Karl Steinocher (Politiker): Unterschied zwischen den Versionen
(→Leben) |
|||
| Zeile 52: | Zeile 52: | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
<references/> | <references/> | ||
| + | *[[Richard Voithofer|Voithofer, Richard]]: ''Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart.'' Wien (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der [[Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek]], Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 225 | ||
*Salzburger Nachrichten u.a. 1. Juni 2013 (Parte) | *Salzburger Nachrichten u.a. 1. Juni 2013 (Parte) | ||
*AK Salzburg, [http://www.ak-salzburg.at/www-597-IP-23458.html ''AK-Präsidenten der 2. Republik''] | *AK Salzburg, [http://www.ak-salzburg.at/www-597-IP-23458.html ''AK-Präsidenten der 2. Republik''] | ||
Version vom 29. Juni 2020, 01:53 Uhr
Karl Steinocher (* 19. Jänner 1920 in Bischofshofen; † 30. Mai 2013[1] in Salzburg) war Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreter und ein führender SPÖ-Landespolitiker.
Leben
Karl Steinocher war der jüngste von drei Söhnen des Eisenbahners und Widerstandskämpfers Karl Steinocher (* 1894; † 1945).[2]
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Bischofshofen übersiedelte Steinocher im Alter von 12 Jahren mit seiner Familie nach Salzburg und war bis 1934 bei den Roten Falken in Itzling, danach bei der (illegalen) Sozialistischen Jugend aktiv. Zwischen 1935 und 1938 absolvierte er eine kaufmännische Lehre. Ab 1938 war er Fahrdienstleiter und Schulungsbeamter der Deutschen Reichsbahn am Salzburger Hauptbahnhof. Am 1. Oktober 1940 wurde er zur Luftwaffe eingezogen, da er nicht bereit war, der NSDAP beizutreten, um seinen Status als bei der Bahn "unabkömmlich" zu erhalten.
Am 28. April 1945 kehrte Steinocher nach Salzburg zurück und hielt sich bis zur Befreiung durch die Amerikaner am 4. Mai versteckt, da er desertiert war. Er kümmerte sich rasch wieder um "seinen" Salzburger Hauptbahnhof und wirkte führend am Aufbau der Salzburger Gewerkschaftsbewegung mit. Als ÖBB-Schulungsbeamter war er von 1945 bis 1957 auch für die Entnazifizierung von 4.500 Eisenbahnern zuständig.
Seit 1945 engagierte er sich in der Sozialistischen Partei, deren Parteivorstand er seit 1946 angehörte. Von 1945 bis 1950 war er Landesobmann der Sozialistischen Jugend Salzburg.
1949 wurde Steinocher Mitglied der Vollversammlung der Arbeiterkammer Salzburg und diente sich 1956 zum Vizepräsidenten hinauf. In den Jahren 1965 und 1966 hatte er kurzzeitig das Amt des AK-Präsidenten inne. Während seiner Amtszeit wurde das Berufsförderungsinstitut Salzburg von der Arbeiterkammer übernommen.
Seine politische Laufbahn begann 1953 als Mitglied des Salzburger Gemeinderates, dem er bis 1957 angehörte. Von 31. Mai 1957 bis 2. Juli 1959 saß er für die SPÖ im Bundesrat, um dann 1959 bis 1974 als Abgeordneter in den Salzburger Landtag zu wechseln.
Von 1965 bis 1966 war Steinocher Salzburger Landesvorsitzender des ÖGB.
Seit 1. Dezember 1966 bis 1976 wirkte Steinocher als Landeshauptmann-Stellvertreter von Salzburg und von 22. April 1966 bis 4. Juni 1978 auch als Landesparteiobmann der SPÖ Salzburg.
Gemeinsam mit Bürgermeister Alfred Bäck gilt Karl Steinocher als einer der politischen Wegbereiter des Lehener Stadions.
Karl Steinocher ist der Vater der früheren Landtagsabgeordneten und Bundesrätin Ricky Veichtlbauer.[3]
Karl-Steinocher-Fonds
Der Karl-Steinocher-Fonds zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung im Land Salzburg ist eine Servicestelle für Geschichtskultur und anwendungsorientierte Wissenschaft.
Funktionen
- 1966–1976: Landeshauptmann-Stellvertreter
- 1959–1974: Landtagsabgeordneter
- 1957–1959: Mitglied des Bundesrates
- 1953–1957: Gemeinderat der Stadt Salzburg
- 1945–1950: Landesobmann der Sozialistischen Jugend
- Mitglied des Landesparteivorstands der Salzburger SPÖ
- Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Stadt Salzburg
- 1949–1966: Stellvertretender Landesparteivorsitzender
- 1966–1978: Landesparteivorsitzender der Salzburger SPÖ
- 1949–1966: Mitglied der Vollversammlung der Arbeiterkammer Salzburg
- 1956–1965: Vizepräsident der Arbeiterkammer Salzburg
- 1965–1966: Präsident der Arbeiterkammer Salzburg
- 1965–1966: Vorsitzender der Landesexekutive Salzburg des Österreichischen Gewerkschaftsbundes
- 1967–1977: Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburger Stadtwerke AG
- Aufsichtsratsvorsitzender der Wohn- und Siedlungsgenossenschaft "Die Salzburg"
- Obmann der Konsumgenossenschaft West
Ehrungen
- Vorsitzender und Gründer des Karl-Steinocher-Fonds
- Träger der Viktor-Adler-Plakette
- Träger der Otto-Bauer-Plakette
- Ehrenmitglied der Salzburger Volkshilfe
Quellen
- ↑ SPÖ-Urgestein Karl Steinocher mit 93 Jahren gestorben
- ↑ Karl Steinocher auf der Seite Stolpersteine Salzburg
- ↑ SN vom 31. Mai 2013
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 225
- Salzburger Nachrichten u.a. 1. Juni 2013 (Parte)
- AK Salzburg, AK-Präsidenten der 2. Republik
- SPÖ Salzburg,
- salzburg.spoe.at/history/8_1_5.htm
- Karl Steinocher feiert seinen 90. Geburtstag (19. Jänner 2010)
- Österreichisches Parlament, Biographien der Parlamentarier ab 1918, Karl Steinocher
- Karl-Steinocher-Fonds Steinocher
| Vorgänger |
Landesparteivorsitzender der SPÖ Salzburg 1966–1978 |
Nachfolger |
| Vorgänger |
Präsident der Salzburger Arbeiterkammer 1965–1966 |
Nachfolger Josef Brunauer jun. |