel de l'Europe]]. |
Nach einer mehr als zehnjährigen Tätigkeit trat Rudolf Biebl [[1885]] vom Amt des Bürgermeisters zurück. Bis [[1890]] war er noch ein zweites Mal als Landtagsabgeordneter (Beginn [[1879]]) tätig, wobei er in den letzten Jahren als Obmann den Liberalen Klub repräsentierte. Zeitgenossen beschrieben ihn als einen "glühenden Anhänger freiheitlicher Prinzipien, der aber auch allzeit von echter Religiosität erfüllt war". | Nach einer mehr als zehnjährigen Tätigkeit trat Rudolf Biebl [[1885]] vom Amt des Bürgermeisters zurück. Bis [[1890]] war er noch ein zweites Mal als Landtagsabgeordneter (Beginn [[1879]]) tätig, wobei er in den letzten Jahren als Obmann den Liberalen Klub repräsentierte. Zeitgenossen beschrieben ihn als einen "glühenden Anhänger freiheitlicher Prinzipien, der aber auch allzeit von echter Religiosität erfüllt war". | ||
| − | ==Ehrungen und Ableben== | + | == Ehrungen und Ableben == |
| − | Für seine Teilnahme an einer Hilfsaktion für verwundete deutsche Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg ([[1870]] | + | Für seine Teilnahme an einer Hilfsaktion für verwundete deutsche Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg ([[1870]] bis [[1871]]) zeichnete ihn König [[Ludwig II. von Bayern]] [[1871]] mit der kgl. Bayerischen Verdienst-Medaille aus. [[Kaiser Franz Joseph I.]] verlieh ihm den Orden der Eisernen Krone III. Klasse, weiters wurde er zum Commandeur des [[Belgien|Belgischen]] Leopold-Ordens ernannt. |
Die [[Stadt Salzburg]] ehrte ihn noch während seiner Amtszeit als Bürgermeister am [[13. Jänner]] [[1879]] mit der Verleihung der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft]] | Die [[Stadt Salzburg]] ehrte ihn noch während seiner Amtszeit als Bürgermeister am [[13. Jänner]] [[1879]] mit der Verleihung der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft]] | ||
| − | :''"in dankbarer Erinnerung an dessen vieljähriges und verdienstvolles Wirken als Mitglied des Landtages, Gemeinderathes und der Handelskammer, so wie in gebührender Anerkennung seiner besonders hervorragenden Verdienste um die Stadt Salzburg durch die mit seltener Thatkraft unermüdlicher Ausdauer und trotz der schwierigen Zeitverhältnisse mit glänzendem Erfolge geführte Leitung der Gemeindeverwaltung als Bürgermeister."'' | + | :''"...in dankbarer Erinnerung an dessen vieljähriges und verdienstvolles Wirken als Mitglied des Landtages, Gemeinderathes und der Handelskammer, so wie in gebührender Anerkennung seiner besonders hervorragenden Verdienste um die Stadt Salzburg durch die mit seltener Thatkraft unermüdlicher Ausdauer und trotz der schwierigen Zeitverhältnisse mit glänzendem Erfolge geführte Leitung der Gemeindeverwaltung als Bürgermeister."'' |
:(Auszug aus dem Ernennungsakt). | :(Auszug aus dem Ernennungsakt). | ||
Nach seinem Ableben wurde Rudolf Biebl in der Familiengruft auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]] beigesetzt. An seinem Leichenbegängnis am [[21. April]] [[1895]], das von seinem Wohnhaus in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] 2 aus zum Kommunalfriedhof führte, säumten zahlreiche Bürger aus allen Schichten der Bevölkerung den Weg und erwiesen dem verdienten Altbürgermeister die letzte Ehre. | Nach seinem Ableben wurde Rudolf Biebl in der Familiengruft auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]] beigesetzt. An seinem Leichenbegängnis am [[21. April]] [[1895]], das von seinem Wohnhaus in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] 2 aus zum Kommunalfriedhof führte, säumten zahlreiche Bürger aus allen Schichten der Bevölkerung den Weg und erwiesen dem verdienten Altbürgermeister die letzte Ehre. | ||
| − | Eine weitere Anerkennung wurde ihm [[1909]] posthum mit der Benennung der [[Rudolf-Biebl-Straße]] zuteil. Diese verbindet als Fortsetzung der [[Aiglhofstraße]] zur [[Ignaz-Harrer-Straße]] die Stadtteile [[Maxglan]] ([[Aiglhof]]) und [[Lehen]]. | + | Eine weitere Anerkennung wurde ihm [[1909]] posthum mit der Benennung der [[Rudolf-Biebl-Straße]] zuteil. Diese verbindet als Fortsetzung der [[Aiglhofstraße]] zur [[Ignaz-Harrer-Straße]] die Stadtteile [[Maxglan]] ([[Aiglhof]]) und [[Lehen (Stadt Salzburg)|Lehen]]. |
| − | ==Literatur und Quellen == | + | == Literatur und Quellen == |
* [[Ludwig Netsch]]: ''Die Salzburger Bürgermeister ab 1847.'' Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980 | * [[Ludwig Netsch]]: ''Die Salzburger Bürgermeister ab 1847.'' Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980 | ||
* [[Josef Gassner (Historiker)|Dr. Josef Gassner]]: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[SMCA|Museums Carolino-Augusteum]]. Salzburg 1954 | * [[Josef Gassner (Historiker)|Dr. Josef Gassner]]: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[SMCA|Museums Carolino-Augusteum]]. Salzburg 1954 | ||
| Zeile 36: | Zeile 36: | ||
{{Quelle Salzburgs Synchronik}} | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} | ||
{{Quelle Franz Martin}} | {{Quelle Franz Martin}} | ||
| − | ==Weblinks== | + | == Weblinks == |
* [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166144/t2_155770/p2_155867.htm Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie] | * [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166144/t2_155770/p2_155867.htm Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie] | ||
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Biebl ''Rudolf Biebl'' in der Wikipedia] | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Biebl ''Rudolf Biebl'' in der Wikipedia] | ||
| Zeile 47: | Zeile 47: | ||
}} | }} | ||
| − | {{SORTIERUNG: Biebl, Rudolf}} | + | {{SORTIERUNG:Biebl, Rudolf}} |
[[Kategorie:Person]] | [[Kategorie:Person]] | ||
[[Kategorie:Person (Geschichte)]] | [[Kategorie:Person (Geschichte)]] | ||
| Zeile 61: | Zeile 61: | ||
[[Kategorie:Wirtschaftstreibender]] | [[Kategorie:Wirtschaftstreibender]] | ||
[[Kategorie:Unternehmer]] | [[Kategorie:Unternehmer]] | ||
| − | + | ||
[[Kategorie:Kaufmann]] | [[Kategorie:Kaufmann]] | ||
| + | |||
[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]] | [[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]] | ||
[[Kategorie:Töchter und Söhne der Stadt Salzburg]] | [[Kategorie:Töchter und Söhne der Stadt Salzburg]] | ||
[[Kategorie:Stadt Salzburg]] | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] | ||
| + | [[Kategorie:Geboren 1820]] | ||
| + | [[Kategorie:Gestorben 1895]] | ||
Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 15:27 Uhr
Rudolf Biebl (* 6. April 1820 in der Stadt Salzburg; † 19. April 1895 ebenda) war Bürgermeister der Stadt Salzburg und Abgeordneter zum Salzburger Landtag.
Familie und Berufsleben
Rudolf Biebl wurde im sogenannten Schmied-Biebl-Haus in der Linzer Gasse geboren. Er erlernte den Kaufmannsberuf und führte im Haus Rathausplatz 2 bereits im Alter von 29 Jahren ein Tuch- und Manufaktur-Geschäft Wegschaider & Biebl, (heute Hämmerle). 1852 ehelichte er die Kaufmannstochter Marie Arrigler. Dieser Verbindung entstammten fünf Söhne und vier Töchter (vgl. den Artikel Biebl).
In den Jahren von 1856 bis 1875 war er in der Salzburger Handels- und Gewerbekammer tätig, wobei er von 1858 bis 1860 und später nochmals von 1874 bis 1875 als deren Präsident fungierte. Zudem war er seit der Gründung 1860 Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
Politisches Wirken
Mit 38 Jahren wurde er 1858 in den Salzburger Gemeinderat gewählt und profilierte sich in Verwaltungs- und Finanzfragen. 1861 gehörte er dem erstmals zusammengetretenen Salzburger Landtag an. Als Abgeordneter (bis 1870) setzte er sich dabei vor allem – wenn auch erfolglos - für die Freigabe der Gewerbe und für die Grundentlastung ein.
Am 27. Dezember 1875 wurde Rudolf Biebl als Nachfolger Ignaz Harrers zum Bürgermeister der Landeshauptstadt gewählt. Trotz einer finanziellen Notlage, bedingt durch den Bau der kostenintensiven Fürstenbrunner Wasserleitung für das Wasser der Fürstenbrunner Quelle und den Börsenkrach nach der Wiener Weltausstellung von 1873, die auch Salzburg nicht verschonte, verstand es Biebl, mit einem Sparkurs eine rasche Konsolidierung der Finanzlage, ohne große steuerliche Belastungen für die Bevölkerung, herbeizuführen.
Er bewies Weitsicht mit der Regulierung und Anlage des Giselakais, die der Stadtgemeinde nach dem Verkauf der dadurch gewonnenen Baugründe einen satten Gewinn von mehr 120.000 Gulden einbrachte, und sorgte in einer schwierigen Zeit mit seinem rigorosen, aber durchdachten Finanzprogramm für die Realisierung vieler wichtiger Vorhaben.
In seine Amtszeit fielen unter anderem die Eröffnung der Aerarischen Hauptbrücke (heutige Staatsbrücke) am 10. Mai 1877, die Anlage des Kommunalfriedhofs in der Gemeinde Morzg (eröffnet 1. Jänner 1879), Bau und Einweihung des Franz-Carl-Gehstegs (heute Müllner Steg; eröffnet am 15. August 1878), der Neubau der Karolinenbrücke (eröffnet 2. Februar 1884) und der Baubeginn der Trambahnstrecke bis zur Landesgrenze am Hangenden Stein (13. Juli 1884).
Ein Höhepunkt seiner Amtsperiode war am 19. September 1877 die Zusammenkunft des österreichisch-ungarischen Außenministers Graf Gyula Andrássy mit dem deutschen Reichskanzler Otto Fürst Bismarck im Grand Hôtel de l'Europe.
Nach einer mehr als zehnjährigen Tätigkeit trat Rudolf Biebl 1885 vom Amt des Bürgermeisters zurück. Bis 1890 war er noch ein zweites Mal als Landtagsabgeordneter (Beginn 1879) tätig, wobei er in den letzten Jahren als Obmann den Liberalen Klub repräsentierte. Zeitgenossen beschrieben ihn als einen "glühenden Anhänger freiheitlicher Prinzipien, der aber auch allzeit von echter Religiosität erfüllt war".
Ehrungen und Ableben
Für seine Teilnahme an einer Hilfsaktion für verwundete deutsche Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg (1870 bis 1871) zeichnete ihn König Ludwig II. von Bayern 1871 mit der kgl. Bayerischen Verdienst-Medaille aus. Kaiser Franz Joseph I. verlieh ihm den Orden der Eisernen Krone III. Klasse, weiters wurde er zum Commandeur des Belgischen Leopold-Ordens ernannt.
Die Stadt Salzburg ehrte ihn noch während seiner Amtszeit als Bürgermeister am 13. Jänner 1879 mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft
- "...in dankbarer Erinnerung an dessen vieljähriges und verdienstvolles Wirken als Mitglied des Landtages, Gemeinderathes und der Handelskammer, so wie in gebührender Anerkennung seiner besonders hervorragenden Verdienste um die Stadt Salzburg durch die mit seltener Thatkraft unermüdlicher Ausdauer und trotz der schwierigen Zeitverhältnisse mit glänzendem Erfolge geführte Leitung der Gemeindeverwaltung als Bürgermeister."
- (Auszug aus dem Ernennungsakt).
Nach seinem Ableben wurde Rudolf Biebl in der Familiengruft auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt. An seinem Leichenbegängnis am 21. April 1895, das von seinem Wohnhaus in der Sigmund-Haffner-Gasse 2 aus zum Kommunalfriedhof führte, säumten zahlreiche Bürger aus allen Schichten der Bevölkerung den Weg und erwiesen dem verdienten Altbürgermeister die letzte Ehre.
Eine weitere Anerkennung wurde ihm 1909 posthum mit der Benennung der Rudolf-Biebl-Straße zuteil. Diese verbindet als Fortsetzung der Aiglhofstraße zur Ignaz-Harrer-Straße die Stadtteile Maxglan (Aiglhof) und Lehen.
Literatur und Quellen
- Ludwig Netsch: Die Salzburger Bürgermeister ab 1847. Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980
- Dr. Josef Gassner: Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg. Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des Museums Carolino-Augusteum. Salzburg 1954
- Zaisberger, Friederika, Heinisch, Reinhard R. (Hg.): Leben über den Tod hinaus. Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 23. Ergänzungsband. Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 2006
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
Weblinks
- Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie
- Rudolf Biebl in der Wikipedia
| Vorgänger |
Bürgermeister der Stadt Salzburg 1875–1885 |
Nachfolger |
- Person
- Person (Geschichte)
- Geschichte
- Geschichte (Person)
- Politik
- Person (Politik)
- Bürgermeister
- Bürgermeister (Salzburg)
- Landtagsabgeordneter
- Ehrenbürger
- Ehrenbürger der Stadt Salzburg
- Wirtschaftstreibender
- Unternehmer
- Kaufmann
- Salzburgs Töchter und Söhne
- Töchter und Söhne der Stadt Salzburg
- Stadt Salzburg
- Geboren 1820
- Gestorben 1895