Weberei

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Die Weberei galt Ende des 18. - Anfang des 19. Jahrhunderts als angesehenes Handwerk.

Die Weberei im Pinzgau

Die Arbeit der Pinzgauer Weber wurde im 19. Jahrhundert als reine mechanische Kraftleistung gesehen. Hier im Pinzgau, ent's Tauern, wurde die mühselige Flachsweberei von geknechteten und wenig motivierten Dienstboten verrichtet. Diese hielten es demgemäß auch nie länger als ein bis zwei Jahre bei einem Bauern aus. Im Pinzgau nannte man die Osttiroler Weber Täurer Weber.

Die Weberei in Osttirol

Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die Weberei. Zur Zeit von Simon von Stampfer Anfang des 19. Jahrhunderts unterschied man zwischen Übergiener und Heimatweber. Übergiener (von Übergeher über den Tauern) wanderten über den Tauern in den Pinzgau, wo sie als Kunstweber Arbeit fanden. Im Gegensatz zu den Pinzgauer Webern führten die Weber in Osttirol, unter'm Tauern, das mühselige Handwerk selbst aus. Ende Juli kehrten sie wieder nach Osttirol mit gefülltem Geldbeutel zurück.

Übergiener

An einem bestimmten Tag im Jahr trafen sich alle Übergiener in Windisch Matrei, um gemeinsam den Felber Tauern zu überqueren. Nach einer Heiligen Messe und einem Abschiedstrunk ging es zunächst bis zum Matreier Tauernhaus zur Übernachtung. Meist wurde dort noch recht ausgelassen gefeiert, was auch mehrere Tage dauern konnte und man gerne so auf's Übergienen vergaß.

In Mittersill angekommen wurden sie im Mittersiller Bräu bewirtet. Vor dort ging dann jeder seiner Wege zu seinem Bauern oder auch auf das Geratewohl los.

Quelle

  • Simon Stampfer, von der Zauberscheibe zum Film, Peter Schuster, Christian Strasser, Schriftenreihe des Landespressebüros, Nr. 142, ISBN 3-85015-154-2