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| | Der wirtschaftliche Höhepunkt wurde in der Mitte des [[16. Jahrhundert]]s erreicht. Die drei einheimischen Großgewerkenfamilien [[Weitmoser]], [[Zott]] und [[Strasser]] dominierten damals den Edelmetallbergbau in Gastein und in Rauris. [[1557]] berichten Aufzeichnungen des [[Erzbistum Salzburg|Erzbistums]] von 830 Kilogramm Gold (und 2 723 kg Silber). Ein halbes Jahrhundert später kam der Goldbergbau aber dann zum Erliegen. Nach rund 100 Jahren Wirtschaftspolitik der totalen Ausbeutung ohne kostspielige Suchstollen auf neue Erze lag die entscheidende Hauptursache in der Erschöpfung der bis dahin erschlossenen Erzgänge in den Hohen Tauern. Zu den extrem risikobelasteten Erschließungskosten für neue Erzmittel, die theoretisch möglich gewesen wären, kamen auch zunehmende technische Schwierigkeiten beim Bau in die Teufe. Die Gewerken als "große Herren" jener Zeit kehrten dem Bergbau den Rücken und reüssierten lieber als Großgrundbesitzer oder begaben sich in den "Herrendienst" eines Herrschers. Die oft genannten Gründe für den Niedergang, nämlich [[Protestantenvertreibung]], Vorrücken der [[Gletscher]] und Edelmetallimporte aus Amerika sind allesamt nicht (!) stichhältig. Kein einziger aktiv Edelmetall produzierender Stollen musste wegen vorrückender Gletscher geschlossen werden. | | Der wirtschaftliche Höhepunkt wurde in der Mitte des [[16. Jahrhundert]]s erreicht. Die drei einheimischen Großgewerkenfamilien [[Weitmoser]], [[Zott]] und [[Strasser]] dominierten damals den Edelmetallbergbau in Gastein und in Rauris. [[1557]] berichten Aufzeichnungen des [[Erzbistum Salzburg|Erzbistums]] von 830 Kilogramm Gold (und 2 723 kg Silber). Ein halbes Jahrhundert später kam der Goldbergbau aber dann zum Erliegen. Nach rund 100 Jahren Wirtschaftspolitik der totalen Ausbeutung ohne kostspielige Suchstollen auf neue Erze lag die entscheidende Hauptursache in der Erschöpfung der bis dahin erschlossenen Erzgänge in den Hohen Tauern. Zu den extrem risikobelasteten Erschließungskosten für neue Erzmittel, die theoretisch möglich gewesen wären, kamen auch zunehmende technische Schwierigkeiten beim Bau in die Teufe. Die Gewerken als "große Herren" jener Zeit kehrten dem Bergbau den Rücken und reüssierten lieber als Großgrundbesitzer oder begaben sich in den "Herrendienst" eines Herrschers. Die oft genannten Gründe für den Niedergang, nämlich [[Protestantenvertreibung]], Vorrücken der [[Gletscher]] und Edelmetallimporte aus Amerika sind allesamt nicht (!) stichhältig. Kein einziger aktiv Edelmetall produzierender Stollen musste wegen vorrückender Gletscher geschlossen werden. |
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| − | Man hat dann im [[19. Jahrhundert|19.]] und [[20. Jahrhundert]], vor allem während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] nochmals die Vorkommen untersucht, die Abbaukosten überstiegen jedoch den Ertrag um etwas das Zehnfache. Insgesamt ist zu wenig Erz mit ausreichenden Goldgehalten vorhanden, um einen wirtschaftlich tragfähigen Bergbau zu ermöglichen. Zudem kommt hinzu, dass die in Frage kommenden Gebiete stark touristisch genutzt werden. Der Einsatz von Zyankalilauge zur Goldgewinnung wäre schon aus psychologischen Gründen kaum vertretbar gewesen. Eine der herausragenden Persönlichkeiten dieser vorerst letzten Bergbauphase war der Begründer der [[Zweite Gewerkschaft Radhausberg|Zweiten Gewerkschaft Radhausberg]] Oberbergrat h.c. Dipl. Ing. Dr. [[Karl Imhof]]. Von 1938 bis 1945 betrieb die Preuß-AG den Bergbau. Sie führte den Durchschlag des [[Imhof-Stollen]]s nach [[Kolm-Saigurn]] aus und baute den nach dem zuständigen Referenten im damaligen Reichswirtschaftsministerium benannten "Pasel-Stollen", der heute als [[Gasteiner Heilstollen]] besser bekannt ist und als Therapiestation für Rheumakranke dient. | + | Man hat dann im [[19. Jahrhundert|19.]] und [[20. Jahrhundert]], vor allem während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] nochmals die Vorkommen untersucht, die Abbaukosten überstiegen jedoch den Ertrag um etwas das Zehnfache. Insgesamt ist zu wenig Erz mit ausreichenden Goldgehalten vorhanden, um einen wirtschaftlich tragfähigen Bergbau zu ermöglichen. Zudem kommt hinzu, dass die in Frage kommenden Gebiete stark touristisch genutzt werden. Der Einsatz von Zyankalilauge zur Goldgewinnung wäre schon aus psychologischen Gründen kaum vertretbar gewesen. Eine der herausragenden Persönlichkeiten dieser vorerst letzten Bergbauphase war der Begründer der [[Zweite Gewerkschaft Radhausberg|Zweiten Gewerkschaft Radhausberg]] Oberbergrat h.c. Dipl. Ing. Dr. [[Karl Imhof]]. Von 1938 bis 1945 betrieb die Preuß-AG den Bergbau. Sie führte den Durchschlag des [[Imhofstollen]]s nach [[Kolm-Saigurn]] aus und baute den nach dem zuständigen Referenten im damaligen Reichswirtschaftsministerium benannten "Pasel-Stollen", der heute als [[Gasteiner Heilstollen]] besser bekannt ist und als Therapiestation für Rheumakranke dient. |
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| | Die Gold- und Silberbaue bei [[Böckstein]] und im [[Raurisertal]] ([[Kolm-Saigurn]]) waren neben Edelmetallvorkommen am Monte Rosa im Valle Anzasca, Piemont, Italien, die höchst gelegenen in Europa. Zur Blütezeit des Bergbaues wurden zehn Prozent des Gold-Weltvorkommens in Gastein und Rauris gewonnen. | | Die Gold- und Silberbaue bei [[Böckstein]] und im [[Raurisertal]] ([[Kolm-Saigurn]]) waren neben Edelmetallvorkommen am Monte Rosa im Valle Anzasca, Piemont, Italien, die höchst gelegenen in Europa. Zur Blütezeit des Bergbaues wurden zehn Prozent des Gold-Weltvorkommens in Gastein und Rauris gewonnen. |
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| | ===Die Neuzeit=== | | ===Die Neuzeit=== |
| − | Durch den steigenden Goldpreis begann die Londoner Firma Alpine Metals und dessen Wiener Tochter ORD Resources im September 2007 in [[Rotgülden]] im Lungau mit Probebohrungen nach Gold. Beraten werden die Firmen durch den Salzburger Mineralogie-Professor [[Werner Paar]], der sich seit 30 Jahren mit dem „Tauerngold“ beschäftigt. Untersuchungen ergaben, dass ein Großteil des in den [[Tauern]] vorhandenen Goldes noch nicht abgebaut ist, sondern noch im Berg lagert. 2010 erwarb die [[Noricum Gold AT GmbH]] die Bergrechte für [[Rotgülden]] ([[Arsenbergwerk Rotgülden]]) und alle Schürfrechte. | + | Durch den steigenden Goldpreis begann die Londoner Firma Alpine Metals und dessen Wiener Tochter ORD Resources im September 2007 in [[Rotgülden]] im Lungau mit Probebohrungen nach Gold. Beraten werden die Firmen durch den Salzburger Mineralogie-Professor [[Werner Paar]], der sich seit 30 Jahren mit dem "Tauerngold" beschäftigt. Untersuchungen ergaben, dass ein Großteil des in den [[Tauern]] vorhandenen Goldes noch nicht abgebaut ist, sondern noch im Berg lagert. 2010 erwarb die [[Noricum Gold AT GmbH]] die Bergrechte für [[Rotgülden]] ([[Arsenbergwerk Rotgülden]]) und alle Schürfrechte. |
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| | Der bei den bisherigen Probebohrungen gefunden Goldgehalt des Gesteins beträgt zwischen einem und fast 30 Gramm pro Tonne. Die Wirtschaftlichkeit eines Abbaus liegt bei 10 Gramm pro Tonne und einer entsprechend großen Erzmenge. Rund 200.000 Unzen wären bei einem Preis von über € 610.-- (Februar 2008) durchaus wirtschaftlich. Im Sommer 2011 war der Goldpreis erstmals über US-Dollar 1 900 bzw. 1 300 Euro pro Feinunze (= 31,1 Gramm) gestiegen<ref>{{Quelle SN|24. August 2011}}</ref>. | | Der bei den bisherigen Probebohrungen gefunden Goldgehalt des Gesteins beträgt zwischen einem und fast 30 Gramm pro Tonne. Die Wirtschaftlichkeit eines Abbaus liegt bei 10 Gramm pro Tonne und einer entsprechend großen Erzmenge. Rund 200.000 Unzen wären bei einem Preis von über € 610.-- (Februar 2008) durchaus wirtschaftlich. Im Sommer 2011 war der Goldpreis erstmals über US-Dollar 1 900 bzw. 1 300 Euro pro Feinunze (= 31,1 Gramm) gestiegen<ref>{{Quelle SN|24. August 2011}}</ref>. |
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| | ===Waschgoldgewinnung=== | | ===Waschgoldgewinnung=== |
| | [[Datei:Verfallenes Goldwascherhaus 029.jpg|thumb|verfallenes Goldwäscherhaus in der [[Thalgau]]er Ortschaft [[Holzing]]]] | | [[Datei:Verfallenes Goldwascherhaus 029.jpg|thumb|verfallenes Goldwäscherhaus in der [[Thalgau]]er Ortschaft [[Holzing]]]] |
| − | Diese Art der Goldgewinnung begann schon vor etwa 1 300 Jahren an den Sandbänken der [[Salzach]]. Zur Zeit von [[Rupert von Worms]], also etwa 700 n. Chr. ist sie schon nachgewiesen. | + | Diese Art der Goldgewinnung begann schon vor etwa 1 300 Jahren an den Sandbänken der [[Salzach]]. Zur Zeit von [[Rupert von Salzburg]], also etwa 700 n. Chr. ist sie schon nachgewiesen. |
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| | [[909]] wurde vom Königshof [[Salzburghofen]], dem heutigen [[Freilassing]], an Salzburg geschenkt. Es wurde der ''Goldzins'' gewährt, der aus dem Schwemmland der Salzach und [[Saalach]] stammen musste. | | [[909]] wurde vom Königshof [[Salzburghofen]], dem heutigen [[Freilassing]], an Salzburg geschenkt. Es wurde der ''Goldzins'' gewährt, der aus dem Schwemmland der Salzach und [[Saalach]] stammen musste. |
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| | [[Kategorie:Bergbau (Geschichte)]] | | [[Kategorie:Bergbau (Geschichte)]] |
| | [[Kategorie:Hohe Tauern]] | | [[Kategorie:Hohe Tauern]] |
| − | [[Kategorie:Alpen]]
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