Österreichisches Bundesheer

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Hercules Transportflugzeug auf dem Salzburg Airport W. A. Mozart.
Südlicher Kuppelturm der Großraumradarstation Kolomansberg am Kolomansberg.
Ehemalige Erzherzog-Rainer-Kaserne, Einfahrtsbereich.

Das Österreichische Bundesheer ist eine staatliche Einrichtung zur militärischen Verteidigung von Österreich sowie für humanitäre Einsätze und Einsätze in Katastrophenfällen.

Das Österreichische Bundesheer im Bundesland Salzburg

Im Bundesland Salzburg ist bzw. war das Bundesheer mit folgenden Einrichtungen vertreten:

Riedenburgkaserne, 2016 abgerissen
Struberkaserne
Krobatin-Kaserne in St. Johann im Pongau
Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim
dort → das Militärkommando Salzburg
dort → das Salzburger Wehrgeschichtliches Museum
Strucker-Kaserne in Tamsweg
Anton-Wallner-Kaserne in Saalfelden am Steinernen Meer

Chronologische Ereignisse in Salzburg

in diesem Jahr begann Emil Spannocchi, erster Armeekommandant des Österreichischen Bundesheeres, seinen Dienst beim Heer
1. August: die USFA übergeben das Camp Riedenburg in der Stadt Salzburg an das Bundesheer
7. September: mit dem Beschluss des Wehrgesetzes wird die gesetzliche Grundlage für die Aufstellung des Bundesheeres geschaffen
30. September: Einheiten der provisorischen Grenzschutz-Abteilung 8 des österreichischen Bundesheeres übernehmen von den Amerikanern das Camp Roeder, die heutige Schwarzenbergkaserne
in diesem Jahr wird die Militärmusik Salzburg gegründet
  • 1964, 22. Dezember: Zwei Düsenjäger des Österreichischen Bundesheeres zerschellten am Schwarzenberg in der Flachgauer Gemeinde Ebenau]. Sie waren seit Mittag des 22. Dezember verschollen. Erst am 23. Dezember wurden ihre Trümmer von einem Rettungshubschrauber gesichtet. Die beiden Maschinen waren in zu geringer Flughöhe auf einem steilen Berghang aufgeschlagen. Offenbar ereignete sich das Unglück in Sekundenschnelle, denn die Piloten konnten sich nicht mehr mittels Fallschirm retten.[1]
eine Angelobung von Grundwehrdienern findet in der Flachgauer Marktgemeinde Neumarkt statt
eine Angelobung von Grundwehrdienern findet in der Flachgauer Marktgemeinde Neumarkt statt
in diesem Jahr trat der spätere Politiker Markus Fauland ins Bundesheer ein, war Leiter im Personalwesen der Luftraumüberwachung und der Öffentlichkeitsarbeit der Luftraumüberwachung
in diesem Jahr wurde die Rainermusik Salzburg gegründet
in diesem Jahr kam es bei den Olympischen Winterspiele in Turin, Piemont, Italien, rund um den Bundesheer-Trainer Walter Mayer zu einem Eklat
24. Februar: Oberst i.R. Ing. Friedrich Mallinger erhält den Bürgerbrief der Stadt Salzburg
in diesem Jahr wurde Hofrat Dr. Eduard Paulus als Präsident der Salzburger Offiziersgesellschaft mit großer Mehrheit zum Präsidenten der Österreichischen Offiziersgesellschaft gewählt
24. Jänner: Edmund Entacher wird als Generalstabschef des österreichischen Bundesheeres abgesetzt
8. April: Oskar Bsteh, Oberst des Österreichischen Bundesheeres, stirbt
30. September: im Rahmen der Angelobung von 170 Rekruten des Österreichischen Bundesheeres wird das Mahnmal für NS-Opfer am Schießplatz Glanegg enthüllt
  • 2014, 2. Oktober: Mit der feierlichen Niederholung der Bundesflagge bei einem Festakt endete symbolisch die Nutzung der Riedenburgkaserne durch das Bundesheer. Im November übersiedelten die rund 100 Bediensteten des Militärkommandos Salzburg in ein erneuertes Gebäude in der Schwarzenbergkaserne.
in diesem Jahr
... wird die Militärmusik Salzburg aufgelöst
... sind Soldaten des Bundesheeres während der Flüchtlingsbewegung 2015 im Einsatz
27. Februar: eine Angelobung von 500 Grundwehrdienern findet in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee statt
in diesem Jahr
... nach ihrer Auflösung 2015 wird die Militärmusik Salzburg im Mai neuerlich gegründet
26. Oktober: in der Landeshauptstadt Salzburg findet eine große Leistungsschau des Österreichischen Bundesheers statt. 568 Rekruten, die gerade ihren Wehrdienst leisten, werden auf dem Max-Reinhardt-Platz angelobt. Rund 400 Soldaten und Mitarbeitende des Bundesheeres präsentieren auf den Plätzen in der Salzburger Altstadt ihre Ausrüstung, Fahrzeuge, Geräte und Bewaffnung: Panzer, Pioniergeräte, Sonderfahrzeuge, Luftraumüberwachung, Funk- und Datentechnik, Fliegerabwehr und Infanterie. Medienberichten nach informierten sich mehr als 50 000 Besucher über die Leistungen der verschiedenen Einheiten des Bundesheeres. Zu sehen waren mehrere Panzer in dynamischen Bewegungsvorführungen, eine Vorführung der Militärhundestaffel und eine Demonstration zum schwierigen Häusernahkampf. Angeboten wurden auch Fahrten mit Pionierbooten auf der Salzach. Erstmalig zu sehen war auch eine Erstürmung der Festung Hohensalzburg mit Hubschraubern durch ein Jagdkommando. Eine Staffel aus vier Hubschraubern überflog die Altstadt und landete nach ihrem Kampfeinsatz am Krauthügel, wo die Fluggeräte besichtigt werden konnten. Knapp 15 000 Portionen Gulasch werden von der Feldküche ausgegeben. Das erste Konzert der Militärmusik Salzburg wieder in voller Stärke bildete den Abschluss dieser Großveranstaltung.

Daten

2010 beschäftigte das Bundesheer im Bundesland Salzburg 2 010 Personen: 250 Offziere, 900 Unteroffiziere und 130 Chargen sowie 730 Zivilpersonen. Mit 1 430 Beschäftigen ist die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim der nicht nur flächenmäßig größte Bundesheer-Standort in Salzburg. Seit 2010 sank die Zahl der Grundwehrdiener von 3 100 auf 2 500.

In Salzburg sollen bis 2019 rund 51,3 Millionen Euro investiert werden. 2015 wurden in die vier Salzburger Kasernen knapp 4,6 Millionen Euro investiert. Davon entfielen alleine auf die Schwarzenbergkaserne 4,1 Millionen Euro.

Investitionen 2015

Schwarzenbergkaserne: 4.150.000 Euro
Truppenübungsplatz Hochfilzen: 350.000 Euro
Krobatin-Kaserne: 290.000 Euro
Anton-Wallner-Kaserne: 102.000 Euro
Strucker-Kaserne: 43.000 Euro
Schießplatz Glanegg: 13.000 Euro

Coronavirus enthüllte die Schwächen des Bundesheeres

Im Zuge der Coronapandemie 2020 wurden Soldaten an der Grenze, zur Botschaftsbewachung, in Logistikzentren von Lebensmittelkonzernen oder als Post-Aushilfen eingesetzt. Es gab die erste Teilmobilisierung seit Ende des Zweiten Weltkrieg. Inklusive der Auslandsmissionen waren ständig rund 4 000 Soldaten im Einsatz. Ein Rekordwert, der dem Bundesheer hohe Vertrauenswerte in Umfragen und viel Anerkennung eingetragen hatte.

Doch dieser Einsatz zeigte nicht nur die Stärken des Bundesheeres, sondern enthüllt seine Schwächen. Brigadier Michael Schaffer, der Präsident der Bundesvereinigung der Milizverbände, sagte, dass die die größte Schwäche war, dass das Bundesheer seit 15 Jahren nicht mehr übt. Und weiter sagte er, die größte Lüge ist, dass Österreich ein Milizsystem hat, denn das ist in Wahrheit keines. Die Schweiz, die über ein echtes Milizheer verfügt, konnte seine Armee binnen drei Tagen für den Corona-Einsatz mobilisieren, in Österreich dauerte es sechs Wochen. Die Behauptung, Österreich verfüge über ein einsatzbereites Heer habe mit 30 000 Milizsoldaten, kann nach diesem Einsatz nicht mehr aufrecht gehalten werden, da man mit Müh und Not 1 400 Milizsoldaten einsatzbereit machen konnte.

Während in funktionierenden Milizarmeen komplette, durch regelmäßige Übungen eingespielte Einheiten einrücken, kannten die in Österreich eingezogenen Milizsoldaten einander vielfach gar nicht. Auch fehlten ihnen Übung, da sie seit ihrem Abrüsten zu keinen Wehrübungen mehr eingezogen waren. Ein weiteres Problem bestand in unzureichender Kleidung und Ausrüstung, die aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen gesammelt werden musste.

Während der Teilmobilisierung wurde von Grundwehrdiener ihre Dienstzeit zwangsweise verlängert, zunächst auf zwei Monate festgesetzt. Dann verlängerte man den Dienst auf drei Monate. Man hatte entdeckte, dass die Grundwehrdiener in den zwei Monaten einen Urlaubsanspruch erwerben, den sie im dritten Monat konsumieren sollten. Erst nach Protesten erklärte man schließlich, die Soldaten könnten auf den Urlaub auch verzichten.

Kritik kam auch von eingerückten Milizsoldaten. Sie mussten eine Ausbildung mit dem Sturmgewehr absolvieren, obwohl an der Grenze gar keine Gewehre getragen werden durften. Es gab berichte, dass ein Selbstverteidigungskurs mit gebrochenen Fingern geendet hätte, marschiert bis zur Blutblase werden musste, der Dienst bis 21:30 Uhr dauerte und beim abschließenden 36-stündigen Belastungstest habe man die Hindernisbahn in voller Montur absolvieren müssen.

Bilder

 Österreichisches Bundesheer – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 24. Dezember 1964, Seite 11
Übersicht über die Beiträge zum Thema Infektionskrankheit Covid-19