Erinnerungstafel an das Innere Linzertor an der Kreuzung Linzer Gasse und Wolf-Dietrich-Straße

Von den zahlreichen Stadtoren in Salzburg sind noch einige wenige erhalten geblieben. Die Tore des Mittelalters waren 1620 meist veraltet und wurden unter Paris Lodron artilleriegerecht neu erbaut. Der Großteil dieser Tore fiel nach 1860 dem Verkehr zum Opfer.

Einleitung

Stadttore hatten in früheren Zeiten wichtige Aufgaben. Hier wurde überprüft, wer in die Stadt und wer sie verließ. Die Tore wurden während der Nacht in der Regel verschlossen. Wollte jemand nach der Schließzeit in die Stadt, so musste er entweder bis zum nächsten Morgen warten oder wurde jedenfalls nur gegen Bezahlung eines Torgeldes eingelassen. Auch wurden hier Zölle von durchreisenden Händlern erheben (Weggelder). In Kriegszeiten waren die Stadttore wichtige Teile der Stadtbefestigung. Alle Stadttoren waren in der Regel rund um die Uhr von Wächtern bewacht. Über den Toren befanden sich in der Regel die zugehörigen Wächterwohnungen.

Vielfach wurde im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit (2. und 3. Stadtbefestigung) vor allem auf den Stadtbergen zwischen einem äußeren und dem inneren Stadttor und den zugehörigen Stadtmauern Freiräume angelegt, die der Verteidigung dienten und die Stadtmauern verstärkten. Siehe Beitrag Zwinger in der Stadt Salzburg.

Oberhalb von Stadttoren oder an sonst wichtigen Stellen wurden auf den Stadtbergen eigene vorragende hochgelegene Wehrbauwerke, die Kavalliere. Siehe Beitrag Kavallier-Bauten in der Stadt Salzburg.

Tore um 1000, vor der ersten starken Stadtbefestigung

Über die Tore der frühen Bischofsstadt Salzburg um das und nach dem Jahr 1000 ist wenig bekannt. Bekannt ist heute nur mehr ein einziges Tor dieser Stadt:

  • Die Pforte zwischen dem heutigen Waagplatz und dem heutigen Residenzplatz als Haupttor der ältesten Bischofsburg

Tore der Ersten Stadtbefestigung um 1280

Linke Altstadt

Rechte Altstadt

Tore auf dem Festungsberg

Tore auf dem Mönchsberg

  • Stadttor bei der Bürgerwehr auf dem Mönchsberg (Bauzeit im Hoch-[Mittelalter]] fraglich)
  • die beiden Stadttore des Schartenzwingers d. h. beim Roten Turm auf den Mönchsberg (Bauzeit im Mittelalter fraglich)
  • Stadttor des Bertoldsturmes (Jakobiturmes) im Bertoldszwinger (= Unterer Zwinger der heutigen Richterhöhe)

Tor auf dem Kapuzinerberg

  • Tor beim Trompeterschlössl

Die mittelalterlichen Vorstadttore von Mülln

Tore der Zweiten Stadtbefestigung (nach 1465)

Linke Altstadt

Rechte Altstadt

Tore auf dem Festungsberg

  • Keutschachtor (zur besseren Sicherung der östlichen Zufahrt auf die mittelalterliche Burg)
  • Tor mit Torturm im Westen der Burg Hohensalzburg (zur Sicherung des einstigen westlichen Zufahrt auf die Burg)

Tore auf dem Mönchsberg

  • Äußeres und Inneres Tor der Bürgerwehr (wohl auf Resten der 1. Stadtbefestigung erbaut)
  • Ausfalltor vom Falkenzwinger (Oberen Zwinger, heutige Richterhöhe) nach Westen
  • Ausfalltor nächst dem Bertoldszwinger (Unteren Zwinger der heutigen Richterhöhe) nach Osten
  • Die beiden Stadttore im Schartenzwinger, d. h. beim Roten Turm und beim Abtsturm

Tore der Dritten Stadtbefestigung (erbaut unter Paris Lodron)

Linke Altstadt

  • Die beiden Gstättentore
Inneres Gstättentor, das Schleifertor alter Bestand, erneuert unter Markus Sittikus
Äußeres Gstättentor, das Klausentor, altes Stadttor, mehrfach erneuert

Rechte Altstadt

  • Lederertor, auch St. Vitals-Tor. altes Tor, mehrfach erneuert (Es besaß mit seinen drei Zugängen eine langgestreckte Form und befand sich am heutigen Südende der Theatergasse bzw. am Beginn der Lederergasse)
  • Die drei Linzertore:
Inneres Linzertor oder St. Sebastianstor genannt; es befand sich östlich der St.-Sebastian-Kirche am Ende der Linzer Gasse. Zuvor stand hier das Äußere Ostertor
Äußeres Linzertor oder St. Rupertustor;
Äußerstes Linzertor, auch Ravelintor genannt; es stand sich auf einem Vorwerk, dem Sebastians-Ravelin am äußeren Rand der Stadtbefestigung in Schallmoos
  • Mirabelltor, nach dem dortigen Bollwerk St. Virgil auch Virgiltor genannt
  • die beiden Tore am Stein:
Inneres Steintor in der Steingasse, auch St. Johannistor genannt. Neu erbaut durch Paris Lodron anstelle älterer Vorgängerbauten
Äußeres Steintor, auch Pyrglsteinstor (Bürglstein) genannt, beim heutigen Äußeren Stein altes Bauwerk, mehrfach erneuert

Tore des Festungsberges

Tore des Mönchsberges

  • Augustinuspforte im Bollwerk St. Augustin (heute Müllner Schanze)
  • Monikapforte im Bollwerk St. Augustin (heute Müllner Schanze)
  • zwei (mitelalterliche) Ausfalltore nächst der heutigen Richterhöhe
  • Tor im Bertoldsturm (äußeres Tor des Bertoldszwingers)
  • Inneres Tor im Bertoldszwinger (Militärwachhaus, Georgsturm im Bertoldszwinger der heutigen Richterhöhe)
  • Peterswachtpforte (auch Mönchsbergpforte genannt), im Raum des heutigen Toskaninihofes
  • Römertor am Fuß des Mönchsberges als Begrenzung der Vorstadt Nonntal gegen die Riedenburg

Tore des Kapuzinerberges

Tore des 18. Jahrhunderts

Tor des 19. Jahrhunderts

Literatur

Weblinks zu historischen Karten

Historisches Kartenmaterial über die Stadt Salzburg:

Österreichischer Städteatlas Salzburg → diese Quelle erweist sich allerdings vielfach als wenig verlässlich, siehe dazu Diskussion:Österreichischer Städteatlas Salzburg - Fehlerhaftigkeit des Österreichischen Städteatlas Salzburg

Quellen

  • Hübner, Lorenz: Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte', Erster Band (Topographie), Salzburg 1792. S. 359 f.