Joseph-Mohr-Volksschule Wagrain

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Schulbild
Joseph-Mohr-Volksschule
Schuldaten[1]
Schulkennzahl: 504371
Name der Schule: Joseph-Mohr-Volksschule
Adresse: Karl-Heinrich-Waggerl-Straße 20
5602 Wagrain
Website: www.vs-wagrain.salzburg.at
E-Mail: vs-wagrain@salzburg.at
Telefon: (0 64 13) 82 58
Direktorin: Dipl.-Päd. Ursula Meinecke
Eingangsbereich der Volksschule. Daneben die Pfarrkirche

Die Joseph-Mohr-Volksschule ist die einzige Grundschule in der Pongauer Marktgemeinde Wagrain. Das Gebäude zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Marktgemeinde.

Geschichte

Im Jahre 1509 wurde "die große Stuben im Meßnerhaus obenauf hergerichtet", um sie als Unterrichtsraum für den Musikunterricht nutzen zu können. Schulinterricht wurde in Wagrain laut Schulchronik seit 1619 abgehalten.

Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1774 machte es erforderlich, Schuleinrichtungen zu schaffen. Die ärmere Bevölkerungsschicht konnte es sich aber nicht leisten, Schulbücher zu kaufen. So gründete der spätere Vikar Joseph Mohr im Einvernehmen mit dem damaligen Lehrer ein "Armenschulaversum", das er bis zu seinem Tod verwaltete. So konnte ein regelmäßiger Unterricht stattfinden, obwohl die Kinder im Sommer arbeitsbedingt weniger anwesend waren als im Winter. Die Schülerzahl stieg, und so mussten in einem Raum 90 Kinder unterrichtet werden.

1838 setzte sich Joseph Mohr für den Neubau einer Schule ein. Diese wurde anstelle des Mesnerhauses in fünfmonatiger Bauzeit errichtet und im November durch Fürsterzbischof Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg eingeweiht. 1878 wurde die Schule neuerlich zu klein. 233 Kinder wurden in zwei Klassenzimmern unterrichtet. So wurde das Wohnzimmer des damaligen Oberlehrers zum Klassenzimmer umgebaut. 1907 wurde die Schule vierklassig. Dazu wurde ein weiteres Klassenzimmer im Gasthaus Schattauer, später im Armenhaus, dem Josefsheim, eingerichtet. 1921 wurde eine 5. Klassen eingerichtet, ebenfalls im Josefsheim.

Von 1920 bis zu seiner Pensionierung 1923 wirkte in der Volksschule Wagrain der Dichter Karl Heinrich Waggerl als Aushilfslehrer.

1938 wurde die Schule sechsklassig. Von April bis September 1945 wurden alle Schulräume vom Militär belegt. Alles nationalsozialistische Gedankengut wurde aus der Schule entfernt. Nach einer Neuausrichtung des österreichischen Schulwesens begann am 17. September 1945 der Unterricht mit einem feierlichen Schulgottesdienst. Den Religionsunterricht übernahm in allen Klassen der damalige Kooperator Valentin Pfeifenberger.

Da der Unterricht aus Platzmangel nur im Wechselunterricht abgehalten werden konnte, wurde 1950 mit einem Erweiterungsbau begonnen. Die Initiatoren waren damals Bürgermeister Johann Silbergasser und Schuldirektor Friedrich Haiderer. Während der Bauzeit wurden die vier Klassen in Ausweichlokalen (im Altersheim und im Gasthaus Jüstl, der heutigen Raiffeisenbank Wagrain) untergebracht.

Zwei Jahre später konnte das neue Schulgebäude bezogen werden. Es verfügte über acht Unterrichtsräume, zwei kleine Lehrmittelzimmer, eine Schulküche und ein Brausebad. Eine Schulleiter- und eine Schuldienerwohnung standen nun ebenfalls zur Verfügung. Ab 1951 war die Schule sechsklassig. Für den Unterricht stand noch ein provisorischer Unterrichtsraum zur Verfügung. Der Handarbeitsunterricht fand im Musiklokal statt, der späteren Kindergartenbaracke im Markt.

Die neue Schule mit acht Klassenräumen, zwei Lehrmittelzimmern, einer Kanzlei, einer Schulküche sowie Schulleiter- und Lehrer-Wohnung wurde im Februar 1952 bezogen und am 13. Dezember eingeweiht (Baukosten 1.400.000 öS).[2] Dabei wurde ihr der Name "Joseph-Mohr-Schule" verliehen. Seither versammeln sich die Schüler jedes Jahr am 4. Dezember, dem Sterbetag Joseph Mohrs, zu einer Gedenkfeier an seinem Grab am Wagrainer Friedhof.

Von 1952 bis 1955 war die Schule siebenklassig. dann wurde noch eine Sonderschulklasse gebildet.

1970 wurde die Volksschuloberstufe aufgelöst. Es blieben vier Volksschulklassen und zwei Sonderklassen. Die 1973 gegründete Allgemeine Sonderschule Bad Hofgastein blieb vorläufig im Schulhaus der Volksschule, bis sie in die Volksschule Schwaighof übersiedelte.

1980 wurde erstmals eine Vorschulklasse gebildet, aus Platzgründen jedoch bis 1982 in der Volksschule Schwaighof untergebracht.

1990 wurde die Schule generalsaniert und erweitert. 1994 erfolgte ein Dachbodenausbau mit einem Neubau von sechs Wohnungen.

Schülerzahl
1690 10
1785 50
1802 75
1878 233
1911 225
1940 285
1951 235
1961 262
1971 178
1981 137
1991 159
2000 135
2010 113

Schulleiter und Direktoren

Quellen

  • Hutter, Josef: Die Entwicklung des Schulwesens in Wagrain. In: Wakhrein. Die alte Hofmark. Ortschronik Wagrain Band I. Marktgemeinde Wagrain 1993.
  • Ellmer, Helga: Bildungswesen in Wagrain nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Steinbacher, Gottfried: Vom Berghof zur Salzburger Sportwelt Amadé. Ortschronik Wagrain Band II. Marktgemeinde Wagrain 1994.
  • Behacker, Anton (Hrsg.): Materialien zur Geschichte der Volksschulen des Herzogtumes Salzburg. Salzburg (Mayr) 1912. S. 16f.

Einzelnachweise

  1. www.lsr-sbg.gv.at
  2. Laireiter, Matthias: Im Dienste der Jugend. Erziehung und Schule im Bundesland Salzburg von 1945 bis 1963. Hrsg. vom Landesschulrat für Salzburg. Salzburg 1965, S. 119.
  3. Taufbuch der Pfarre Wagrain, Band IV, S. 410.
  4. Sterbebuch der Pfarre Wagrain, Band IV, S. 404.