Dekanat Zell am Ziller

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Wallfahrtskirche Maria Rast in der Pfarre Zell am Ziller
Pfarrkirche zum hl. Veit in Zell am Ziller

Das Dekanat Zell am Ziller ist ein Dekanat der Erzdiözese Salzburg. Ein Dekanat ist das Amt oder der Bezirk eines Dechanten und somit vor allem eine Verwaltungseinheit in der römisch-katholischen Kirche.

Umfang

Pfarren

Das Dekanat Zell am Ziller umfasst sechs Pfarren mit (2016) ungefähr 15 000 Einwohnern:

Das Gebiet des Dekanats liegt zur Gänze im Bezirk Schwaz.

Pfarrverbände

Pfarrverbände sind der Zusammenschluss mehrerer benachbarter Pfarren, die alle selbständig bleiben.
Im Dekanant Zell am Ziller sind folgende Pfarrverbände geplant, bzw. bereits bestehend:

Geschichte

Gründung und Umfang

Im Jahre 739 wurden unter Papst Gregor III. durch den Heiligen Bonifatius die Bistumsgrenzen des Herzogtums Bayern festgelegt. Da damals bereits die beiden "Urzellen" Zell am Ziller und Zell bei Kufstein bestanden, wurden das südlich des Inns gelegene heutige Tiroler Unterland und das östliche Zillertal dem Bistum Salzburg zugeschlagen. Seither verläuft die Grenze der Salzburger Diözese, und seit seiner Gründung auch die des Dekanats, im Zillerfluss.

Ab dem 14. Jahrhundert hatte Zell am Ziller die Stellung einer Probstei, der ein Probst vorstand.

Das Dekanat wurde im Jahr 1674 gegründet. Seine Ausdehnung war besonders in Nord-Süd-Richtung beträchtlich: Es reichte bis zur bayrischen Grenze (nördlich an das Bistum Freising, östlich insbesondere an das Bistum Chiemsee grenzend) und umfasste die Pfarren

  • Zell (am Ziller),
  • Kundl mit Wildschönau,
  • Reith mit Alpbach und Rattenberg,
  • Kirchbichl mit Schwoich, Wörgl und Itter,
  • Erl mit Nußdorf sowie
  • Ebbs mit Kufstein und Walchsee.

1696 erhielt das Dekanat durch die Gründung der Dekanate Reith und Ebbs (heute Dekanat Kufstein) seine heutigen Grenzen. Lediglich in der Zeit von 1807 bis 1817 während der Zugehörigkeit zum Königreich Bayern erfolgten Änderungen in den Dekanatsgrenzen; das gesamte Gebiet von Kaltenbach-Aschau taleinwärts bis hinein nach Tux gehörte zu Zell, während Stumm und Hart zu Fügen gehörten. Der Grundgedanke war es dabei, die Dekanatsgrenzen an die politischen Grenzen anzugleichen. Diese Änderungen waren aber nicht von Bestand.

Pfarrgründungen

Die Pfarren wurden in folgender Reihenfolge gegründet:

  • 1187: Zell am Ziller
  • 1675: Hart im Zillertal (seit 1604 Vikariat)
  • 1858: Mayrhofen und Stumm
  • 1891: Brandberg im Zillertal, Bruck am Ziller, Gerlos

Denkwürdige Ereignisse

Dechant Johannes Hofer (1735–1769) ließ im Jahr 1738 die Wallfahrtskirche Maria Rast am Hainzenberg erbauen, Dechant Josef Melchior Stephan (1770-1794) die Zeller Pfarrkirche, die im Jahr 1808 geweiht wurde.

Im Jahr 1837 kam es zur Ausweisung der Zillertaler Protestanten.

Sehr tatkräftig war Dechant Ignaz Huber (1852–1873). Er hatte schon zuvor die Kelchsauer Kirche erbaut, als Kooperator von Zell St. Leonhard in Thurnbach renoviert sowie (1841–1843) die Kirche Maria Sieben Schmerzen in Ramsau gebaut und als Vikar von Mayrhofen die Kirche Maria Schnee errichtet sowie in Zell am Ziller das Spital (Altenheim – Kaiser-Franz-Joseph-Stiftung) neu gebaut.

Am 10. Oktober 1926 wurde der aus Ramsau im Zillertal stammende Ordenspriester und Missionar Engelbert Kolland seliggesprochen, der am 10. Juli 1860 im Alter von 33 Jahren in Damaskus (Syrien) zusammen mit anderen Christen den Märtyrertod erlitten hatte.

Dechanten

Bis 1968 war der Pfarrer des Dekanatssitzes schon von Kirchenrechts wegen zugleich Dechant, im Fall von Zell am Ziller blieb er es durch Wahl bis 1983. Dechanten von Zell am Ziller waren bisher:

Bildergalerie der Kirchen des Dekanates Zell am Ziller

Quellen

  • Erzdiözese Salzburg
  • Zillertaler Glaubensbote : Pfarre Zell und Gerlos aktuell! Nr. 108 (Juni 02/2016) S. 6: Von der Mönchszelle zum heutigen Dekanat (Ignaz Steinwender)