Stadttore in Salzburg
Von den zahlreichen Stadtoren in Salzburg sind noch einige erhalten geblieben.
Einleitung
Stadttore hatten in früheren Zeiten wichtige Funktionen. Man konnte genau kontrollieren, wer in die Stadt wollte oder sie verließ. Diese Tore wurden während der Nacht verschlossen. Kam jemand nach der Schließzeit, so musste er entweder bis zum nächsten Morgen warten oder wurde nur gegen Bezahlung eines Torgeldes (eine Art Steuer) eingelassen.
Auch konnte man so einfach Zölle von durchreisenden Händlern erheben. In Kriegszeiten waren die Stadttore wichtige Teile der Stadtbefestigung.
Alle Stadttoren waren in der Regel rund um die Uhr von Wächtern bewacht. Über den Toren befanden sich in aller Regel die zugehörigen Wächterwohnungen.
Tore der Ersten Stadtbefestigung
Linke Altstadt
- Westertor, später Schleifertor genannt
- Niederlegtor, auch Niederes Tränktor genannt
- Brückentor, das spätere Rathaustor beim Klampferergässchen
- Kumpfmühltor
- Nonntaltor, dessen Lage vermutlich im Süden der Kaigasse und dessen Aussehen weitgehend unbekannt ist.
Rechte Altstadt
- Kotbrücktor
- Ostertor (später Inneres Ostertor),
- seit dem Jahr 1373: Äußeres Ostertor (später Inneres Linzer Tor)
- St. Andreas Tor, später Sauterbogen genannt,
- Lederertor
- Steintor, später Inneres Steintor
Tore auf dem Festungsberg
- Nonnbergtor (später Äußeres Nonnbergtor)
Tore auf dem Mönchsberg
- Stadttor bei der Bürgerwehr auf dem Mönchsberg (Bauzeit im Hoch-[Mittelalter]] fraglich)
- Stadttor beim Roten Turm auf den Mönchsberg (Bauzeit im Mittelalter fraglich)
- Stadttor des Bertoldsturmes (Jakobiturmes) im Bertoldszwinger (= Unterer Zwinger der heutigen Richterhöhe)
Tor auf dem Kapuzinerberg
- Tor beim Trompeterschlössl
Die mittelalterlichen Vorstadttore von Mülln
- Laufener Tor, auch Lieferinger- oder Schergentor genannt, am Beginn der Gaswerkgasse,
- Müllegger Tor, auch Reichenhaller oder Grimmingtor genannt, im heutigen Salzburger Landeskrankenhaus
- Salzachtor im Salzachgässchen
- Bärengässchentor im Bärengässchen über das allerdings kaum etwas näheres bekannt ist.
- Wartelsteintor in der Augustinergasse 12, Mülln, (im Westbereich des ehem. Augustinerklosters) das bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bestand
Tore der Zweiten Stadtbefestigung (nach 1465)
Linke Altstadt
- Klausentor (schon 1367 erstmals erwähnt)
- Niederes Tränktor beim heutigen Sternbräu-Durchhaus zur Griesgasse
- Oberes Tränktor vom heutigen Hagenauerplatz zum Gries und zur Salzach (Heute 'Löchlbogen)
- Rathaustor (vor der Verglegung der Hauptbrücke), Tränktor beim heutigen Rathausbogen
- Klampferertor (auch III. Brückentor oder Anländtor)
- Inneres Nonntaler Tor
- Äußeres Nonntaler Tor
Rechte Altstadt
- Inneres Steintor
- Äußeres Steintor (schon 1419 erstmals erwähnt)
- Inneres Ostertor
- Äußeres Ostertor, schon 1373 erstmals erwähnt, 1614 neu erbaut als Inneres Linzertor,
- Bergstraßtor (später auch Lodronbogen) an der Ecke Mirabellplatz - Paris-Lodron-Straße
- Tränktor am Bade (bis 1599), vom Platzl zur Salzach führend
- möglicherweise weitere kleine und kleinste Tränktore zur Salzach hin
Tore auf dem Festungsberg
- Keutschachtor (zur besseren Sicherung der östlichen Zufahrt auf die mittelalterliche Burg)
- Tor mit Torturm im Westen der Burg Hohensalzburg (zur Sicherung des einstigen westlichen Zufahrt auf die Burg)
Tore auf dem Mönchsberg
- Äußeres und Inneres Tor der Bürgerwehr (wohl auf Resten der 1. Stadtbefestigung erbaut)
- Ausfalltor vom Falkenzwinger (Oberen Zwinger, heutige Richterhöhe) nach Westen
- Ausfalltor nächst dem Bertoldszwinger (Unteren Zwinger der heutigen Richterhöhe) nach Osten
Die Tore der Dritten Stadtbefestigung (erbaut unter Paris Lodron)
Linke Altstadt
- Die beiden Gstättentore
- Inneres Gstättentor, das Schleifertor alter Bestand, erneuert unter Markus Sittikus
- Äußeres Gstättentor, das Klausentor, altes Stadttor, mehrfach erneuert
- Fleischtor, auch Wassertor genannt, ein Tränktor und Anlandtor in der Mitte der Alten Thürnitz-Kaserne
- Klampferertor in der Verlängerung des Alten Marktes zur Salzach. Es hieß - soweit bekannt - nach dem Brunnenheiligen am Alten Markt auch Florianstor.
- Michaelstor am heutigen Mozartplatz zur Salzach
- Kajetanertor, auch Erentrudistor genannt, im Osten des Kajetanerplatzes
Rechte Altstadt
- Lederertor, auch St. Vitals-Tor. altes Tor, mehrfach erneuert (Es besaß mit seinen drei Zugängen eine langgestreckte Form und befand sich am heutigen Südende der Theatergasse bzw. am Beginn der Lederergasse)
- Die drei Linzertore:
- Inneres Linzertor oder St. Sebastianstor genannt; es befand sich östlich der St.-Sebastian-Kirche am Ende der Linzer Gasse. Zuvor stand hier das Äußere Ostertor
- Äußeres Linzertor oder St. Rupertustor;
- Äußerstes Linzertor, auch Ravelintor genannt; es stand sich auf einem Vorwerk, dem Sebastians-Ravelin am äußeren Rand der Stadtbefestigung in Schallmoos
- Mirabelltor, nach dem dortigen Bollwerk St. Virgil auch Virgiltor genannt
- die beiden Tore am Stein:
- Inneres Steintor in der Steingasse, auch St. Johannistor genannt. Neu erbaut durch Paris Lodron anstelle älterer Vorgängerbauten
- Äußeres Steintor, auch Pyrglsteinstor (Bürglstein) genannt, beim heutigen Äußeren Stein altes Bauwerk, mehrfach erneuert
Tore des Festungsberges
- äußere Nonnbergtor (altes Stadttor) am Nonnberg
- Inneres Nonnbergtor
- Lodronbogen (1. Sperrbogen der weiter ausgebauten Festung Hohensalzburg)
- Keutschachtor (2. Sperrbogen)
Tore des Mönchsberges
- Augustinuspforte und Monikapforte im Bollwerk St. Augustin (heute Müllner Schanze)
- zwei (mitelalterliche) Ausfalltore nächst der heutigen Richterhöhe
- Tor im Bertoldsturm (äußeres Tor des Bertoldszwingers)
- Inneres Tor im Bertoldszwinger (Georgsturm) (äußeres Tor im Bertoldszwinger der heutigen Richterhöhe)
- Peterswachtpforte (auch Mönchsbergpforte genannt)
- Römertor als Begrenzunf der Vorstadt Nonntal gegen die Riedenburg
Tore zum Schutz des Kapuzinerberges
- Franziskustor an der Linzer Gasse, altes Tor, im Kern bereits 15. Jahrhundert, als Torbogen ausgebaut und erneuert 1617)
- Felixpforte
- Kapuzinerwachestöckl
- Ausfalltor im Süden des Franziski-Schlössls
- kleines Ausfalltor im Süden des Kapuzinerberges
Toranlagen des 18. Jahrhunderts
- Sigmundstor
- Tor am Hannibalplatz (von ca. 1790 - ca. 1855)
Toranlage des 19. Jahrhunderts
- Bürgermeisterloch
Literatur
- Kirchschlager, Walter: Salzburger Stadttore, ein historischer Spaziergang entlang der Stadtmauern, Edition Salis, Verlag der Salzburger Druckerei, 1. Auflage, 1985, ISBN 3-85338-149-9
Weblinks zu historischen Karten
Historisches Kartenmaterial über die Stadt Salzburg:
- Österreichischer Städteatlas/Salzburg Inhaltlich ist der Atlas z.T. zu überprüfen
- Wachstumsphasenkarte mit Legende, von den Anfängen bis 1830 inhaltlich ist der Atlas zu überprüfen
- → Österreichischer Städteatlas Salzburg → diese Quelle erweist sich allerdings vielfach als wenig verlässlich, siehe dazu Diskussion:Österreichischer Städteatlas Salzburg - Fehlerhaftigkeit des Österreichischen Städteatlas Salzburg
Quellen
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Hübner, Lorenz: Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte', Erster Band (Topographie), Salzburg 1792. S. 359 f.