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Version vom 21. April 2019, 04:01 Uhr
Embach ist eine Ortschaft der Pinzgauer Marktgemeinde Lend. Bis zu ihrer Eingemeindung 1939 war sie eine eigenständige Gemeinde.
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1796 | 700 |
| 1817 | 607 |
| 1850 | 579 |
| 1880 | 641 |
| 1900 | 713 |
| 1923 | 694 |
| 1939 | 896 |
| 1951 | 732 |
| 1971 | 705 |
| 1989 | 665 |
Allgemeines
Embach liegt westlich des Hauptortes hoch über dem Salzachtal auf 1 013 m ü. A. zwischen den Lender Ortschaften Winkl und Heuberg. Laut Volkszählung 2001 hatte die Ortschaft 285 Einwohner. Embach liegt am Weg ins Raurisertal und bietet eine von zwei möglichen Anfahrten nach Rauris. Der beschauliche Ort positioniert sich vor allem als familiärer Urlaubsort zu jeder Jahreszeit.
Embach ist mit der Buslinie 571 an den Bahnhof in Lend angebunden.
Embach besitzt eine eigene Volksschule und Trachtenmusikkapelle.
In Embach befinden sich die Pfarrkirche zum hl. Laurentius, die Wallfahrtskapelle Maria Elend, das Geistliche Zentrum Embach und das Denkmal Hans Katschthaler.
Geschichte
Protestantenvertreibung
- Hauptartikel Protestantenvertreibung
Aus dem kleinen Bergort Embach wurde eine verhältnismäßig große Anzahl von Einwohnern protestantisch und wanderte 1732 aus. Lahnsteiner führt das auf den Einfluss des nahen Pongaus zurück, aus dem sich einige Bauern und Handwerker in Embach ansässig machten. Allen voran der Holzerbergbauer Hans Clingler, der Unterwirt Hans Lodermoser, der Obereggbauer Georg Hundrieser und der Schneidermeister Veit Reinisch. Sie stammten von St. Veit im Pongau, bzw. St. Johann im Pongau. Beim Unterwirt, auch Mayrwirt genannt, wurden in den Jahren 1731 und 1732 Versammlungen abgehalten, in denen „Lutherisches Gedankengut“ verbreitet wurde. Der Wirt Hans Lodermoser und der Holzerbergbauer Hans Clingler wurden noch vor der Auswanderung wegen ihrer Agitation eine Zeit lang eingekerkert. Letztlich mussten aus Embach viele Familien das Land verlassen. 1732 wanderten insgesamt 110 Erwachsene und 35 Kinder aus.
Der große Abbruch der Embacher Plaike
Zu Pfingsten im Jahr 1794 fing die Embacher Plaike, die aus Konglomerat und eiszeitlichem Moränenschotter besteht, nach langem Starkregen zu rutschen an. Der gesamte Hang kam in Bewegung und ganze Felder, Waldstücke, Felsen und Schotter stürzten in das Bett der Salzach hinunter. Durch die 30 Millionen Kubikmeter Gemenge aus Erde, Fels, Schotter und Holz wurde das Salzachbett zur Gänze verschüttet. Es bildete sich ein ca. 20 m hoher Damm, der das Flussbett völlig abriegelte und das Wasser aufstaute. Auch die Straße in den Pinzgau, die damals bereits durch das Salzachtal führte, wurde verschüttet und durch den sechs Kilometer langen „Stausee“, der sich bis Taxenbach hinauf ausbreitete, auch überflutet. Laut Lahnsteiner benötigte die Salzach ganze drei Jahre, bis sie den großen Damm komplett durchgefressen hatte. Bis dahin rutsche auch immer wieder Material nach und es fiel flussabwärts bis zur Stadt Salzburg hinaus auf, dass die Salzach trotz Schönwetter trübes Wasser führte. Dieses Unglück zog auch damals schon „Katastrophentouristen“ an, die extra anreisten, um diese Verwüstung mit eigenen Augen zu sehen.
Eingemeindung
Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden."[1] wurde die Gemeinde St. Georgen im Pinzgau zum 1. Jänner 1939 zur Gemeinde Bruck an der Glocknerstraße eingemeindet.
Bürgermeister der Gemeinde Embach
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Embach
Ehrenbürger der Gemeinde Embach
- Hauptartikel Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Embach
Töchter und Söhne des Ortes
- Hans G. Pfeiffenberger (* 1921 in Embach), Schriftsteller
- Hans Katschthaler, (* 1933 in Embach, † 2012), ehemaliger Landeshauptmann von Salzburg
Bildergalerie
Embach mit Hochkönigstock
weitere Bilder
Embach – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Statistik Austria
- Lahnsteiner, Josef: Unterpinzgau, Zell am See, Taxenbach, Rauris, Selbstverlag Hollersbach im Pinzgau 1960