Ernst Kussin

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Ernst Kussin beim Straßenrennen Hallein am 14. Mai 1953 auf Norton 500.
Ernst Kussin mit Beifahrer Steidl siegten beim Straßenrundrennen St. Pölten am 3. April 1955.
10.14. Juni 1954, Internationale Österreichische Alpenfahrt, die Alpenpokalsieger von links: [Ernst Kussin mit Beifahrer, Ing. Wolfgang Denzel, Johann Weingartmann, Karl Devoty und Paul Müller mit Beifahrer.

Ernst Kussin (* 21. Februar 1918 in Nürnberg, Bayern; † 5. März 1998 in der Stadt Salzburg) war ein bekannter Salzburger Motorradrennfahrer der Nachkriegsjahre.

Leben

Er kam als Sohn eines bekannten Automobilrennsportlers zur Welt. Sein Vater war schon 1911 unter den Siegern der Österreichische Alpenfahrt.

Im Alter von elf Jahren fuhr er bereits auf der Reichelsdorfer Zementrennbahn die Rennmaschine des damaligen deutschen Meisters Otto Ley. Ernst Kussin schrieb darüber in einem Brief an Helmut Krackowizer am 9. Februar 1950:[1]

1929 durfte ich auf der Reichelsdorfer Zement-Rennbahn die Rennmaschine des damaligen deutschen Meisters, Otto Ley, besteigen und hätte verabredungsgemäß einige langsame Rundenfahrten machen dürfen. Zum großen Entsetzen meines Vaters drehte ich schon ziemlich auf und war trotz fleissigen Abwinkens meines Vaters nicht dazu zu bewegen, abzustoppen. Als ich dann endlich anhielt, war er schweißgebadet und verabreichte mir für die ausgestandenen Angstminuten eine gehörige Tracht Prügel.

1934 gewann er bei der Motorradwertung "Rund um Nordbayern" seine erste Goldmedaille. Er nahm später noch an verschiedenen Wertungsfahrten teil: Alpenfahrt 1937, 1938 und 1939 sowie an der Deutschland-Fahrt 1934.

Beim Wartburgrennen 1935 verbesserte er in der Junior-Klasse den bestehenden Beiwagenrekord. 1936 fuhr dann seine erste Rennmaschine, eine 500 cm³ Triumph MAG mit Königswelle. Mit dieser Maschine stürzte er jedoch im ersten Rennen. Auch 1937 kam er beim Passauer Bergrennen schwer zu Sturz und verbrachte einige Zeit im Krankenhaus.

1948 kehrte er aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück und blieb in Wien. 1949 begann mit einer schnellen BWM wieder Rennen zu fahren. Er gewann in diesem Jahr die Rennen in Baden bei Wien, Gmünd, Stockerau und Grubberg. Er erhielt die österreichische Staatsbürgerschaft und fuhr dann bis 1955 Rennen mit BMW und Norton, Wertungsfahrten mit Triumph, neben Solomaschinen fuhr er auch Beiwagengespanne. Er war auch eines der ersten Mitglieder des ARBÖ Hallein und in den frühen Jahren auch als ehrenamtlicher Pannenfahrer beim ARBÖ im Einsatz.

Er war gut mit Ernst Kronreif I. befreundet und brachte diesen mit dem Kompagnon von Moser, mit Hans Trunkenpolz, zusammen, die dann gemeinsam KTM gründeten. Mitte der 1950er-Jahre war er "Kapitän" der KTM-Rennmannschaft für Geländesport (so genannte "Sechs-Tage-Rennen", auch bekannt unter "Six Days").

Kussin war auch maßgeblich am Aufbau des Halleiner Motorenwerks beteiligt. Auch rund um den Salzburgring sowie bei der Entstehung des Internationalen Gemeinnützigen Motorsportvereins Salzburgring‎ war er beteiligt, dessen Geschäftsführer er wurde.[2] Zum Zeitpunkt der Jahreshauptversammlung 1985 befand sich Kussin nach einem Schlaganfall auf dem Weg der Besserung. Kussin hatte sich in unermüdlichem Einsatz um den Salzburgring bemüht.[3]

Erfolge

Ernst Kussin fuhr sowohl Solo-Rennmaschinen als auch Beiwagenrennen als Fahrer:

  • 1936: "Großer Bergpreis von Deutschland", Freiburg im Breisgau, Schauinsland: Sieger in der Motorradklasse bis 500 cm³ auf Triumph MAG (9:10,40 min. = 78,4 km/h)
  • 1950:
26. März, Baden bei Wien: Sieger in der Klasse Beiwagen bis 1 000 cm²[4]
wird in der Wertungsgruppe 8 für Motorräder 250 cm³ auf Triumpf Vierter und gewinnt eine Silbermedaille
9. Juni beim Sandbahnrennen auf der Parscher Trabrennbahn: Sieger im Rennen bis 750 cm³ Beiwagen mit einem Schnitt von 91,8 km/h;
7. September beim Straßenrennen in Salzburg-Liefering, dem späteren 1. Mai Rennen: 2. im Rennen bis 750 cm³ Beiwagen auf BWM
  • Straßenrennen Gmünd, .: Beiwagen bis 500 cm³ und darüber: Sieger auf Norton 500 (11:25,0 min.= 89,3 km/h)
Kussin stellte im Verlauf des Handicaps einen neuen Rundenrekord für Beiwagen mit 102,0 km/h auf;
  • 1952: Österreichischer Meister in der Klasse Beiwagen
  • 1953: Österreichischer Meister in der Klasse Beiwagen
Beim "Großen Preis von Deutschland" belegte er mit Franz Steidel im "Boot" den sechsten Platz in der Beiwagenklasse und wurde in der Weltmeisterschaft Zehnter
28. März, Korneuburg, NÖ.: Sieger in beiden Beiwagenklassen
11. April, Linz, .: Sieger in der Beiwagenklasse bis 500 cm³
25. April, Motorrad-Straßen-Dreiecksrennen Mattighofen, OÖ.: Sieger in der Soloklasse über 350 cm³
16. Mai, Gmünd, NÖ.: Sieger in der Beiwagenklasse über 500 cm³ (fünf Runden = 17 km) auf Norton 500 in einer Zeit von 11:25,0 min. = 89,3 km/h[5]
10.14. Juni, Internationale Österreichische Alpenfahrt: Goldmedaille und Alpenpokalsieger für alle Beiwagenklassen der Touren-Kategorie auf Triumph "Boss" 350 cm³ sowie die "Goldene Markenteam-Plakette"[6]
3. April: Ernst Kussin mit Beifahrer Steidl siegten beim Straßenrundrennen St. Pölten am
  • 1955: Österreichischer Meister in der Klasse Beiwagen

(auszugsweise, unvollständig)

Literatur

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle Archiv Krackowizer
  2. Österreichische Legenden in Schräglage in memoriam, Seite 73
  3. Eine schriftliche Erklärung von Dr. Helmut Krackowizer vom 16. Dezember 1985 im Archiv Krackowizer.
  4. Austro-Motor, 5/1950, Seite 147
  5. Quelle Ergebnisse 1954 www.motorsportstatistik.com
  6. Austro-Motor, 7/1954, Seite 280
Zeitfolge