Hochtor (Tunnel): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Hochtor_sued.jpg|thumb|Hochtor, Südportal]]
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[[Datei:Hochtor_nord.jpg|thumb|Hochtor, das Salzburg Nordportal.]]
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Der '''Hochtor Tunnel''' ist ein Straßentunnel auf der [[Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße|Scheitelstrecke]] der [[Großglockner Hochalpenstraße]] auf der Grenze der Bundesländer [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] und [[Kärnten]]. Er ist mit 2 504 [[m ü. A.]] der höchstgelegene befahrbare [[Alpenübergang]] und gleichzeitig auch der höchstgelegene Autotunnel in Österreich.
[[Datei:Grossglockner Hochtor.jpg|thumb|Blick von der Edelweißspitze zur Einfahrt ins Hochtor, Richtung Südwesten - Kärnten]]
 
[[Datei:Grossglockner_Hochalpenstrasse_Hochtor_Shop.jpg|thumb|Eingang zur Ausstellung [[Passheiligtum Hochtor]] sowie Aufgang zu einer Aussichtsplattform, von der aus man in Richtung [[Heiligenblut]] und [[Großglockner]] schauen kann]]
 
Das '''Hochtor''' ist ein Straßentunnel am Scheitelpunkt der [[Großglockner Hochalpenstraße]] in 2 504 [[m ü. A.]] an der Grenze der Bundesländer [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] und [[Kärnten]].
 
  
== Allgemeines==
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== Geografie ==
In der Mitte des Hochtortunnels befindet sich auch die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten. Der etwa 100 Meter lange Tunnel hat an seiner Nordseite eine Höhe von 2 504 m ü. A. und neigt sich im Tunnel einige Meter nach Süden.
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Der Tunnel befindet sich im Südwesten der [[Pinzgau]]er Marktgemeinde [[Rauris]] und im Norden der Kärntner Gemeinde [[Heiligenblut am Großglockner]]. Durch die Mitte des Hochtor Tunnels laufen die Bundesländergrenzen Salzburg und Kärnten. Der 302 Meter lange Tunnel hat an seiner Nordseite eine Höhe von 2 504 m ü. A. und neigt sich im Tunnel um etwa einen Meter nach Süden.
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[[Datei:Hochtor_sued.jpg|thumb|Hochtor, das Kärntner Südportal.]]
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Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung war er der zweithöchstgelegene Autotunnel Europas.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tab&datum=19331114&query=%22Hochtor%20Tunnel%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Tagblatt", Ausgabe vom 14. November 1933, Seite 3</ref> Der Tunnel des "Col du Galibier" (2&nbsp;556&nbsp;m&nbsp;ü.&nbsp;A.) in [[Frankreich]] dürfte der höchstgelegene Autotunnel Europas sein.<ref>Höhenangabe lt. wikipedia.de</ref>
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Am [[14. November]] [[1933]] wurde im Zuge der [[Großglockner Hochalpenstraße Baugeschichte|Baus der Großglockner Hochalpenstraße]] der Sohlstollen des 302 m langen Hochtortunnels durchgebrochen.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=alp&datum=19331118&seite=17&zoom=33&query=%22Dotzler%22%2B%22Gro%C3%9Fglockner%22&ref=anno-search anno.onb.ac.at]</ref>
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Nachdem im Spätsommer [[1933]] endlich der [[Variantenstreit der Großglockner Hochalpenstraße|Variantenstreit]] über die Streckenführung der [[Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße]] zwischen dem [[Landeshauptmann]] Dr. [[Franz Rehrl]] und dem Erbauer der Straße Oberbaurat Ing. [[Franz Wallack]] zugunsten der Variante von Wallack entschieden wurde, konnten die Arbeiten für den letzten Abschnitt der Straße zwischen dem [[Fuscher Törl]] und [[Guttal]] in Angriff genommen werden.
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[[Datei:Hochtortunnel Durchschlag Großglockner Hochalpenstraße Baugeschichte 1933.jpg|thumb|14. November 1933, kurz vor der letzten Sprengung zum Durchschlag um 11:30 Uhr. Rechts an der Wand lehnt Ing. [[Franz Wallack]], der Erbauer der Straße.]]
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Bereits kurz nach dem Anfahren des Hochtor Tunnels wurde am [[13. September]] 1933 eine [[Herkulesstatuette am Hochtor|Herkulesstatuette]] im Schutt an den Hängen des [[Hochtor (Kärnten)|Hochtors]] gefunden; wenig später eine Münze mit der Inschrift ''[[IN TE DOMINE SPERAVI]]'' aus der Zeit von Königin Maria Theresia. Diese Inschrift ließ Wallack über beiden Tunnelportalen einmeißeln. Noch im selben Jahr, am [[14. November]], wurde der Sohlstollen des 302 m langen Hochtor Tunnels durchgebrochen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=alp&datum=19331118&seite=17&zoom=33&query=%22Dotzler%22%2B%22Gro%C3%9Fglockner%22&ref=anno-search anno.onb.ac.at]</ref> Um 11:30 Uhr gab Wallack das Zeichen zur letzten Sprengung für den Durchbruch des Sohltunnels, dem 18 Sprengschüsse folgten.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19331115&seite=7&zoom=33 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom 18. November 1933, Seite 7</ref>
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Durch den noch ausgepölzten Tunnel fuhr Dr. Franz Rehrl dann am [[22. September]] [[1934]] am Steuer eines extra für diese Fahrt umgebauten - verschmälerten - [[Steyr 100, das Glocknerauto und Transasien-Expeditionsfahrzeug|Steyr 100]] zwei Mal durch diesen Tunnel.
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[[Datei:Großglockner Hochalpenstraße Baugeschichte Durchstich Hochtortunnel 1933.jpg|thumb|Bericht über den Durchschlag des Sohlstollens im November 1933.]]
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Aber Wallack ließ unter Hochdruck die Arbeiten am Hochtor Tunnel weiterführen. Erst am [[9. Dezember]] 1933 fuhr der letzte Seilbahnwagen zum Südportal hinauf, dann wurden die Arbeiten über den Winter eingestellt. Es war dies das späteste Ende der jährlichen [[Baugeschichte der Großglockner Hochalpenstraße|Bauarbeiten an der Großglockner Hochalpenstraße]] in ihrer Baugeschichte.
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Am [[3. August]] [[1935]] fanden vor und über (hier befand sich die Tribüne für die Ehrengäste) dem Südportal des Tunnels die offiziellen [[Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße|Eröffnungsfeierlichkeiten]] der Straße statt.
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==== Artikel über den Sohlstollen-Durchbruch im November 1933 ====
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Der "Kärntner Landbote" berichtet:
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<blockquote>''Ein ganz wichtiger Tag in der Ge­schichte des Straßenbaues war auch der Tag, der 14. November. Es wurde nämlich der Stollen am Hochtor durchgeschlagen, Anlaß genug, diesen Moment auch seiner Bedeutung ent­sprechend zu feiern. Die Bauherrschaft hat denn auch die Feier des Stollendurchschlages würdig begangen. Wäh­rend die Spitzen der Berge durch einen heftigen Schneesturm ständig verhängt waren, konnte der Abschnittsbauleiter Herr Ing. Weber (Baufirma Polensky &amp; Zöllner) die zur Feier erschiene­nen Gäste begrüßen: Herrn Oberbau­rat Wallack als Vertreter der "Grohag", Herrn [[Hofrat]] [[Franz Wallentin|M. Wallentin]] als Vertreter des [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Landes Salzburg]] und seines [[Landeshauptmann]]s Dr. [[Franz Rehrl|Rehrl]], Herrn Generaldirektor der Baufirma den Ing. John, Seelsorger beim Stra­ßenbau Hochw. Herrn Pater [[Franz Stiletz]] und den Pfarrer von [[Heiligenblut]] Leo Ruschei, sämtliche Herren In­genieure und die ganze Belegschaft der Baustelle.
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''Am Beginn des Stollens hatten Ar­beiter einen Feldaltar errichtet, dessen märchenhafter Schmuck die prachtvollen Eiszapfen waren, die durch farbige Glühbirnen einen ganz zauberhaften Eindruck machten. Pater Stiletz zele­brierte da ein feierliches Amt, das durch ein Quartett aus Heiligenblut unter der Leitung des Ortspfarrers begleitet wurde; gesungen wurde die "Deutsche Messe". In der Predigt hob Pater Stiletz die Bedeutung des Tages hervor: er ist ein Tag berechtigter und stolzer Freude über das erreichte Ziel, er ist aber auch ein Tag des Dankes gegen alle, die dieses Ziel zu erreichen gearbeitet haben und nicht zuletzt ein Dank gegen Gott, der diese Arbeit mit seinem Segen begleitet. Möge dann Gott auch weiterhin seinen Segen dazu geben, daß dies große Werk auch glück­lich vollendet werde.
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''Herr Oberbaurat Ing. Wallack würdigte die Bedeutung dieses Werkes für jeden einzelnen Arbeiter und ermahnte jene, nicht zu ver­gessen, die ihnen durch diese Arbeit auch wieder Brot gegeben: es sind dies vor allem Herr Landeshauptmann von Salzburg Dr. Rehrl und Bundeskanz­ler Dr. [[Engelbert Dollfuß|Dollfuß]]. Sowie in ausdauern­der Arbeit, in zäher Einigkeit dieses Werk vollendet wird zur Ehre Österreichs, so muß auch jeder in Ausdauer und Einigkeit für unsere Heimat arbeiten, damit auch in Erfüllung gebe, was wir sangen: Gottes Sonne strahl' in Frieden auf ein glücklich' Österreich! Mit einen "Glück auf!" auf Österreich schloß er.
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''Herr Hofrat Wallentin über brachte die Grüße und Glückwünsche des Landes Salzburg und seines Lan­deshauptmanns. Generaldirektor Ing. John ersuchte dann Herrn Oberbaurat Wallack, nun die letzten Schüsse zu lö­sen, damit die Scheidewand zwischen Salzburg und Kärnten falle. Nach we­nigen Augenblicken dröhnten auch dumpf die Schüsse durch den Stollen und alsbald fühlte man die scharfe Luft durch den nun geöffneten Stollen pfeifen, die bald Pulverdampf und Steinstaub fortblies. Sämtliche Teil­nehmer gingen dann durch das Nord­portal auf die Salzburger Seite. Bei der Rückkehr sang das Quartett in der Mitte des Stollens den Chor: "Das ist der Tag des Herrn", worauf Pater Stiletz die Weihe des Stollens vor­nahm. Ganz eigen wurde es dem Teil­nehmer zu Mute, als nach dem Ge­bete der Kirche von allen über 2500 Meter hoch unter der Erde das Vater-unser gebetet wurde. Damit war die schlichte Feier beendet, die wohl allen Teilnehmern wegen ihres Inhaltes und ob des winterlichen Hochgebirgsrahmens zeitlebens in Erinnerung bleiben wird. Nach diesem offiziellen Teile setzten sich alle gerne in der war­men Kantine zum einfachen Mittag­mahl. Und bald war es so gemütlich, daß man es fast vergaß, bei Schnee­sturm auf 2500 Meter Höhe zu sein. Es dämmerte bereits, als die Drahtseilbahn die Gäste wieder zu Tale brachte.
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''Um sich einen Begriff von der Arbeit zu machen, die von der Baufirma Po­lensky &amp; Zöllner und der Beleg­schaft in dieser Höhe trotz des äußerst ungünstigen Herbstwetters und der rauhen Schneestürme geleistet wurde, seien folgende Angaben festgehalten:
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''Zeitpunkt der Auftragserteilung: [[19. August]] 1933. Fahrweg vom [[Kasereck]] zum Hochtor, zirka 6 Kilometer lang und 2 Meter breit, zur Belieferung der Baustelle durch Pferdefuhrwerk fertig am [[25. August]] 1933. Die erste Wohnbaracke wurde am Hochtor aufgestellt und von Arbeitern bezogen am [[2. September]] 1933. Der Sohlstollen am Hoch­tor wurde angeschlagen am 13. Sep­tember 1933 in einer Höhe von 2506 Meter über dem Meere. Vom Kraft­werk am [[Pfandlschartenbach]] in der Nähe des [[Glocknerhaus]]es wurde eine Hochspannungsleitung mit 6000 Volt Spannung in 10 Kilometer Länge mit zwei Transformatorenstationen fertiggestellt am [[10. Oktober]] 1933. Die Seilschwebebahn vom Kaser­eck zum Hochtor, 3 Kilometer lang mit einem Höhenunterschied von 630 Meter und einer Stundenleistung von zirka 3 Tonnen, wurde in Betrieb genom­men am [[20. Oktober]] 1933. So konnte dann der Durchschlag des Stollens er­folgen am 14. November 1933.
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''Den bis jetzt notwendigen Aufwand kennzeichnen folgende interessante Zahlen:
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''Bis zur Eröffnung der Seilbahn wurden in 8.800 Pferdestunden unge­fähr 450.000 Kilogramm das Hoch­tor befördert.
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''Seit Eröffnung der Seilbahn wur­den bis jetzt ungefähr 200.000 Kilogramm befördert, davon mußten zirka 70.000 Kilogramm durch Träger über das Hochtor zum Nordportal gebracht werden.
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''Für elektrische Einrichtungen ein­schließlich die Hochspannungsleitung wurden bis jetzt zirka 50 Kilometer Kupferdraht verlegt. Die Seilbahn be­nötigte zirka 12 Kilogramm Drahtseil.
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''Das Lager am Hochtor besteht aus 15 Gebäuden, davon sind vier Arbeiterwohnbaracken, zwei Maschinenhäu­ser, ein Transformatorenhaus, Werk­stätte mit allen notwendigen Maschi­nen, eine Kantine, Magazine usw. Die bisher installierte Kraft beträgt 360 Pferdekräfte, davon sind ungefähr 200 Pferdekräfte elektrische Energie, der Rest kalorisch.
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''Der Arbeiterstand betrug durch­schnittlich 200 Mann.
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''Beim Stollenvortrieb betrug die durchschnittliche Vortriebsleistung an beiden Orten (Nord- und Südseite) zu­sammen pro Tag 7,50 Meter, die maximale Tagesleistung an einem Orte 7,40 Meter: der gesamte bewältigte Ausbruch bei der Durchörterung des Sohlstollens betrug 2760 Kubikmeter, wofür ungefähr 7000 Kilogramm Mu­nition erforderlich waren und zirka 5 Kilometer Bohrloch mit Preßluft ge­bohrt werden mußten.
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''Leo Ruschei, Pfarrer.</blockquote>
  
Am [[3. August]] [[1935]] fanden vor und über (hier befand sich die Tribüne für die Ehrengäste) dem Südportal die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten der Straße statt.
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Anlässlich der [[Großglockner-Hochalpenstraßen-Schneeräumfeier 1954 mit Ehrenbürgerschaftsverleihung an Wallack bei Schneesturm|Großglockner-Hochalpenstraßen-Schneeräumfeier 1954]] fand die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Kärntner Gemeinde [[Heiligenblut]] an den wirklichen [[Hofrat]] [[Franz Wallack]] bei Schneesturm im Hochtor Tunnel statt.
  
 
== Ausstellung ==
 
== Ausstellung ==
Die Ausstellung [[Passheiligtum Hochtor]] auf der Südseite des Hochtors ist eine Zeitreise durch die Jahrtausende, in der der Glocknerübergang die kürzeste Handelsroute zwischen Nord und Süd darstellte. Sie erzählt auch von der Suche nach dem Rohstoff [[Bergkristall]] und von den [[Goldbergbau|Goldbergwerken]] entlang der Straße.  
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Die Ausstellung [[Passheiligtum Hochtor]] an der Südseite des Hochtors ist eine Zeitreise durch die Jahrtausende, in der der Glocknerübergang die kürzeste Handelsroute zwischen Nord und Süd darstellte. Sie erzählt auch von der Suche nach dem Rohstoff [[Bergkristall]] und von den [[Goldbergbau|Goldbergwerken]] entlang der Straße. Direkt neben der neuen Ausstellung wurde ein Bau errichtet, der den Souvenir-Shop und einen Gastrobereich beherbergt.
  
Daneben kann man auf Teilen des "[[Kelten]]-, [[Römer]]- und [[Samer|Säumerweg]] wandern (ca. 25 Minuten Gehzeit).
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[[Datei:Hochtor Großglockner Hochalpenstraße Seidlwinkltal.jpg|thumb|Hier sieht man Auffahrt der [[Großglockner Hochalpenstraße]] zum Hochtor Tunnel-Südportal. Rechts im Shop gibt die kleine Ausstellung [[Passheiligtum Hochtor]], in dem man Funde aus der [[Kelten]]- und [[Römer]]zeit sehen kann. Im oberen Bildteil blickt man in das [[Seidlwinkltal]] in der Marktgemeinde [[Rauris]]. Der Teil der Großglockner Hochalpenstraße zwischen Hochtor und [[Fuscher Törl]] liegt im Marktgemeindegebiet von Rauris (auch ein Teil der [[Edelweißstraße]] und -[[Edelweißspitze|spitze]]).]]
 
 
Direkt  neben der neuen Ausstellung wurde ein Zubau errichtet, der den  Souvenir-Shop und einen großzügigen Gastrobereich beherbergt. Über das  Hochtor zieht auch alljährlich die [[Großglockner Wallfahrt]] hinunter  nach [[Heiligenblut]] in Kärnten.
 
  
 
== Wallfahrt ==
 
== Wallfahrt ==
Über das Hochtor zieht auch alljährlich die [[Großglockner Wallfahrt]] hinunter nach [[Heiligenblut]] in Kärnten.
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Über das Hochtor - allerdings den [[Hochtor (Kärnten)|Berg "Hochtor"]], der sich über dem Tunnel erhebt, zieht alljährlich die [[Großglockner Wallfahrt]] hinunter nach [[Heiligenblut]] in Kärnten.  
  
 
==Wandern==
 
==Wandern==
Von Nordosten führt ein Wanderweg aus dem [[Raurisertal]] vorbei am [[Rauriser Tauernhaus]], eines der letzten [[Tauernhäuser]] auf den ''Rauriser Tauern'' herauf.
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Von Nordosten führt ein Wanderweg aus dem [[Raurisertal]] vorbei am [[Rauriser Tauernhaus]], eines der letzten [[Tauernhäuser]] auf den "Rauriser Tauern", wie das Hochtor auch genannt wird, herauf. Neben dem Tunnel kann man auf Teilen des "[[Kelten]]-, [[Römer]]- und [[Samer|Säumerweg]] wandern (ca. 25 Minuten Gehzeit).
  
 
== Bemerkenswert ==
 
== Bemerkenswert ==
Die beiden Tunneleinfahrten müssen jeden Winter dicht verschlossen werden. Schneeverfrachtungen in das Innere des Tunnels würden zu Eis verhärten und im Frühjahr den Tunnel unpassierbar gestalten.
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Die beiden Tunneleinfahrten müssen jeden Winter dicht mit fahrbaren Holzflügeltüren verschlossen werden. Schneeverfrachtungen in das Innere des Tunnels würden zu Eis verhärten und im Frühjahr den Tunnel unpassierbar machen.
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Hochtor Tunnel historische Aufnahme.jpg|Blick zum Südportal.
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Datei:Hochtor-Tunnel Südportal Blick ins Mölltal 1939.jpg|Blick vom Hochtor Tunnel-Südportal ins Mölltal, links im Bild noch einen Tankstelle, historische Ansichtskarte aus dem Jahr 1939. 
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Datei:Grossglockner_Hochalpenstrasse_Hochtor_Shop.jpg|Eingang zur Ausstellung [[Passheiligtum Hochtor]] sowie Aufgang zu einer Aussichtsplattform, von der aus man in Richtung [[Heiligenblut]] und [[Großglockner]] schauen kann
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Datei:Grossglockner Hochtor.jpg|Blick von der [[Edelweißspitze]] zum Hochtor Tunnel-Nordportal, Richtung Südwesten nach Kärnten.]]
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=== Winterbilder ===
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Datei:Hochtor Brennkogel im Winter.jpg|Blick auf das Hochtor Tunnel-Südportal der [[Großglockner Hochalpenstraße]], die links vom Mölltal heraufführt. Im Hintergrund der [[Brennkogel]]. Aufnahme Mitte Dezember 2020.
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Hochtor Tunnel Südportal April 2020.jpg|Tunnelportal Süd im April 2020.
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Datei:Grossglockner Hochalpenstrasse Schneeräumung 2018 Winterbilder 02.jpg|Hochtor Tunnel Südportal Jänner 2018
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Datei:Grossglockner Hochalpenstrasse Winter 2012 02.jpg|Südportal, hier Mitte April 2012 bei der [[Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung|Schneeräumung]]
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Datei:Grossglockner Hochalpenstrasse Schneeraeumung 2014 22 April 01.jpeg|Südportal, 22. April 2014 bei der Schneeräumung
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Datei:Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2017 Nordrampe 32.jpg|21. April 2017, die Schneelage im Bereich der beiden Tunnels
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Datei:Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2017Südrampe 14.jpg|21. April 2017, Hochtor Tunnel-Südportal, innen vor seiner Öffnung
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Datei:Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2017 Südrampe 15.jpg|21. April 2017, Blick aus dem Hochtor Tunnel nach Kärnten
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Datei:Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2017 Nordrampe 43.jpg|22. April 2017, Nordportal
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== Weblinks ==
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* Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.8483,47.0808/zoom/16 AMap], aktualisierter Datenlink 15. Jänner 2024
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oet&datum=1933&page=583&size=45&qid=XPXHKPQDYIXYI3IB29NV2KROWSAM2M ANNO], "Club-Organ des Oesterreichischen Touring-Club": "Durchschlag des Straßentunnels an der Großglocknerstraße", 1933, Heft 12, Seite 35
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19331119&query=%22Hochtor%20Tunnel%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Neues Wiener Journal", Ausgabe vom 19. November 1933, Seite 5, über den Durchschlag und einer interessanten, aber geschichtlich nicht haltbaren Geschichte, dass der [[Variantenstreit der Großglockner Hochalpenstraße|Variantenstreit]] über die Scheitelstrecke Bundeskanzler [[Engelbert Dollfuß|Dollfuß]] nach einer Begehung entschieden hätte;
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
* [[Großglockner Panorama|Großglockner Magazin]], Nr. 2/08 ''Schmuggler gingen "immer mit Betrug schwanger"'', [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]]
 
* [[Großglockner Panorama|Großglockner Magazin]], Nr. 2/08 ''Schmuggler gingen "immer mit Betrug schwanger"'', [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]]
 
* Informationsmaterial der [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]]
 
* Informationsmaterial der [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]]
* Persönliche Besuche von [[Benutzer:Peter Krackowizer]]
+
* Persönliche Besuche von [[Peter Krackowizer]]
* ''Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues'' von Dipl.-Ing. [[Franz Wallack]], in der zweiten Ausgabe, anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien  
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* "[[Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues]]" von Dipl.-Ing. [[Franz Wallack]], in der zweiten Ausgabe, anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien  
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=klb&datum=19331202&query=%22wallack%22+%22weihnachten%22&ref=anno-search&seite=9 ANNO], "Kärntner Landbote", Ausgabe vom 2. Dezember 1933, Seite 9
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{{Quelle AMap}}
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== Einzelnachweis ==
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<references/>
  
== Fußnoten ==
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{{Großglockner Hochalpenstraße}}
<references/>
 
  
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[[Kategorie:Großglockner Hochalpenstraße]]

Aktuelle Version vom 9. Dezember 2025, 11:43 Uhr

Hochtor, das Salzburg Nordportal.

Der Hochtor Tunnel ist ein Straßentunnel auf der Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße auf der Grenze der Bundesländer Salzburg und Kärnten. Er ist mit 2 504 m ü. A. der höchstgelegene befahrbare Alpenübergang und gleichzeitig auch der höchstgelegene Autotunnel in Österreich.

Geografie

Der Tunnel befindet sich im Südwesten der Pinzgauer Marktgemeinde Rauris und im Norden der Kärntner Gemeinde Heiligenblut am Großglockner. Durch die Mitte des Hochtor Tunnels laufen die Bundesländergrenzen Salzburg und Kärnten. Der 302 Meter lange Tunnel hat an seiner Nordseite eine Höhe von 2 504 m ü. A. und neigt sich im Tunnel um etwa einen Meter nach Süden.

Hochtor, das Kärntner Südportal.

Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung war er der zweithöchstgelegene Autotunnel Europas.[1] Der Tunnel des "Col du Galibier" (2 556 m ü. A.) in Frankreich dürfte der höchstgelegene Autotunnel Europas sein.[2]

Geschichte

Nachdem im Spätsommer 1933 endlich der Variantenstreit über die Streckenführung der Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße zwischen dem Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl und dem Erbauer der Straße Oberbaurat Ing. Franz Wallack zugunsten der Variante von Wallack entschieden wurde, konnten die Arbeiten für den letzten Abschnitt der Straße zwischen dem Fuscher Törl und Guttal in Angriff genommen werden.

14. November 1933, kurz vor der letzten Sprengung zum Durchschlag um 11:30 Uhr. Rechts an der Wand lehnt Ing. Franz Wallack, der Erbauer der Straße.

Bereits kurz nach dem Anfahren des Hochtor Tunnels wurde am 13. September 1933 eine Herkulesstatuette im Schutt an den Hängen des Hochtors gefunden; wenig später eine Münze mit der Inschrift IN TE DOMINE SPERAVI aus der Zeit von Königin Maria Theresia. Diese Inschrift ließ Wallack über beiden Tunnelportalen einmeißeln. Noch im selben Jahr, am 14. November, wurde der Sohlstollen des 302 m langen Hochtor Tunnels durchgebrochen.[3] Um 11:30 Uhr gab Wallack das Zeichen zur letzten Sprengung für den Durchbruch des Sohltunnels, dem 18 Sprengschüsse folgten.[4]

Durch den noch ausgepölzten Tunnel fuhr Dr. Franz Rehrl dann am 22. September 1934 am Steuer eines extra für diese Fahrt umgebauten - verschmälerten - Steyr 100 zwei Mal durch diesen Tunnel.

Bericht über den Durchschlag des Sohlstollens im November 1933.

Aber Wallack ließ unter Hochdruck die Arbeiten am Hochtor Tunnel weiterführen. Erst am 9. Dezember 1933 fuhr der letzte Seilbahnwagen zum Südportal hinauf, dann wurden die Arbeiten über den Winter eingestellt. Es war dies das späteste Ende der jährlichen Bauarbeiten an der Großglockner Hochalpenstraße in ihrer Baugeschichte.

Am 3. August 1935 fanden vor und über (hier befand sich die Tribüne für die Ehrengäste) dem Südportal des Tunnels die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten der Straße statt.

Artikel über den Sohlstollen-Durchbruch im November 1933

Der "Kärntner Landbote" berichtet:

Ein ganz wichtiger Tag in der Ge­schichte des Straßenbaues war auch der Tag, der 14. November. Es wurde nämlich der Stollen am Hochtor durchgeschlagen, Anlaß genug, diesen Moment auch seiner Bedeutung ent­sprechend zu feiern. Die Bauherrschaft hat denn auch die Feier des Stollendurchschlages würdig begangen. Wäh­rend die Spitzen der Berge durch einen heftigen Schneesturm ständig verhängt waren, konnte der Abschnittsbauleiter Herr Ing. Weber (Baufirma Polensky & Zöllner) die zur Feier erschiene­nen Gäste begrüßen: Herrn Oberbau­rat Wallack als Vertreter der "Grohag", Herrn Hofrat M. Wallentin als Vertreter des Landes Salzburg und seines Landeshauptmanns Dr. Rehrl, Herrn Generaldirektor der Baufirma den Ing. John, Seelsorger beim Stra­ßenbau Hochw. Herrn Pater Franz Stiletz und den Pfarrer von Heiligenblut Leo Ruschei, sämtliche Herren In­genieure und die ganze Belegschaft der Baustelle.

Am Beginn des Stollens hatten Ar­beiter einen Feldaltar errichtet, dessen märchenhafter Schmuck die prachtvollen Eiszapfen waren, die durch farbige Glühbirnen einen ganz zauberhaften Eindruck machten. Pater Stiletz zele­brierte da ein feierliches Amt, das durch ein Quartett aus Heiligenblut unter der Leitung des Ortspfarrers begleitet wurde; gesungen wurde die "Deutsche Messe". In der Predigt hob Pater Stiletz die Bedeutung des Tages hervor: er ist ein Tag berechtigter und stolzer Freude über das erreichte Ziel, er ist aber auch ein Tag des Dankes gegen alle, die dieses Ziel zu erreichen gearbeitet haben und nicht zuletzt ein Dank gegen Gott, der diese Arbeit mit seinem Segen begleitet. Möge dann Gott auch weiterhin seinen Segen dazu geben, daß dies große Werk auch glück­lich vollendet werde.

Herr Oberbaurat Ing. Wallack würdigte die Bedeutung dieses Werkes für jeden einzelnen Arbeiter und ermahnte jene, nicht zu ver­gessen, die ihnen durch diese Arbeit auch wieder Brot gegeben: es sind dies vor allem Herr Landeshauptmann von Salzburg Dr. Rehrl und Bundeskanz­ler Dr. Dollfuß. Sowie in ausdauern­der Arbeit, in zäher Einigkeit dieses Werk vollendet wird zur Ehre Österreichs, so muß auch jeder in Ausdauer und Einigkeit für unsere Heimat arbeiten, damit auch in Erfüllung gebe, was wir sangen: Gottes Sonne strahl' in Frieden auf ein glücklich' Österreich! Mit einen "Glück auf!" auf Österreich schloß er.

Herr Hofrat Wallentin über brachte die Grüße und Glückwünsche des Landes Salzburg und seines Lan­deshauptmanns. Generaldirektor Ing. John ersuchte dann Herrn Oberbaurat Wallack, nun die letzten Schüsse zu lö­sen, damit die Scheidewand zwischen Salzburg und Kärnten falle. Nach we­nigen Augenblicken dröhnten auch dumpf die Schüsse durch den Stollen und alsbald fühlte man die scharfe Luft durch den nun geöffneten Stollen pfeifen, die bald Pulverdampf und Steinstaub fortblies. Sämtliche Teil­nehmer gingen dann durch das Nord­portal auf die Salzburger Seite. Bei der Rückkehr sang das Quartett in der Mitte des Stollens den Chor: "Das ist der Tag des Herrn", worauf Pater Stiletz die Weihe des Stollens vor­nahm. Ganz eigen wurde es dem Teil­nehmer zu Mute, als nach dem Ge­bete der Kirche von allen über 2500 Meter hoch unter der Erde das Vater-unser gebetet wurde. Damit war die schlichte Feier beendet, die wohl allen Teilnehmern wegen ihres Inhaltes und ob des winterlichen Hochgebirgsrahmens zeitlebens in Erinnerung bleiben wird. Nach diesem offiziellen Teile setzten sich alle gerne in der war­men Kantine zum einfachen Mittag­mahl. Und bald war es so gemütlich, daß man es fast vergaß, bei Schnee­sturm auf 2500 Meter Höhe zu sein. Es dämmerte bereits, als die Drahtseilbahn die Gäste wieder zu Tale brachte.

Um sich einen Begriff von der Arbeit zu machen, die von der Baufirma Po­lensky & Zöllner und der Beleg­schaft in dieser Höhe trotz des äußerst ungünstigen Herbstwetters und der rauhen Schneestürme geleistet wurde, seien folgende Angaben festgehalten:

Zeitpunkt der Auftragserteilung: 19. August 1933. Fahrweg vom Kasereck zum Hochtor, zirka 6 Kilometer lang und 2 Meter breit, zur Belieferung der Baustelle durch Pferdefuhrwerk fertig am 25. August 1933. Die erste Wohnbaracke wurde am Hochtor aufgestellt und von Arbeitern bezogen am 2. September 1933. Der Sohlstollen am Hoch­tor wurde angeschlagen am 13. Sep­tember 1933 in einer Höhe von 2506 Meter über dem Meere. Vom Kraft­werk am Pfandlschartenbach in der Nähe des Glocknerhauses wurde eine Hochspannungsleitung mit 6000 Volt Spannung in 10 Kilometer Länge mit zwei Transformatorenstationen fertiggestellt am 10. Oktober 1933. Die Seilschwebebahn vom Kaser­eck zum Hochtor, 3 Kilometer lang mit einem Höhenunterschied von 630 Meter und einer Stundenleistung von zirka 3 Tonnen, wurde in Betrieb genom­men am 20. Oktober 1933. So konnte dann der Durchschlag des Stollens er­folgen am 14. November 1933.

Den bis jetzt notwendigen Aufwand kennzeichnen folgende interessante Zahlen:

Bis zur Eröffnung der Seilbahn wurden in 8.800 Pferdestunden unge­fähr 450.000 Kilogramm das Hoch­tor befördert.

Seit Eröffnung der Seilbahn wur­den bis jetzt ungefähr 200.000 Kilogramm befördert, davon mußten zirka 70.000 Kilogramm durch Träger über das Hochtor zum Nordportal gebracht werden.

Für elektrische Einrichtungen ein­schließlich die Hochspannungsleitung wurden bis jetzt zirka 50 Kilometer Kupferdraht verlegt. Die Seilbahn be­nötigte zirka 12 Kilogramm Drahtseil.

Das Lager am Hochtor besteht aus 15 Gebäuden, davon sind vier Arbeiterwohnbaracken, zwei Maschinenhäu­ser, ein Transformatorenhaus, Werk­stätte mit allen notwendigen Maschi­nen, eine Kantine, Magazine usw. Die bisher installierte Kraft beträgt 360 Pferdekräfte, davon sind ungefähr 200 Pferdekräfte elektrische Energie, der Rest kalorisch.

Der Arbeiterstand betrug durch­schnittlich 200 Mann.

Beim Stollenvortrieb betrug die durchschnittliche Vortriebsleistung an beiden Orten (Nord- und Südseite) zu­sammen pro Tag 7,50 Meter, die maximale Tagesleistung an einem Orte 7,40 Meter: der gesamte bewältigte Ausbruch bei der Durchörterung des Sohlstollens betrug 2760 Kubikmeter, wofür ungefähr 7000 Kilogramm Mu­nition erforderlich waren und zirka 5 Kilometer Bohrloch mit Preßluft ge­bohrt werden mußten.

Leo Ruschei, Pfarrer.

Anlässlich der Großglockner-Hochalpenstraßen-Schneeräumfeier 1954 fand die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Kärntner Gemeinde Heiligenblut an den wirklichen Hofrat Franz Wallack bei Schneesturm im Hochtor Tunnel statt.

Ausstellung

Die Ausstellung Passheiligtum Hochtor an der Südseite des Hochtors ist eine Zeitreise durch die Jahrtausende, in der der Glocknerübergang die kürzeste Handelsroute zwischen Nord und Süd darstellte. Sie erzählt auch von der Suche nach dem Rohstoff Bergkristall und von den Goldbergwerken entlang der Straße. Direkt neben der neuen Ausstellung wurde ein Bau errichtet, der den Souvenir-Shop und einen Gastrobereich beherbergt.

Hier sieht man Auffahrt der Großglockner Hochalpenstraße zum Hochtor Tunnel-Südportal. Rechts im Shop gibt die kleine Ausstellung Passheiligtum Hochtor, in dem man Funde aus der Kelten- und Römerzeit sehen kann. Im oberen Bildteil blickt man in das Seidlwinkltal in der Marktgemeinde Rauris. Der Teil der Großglockner Hochalpenstraße zwischen Hochtor und Fuscher Törl liegt im Marktgemeindegebiet von Rauris (auch ein Teil der Edelweißstraße und -spitze).

Wallfahrt

Über das Hochtor - allerdings den Berg "Hochtor", der sich über dem Tunnel erhebt, zieht alljährlich die Großglockner Wallfahrt hinunter nach Heiligenblut in Kärnten.

Wandern

Von Nordosten führt ein Wanderweg aus dem Raurisertal vorbei am Rauriser Tauernhaus, eines der letzten Tauernhäuser auf den "Rauriser Tauern", wie das Hochtor auch genannt wird, herauf. Neben dem Tunnel kann man auf Teilen des "Kelten-, Römer- und Säumerweg wandern (ca. 25 Minuten Gehzeit).

Bemerkenswert

Die beiden Tunneleinfahrten müssen jeden Winter dicht mit fahrbaren Holzflügeltüren verschlossen werden. Schneeverfrachtungen in das Innere des Tunnels würden zu Eis verhärten und im Frühjahr den Tunnel unpassierbar machen.

Bildergalerien

Winterbilder

weitere Bilder

 Hochtor (Tunnel) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 15. Jänner 2024
  • ANNO, "Club-Organ des Oesterreichischen Touring-Club": "Durchschlag des Straßentunnels an der Großglocknerstraße", 1933, Heft 12, Seite 35
  • ANNO, "Neues Wiener Journal", Ausgabe vom 19. November 1933, Seite 5, über den Durchschlag und einer interessanten, aber geschichtlich nicht haltbaren Geschichte, dass der Variantenstreit über die Scheitelstrecke Bundeskanzler Dollfuß nach einer Begehung entschieden hätte;

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Tagblatt", Ausgabe vom 14. November 1933, Seite 3
  2. Höhenangabe lt. wikipedia.de
  3. anno.onb.ac.at
  4. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 18. November 1933, Seite 7
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