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Version vom 31. Juli 2018, 11:02 Uhr
Kommerzialrat Dr. Heinrich Wiesmüller (* 1. Juli 1936 in Salzburg) war Bankier und eine maßgebliche Persönlichkeit in den Führungsgremien der Salzburger Festspiele.
Werdegang
Heinrich Wiesmüller verbrachte seine Kindheit und Volksschulzeit in Tweng im Lungau, wo sein Vater Förster der Österreichischen Bundesforste war.
Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasium in Salzburg, an dem er 1955 maturierte, folgte das Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck und Wien, das er 1959 mit der Promotion abschloss.
Berufsleben
Nach der in Salzburg absolvierten Gerichtspraxis trat Dr. Wiesmüller in den Salzburger Landesdienst ein und arbeitete in den Abteilungen Verkehr und Außenhandel, Wirtschaft und Wohnungsbau sowie im Präsidialbüro, wo er als Sekretär von Landeshauptmann DDr. Hans Lechner u.a. auch für die Kulturagenden des Landeshauptmannes zuständig war.
Mit Beginn des Jahres 1965 wurde Dr. Heinrich Wiesmüller geschäftsführender Gesellschafter des Bankhauses Carl Spängler & Co. 1994 wurde er, im Gefolge der Umwandlung der Bank in eine Aktiengesellschaft, Vorstandssprecher und mit 1. Jänner 1998 Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Aufsichtsratsfunktionen bekleidete er seit 1976 bei der Schmittenhöhebahn AG und von 1989 bis 2003 bei der Alpenbank AG.
Kammer- und Verbandspolitik
Mit der beruflichen Tätigkeit ging von Anfang an ein Engagement in den gesetzlichen und freiwilligen Interessensvertretungen einher. Neben leitenden Funktionen im Wirtschaftsbund war Wiesmüller von 1970 bis 1995 Mitglied der Sektionsleitung der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen der Wirtschaftskammer Salzburg, von 1986 bis 2003 Mitglied des Vorstandes des Verbandes Österreichischer Banken und Bankiers und dessen Vizepräsident sowie Mitglied der Sektionsleitung Geld, Kredit-, und Versicherungswesen und Fachverbandsvorsteher der Banken in der Wirtschaftskammer Österreich.
Er ist Mitglied des Aufsichtsrates des Bankhauses Carl Spängler & Co. AG.
Kulturelle Funktionen
Schon früh war Dr. Wiesmüller neben seiner beruflichen Tätigkeit im kulturellen Leben engagiert, u.a. in folgenden Funktionen:
- von 1964 bis 1972 Vorstand des Salzburger Kunstvereins,
- seit 1967 Mitglied des Kuratoriums der Internationalen Stiftung Mozarteum,
- ab 1988 Vizepräsident und bis 2003 Vorsitzender des Kuratoriums,
- ab 1975 Vizepräsident des Vereins der Freunde und Förderer der Salzburger Festspiele,
- ab 1976 Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele,
- 1991 bis 1995 Präsident der Salzburger Festspiele,
- ab 1994 Schirmherr des Vereins der Freunde des Salzburger Adventsingens,
- 2001 bis 2007 Mitglied des Kuratoriums der Salzburger Festspiele.
Insgesamt war Dr. Wiesmüller somit drei Jahrzehnte lang für die Salzburger Festspiele tätig.
Er begleitete die Festspiele in entscheidenden Abschnitten: Als Herbert von Karajan 1989 starb, war er ein Mitglied der Findungskommission, die die Weichen in Richtung Erneuerung stellte. Vier künstlerischen Leitern der Festspiele stand er zur Seite: Karajan, Mortier, Ruzicka und Flimm. So prägte er die Festspiele künstlerisch, personell und wirtschaftlich.
Heinrich Wiesmüller junior war 1980/81 Präsident des Rotary Club Salzburg.
Auszeichnungen
Er wurde für seine zahlreichen Verdienste ua. mit folgenden Ehrungen ausgezeichnet:
- Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg,
- Ring des Landes Salzburg,
- Großes Ehrenzeichen des Landes Salzburg,
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse,
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich,
- Ring der Stadt Salzburg,
- Berufstitel „Kommerzialrat“
Quelle
- Salzburger Landeskorrespondenz
- Liste Maturantinnen und Maturanten 1900-1969, abgerufen v.d. Homepage der Schule am 4.9.2008