Dom zu den Hll. Rupert und Virgil

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der Salzburger Dom vom Kapuzinerberg aus gesehen, die kleine rote Kirche links im Vordergrund ist die erste Pfarrkirche von Salzburg, die Kirche St. Michael
Der Domplatz mit dem Dom


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Der Salzburger Dom ist das zentrale kirchliche Gebäude der Stadt Salzburg, der dem Heiligen Rupert und Virgil geweiht ist.

Lage

Er befindet sich in der Altstadt von Salzburg, unterhalb der Festung Hohensalzburg. Er ist im Norden vom Residenzplatz, im Süden vom Kapitelplatz, im Osten von der Neuen Residenz mit Glockenspiel und im Westen vom Domplatz umgeben.

Durch die Dombögen ist er im Norden mit der alten Residenz und im Süden mit dem Erzstift St. Peter verbunden. Sie wurden erst nach der Fertigstellung des Domes von Erzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein 1658 bis 1663 unter Architekt Giovanni Antonio Daria errichtet.

Geschichte

Peterskirche

Rupert von Worms ließ Anfang des 8. Jahrhunderts die erste Kirche an jener Stelle errichten, an der sich der heutige Dom befindet. Es war die dem Hl. Petrus geweihte Peterskirche, die schon damals beachtliche Ausmaße hatte.

Virgilianische Dom

Der älteste Vorgängerbau des heutigen Domes wurde von 767 bis 774 unter Bischof Virgil errichtet, der mit seinen drei Kirchenschiffen zu den drei größten Kirchenbauten des 8. Jahrhunderts gehörte: 66 Meter lang und 33 Meter breit, was einer Fläche von 2.178 m² entspricht. Er war die erste Basilika im ostfränkischen Reich. 1139 wurde er mit zwei hohen Kirchtürmen versehen. Anlässlich der Einweihung am 24. September (dem wahrscheinlich richtigem Datum, andere Quellen berichten vom 25. September) 774 ließ Virgil die Gebeine von Rupertus aus der Stiftskirche von St. Peter in den neuen Dom überführen. Allerdings war dieser erste Dom dem Hl. Petrus geweiht, Rupert war nur Nebenpatron[1]

Doch schon 845 brannte dieser nach Blitzschlag unter Erzbischof Liupram ab.

Hartwig-Dom

Unter Erzbischof Hartwig entstand wieder ein neuer Dom, auch Salzburger Münster genannt, jedoch 1167 abermals zerstört wurde, diesmal von den Grafen von Plain[2]. Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum Langenhof in der Sigmund-Haffner-Gasse noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor.

Konradinischer Dom
Hauptartikel: Konradinischer Dom

Darauf wurde der noch stattlichere Konradinische Dom unter Erzbischof Konrad III. von Wittelsbach, 1177 errichtet, die damals mit 5.200 qm größte Basilika nördlich der Alpen: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge;

Neubaupläne von Erzbischof Wolf Dietrich

Als der Dom bei einem Brand 1598 schwer beschädigt wurde, ließ Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ihn abreißen um einen noch größeren zu bauen. Dazu ließ er auch Teile der mittelalterlichen Stadt sowie den Domfriedhof (heute Residenzplatz) abreißen, die heute als Plätze rund um den Dom geblieben sind. Besonders der rücksichtslose Abriß des Domfriedhofs (der ja damals auch der Stadtfriedhof war) schmerzt noch heute, da alle Grabmäler von vorher (von Erzbischöfen und anderen berühmten Salzburger Bürgern) zerstört wurden und somit der Nachwelt nicht mehr erhalten blieben. Dombaumeister Vincenzo Scamozzi, den Wolf Dietrich 1604 engagierte, fertigte die ersten Baupläne an, die er dem Erzbischof bis 1606/07 lieferte. Doch durch die Verhaftung von Wolf Dietrich 1611 wurde der Bau vorerst gestoppt.

Der heutige Salzburger Dom

Sein Nachfolger Markus Sittikus entfernte aber die fertig gestellten ersten Fundamente und begann mit einem kleineren Dombauwerk. Dieser Dombau, der nun von Dombaumeister Santino Solari geplant wurde, konnte am 25. September 1628 unter Paris Lodron eingeweiht werden.

Die geschlossene Marmorfassade des Hauptfassade mit ihren beiderseitigen achteckigen Kirchtürmen und den vier Marmorfiguren bei den Eingängen blickt zum allseits umschlossenen Domplatz.

Bereits am 15. Juli 1945 begannen die Instandsetzungsarbeiten am Dom, der durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde. Am 26. Mai 1949 nahmen dann 35.000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem nach einem großen Festzug Fürsterzbischof Andreas Rohracher das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf die wieder hergestellte Domkuppel aufgezogen wird. Nach nahezu 15jähriger Wiederaufbauzeit fand dann am 1. Mai 1959 der erste Gottesdienst, abgehalten vom Erzbischof Andreas Rohracher, statt.

Renovierungsarbeiten

Von 1995 bis 1998 wurde der Dom außen komplett renoviert. Leider sind dabei einige Arbeiten offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden und es kam unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Dies führte zu jahrelange Streitigkeiten mit den ausführenden Baufirmen.

Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden 2007 zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung in den 1990er Jahren kam es zur Erneuerung des Daches, das zuletzt 1920 erneuert worden war.

Allein das Dach hat eine Fläche von 4.359 m³ ohne Kuppel und Türme. Von den "Altschäden" seien erwähnt: dass 12,8 Kilomter Fugen geöffnet und neu geschlossen werden mussten (!), es zur Reinigung und Entfernung der Imprägnierung kam, die Balustraden und Balkone mussten abgenommen und neu montiert werden und es kam zur Abdeckung aller Gesimse mit mehr als 13 Tonnen Bleidach; daneben fielen zahlreiche Steinergänzungen an und es wurde eine Taubenabwehr angebracht[3].

Die 10 Brände im Dom
Hauptartikel: Brände Salzburger Dom

Der erste Dom von Bischof Virgil stand kaum 70, als 845 ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute 10 Bränden, wovon sich der letzte nach einem Bombentreffer der Amerikaner am 16. Oktober 1944 ereignet hatte.

Ausstattung

Innenraum mit zwei der vier Vierungsorgeln
Blick in die Kuppel des Doms
Die Fassade

Die Fassade besteht aus weißrosa Untersberger Marmor, während der restliche Bau aus Nagelfluh (Konglomerat) besteht. Sie besteht aus zwei Geschossen mit zwei flankierenden Türmen. Die Fensterrahmen sind mit Löwen- und Steinbockköpfen verziert, den Wappentieren des Erzstifts und des Erbauers, Markus Sittikus. Die beiden großen Wappen über dem zweiten Geschoss zwischen den beiden Türmen sind die Wappen von Hohenems und Lodron, über denen eine große Salvatorfigur steht, flankiert von Statuen von Moses und Elias.

An der Außenseite des zweiten Geschosses sind Figuren der vier Evangelisten zu sehen. Die Eingangsportale zum Dom werden von vier Kolossalfiguren geschmückt: Die beiden äußeren Figuren stellen die Kirchenpatrone Rupertus mit der Salzkufe und Virgil mit dem Dom dar. Diese Arbeiten werden Bartlmä van Opstal (um 1660) zugeschrieben, hingegen die beiden inneren Statuen, Petrus und Paulus, dem Salzburger Bildhauer Bernhard Mandl (1697).

Die beiden Wappen über dem linken und rechten Portal weisen auf die Erzbischöfe Guidobald Graf von Thun und Hohenstein und Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein hin.

Das Innere

Nachdem man eine Vorhalle durchquert hat, steht man im Mittelschiff, einer hohen tonnengewölbten Halle. Im vorderen Teil des Dom wölbt sich die achtseitige Vierungskuppel. Die Decken sind mit Stukkaturen bedeckt, die von Andrea Orsolini und Giuseppe Bassarino 1631 bis 1635 und mit anderen Bildhauern aus Italien gefertigt wurden.

Der einzig erhaltene Teil vom virgilianischen Dom findet sich in der ersten Kapelle links vom Eingang und ist das bronzene Taufbecken, das auf vier liegenden Löwen ruht. Der Deckel stammt jedoch von 1859.

Die Deckengemälde im Querschiff stammen von Arsenio Mascagni, einem Servitenmönch aus Florenz, Toskana, Italien und von Antonio Solari, eines Sohnes vom Dombaumeister Santino Solari, um 1630 gemalt.

Im Chorrund befinden sich Denkmäler für verstorbene Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal noch fast altarartig (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch prächtiger Art ausgeführte Wandgrabmäler. Es sind die Denkmäler für die Erzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg, Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, Franz Anton Fürst Harrach, Leopold Anton Freiherr von Firmian, Jakob Ernst Graf Liechtenstein, Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein und Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach.

Chorgestühl und Kanzel sind von 1859.

Domglocken

Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken.

1942, im Zweiten Weltkrieg, mussten bis auf zwei Glocken, alle abgeliefert werden. Es blieben die Marienglocke (Frauenglocke): Gewicht 4.008 kg, Ton B; und die Virgiliusglocke: Gewicht 1.648 kg, Ton ES; beide Glocken wurden 1628 von Erzbischof Paris Graf Lodron geweiht und von Wolfgang und Johann Neidhart gegossen.

Am Rupertusfest 1961 wurden dann wieder fünf neue Glocken geweiht:

Diese Glocken wurden von der Salzburger Glockengießerei Oberascher hergestellt. Die Schlagglocken sind die Rupertusglocke für den Stundenschlag, die Josephiglocke für den Viertelstundenschlag und die Salvatorglocke wird nur an hohen Festtagen und wenn der Erzbischof in den Dom einzieht, geläutet.

An Sonn- und Feiertagen ruft die Salvatorglocke die Gläubigen zum Gebet.

Daten

Länge: 101 m
Querschiff: 68 m
Türme: 81 m hoch
Kuppel: 71 m hoch
Hauptschiff: 32 m hoch
11 Altäre
Platz für 10.000 Menschen

Salzburger Domkapitel

Hauptartikel: Salzburger Domkapitel

Das Salzburger Domkapitel wählt seit 1312 den Salzburger Erzbischof.

Domplatz

Hauptartikel: Salzburger Domplatz

Der allseitig geschlossene Salzburger Domplatz vor der Domfassade ist der alljährliche Rahmen seit 1920 alljährlich für die Aufführungen des "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal der Salzburger Festspiele. Im Mittelpunkt befindet sich die Mariensäule

Bilder

Video

Bitte den Wiedergabe-Knopf drücken, um ein kurzes Video über die Salvatorglocke anzusehen: <video>http://www.salzburg.com/sn/nwas/OnlineMappen_scom3/interaktiv/videos/salzburgwiki_salvatorglocke.wmv%7Cdownload</video>

Quellen

Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974

Weblinks

Fußnote

  1. Quelle Salzburger Nachrichten, 3. Oktober 2009
  2. siehe Konrad II. von Babenberg
  3. Quelle Salzburger Nachrichten, 30. Juni 2009