Sigmund Haffner
Sigmund Haffner der Ältere (* 29. Oktober 1699 in Jenbach, Tirol[1]; † 12. Jänner 1772 in der Stadt Salzburg), war ein Salzburger Handelsherr und von 1768 bis 1772 Bürgermeister der Stadt Salzburg.
Leben
Sigmund Haffner war der Sohn von Simon Haffner und seiner Frau Eva, geborene Millbacher. Am 3. Februar 1733 wurde er in die Bürgerschaft der Stadt Salzburg aufgenommen. Am selben Tag verehelichte er sich mit Anna Elisabeth Kaltenhauser (* 1712; † 25. Dezember 1744), Tochter des Handelsmanns Joachim Sylvester Kaltenhauser und der Maria Anna Laimprucher, der Erbin der Laimprucherischen Faktoreihandlung in der heutigen Sigmund-Haffner-Gasse 6l, die diese Faktoreihandlung in die Ehe mitbrachte.
Unternehmerische Tätigkeit
Sigmund Haffner wirkte in Salzburg als Großhändler und war auch im Geldwesen tätig. Mit Geschicklichkeit und Fleiß gelang es ihm, sein durch vorteilhafte Heiraten erlangtes Vermögen beträchtlich zu vermehren. Dass er Fürsterzbischof Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach zinsloses Geld verschaffte, trug ihm 1754 das Privileg ein, eigene Münzen prägen zu dürfen. Als er im Jahr 1772 im 73. Lebensjahr starb, zählte der Name Haffner "auf sämtlichen europäischen und auch überseeischen Handelshäfen zu den Bekanntesten und Hochgeachtetsten".
Öffentliches Wirken
Im Jahre 1768 wurde Haffner zum Bürgermeister der Salzach-Stadt gewählt; er übte dieses Amt bis 1772 aus.
Familie
Von den acht Kindern, die aus Sigmunds erster Ehe, mit Anna Elisabeth (* 1712; † 25. Dezember 1744, Tochter des Joachim Sylvester Kaltenhauser und der Maria Anna, geborene Laimprucher), hervorgingen, starben sechs jung, zwei Töchter überlebten:
- Maria Anna (* 15. März 1734; † 1. März 1775), verheiratet mit dem Großhändler Anton Triendl (* 1721; † 2. Juli 1796);
- Marie Therese (* 2. Mai 1740; † 24. März 1798), verheiratet mit dem Handelsmann Franz Xaver Andreas Athanasius Weiser (* 1739; † 1817), ältestem Sohn von Ignatz Anton von Weiser (Textdichter von Mozarts Singspiels "Die Schuldigkeit des Ersten Gebots" und Nachfolger Haffners als Bürgermeister von Salzburg).
Seine zweite Ehe schloss Sigmund Haffner am 3. August 1745 mit der Kaufmannstochter Maria Eleonora Apollonia Metzger († 2. Juni 1764). Diese schenkte ihm drei Töchter und einen Sohn:
- Eleonore (* 24. Jänner 1747; † 22. Juli 1786), verheiratet mit dem Kaufmann Raimund Felix Atzwanger;
- Appolonia (* 1749; † 9. Oktober 1812), verheiratet mit dem Spezereienhändler Andreas Wallner;
- Marie Elisabeth "Liserl" (* 24. Oktober 1753; † 4. November 1781)[2], verheiratet mit dem Handelsfaktor Franz Xaver Späth senior (* 8. April 1750; † 10. Februar 1808);
- Sigmund (junior) (* 30. September 1756; † 24. Juni 1787), nachfolgender Chef des Handelshauses.
Gedenken
Die Grabstätte Sigmund Haffners d. Ä. befindet sich auf dem Friedhof von St. Peter in Salzburg.
Nach ihm wurde 1873 die "Sigmund-Haffner-Gasse" in der Salzburger Altstadt benannt, die am linken Salzachufer vom Rathausplatz zur Franziskanergasse führt.
Quellen
- Robert Landauer: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: 10. Hafner von Innbachhausen, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 69 (1929) S. 77 f, = Franz Martin: Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946) S. 59 f.
- Rudolph Angermüller in Erich Marx, Peter Laub (Hg.): Der Immerwährende Mozart-Kalender. Salzburg 2006. ISBN 3-900088-13-6.
- Benedikt Pillwein: Das großartige Testament des Sigismund Hafner, Edler von Imbachhausen. In: ders., Erzählungen und Volkssagen aus den Tagen der Vorzeit von dem Erzherzogthume Österreich ob der Enns und dem Herzogthume Salzburg. Ein Unterhaltungsbuch für Jedermann (Joh. Huemer, Linz 1834), S. 101 ff.
- Franz von Lospichl: Die Familien Haffner und Triendl, Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Salzburg (Hrsg.), 1970
Einzelverweise
Vorgänger |
Bürgermeister der Stadt Salzburg 1768–1772 |
Nachfolger |