Bürmoos: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Bürmoos''' ist die jüngste Ortsgemeinde im [[Bundesland Salzburg]]. Die Gemeinde liegt im Norden des Bezirks [[Flachgau|Salzburg-Umgebung]] (Flachgau) und wurde erst [[1967]] gegründet. | '''Bürmoos''' ist die jüngste Ortsgemeinde im [[Bundesland Salzburg]]. Die Gemeinde liegt im Norden des Bezirks [[Flachgau|Salzburg-Umgebung]] (Flachgau) und wurde erst [[1967]] gegründet. | ||
| − | == Geografie == | + | == Geografie == |
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| + | Die Gemeinde Bürmoos liegt auf 436 [[m ü. A.]]. Das ehemalige Moorgebiet ist durchwegs flach und zum Teil noch von Moorwald und renaturierten Moorflächen geprägt. Der bezeichnende Name "Grundlose Straße" für eine im Nordwesten der Gemeinde verlaufende Straße weist noch auf die Zeit der Erschließung des Moorgebietes hin. | ||
| − | + | Auch das durch Torferde braun gefärbte Wasser des Weihers im Ortszentrum weist auf die Lage in einer moorigen Landschaft hin. Dieser als [[Bürmooser See]] bezeichnete Weiher war durch den Lehmabbau des nahe gelegenen Ziegelwerks Anfang des [[20. Jahrhundert]]s entstanden. Heute dient der Weiher als Naherholungsraum und wird sommers von Badegästen und winters von Eisläufern und Eisschützen genutzt. Der nördliche Teil des Weihers ist Domäne der Fischer. | |
| − | + | <!-- === Ausdehnung des Gemeindegebiets === --> | |
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| − | + | Das Gemeindegebiet umfasst die gleichnamige Katastralgemeinde. Auf Grund der geringen Fläche befinden sich im Gemeindegebiet keine weiteren Ortschaften. Der Ort selbst wird aber in folgende neun Ortsteile eingeteilt: | |
| − | Auch das durch Torferde braun gefärbte Wasser des Weihers im Ortszentrum weist auf die Lage in einer moorigen Landschaft hin. Dieser als [[Bürmooser See]] bezeichnete Weiher war durch den Lehmabbau des nahe gelegenen Ziegelwerks Anfang des [[20. Jahrhundert]]s entstanden. Heute dient der Weiher als Naherholungsraum und wird sommers von Badegästen und winters von Eisläufern und Eisschützen genutzt. Der nördliche Teil des Weihers ist Domäne der Fischer. | ||
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* Ringofen (Industriegebiet) | * Ringofen (Industriegebiet) | ||
* Moorfeld ([[Naturschutz]]- und Erholungsgebiet) | * Moorfeld ([[Naturschutz]]- und Erholungsgebiet) | ||
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| − | ==Geschichte==</noinclude> | + | === Nachbargemeinden === |
| + | Sie grenzt im Süden, Westen und Norden an [[Sankt Georgen bei Salzburg]] und im Osten an [[Lamprechtshausen]]. | ||
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Das heutige Gemeindegebiet wurde erst nach Einsetzen des Torfabbaus im [[19. Jahrhundert]] besiedelt. | Das heutige Gemeindegebiet wurde erst nach Einsetzen des Torfabbaus im [[19. Jahrhundert]] besiedelt. | ||
| − | [[Heinrich Ritter von Mertens]], von [[1861]] bis [[1872]] [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]], erwarb zu Beginn der [[1860er]]-Jahre "das Bürmoos" und ließ Torf abbauen, der vorwiegend nach Wien transportiert wurde. [[1866]] musste das Unterfangen auf Grund der zu hohen Transportkosten aufgegeben werden, woraufhin Mertens im selben Jahr eine Teerfabrik im "Herrenhaus" gründete, die aus dem Torf Teer "besonderer Güte" herstellte. Wegen zu hoher Herstellungskosten musste aber bereits [[1868]] der Betrieb wieder eingestellt werden. [[1872]] begründete der aus Böhmen stammende Industrielle [[Ignaz Glaser]] eine [[Bürmooser Glasindustrie|Glasfabrikation]], die bald zum wichtigsten Arbeitgeber der Region wurde. | + | [[Heinrich Ritter von Mertens]], von [[1861]] bis [[1872]] [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]], erwarb zu Beginn der [[1860er]]-Jahre "das Bürmoos" und ließ Torf abbauen, der vorwiegend nach Wien transportiert wurde. [[1866]] musste das Unterfangen auf Grund der zu hohen Transportkosten aufgegeben werden, woraufhin Mertens im selben Jahr eine Teerfabrik im "Herrenhaus" gründete, die aus dem Torf Teer "besonderer Güte" herstellte. Wegen zu hoher Herstellungskosten musste aber bereits [[1868]] der Betrieb wieder eingestellt werden. [[1872]] begründete der aus Böhmen stammende Industrielle [[Ignaz Glaser]] eine [[Bürmooser Glasindustrie|Glasfabrikation]], die bald zum wichtigsten Arbeitgeber der Region wurde. |
| − | Am [[1. Juli]] [[1967]] wurde Bürmoos, anfangs gegen den Widerstand eines Großteils der damals 2 | + | Am [[1. Juli]] [[1967]] wurde Bürmoos, anfangs gegen den Widerstand eines Großteils der damals 2 604 Einwohner, zur eigenständigen Gemeinde erhoben. Gebildet wurde sie aus Teilen der heutigen Nachbargemeinden [[Sankt Georgen bei Salzburg|St. Georgen]] und [[Lamprechtshausen]]. |
==Namensdeutung== | ==Namensdeutung== | ||
| + | Der Ortsname zeugt - wie zahlreiche andere Toponyme der Gegend, die das Wort ''Moos'' enthalten - von der Bodenbeschaffenheit: ''Moos'' ist sprachgeschichtlich eine Wortvariante von ''Moor''. | ||
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| + | Der Wortteil ''Bür-'' leitet sich höchstwahrscheinlich von ''Birke'' her. Die heutige Ortsgegend war also ein ursprünglich mit Birken durchwachsenes Moor und grenzte sich somit vom nördlich davon befindlichen Flurgebiet [[Weidmoos]] ab. (Eine alternative Erklärung, nach der sich der Wortteil ''Bür-'' von dem griechischen Wort ''pyr'' 'Feuer' herleite, erscheint realhistorisch weniger plausibel.) | ||
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| + | === Religionen === | ||
| + | [[Bild:stjosefbuermoos.jpg|thumb|Pfarrkirche St. Joesef]] | ||
| + | [[Bild:lukaskirchebuermoos.jpg|thumb|Lukaskirche]] | ||
| + | * Römisch katholische Pfarrkirche zum Hl. Josef: die Kirche wurde am [[12. August]] [[1956]] dem hl. Josef dem Arbeiter geweiht. | ||
| + | * Evangelische Lukaskirche: die Kirche wurde in den Jahren 1961 bis 1963 errichtet. | ||
| + | <!-- === Bevölkerungsentwicklung === --> | ||
| + | == Kultur und Sehenswürdigkeiten == | ||
| + | * Kunst im öffentlichen Raum<ref>siehe [http://dorfzeitung.com/?p=4083 Dorfbrunnen von Zoltan Pap]</ref> vor dem Gemeindezentrum | ||
| + | <!-- === Theater === --> | ||
| + | <!-- === Museen === --> | ||
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| + | <!-- z. B. Orchester, Chöre, Vereine etc. --> | ||
| + | <!-- === Bauwerke === --> | ||
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| + | <!-- === Naturdenkmäler === --> | ||
| + | === Natur === | ||
| + | *'' Torfabbau und Renaturierung'': Lange Zeit wurde in Bürmoos [[Torfstechen|Torf]] abgebaut, vorerst händisch, ab [[1967]] bis zur Einstellung des Abbaus im Jahr [[2000]] maschinell. Hinterließ der händische Abbau zwar eine veränderte Landschaft, so war diese doch noch moorähnlich und durchaus artenreich. Beim maschinellen Torfabbau hingegen blieb eine völlig ausgetrocknete, wüstenähnliche, weitgehend tote Landschaft zurück. Damit wollten sich viele Bürmooser nicht abfinden. So begann man schon in den [[1980er]] Jahren mit den ersten Versuchen einer Renaturierung der abgetorften Flächen. [[1993]] wurde der "Torferneuerungsverein" gegründet. Inzwischen sind bedeutende Flächen renaturiert: Das Wasser wurde wieder gestaut, Feuchtbiotope angelegt und zahlreiche Bäume, Sträucher und andere Pflanzen gesetzt. | ||
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| + | * ''Bürmooser Moor'' | ||
| + | : ''Hauptartikel: [[Bürmooser Moor]]'' | ||
| + | Mittlerweile ist das Bürmooser Moor zu einem "Lebensraum aus zweiter Hand" geworden, das zahlreiche seltene, vielfach in der Umgebung schon ausgestorben geglaubte Pflanzen, Amphibien, Reptilien und Vögel beheimatet. Für die diesbezüglichen jahrelangen und erfolgreichen Bemühungen hat der Torferneuerungsverein zahlreiche Preise und Anerkennungen erhalten. Unter anderem wurde das Bürmooser Moor zum europäischen Vogelschutzgebiet im Rahmen des Programms "Natura 2000" erklärt. | ||
| + | === Sport === | ||
| + | * [[See-Arena Bürmoos]] | ||
| + | <!-- === Vereine === --> | ||
| + | <!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --> | ||
| + | <!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> | ||
| + | == Wirtschaft und Infrastruktur == | ||
| + | Neben Kleingewerbe, Handwerk und leichtindustriellen Unternehmen mit vorwiegend lokaler Bedeutung sind auch zwei bedeutende Betriebe in Bürmoos angesiedelt: | ||
| + | * [[W & H Dentalwerk]], einer der weltweit führenden Erzeuger von Präzisionsgeräten für Zahnmedizin und Mikrochirurgie | ||
| + | * ein Zweigwerk der Firma [[Miele Gesellschaft m.b.H.|Miele]], bekannter Hersteller von Waschmaschinen und Küchengeräten für Haushalt und Gewerbe | ||
| + | Am 15. 10. 2010 schloss das Postamt in Bürmoos für immer seine Pforten. Am Schluss war es in einem Container untergebracht.[[Bild:Buermoos01.jpg|thumb|Containerpostamt]] | ||
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| + | === Verkehr === | ||
| + | Bürmoos weist einen nicht unbeträchtlichen Anteil an Pendlern (Schüler und Berufstätige), vornehmlich in das nahe gelegene [[Oberndorf bei Salzburg]] und in die ca. 25 km entfernte Landeshauptstadt [[Salzburg]], auf. Daher kommt dem öffentlichen Verkehr eine bedeutende Rolle zu. Bürmoos ist durch die Linie {{Symbol-S-Bahn|S1|#B71E44}} Salzburg - Lamprechtshausen der [[S-Bahn Salzburg]] erschlossen. Außerdem zweigt am Bahnhof Bürmoos die {{Symbol-S-Bahn|S11|#B71E44}} ins oberösterreichische [[Trimmelkam]] ab. Beide Linien wurden ursprünglich als Gütertransportwege errichtet (erster Teilabschnitt [[Oberndorf]] - Lamprechtshausen [[1896]] eröffnet) und werden heute von der [[Salzburger Lokalbahn]] bzw. ihrem Eigentümer, der [[Salzburg AG]], betrieben. | ||
| − | + | === Straßennamen === | |
| + | Die Straßen in Bürmoos werden nach einem bestimmten System benannt. Im Ortszentrum finden sich die Namen der Gründerväter, so etwa: | ||
| − | + | * Antony-Seywald-Gasse: benannt nach dem Lehrer [[Antony Seywald]], der lange Zeit in Bürmoos arbeitete | |
| + | * Dr.-Eugen-Zehme-Straße: Dr. [[Eugen Zehme]] war der ehemaliger Besitzer des nach ihm benannten Ortsteiles Zehmemoos | ||
| + | * Georg-Rendl-Weg: benannt nach dem Dichter [[Georg Rendl]], der einige Jahr in Bürmoos lebte und seine Erlebnisse im Roman "Die Glasbläser von Bürmoos" verarbeitete | ||
| + | * Gugg-Gasse: benannt nach dem Tischler der ehemaligen Glasfabrik | ||
| + | * Ignaz-Glaser-Straße: [[Ignaz Glaser]] war über Jahrzehnte der faktische Eigentümer von Bürmoos. Ihm ist sozusagen der Aufbau dieses Ortes zu verdanken. | ||
| + | * Julius-Fritsche-Gasse: benannt nach dem Direktor der Glasfabrik, [[Julius Fritsche]] | ||
| + | * Karl-Zillner-Platz: benannt nach dem ersten [[Bürgermeister der Gemeinde Bürmoos]], [[Karl Zillner]] | ||
| + | * Pater-Felix-Platz: benannt nach dem Bürmooser Pfarrer, unter dem die katholische Kirche erbaut wurde | ||
| − | == | + | Die Straßen und Gassen Richtung Moor werden nach Tieren und Pflanzen benannt. |
| − | + | <!-- === Ansässige Unternehmen === --> | |
| + | <!-- === Medien === --> | ||
| + | <!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> | ||
| + | <!-- z. B. Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> | ||
| + | <!-- === Bildung === --> | ||
| + | <!-- z. B. Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. --> | ||
| + | == Politik == | ||
| + | === Politisches Spektrum === | ||
| + | In gewisser Weise bezeichnend für Bürmoos ist seine inselhafte politische Ausrichtung. Mit der Ansiedlung von Arbeitern im [[19. Jahrhundert]] und der bis heute industriell und handwerklich dominierten Wirtschaft ist der Ort traditionell sehr stark [[SPÖ|sozialdemokratisch]] orientiert und somit gemeindepolitisch von der [[SPÖ]] beherrscht, während im weiten Umkreis die Gemeinden meist ländlich strukturiert sind und von der [[ÖVP]] dominiert werden. Diese spielt im Bürmooser Gemeinderat hingegen eine nur marginale Rolle. | ||
| − | + | ==== Jüngere Entwicklung ==== | |
| + | Differenzen innerhalb der Ortsorganisation der SPÖ führten dazu, dass sich im Herbst [[2003]] Bürgermeister [[Martin Seeleithner]] mit einer eigenen [[LBS|Liste ''LBS'']] (''Liste Bürmoos Seeleithner'') von der Partei abspaltete. Bei den [[Gemeinderatswahlen|Gemeinderatswahlen 2004]] konnte er mit dieser weiterhin die stimmenstärkste Fraktion stellen. In der derzeitigen Wahlperiode (2009-2014) sind neben der SPÖ mit 11 und der LBS mit 7 Mandaten noch die ÖVP, die [[FPÖ]] und die lokale Bürgerliste ''WIR - für Bürmoos'' mit jeweils 1 Mandat im Gemeinderat vertreten. Die letztere, ursprünglich unabhängige Gruppierung schloss sich [[2008]] den [[Grüne]]n an. | ||
| − | + | === Politische Veranstaltungen === | |
| + | Seit [[2006]] wird in zweijährigem Abstand das [[Ignaz-Glaser]]-Symposion organisiert, das sich - basierend auf geschichtlich begründeten Thematiken der Gemeinde Bürmoos - mit Fragen der [[Regionale Integration|regionalen Integration]] befasst. Damit sollen auch Kontakte mit Gemeinden anderer Bundesländer und des angrenzenden [[Bayern]] hergestellt werden. | ||
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=== Gemeindevertretung === | === Gemeindevertretung === | ||
| − | Die Gemeindevertretung von Bürmoos hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der [[Gemeindevertretungswahlen|Gemeindevertretungswahl 2009]] wie folgt zusammen: | + | Die Gemeindevertretung von Bürmoos hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der [[Gemeindevertretungswahlen|Gemeindevertretungswahl 2009]] wie folgt zusammen: |
* 11 [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] | * 11 [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] | ||
* 7 Liste Bürmoos Seeleithner (LBS) | * 7 Liste Bürmoos Seeleithner (LBS) | ||
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* 2004: [[Martin Seeleitner]] (LBS) (1. Wahlgang) | * 2004: [[Martin Seeleitner]] (LBS) (1. Wahlgang) | ||
* 2009: [[Peter Eder (Bürmoos)|Peter Eder]] (SPÖ) (2. Wahlgang, alleiniger Kandidat) | * 2009: [[Peter Eder (Bürmoos)|Peter Eder]] (SPÖ) (2. Wahlgang, alleiniger Kandidat) | ||
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| + | === Wappen === | ||
| + | Das Gemeindewappen wurde von [[Josef Buchsteiner]] entworfen. Bei seiner Suche nach Symbolen, die das Wesen des Ortes ausmachten, entschied sich Buchsteiner für das Kammrad (Industrie), den Torfbreitstecher (Moor), einen Arbeiter (Menschen) und Hausgänse, die das Ortsbild des frühen Bürmoos beherrschten. | ||
| − | + | Bis zum [[12. Jänner]] [[1976]] fertigte Josef Buchsteiner 35 verschiedene Wappenentwürfe mit diesen Symbolen und den Farben Rot, Schwarz und Blau an. Die Gemeindevertretung nahm daraus fünf in die engere Wahl und Bürgermeister Zillner legte diese der zuständigen Stelle der [[Salzburger Landesregierung]] vor, wo sie mit einigem Unwillen aufgenommen wurden. Nach längeren Diskussionen sprach die Behörde erst sehr spät, nämlich am [[31. Oktober]] [[1979]], Bürmoos ein Wappen zu. | |
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| − | + | Dieses wird durch einen erniedrigten schwarzen Schräglinksbalken in zwei Felder in Blau und Rot geteilt; oben sind zwei rechtsfliegende stilisierte Hausgänse abgebildet und darunter ein goldener Torfbreitstecher, eingestellt in die untere Hälfte eines goldenen Kammrades. | |
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| − | + | == Persönlichkeiten == | |
| − | + | * [[Ignaz Glaser]] (* 1853, † 1916), Glasfabrikant | |
| − | + | * [[Georg Rendl]] (* 1903, † 1972), Dichter, Maler und Schriftsteller; lebte einige Jahre in Bürmoos | |
| − | + | * [[Georg Rohrecker]] war von 1993 bis 2009 in Bürmoos wohnhaft, war ein Keltologe und Schriftsteller | |
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| − | == Persönlichkeiten == | ||
| − | * [[Ignaz Glaser]] ( | ||
| − | * [[Georg Rendl]] ( | ||
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| − | * [[Georg Rohrecker]] | ||
===Ehrenbürger=== | ===Ehrenbürger=== | ||
| − | * Konsul [[Peter Malata I.|DI Peter Malata (der Ältere)]], | + | * Konsul [[Peter Malata I.|DI Peter Malata (der Ältere)]], Erbauer des Dentalwerks |
* [[Erich Hermann|Dr. Erich Hermann]] | * [[Erich Hermann|Dr. Erich Hermann]] | ||
* [[Friedrich Lepperdinger|Dr. Friedrich Lepperdinger]], Historiker | * [[Friedrich Lepperdinger|Dr. Friedrich Lepperdinger]], Historiker | ||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
* Website der Gemeinde Bürmooos | * Website der Gemeinde Bürmooos | ||
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* [http://www.listebuermoos.at/Gemeindenachrichten/LBSZeitung_8_072007.pdf Infozeitung zu 40 Jahre Bürmoos] | * [http://www.listebuermoos.at/Gemeindenachrichten/LBSZeitung_8_072007.pdf Infozeitung zu 40 Jahre Bürmoos] | ||
{{Gemeinden im Flachgau}} | {{Gemeinden im Flachgau}} | ||
| + | == Fußnoten == | ||
| + | <references/> | ||
[[Kategorie:Geografie]] | [[Kategorie:Geografie]] | ||
Version vom 17. Juni 2012, 08:59 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | Salzburg-Land (SL) |
| Fläche: | 7 km² |
| Geografische Koordinaten: | Koordinaten: 47° 59' N, 12° 56' |
| Höhe: | 436 m ü. A. |
| Einwohner: | 4 727 (Stand 1. Jänner 2011) |
| Postleitzahl(en): | 5111 |
| Vorwahl: | 0 62 74 |
| Gemeindekennziffer: | 50 305 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 1 Katastralgemeinde: Bürmoos |
| Gemeindeamt: | Ignaz Glaser-Straße 59 5111 Bürmoos |
| Offizielle Website: | www.buermoos.at |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Peter Eder (SPÖ) |
| Gemeinderat: | 21 Mitglieder: 11 SPÖ, 7 LBS, 1 ÖVP, 1 WIR, 1 FPÖ |
Bürmoos ist die jüngste Ortsgemeinde im Bundesland Salzburg. Die Gemeinde liegt im Norden des Bezirks Salzburg-Umgebung (Flachgau) und wurde erst 1967 gegründet.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Bürmoos liegt auf 436 m ü. A.. Das ehemalige Moorgebiet ist durchwegs flach und zum Teil noch von Moorwald und renaturierten Moorflächen geprägt. Der bezeichnende Name "Grundlose Straße" für eine im Nordwesten der Gemeinde verlaufende Straße weist noch auf die Zeit der Erschließung des Moorgebietes hin.
Auch das durch Torferde braun gefärbte Wasser des Weihers im Ortszentrum weist auf die Lage in einer moorigen Landschaft hin. Dieser als Bürmooser See bezeichnete Weiher war durch den Lehmabbau des nahe gelegenen Ziegelwerks Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Heute dient der Weiher als Naherholungsraum und wird sommers von Badegästen und winters von Eisläufern und Eisschützen genutzt. Der nördliche Teil des Weihers ist Domäne der Fischer.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst die gleichnamige Katastralgemeinde. Auf Grund der geringen Fläche befinden sich im Gemeindegebiet keine weiteren Ortschaften. Der Ort selbst wird aber in folgende neun Ortsteile eingeteilt:
- Bürmoos Ort
- Zehmemoos
- Laubschachen
- Kellerwald
- Alm
- Pladenfeld
- Stierling
- Ringofen (Industriegebiet)
- Moorfeld (Naturschutz- und Erholungsgebiet)
Nachbargemeinden
Sie grenzt im Süden, Westen und Norden an Sankt Georgen bei Salzburg und im Osten an Lamprechtshausen.
Geschichte
Das heutige Gemeindegebiet wurde erst nach Einsetzen des Torfabbaus im 19. Jahrhundert besiedelt.
Heinrich Ritter von Mertens, von 1861 bis 1872 Bürgermeister der Stadt Salzburg, erwarb zu Beginn der 1860er-Jahre "das Bürmoos" und ließ Torf abbauen, der vorwiegend nach Wien transportiert wurde. 1866 musste das Unterfangen auf Grund der zu hohen Transportkosten aufgegeben werden, woraufhin Mertens im selben Jahr eine Teerfabrik im "Herrenhaus" gründete, die aus dem Torf Teer "besonderer Güte" herstellte. Wegen zu hoher Herstellungskosten musste aber bereits 1868 der Betrieb wieder eingestellt werden. 1872 begründete der aus Böhmen stammende Industrielle Ignaz Glaser eine Glasfabrikation, die bald zum wichtigsten Arbeitgeber der Region wurde.
Am 1. Juli 1967 wurde Bürmoos, anfangs gegen den Widerstand eines Großteils der damals 2 604 Einwohner, zur eigenständigen Gemeinde erhoben. Gebildet wurde sie aus Teilen der heutigen Nachbargemeinden St. Georgen und Lamprechtshausen.
Namensdeutung
Der Ortsname zeugt - wie zahlreiche andere Toponyme der Gegend, die das Wort Moos enthalten - von der Bodenbeschaffenheit: Moos ist sprachgeschichtlich eine Wortvariante von Moor.
Der Wortteil Bür- leitet sich höchstwahrscheinlich von Birke her. Die heutige Ortsgegend war also ein ursprünglich mit Birken durchwachsenes Moor und grenzte sich somit vom nördlich davon befindlichen Flurgebiet Weidmoos ab. (Eine alternative Erklärung, nach der sich der Wortteil Bür- von dem griechischen Wort pyr 'Feuer' herleite, erscheint realhistorisch weniger plausibel.)
Religionen
- Römisch katholische Pfarrkirche zum Hl. Josef: die Kirche wurde am 12. August 1956 dem hl. Josef dem Arbeiter geweiht.
- Evangelische Lukaskirche: die Kirche wurde in den Jahren 1961 bis 1963 errichtet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kunst im öffentlichen Raum[1] vor dem Gemeindezentrum
Natur
- Torfabbau und Renaturierung: Lange Zeit wurde in Bürmoos Torf abgebaut, vorerst händisch, ab 1967 bis zur Einstellung des Abbaus im Jahr 2000 maschinell. Hinterließ der händische Abbau zwar eine veränderte Landschaft, so war diese doch noch moorähnlich und durchaus artenreich. Beim maschinellen Torfabbau hingegen blieb eine völlig ausgetrocknete, wüstenähnliche, weitgehend tote Landschaft zurück. Damit wollten sich viele Bürmooser nicht abfinden. So begann man schon in den 1980er Jahren mit den ersten Versuchen einer Renaturierung der abgetorften Flächen. 1993 wurde der "Torferneuerungsverein" gegründet. Inzwischen sind bedeutende Flächen renaturiert: Das Wasser wurde wieder gestaut, Feuchtbiotope angelegt und zahlreiche Bäume, Sträucher und andere Pflanzen gesetzt.
- Bürmooser Moor
- Hauptartikel: Bürmooser Moor
Mittlerweile ist das Bürmooser Moor zu einem "Lebensraum aus zweiter Hand" geworden, das zahlreiche seltene, vielfach in der Umgebung schon ausgestorben geglaubte Pflanzen, Amphibien, Reptilien und Vögel beheimatet. Für die diesbezüglichen jahrelangen und erfolgreichen Bemühungen hat der Torferneuerungsverein zahlreiche Preise und Anerkennungen erhalten. Unter anderem wurde das Bürmooser Moor zum europäischen Vogelschutzgebiet im Rahmen des Programms "Natura 2000" erklärt.
Sport
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben Kleingewerbe, Handwerk und leichtindustriellen Unternehmen mit vorwiegend lokaler Bedeutung sind auch zwei bedeutende Betriebe in Bürmoos angesiedelt:
- W & H Dentalwerk, einer der weltweit führenden Erzeuger von Präzisionsgeräten für Zahnmedizin und Mikrochirurgie
- ein Zweigwerk der Firma Miele, bekannter Hersteller von Waschmaschinen und Küchengeräten für Haushalt und Gewerbe
Am 15. 10. 2010 schloss das Postamt in Bürmoos für immer seine Pforten. Am Schluss war es in einem Container untergebracht.
Verkehr
Bürmoos weist einen nicht unbeträchtlichen Anteil an Pendlern (Schüler und Berufstätige), vornehmlich in das nahe gelegene Oberndorf bei Salzburg und in die ca. 25 km entfernte Landeshauptstadt Salzburg, auf. Daher kommt dem öffentlichen Verkehr eine bedeutende Rolle zu. Bürmoos ist durch die Linie S1 Salzburg - Lamprechtshausen der S-Bahn Salzburg erschlossen. Außerdem zweigt am Bahnhof Bürmoos die S11 ins oberösterreichische Trimmelkam ab. Beide Linien wurden ursprünglich als Gütertransportwege errichtet (erster Teilabschnitt Oberndorf - Lamprechtshausen 1896 eröffnet) und werden heute von der Salzburger Lokalbahn bzw. ihrem Eigentümer, der Salzburg AG, betrieben.
Straßennamen
Die Straßen in Bürmoos werden nach einem bestimmten System benannt. Im Ortszentrum finden sich die Namen der Gründerväter, so etwa:
- Antony-Seywald-Gasse: benannt nach dem Lehrer Antony Seywald, der lange Zeit in Bürmoos arbeitete
- Dr.-Eugen-Zehme-Straße: Dr. Eugen Zehme war der ehemaliger Besitzer des nach ihm benannten Ortsteiles Zehmemoos
- Georg-Rendl-Weg: benannt nach dem Dichter Georg Rendl, der einige Jahr in Bürmoos lebte und seine Erlebnisse im Roman "Die Glasbläser von Bürmoos" verarbeitete
- Gugg-Gasse: benannt nach dem Tischler der ehemaligen Glasfabrik
- Ignaz-Glaser-Straße: Ignaz Glaser war über Jahrzehnte der faktische Eigentümer von Bürmoos. Ihm ist sozusagen der Aufbau dieses Ortes zu verdanken.
- Julius-Fritsche-Gasse: benannt nach dem Direktor der Glasfabrik, Julius Fritsche
- Karl-Zillner-Platz: benannt nach dem ersten Bürgermeister der Gemeinde Bürmoos, Karl Zillner
- Pater-Felix-Platz: benannt nach dem Bürmooser Pfarrer, unter dem die katholische Kirche erbaut wurde
Die Straßen und Gassen Richtung Moor werden nach Tieren und Pflanzen benannt.
Politik
Politisches Spektrum
In gewisser Weise bezeichnend für Bürmoos ist seine inselhafte politische Ausrichtung. Mit der Ansiedlung von Arbeitern im 19. Jahrhundert und der bis heute industriell und handwerklich dominierten Wirtschaft ist der Ort traditionell sehr stark sozialdemokratisch orientiert und somit gemeindepolitisch von der SPÖ beherrscht, während im weiten Umkreis die Gemeinden meist ländlich strukturiert sind und von der ÖVP dominiert werden. Diese spielt im Bürmooser Gemeinderat hingegen eine nur marginale Rolle.
Jüngere Entwicklung
Differenzen innerhalb der Ortsorganisation der SPÖ führten dazu, dass sich im Herbst 2003 Bürgermeister Martin Seeleithner mit einer eigenen Liste LBS (Liste Bürmoos Seeleithner) von der Partei abspaltete. Bei den Gemeinderatswahlen 2004 konnte er mit dieser weiterhin die stimmenstärkste Fraktion stellen. In der derzeitigen Wahlperiode (2009-2014) sind neben der SPÖ mit 11 und der LBS mit 7 Mandaten noch die ÖVP, die FPÖ und die lokale Bürgerliste WIR - für Bürmoos mit jeweils 1 Mandat im Gemeinderat vertreten. Die letztere, ursprünglich unabhängige Gruppierung schloss sich 2008 den Grünen an.
Politische Veranstaltungen
Seit 2006 wird in zweijährigem Abstand das Ignaz-Glaser-Symposion organisiert, das sich - basierend auf geschichtlich begründeten Thematiken der Gemeinde Bürmoos - mit Fragen der regionalen Integration befasst. Damit sollen auch Kontakte mit Gemeinden anderer Bundesländer und des angrenzenden Bayern hergestellt werden.
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Bürmoos hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:
Bürgermeister
Als erster Bürgermeister wurde am 20. Oktober 1967 Karl Zillner gewählt.
Direkt gewählte Bürgermeister:
- 2004: Martin Seeleitner (LBS) (1. Wahlgang)
- 2009: Peter Eder (SPÖ) (2. Wahlgang, alleiniger Kandidat)
Haushaltsbudget
- Hauptartikel: Haushaltsbudget der Gemeinde Bürmoos
Wappen
Das Gemeindewappen wurde von Josef Buchsteiner entworfen. Bei seiner Suche nach Symbolen, die das Wesen des Ortes ausmachten, entschied sich Buchsteiner für das Kammrad (Industrie), den Torfbreitstecher (Moor), einen Arbeiter (Menschen) und Hausgänse, die das Ortsbild des frühen Bürmoos beherrschten.
Bis zum 12. Jänner 1976 fertigte Josef Buchsteiner 35 verschiedene Wappenentwürfe mit diesen Symbolen und den Farben Rot, Schwarz und Blau an. Die Gemeindevertretung nahm daraus fünf in die engere Wahl und Bürgermeister Zillner legte diese der zuständigen Stelle der Salzburger Landesregierung vor, wo sie mit einigem Unwillen aufgenommen wurden. Nach längeren Diskussionen sprach die Behörde erst sehr spät, nämlich am 31. Oktober 1979, Bürmoos ein Wappen zu.
Dieses wird durch einen erniedrigten schwarzen Schräglinksbalken in zwei Felder in Blau und Rot geteilt; oben sind zwei rechtsfliegende stilisierte Hausgänse abgebildet und darunter ein goldener Torfbreitstecher, eingestellt in die untere Hälfte eines goldenen Kammrades.
Persönlichkeiten
- Ignaz Glaser (* 1853, † 1916), Glasfabrikant
- Georg Rendl (* 1903, † 1972), Dichter, Maler und Schriftsteller; lebte einige Jahre in Bürmoos
- Georg Rohrecker war von 1993 bis 2009 in Bürmoos wohnhaft, war ein Keltologe und Schriftsteller
Ehrenbürger
- Konsul DI Peter Malata (der Ältere), Erbauer des Dentalwerks
- Dr. Erich Hermann
- Dr. Friedrich Lepperdinger, Historiker
Quellen
- Website der Gemeinde Bürmooos
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria
- Artikel "Bürmoos" auf Wikipedia
Weblinks
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Fußnoten
- ↑ siehe Dorfbrunnen von Zoltan Pap
