Tirol: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Name ''Tirol'' leitet sich vom Stammschloss der Grafen von Tirol bei Meran (Südtirol) ab. Tirol ist das drittgrößte Bundesland von Österreich. Als Dauersiedlungsraum kann aber nur ein Achtel der Fläche genutzt werden, das dann Siedlungsdichte von 421 Einwohner pro Quadratkilometer ergibt. Die Tiroler Bevölkerung macht 8,3 % von der Gesamtbevölkerung Österreichs aus. | Der Name ''Tirol'' leitet sich vom Stammschloss der Grafen von Tirol bei Meran (Südtirol) ab. Tirol ist das drittgrößte Bundesland von Österreich. Als Dauersiedlungsraum kann aber nur ein Achtel der Fläche genutzt werden, das dann Siedlungsdichte von 421 Einwohner pro Quadratkilometer ergibt. Die Tiroler Bevölkerung macht 8,3 % von der Gesamtbevölkerung Österreichs aus. | ||
| − | + | == Geografie == | |
| + | Tirol ist seit der Teilung des Landes [[1919]] geografisch in Nordtirol und [[Osttirol]] unterteilt, sowie in die überwiegend deutschsprachige, autonome Provinz [[Südtirol]] der Verwaltungseinheit ''Trentino-Alto Adige'' in Italien. Südtirol musste nach dem [[Ersten Weltkrieg]] gemeinsam mit Welschtirol (Trentin bzw. ital. [[Trentino]]) an Italien abgetreten werden. | ||
| − | Neben den Nordtiroler Kalkalpen gibt es ein Schiefergebirge, das vom [[Zillertal]], den Tuxer Alpen bis zu den [[Kitzbüheler Alpen]] verläuft. Im Süden von Nordtirol schließt dann die Masse der [[Zentralalpen]] mit den Ötztaler Alpen und den [[Zillertaler Alpen]] an. Die höchsten Erhebungen von 3 900 m ü. A. reichen bis an Südtirol (Italien) heran. | + | Tirol begann schon um 1880 mit der Nutzung der Wasserkraft für die Gewinnung von elektrischem Strom. Mit 40 Millionen Urlaubernächtigungen hat es heute rund 35 % Anteil an allen Gästenächtigungen in Österreich. Das entspricht etwa acht Millionen Gäste jährlich (Österreich gesamt rund 25 Millionen). |
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| + | Die Landeshymne bezieht sich auf den [[Befreiungskriege (Überblick)|Freiheitskämpfer]] [[Andreas Hofer (Freiheitskämpfer)|Andreas Hofer]]: ''Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zu Tode führt ihn der Feinde Schar...'' | ||
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| + | === Nordtirol === | ||
| + | '''Nordtirol''' ist der nördliche Teil Tirols. Der Hauptfluss in Nordtirol ist der [[Inn]], der zunächst durch [[Bayern]] fließt, um dann südlich von [[Braunau am Inn]] bis [[Passau]] den Grenzfluss zwischen [[Deutschland]] ([[Bayern]]) und [[Österreich]] ([[Oberösterreich]], [[Innviertel]]) darstellt. | ||
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| + | Neben den Nordtiroler [[Nördliche Kalkalpen|Kalkalpen]] gibt es ein [[Schieferzone|Schiefergebirge]], das vom [[Zillertal]], den Tuxer Alpen bis zu den [[Kitzbüheler Alpen]] verläuft. Im Süden von Nordtirol schließt dann die Masse der [[Zentralalpen]] mit den Ötztaler Alpen und den [[Zillertaler Alpen]] an. Die höchsten Erhebungen von 3 900 m ü. A. reichen bis an Südtirol (Italien) heran. | ||
Der höchste Berggipfel Nordtirols ist die Wildspitze (3 774 m ü. A.), der größte See der Achensee (6,8 qkm), der Waldanteil beträgt 35 % der Landesfläche. | Der höchste Berggipfel Nordtirols ist die Wildspitze (3 774 m ü. A.), der größte See der Achensee (6,8 qkm), der Waldanteil beträgt 35 % der Landesfläche. | ||
| − | Tirol | + | Nordtirol grenzt im Norden an [[Bayern]], im Osten an [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] ([[Pinzgau]]), im Südwesten an die [[Schweiz]] ([[Schweiz#Graubünden|Graubünden]]), im Süden an Italien ([[Südtirol]]) und im Westen an [[Vorarlberg]], nicht jedoch an [[Osttirol]]. |
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| + | Nordtirol umfasst acht der neun Verwaltungsbezirke des Landes Tirol. In diesem Landesteil liegt auch die Landeshauptstadt Innsbruck. | ||
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| + | Traditionell werden in Nordtirol (von Nordwesten nach Nordosten) das ''Außerfern'' (Bezirk Reutte), das ''Tiroler Oberland'', das ''Tiroler Unterland'' und ein zwischen Ober- und Unterland liegendes, nicht genau bestimmtes, die Landeshauptstadt Innsbruck einschließendes Gebiet unterschieden. | ||
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| + | In früheren Jahrhunderten, bis in die ersten Jahre des [[19. Jahrhundert]]s, gehörten einzelne Teile Nordtirols – das westliche [[Zillertal]] und das [[Brixental]] – zum [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]], also nicht zu Tirol und Österreich. Ein großer Teil des Unterlandes gehört noch heute zur [[Erzdiözese Salzburg]]. | ||
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| + | Bereits [[1188]] geht aus einer Urkunde hervor, dass das [[Zillertal]] pfarrlich zum [[Erzbistum Salzburg]] gehörte, was in Teilen noch heute so ist. Insbesondere mit [[Zell am Ziller]] verbindet Salzburg ein jahrhundertelanger [[Goldbergbau]]. | ||
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| + | Der Dialekt des Tiroler Unterlandes ist der [[Pinzgauer Mundart]] nahe verwandt. | ||
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| + | Die [[Salzburg-Tiroler-Bahn]] endet in Wörgl. | ||
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| + | Der Salzburger [[Manfred Stengl]] gewann bei der Olympiade 1964 in Innsbruck die Goldmedaille im Doppelrodler zusammen mit dem Tiroler Josef Feistmantl. | ||
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| + | * Prälat [[Alois Winkler (Priester)|Alois Winkler]] (* in Waidring) | ||
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| + | :''Hauptartikel [[Bezirk Kitzbühel]]'' | ||
| + | Der Bezirk Kitzbühel ist ein Verwaltungsbezirk des Landes Tirol. Die Hauptstadt des Bezirks ist Kitzbühel, wenngleich dieses im Jahre [[2007]] von der Marktgemeinde [[St. Johann in Tirol]] an der Einwohnerzahl überholt worden ist. Besonders geprägt ist der Bezirk durch den Wintersport-Tourismus. | ||
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| + | Zum Bezirk Kitzbühel gehören 20 Gemeinden (eine Stadt, drei Märkte, 16 sonstige): | ||
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| + | * sonstige Gemeinden: [[Aurach bei Kitzbühel]], [[Brixen im Thale]], [[Going am Wilden Kaiser]], [[Hochfilzen]], [[Itter]], [[Jochberg]], [[Kirchberg in Tirol]], [[Kirchdorf in Tirol]], [[Kössen]], [[Oberndorf in Tirol]], [[Reith bei Kitzbühel]], [[Schwendt]], [[St. Jakob in Haus]], [[St. Ulrich am Pillersee]], [[Waidring]], [[Westendorf]]. | ||
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| + | Der Bezirk grenzt im Westen und Nordwesten an den Salzburger [[Pinzgau]]. Verkehrsmäßig ist er mit drei Straßen mit Salzburg verbunden: der [[Pinzgauer Straße]] (B 311) über den [[Pass Strub]], der [[Hochkönig Straße]] (B 164) über den [[Pass Grießen]] und der [[Pass Thurn Straße]] (B 161) über den [[Pass Thurn]]. | ||
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| + | Ein Teil ([[Brixental]]) des Bezirks gehörte seinerzeit zum [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]] (sozusagen zum [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]]). Kirchlich gehört er zur [[Erzdiözese Salzburg]], teilweise gehörte er seinerzeit zum Salzburger Eigenbistum [[Bistum Chiemsee|Chiemsee]]. | ||
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| + | Der Bezirk gehört zur [[Erzdiözese Salzburg]], und zwar teils zum [[Dekanat Brixen im Thale]], teils zum [[Dekanat St. Johann in Tirol]]. | ||
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| + | Der Bezirk Kufstein grenzt | ||
| + | * im Norden an den Freistaat [[Bayern]], | ||
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| + | Mit dem Land Salzburg ist der Bezirk Kufstein insbesondere dadurch verbunden, dass sein Gebiet großteils zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehört, und zwar zu den [[Dekanat]]en [[Dekanat Kufstein|Kufstein]] und [[Dekanat Reith im Alpbachtal|Reith im Alpbachtal]]. | ||
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| + | * im Norden an den Freistaat Bayern, | ||
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| + | Mit dem Land Salzburg ist der Bezirk Schwaz – außer durch die gemeinsame Grenze mit dem [[Pinzgau]] und den [[Gerlospass]] – insbesondere dadurch verbunden, dass sein Gebiet teilweise zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehört, und zwar | ||
| + | * gehört die Gemeinde [[Steinberg am Rofan]] ([[Pfarre Steinberg am Rofan]]) zum [[Dekanat Reith im Alpbachtal]], | ||
| + | * gehören die Gemeinden des rechtsseitigen [[Zillertal]]s und des Gerlostals – [[Aschau im Zillertal]] (nur die Fraktionen Distelberg und Thurnbach), [[Brandberg]], [[Bruck am Ziller]], [[Gerlos]], [[Gerlosberg]], [[Hainzenberg]], [[Hart im Zillertal]], [[Hippach]] (nur die Häuser Nr. 88 bis Nr. 104 in der Fraktion Laimach), [[Mayrhofen im Zillertal|Mayrhofen]], [[Ramsau im Zillertal]], [[Rohrberg]], [[Steinberg am Rofan]], [[Strass im Zillertal]], [[Stumm]], [[Stummerberg]] und [[Zell am Ziller]] – zum [[Dekanat Zell am Ziller]], das seinerseits zur Gänze im Bezirk Schwaz liegt. | ||
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| + | Osttirol ist der Bezirk Lienz südlich des Bundeslandes [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]]. Als politische Verwaltungseinheit wird er in der Regel ''Tirol'' bezeichnet. Im alltäglichen Sprachgebrauch herrscht aber der ursprüngliche Begriff vor. Osttirol ist mit dem Bundesland Salzburg durch die [[Felbertauern-Tunnel]]-Straße verbunden. | ||
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| + | Der Bezirk umfasst eine Stadt ([[Lienz]]) und 33 Gemeinden. | ||
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| + | Von [[1207]] bis [[1810]] gehörte Osttirol zum [[Erzbistum Salzburg]]. Es war Graf Heinrich von Mittersill-Matrei, der 1207 Osttirol um 2850 Mark Silber an den Salzburger [[Erzbischof]] [[Eberhard II. von Regensberg]] verkaufte. | ||
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| + | Osttirol war während der Zugehörigkeit zu Salzburg ein armes Land. Die [[Hohen Tauern]] schnitten das Gebiet vor allem im Winter völlig von Salzburg ab. Damit war es auch schutzloser Versuchen anderer Herrscher ausgeliefert, wie beispielsweise dem Patriarchen von Aquileia (Friaul, Italien). Auch [[Tirol]] erhob immer wieder Ansprüche auf Osttirol. So bezeichnete [[Peter Anich]] in seinem ''Atlas Tyrolensis'' (1774) die Grenzen als ''strittig''. Es gab daraufhin auch Proteste aus Salzburg. | ||
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| + | Von [[Mittersill]] im [[Pinzgau]] führte nur ein [[Saumpfad]] über den [[Felber Tauern]], der, je nach Schneelage, auch im Winter offen war. Die Wirte der [[Tauernhäuser]] (auf Osttiroler Seite [[Matreier Tauernhaus]], auf Salzburger Seite im [[Felbertal]] das [[Tauernhaus Spital]]) mussten mit Schneestangen den Weg kennzeichnen. Immer wieder starben jedoch im Winter bei Überquerungen Menschen an Erschöpfung. | ||
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| + | [[Windisch Matrei]] und Mittersill waren aufgrund ihrer Transitbedeutung für die Erzbischöfe zwei Marktgemeinden, die sich gegenseitig Zollfreiheit zugestehen durften. | ||
| − | + | Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die [[Weberei]]. Zur Zeit von [[Simon von Stampfer]] Anfang des [[19. Jahrhundert]]s unterschied man zwischen ''Übergiener'' und Heimatweber. ''Übergiener'' (von ''Übergeher'' über den [[Tauern]]) wanderten an einem bestimmten Tag im Jahr über den Tauern in den Pinzgau, wo sie als Kunstweber Arbeit fanden. Die Arbeit der Pinzgauer Weber wurde nämlich als reine mechanische Kraftleistung gehalten. Ende Juli kehrten sie wieder nach Osttirol mit ''gefülltem Geldbeutel'' zurück. | |
| − | + | Aus diesem Teil Tirols stammt u.a. [[Simon von Stampfer]] (Mathematiker, Geodät, Erfinder, Professor am Wiener Polytechnischen Institut und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften). | |
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| + | * ''[[Simon von Stampfer]], von der Zauberscheibe zum Film'', Peter Schuster, Christian Strasser, Schriftenreihe des [[Landespressebüro]]s, Nr. 142, ISBN 3-85015-154-2 | ||
| + | * {{wikipedia-de|Bezirk Kufstein|Bezirk Kufstein}} | ||
| + | * {{wikipedia-de|Bezirk Schwaz|Bezirk Schwaz}} | ||
| + | *Salzburgwiki-Artikel [[Pfarren der Erzdiözese Salzburg#Regionaldekanat Tiroler Teil|Pfarren der Erzdiözese Salzburg]] | ||
| + | *[[:Datei:Erzdioezese_Salzburg.jpg|Karte der Erzdiözese Salzburg]] | ||
| + | * [[RES|RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia)]] | ||
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Version vom 21. November 2022, 10:17 Uhr
Tirol ist der Name des westlich und südlich an das Bundesland Salzburg angrenzenden österreichischen Bundeslandes.
Name
Der Name Tirol leitet sich vom Stammschloss der Grafen von Tirol bei Meran (Südtirol) ab. Tirol ist das drittgrößte Bundesland von Österreich. Als Dauersiedlungsraum kann aber nur ein Achtel der Fläche genutzt werden, das dann Siedlungsdichte von 421 Einwohner pro Quadratkilometer ergibt. Die Tiroler Bevölkerung macht 8,3 % von der Gesamtbevölkerung Österreichs aus.
Geografie
Tirol ist seit der Teilung des Landes 1919 geografisch in Nordtirol und Osttirol unterteilt, sowie in die überwiegend deutschsprachige, autonome Provinz Südtirol der Verwaltungseinheit Trentino-Alto Adige in Italien. Südtirol musste nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit Welschtirol (Trentin bzw. ital. Trentino) an Italien abgetreten werden.
Tirol begann schon um 1880 mit der Nutzung der Wasserkraft für die Gewinnung von elektrischem Strom. Mit 40 Millionen Urlaubernächtigungen hat es heute rund 35 % Anteil an allen Gästenächtigungen in Österreich. Das entspricht etwa acht Millionen Gäste jährlich (Österreich gesamt rund 25 Millionen).
Die Landeshymne bezieht sich auf den Freiheitskämpfer Andreas Hofer: Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zu Tode führt ihn der Feinde Schar...
Nordtirol
Nordtirol ist der nördliche Teil Tirols. Der Hauptfluss in Nordtirol ist der Inn, der zunächst durch Bayern fließt, um dann südlich von Braunau am Inn bis Passau den Grenzfluss zwischen Deutschland (Bayern) und Österreich (Oberösterreich, Innviertel) darstellt.
Neben den Nordtiroler Kalkalpen gibt es ein Schiefergebirge, das vom Zillertal, den Tuxer Alpen bis zu den Kitzbüheler Alpen verläuft. Im Süden von Nordtirol schließt dann die Masse der Zentralalpen mit den Ötztaler Alpen und den Zillertaler Alpen an. Die höchsten Erhebungen von 3 900 m ü. A. reichen bis an Südtirol (Italien) heran.
Der höchste Berggipfel Nordtirols ist die Wildspitze (3 774 m ü. A.), der größte See der Achensee (6,8 qkm), der Waldanteil beträgt 35 % der Landesfläche.
Nordtirol grenzt im Norden an Bayern, im Osten an Salzburg (Pinzgau), im Südwesten an die Schweiz (Graubünden), im Süden an Italien (Südtirol) und im Westen an Vorarlberg, nicht jedoch an Osttirol.
Nordtirol umfasst acht der neun Verwaltungsbezirke des Landes Tirol. In diesem Landesteil liegt auch die Landeshauptstadt Innsbruck.
Traditionell werden in Nordtirol (von Nordwesten nach Nordosten) das Außerfern (Bezirk Reutte), das Tiroler Oberland, das Tiroler Unterland und ein zwischen Ober- und Unterland liegendes, nicht genau bestimmtes, die Landeshauptstadt Innsbruck einschließendes Gebiet unterschieden.
Salzburg-Bezüge
In früheren Jahrhunderten, bis in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts, gehörten einzelne Teile Nordtirols – das westliche Zillertal und das Brixental – zum Erzstift, also nicht zu Tirol und Österreich. Ein großer Teil des Unterlandes gehört noch heute zur Erzdiözese Salzburg.
Bereits 1188 geht aus einer Urkunde hervor, dass das Zillertal pfarrlich zum Erzbistum Salzburg gehörte, was in Teilen noch heute so ist. Insbesondere mit Zell am Ziller verbindet Salzburg ein jahrhundertelanger Goldbergbau.
Der Dialekt des Tiroler Unterlandes ist der Pinzgauer Mundart nahe verwandt.
Die Salzburg-Tiroler-Bahn endet in Wörgl.
Der Salzburger Manfred Stengl gewann bei der Olympiade 1964 in Innsbruck die Goldmedaille im Doppelrodler zusammen mit dem Tiroler Josef Feistmantl.
Salzburger Persönlichkeiten aus Nordtirol
- Prälat Alois Winkler (* in Waidring)
- Pater Peter Singer (* 1810 in Häselgehr; † 1882 in Salzburg), Franziskaner, Musiker und Erfinder des Pansymphonikons
Bezirke Nordtirols mit Salzburgbezügen
Bezirk Kitzbühel
- Hauptartikel Bezirk Kitzbühel
Der Bezirk Kitzbühel ist ein Verwaltungsbezirk des Landes Tirol. Die Hauptstadt des Bezirks ist Kitzbühel, wenngleich dieses im Jahre 2007 von der Marktgemeinde St. Johann in Tirol an der Einwohnerzahl überholt worden ist. Besonders geprägt ist der Bezirk durch den Wintersport-Tourismus.
Zum Bezirk Kitzbühel gehören 20 Gemeinden (eine Stadt, drei Märkte, 16 sonstige):
- Stadt: Kitzbühel;
- Marktgemeinden: Fieberbrunn, Hopfgarten im Brixental, St. Johann in Tirol;
- sonstige Gemeinden: Aurach bei Kitzbühel, Brixen im Thale, Going am Wilden Kaiser, Hochfilzen, Itter, Jochberg, Kirchberg in Tirol, Kirchdorf in Tirol, Kössen, Oberndorf in Tirol, Reith bei Kitzbühel, Schwendt, St. Jakob in Haus, St. Ulrich am Pillersee, Waidring, Westendorf.
Salzburgbezüge
Der Bezirk grenzt im Westen und Nordwesten an den Salzburger Pinzgau. Verkehrsmäßig ist er mit drei Straßen mit Salzburg verbunden: der Pinzgauer Straße (B 311) über den Pass Strub, der Hochkönig Straße (B 164) über den Pass Grießen und der Pass Thurn Straße (B 161) über den Pass Thurn.
Ein Teil (Brixental) des Bezirks gehörte seinerzeit zum Erzstift (sozusagen zum Land Salzburg). Kirchlich gehört er zur Erzdiözese Salzburg, teilweise gehörte er seinerzeit zum Salzburger Eigenbistum Chiemsee.
Der Bezirk gehört zur Erzdiözese Salzburg, und zwar teils zum Dekanat Brixen im Thale, teils zum Dekanat St. Johann in Tirol.
Bezirk Kufstein
- Hauptartikel Bezirk Kufstein
Der Bezirk Kufstein grenzt
- im Norden an den Freistaat Bayern,
- im Südwesten an den Bezirk Schwaz und
- im Südosten an den Bezirk Kitzbühel.
Er umfasst
- die Städte Kufstein, Rattenberg und Wörgl,
- die Marktgemeinden Brixlegg und Kundl sowie
- die weiteren Gemeinden Alpbach, Angath, Angerberg, Bad Häring, Brandenberg, Breitenbach am Inn, Ebbs, Ellmau, Erl, Kirchbichl, Kramsach, Langkampfen, Mariastein, Münster, Niederndorf, Niederndorferberg, Radfeld, Reith im Alpbachtal, Rettenschöss, Scheffau am Wilden Kaiser, Schwoich, Söll, Thiersee, Walchsee und Wildschönau.
Salzburgbezüge
Mit dem Land Salzburg ist der Bezirk Kufstein insbesondere dadurch verbunden, dass sein Gebiet großteils zur Erzdiözese Salzburg gehört, und zwar zu den Dekanaten Kufstein und Reith im Alpbachtal.
Umgekehrt liegt
- das Gebiet des Dekanats Kufstein zur Gänze,
- das Gebiet des Dekanats Reith im Alpbachtal großteils (mit Ausnahme der Pfarre und Gemeinde Steinberg am Rofan)
im Bezirk Kufstein.
Lediglich die Gemeinde und Pfarre Münster gehört nicht zur Erzdiözese Salzburg, sondern zur benachbarten Diözese Innsbruck.
Bezirk Schwaz
- Hauptartikel Bezirk Schwaz
Der Bezirk Schwaz grenzt
- im Norden an den Freistaat Bayern,
- im Osten an die Bezirke Kufstein, Kitzbühel und Zell am See,
- im Süden an Südtirol und
- im Westen an den Bezirk Innsbruck-Land.
Salzburgbezüge
Mit dem Land Salzburg ist der Bezirk Schwaz – außer durch die gemeinsame Grenze mit dem Pinzgau und den Gerlospass – insbesondere dadurch verbunden, dass sein Gebiet teilweise zur Erzdiözese Salzburg gehört, und zwar
- gehört die Gemeinde Steinberg am Rofan (Pfarre Steinberg am Rofan) zum Dekanat Reith im Alpbachtal,
- gehören die Gemeinden des rechtsseitigen Zillertals und des Gerlostals – Aschau im Zillertal (nur die Fraktionen Distelberg und Thurnbach), Brandberg, Bruck am Ziller, Gerlos, Gerlosberg, Hainzenberg, Hart im Zillertal, Hippach (nur die Häuser Nr. 88 bis Nr. 104 in der Fraktion Laimach), Mayrhofen, Ramsau im Zillertal, Rohrberg, Steinberg am Rofan, Strass im Zillertal, Stumm, Stummerberg und Zell am Ziller – zum Dekanat Zell am Ziller, das seinerseits zur Gänze im Bezirk Schwaz liegt.
Osttirol
- Hauptartikel Bezirk Lienz
Osttirol ist der Bezirk Lienz südlich des Bundeslandes Salzburg. Als politische Verwaltungseinheit wird er in der Regel Tirol bezeichnet. Im alltäglichen Sprachgebrauch herrscht aber der ursprüngliche Begriff vor. Osttirol ist mit dem Bundesland Salzburg durch die Felbertauern-Tunnel-Straße verbunden.
Der Bezirk umfasst eine Stadt (Lienz) und 33 Gemeinden.
Salzburgbezüge
Von 1207 bis 1810 gehörte Osttirol zum Erzbistum Salzburg. Es war Graf Heinrich von Mittersill-Matrei, der 1207 Osttirol um 2850 Mark Silber an den Salzburger Erzbischof Eberhard II. von Regensberg verkaufte.
Osttirol war während der Zugehörigkeit zu Salzburg ein armes Land. Die Hohen Tauern schnitten das Gebiet vor allem im Winter völlig von Salzburg ab. Damit war es auch schutzloser Versuchen anderer Herrscher ausgeliefert, wie beispielsweise dem Patriarchen von Aquileia (Friaul, Italien). Auch Tirol erhob immer wieder Ansprüche auf Osttirol. So bezeichnete Peter Anich in seinem Atlas Tyrolensis (1774) die Grenzen als strittig. Es gab daraufhin auch Proteste aus Salzburg.
Von Mittersill im Pinzgau führte nur ein Saumpfad über den Felber Tauern, der, je nach Schneelage, auch im Winter offen war. Die Wirte der Tauernhäuser (auf Osttiroler Seite Matreier Tauernhaus, auf Salzburger Seite im Felbertal das Tauernhaus Spital) mussten mit Schneestangen den Weg kennzeichnen. Immer wieder starben jedoch im Winter bei Überquerungen Menschen an Erschöpfung.
Windisch Matrei und Mittersill waren aufgrund ihrer Transitbedeutung für die Erzbischöfe zwei Marktgemeinden, die sich gegenseitig Zollfreiheit zugestehen durften.
Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die Weberei. Zur Zeit von Simon von Stampfer Anfang des 19. Jahrhunderts unterschied man zwischen Übergiener und Heimatweber. Übergiener (von Übergeher über den Tauern) wanderten an einem bestimmten Tag im Jahr über den Tauern in den Pinzgau, wo sie als Kunstweber Arbeit fanden. Die Arbeit der Pinzgauer Weber wurde nämlich als reine mechanische Kraftleistung gehalten. Ende Juli kehrten sie wieder nach Osttirol mit gefülltem Geldbeutel zurück.
Aus diesem Teil Tirols stammt u.a. Simon von Stampfer (Mathematiker, Geodät, Erfinder, Professor am Wiener Polytechnischen Institut und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften).
Bilder
Tirol – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Osttirol – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Tirol, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quellen
- www.tirol.gv.at
- Simon von Stampfer, von der Zauberscheibe zum Film, Peter Schuster, Christian Strasser, Schriftenreihe des Landespressebüros, Nr. 142, ISBN 3-85015-154-2
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Bezirk Kufstein"
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Bezirk Schwaz"