Brauereien (historisch)

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Der Artikel Brauereien (historisch) befasst sich mit nicht mehr bestehenden Brauereien in Stadt und Land Salzburg.

Geschichte

Bis zum ausgehenden Mittelalter war das Brauen mehr oder weniger nur einigen Privilegierten vorbehalten: Klöster, Spitäler oder Bruderschaften. Selten konnten Brauereien von vermögenden Privatpersonen betrieben werden. Diese Entwicklung setzte erst Mitte des 14. Jahrhunderts in Salzburg ein.

Wichtig für den Betrieb einer Brauerei waren die Möglichkeit eines kühlen Orts für den Keller, Feuersicherheit und leichte Lieferung der Roh- und Betriebsstoffe. Der erste Salzburger Braumeister "praxator Tagno" findet sich in Aufzeichnungen der Benediktiner-Erzabtei St. Peter Mitte des 13. Jahrhunderts.

Brauereien durften ihr Bier nur in ihren eigenen Brauhäusern oder über die Gasse verkaufen (also an Private, die sich ihr Bier in den Brauhäusern selbst abholten). Normalerweise waren die Wirte im Besitz von Bier- und Weinausschank-Gerechtsamen. Die Bierschenken, man nannte sie auch Zapfer, durften Bier ausschenken und kaltes Fleisch oder Würste dazu anbieten. Faktoreien und Handelsherren wiederum hatten das Vorrecht, welschen Süßwein und Muskateller zu verkaufen. Welsch wurden jene Gebiete bezeichnet, in denen südlich von Bozen in Südtirol bereits italienisch gesprochen wurde.

Das Steinbräu von Josef Virgil Popp war um 1764 die größte Brauerei der Stadt Salzburg. Zum Besitz des Steinbräus gehörten der Gasthof Zur goldenen Sonne in der Kaigasse 31 und später noch der "Sauwinkel" in der Steingasse 12.

In Salzburg hatten 1888 folgende Brauereien mehr als 10 000 Hektoliter Bier erzeugt:

Diesen kamen dann zunächst in Salzburg:

Im Ganzen standen 59 Brauereien im Betrieb, die 294.551 Hektoliter Bier produzierten, von denen auf den Kopf 170 Ltter fielen. An Produktionssteuer wurden 579.693 Gulden bezahlt. Ausgeführt wurden 1523 Hektoliter in das Inland und 316 Hektoliter über die Zollinie.[1]

Historische Bräus in der Stadt Salzburg

Ab Mitte des 14. Jahrhunderts werden in den Städten und Märkten Bräuhäuser genannt:

Die beiden noch existierende Bräus als Brauerei:

Einige der genannten Bräus existieren noch heute als Gaststätten oder Hotels, jedoch ohne eigene Brauerei.

Historische Bräus im ehemaligen Fürsterzbistum

noch existierend

nicht mehr bestehend

  • Brauereien in Hallein:
    • Stampflbräu
    • Kugelbrauhaus
    • Unterholznerbräu
    • Bürgermeisterbrauhaus
    • Fischerbrauhaus
    • Bauernbrauhaus
    • Schwarzbräu
    • Mohrenbrauhaus
    • Rothmayerbrauhaus
    • Knotenbrauhaus
    • Hofbräu Kaltenhausen, 1475 bis dato
    • Grieblbräu
      • Vulgo-Namen:
        • Grüblbräu mit Gasthof Daller als Braugasthof
        • Brauerei Auböck
        • 1909 Übernahme als Teil durch 'Bürgerliches Bräuhaus Hallein' und Umgebung
      • Ortsangaben:
        • Braustätte an der hölzernen Fleisch - oder Gollingertorbrücke in der ehemaligen Wurstfabrik Grabner mit Anbauten. Der Vorbau an der Straße (Dallers`s Gasthaus, nachmals Auböck) wurde im Zuge des Reichsbrückenbaues 1899 abgerissen.
        • ehemalige Hausnummer Hallein Nr. 295.
        • Grieblerbräu/Auböck erwirbt anschließend den heutigen Stadtkrug als Gasthof Grüblbräu und in weiterer Folge den Anbau an der heutigen Sparkasse Richtung Bayrhamer-Platz (Arkaden) sowie den Gastgarten am Bayrhamer-Platz.
      • Braubeginn / Brauende:
      • hl-Angabe um das Jahr 1900 per anno:
        • 2 000 hl
      • Brauherren chronologisch:
        • 1568 David Prasch
        • 1601 Martin Wider
        • 1691-1716 Martin Haidenthaler
        • 1717-1725 Josef Mödlhamer
        • 1725-1739 Franz Josef Haidenthaler
        • 1739-1745 Lorenz Payrhuber
        • 1748 Franz Josef Haidenthaler`s Erben
        • 1760-1795 Josef Benedikt Elixhauser
        • 1795-1834 Michael Egger sen.
        • 1834-1839 Michael Egger jun.
        • 1839-1846 Karl Hofmann
        • 1847-1872 Johann Auböck
        • 1873-1912 Anna Auböck

Weblink

Literatur

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, Neue Warte am Inn, Ausgabe vom 4. August 1888, Seite 5