Ernst Vogel: Unterschied zwischen den Versionen

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Von seinem Onkel Ernst Vogel, der bis 1934 ein Sunbeam<ref name="Motorradmarke">englische Motorradmarke</ref> und später eine AJS<ref name="Motorradmarke"></ref> mit Beiwagen in vielen Rennen fuhr, ehe er im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] fiel, hatte Ernst Vogel die Leidenschaft zum Motorsport mitbekommen.
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Von seinem Onkel Ernst Vogel, der bis 1934 ein Sunbeam<ref name="Motorradmarke">englische Motorradmarke</ref> und später eine AJS<ref name="Motorradmarke"></ref> mit Beiwagen in vielen Rennen fuhr, ehe er im [[Zweiten Weltkrieg]] fiel, hatte Ernst Vogel die Leidenschaft zum Motorsport mitbekommen.
  
 
[[1947]] erwarb Vogel sein erstes Motorrad, eine alte Wehrmachts-DKW-NZ. Damit erlebte er die ersten Höhen und Tiefen im Motorradsport, stieg aber einfach nicht mehr ab. Seine Eltern waren von seinen motorsportlichen Ambitionen nicht sehr begeistert. Es fehlte auch an Geld. Da kam der Zufall zu Hilfe. Bei einem Rennen erkannte der damals bekannte Autohändler Rudolf Gerstlinger aus Wien, selbst ehemaliger Motorradrennfahrer, das Talent von Vogel. Er bot Vogel für die Saison 1948 seine Puch S 4 an, mit der bei einem Bahnrennen in St. Pölten ohne Wissen seiner Eltern startete und brachte gleich zwei zweite Preise mit. Mit einer "alten" Velocette<ref name="Motorradmarke"></ref>, Baujahr 1927, die er sich dann 1949 kaufte, folgten weitere zweite Plätze. Außerdem konnte er in Juniorenrennen mehrmals gewinnen. Ein schwerer Verkehrsunfall Ende Juni [[1949]] ließ ihn bis März 1950 pausieren. Dann aber gelang ihm am [[7. März]] [[1950]] auf der neuen AJS-7-R-350-cm³ sein erster Sieg. Diesem folgen elf weitere Siege bis [[1953]], sowie eine Reihe zweiter und dritter Preise folgten. 1950 gewann er dann auch erstmals im Ausland, in Abbazia (Opatija).
 
[[1947]] erwarb Vogel sein erstes Motorrad, eine alte Wehrmachts-DKW-NZ. Damit erlebte er die ersten Höhen und Tiefen im Motorradsport, stieg aber einfach nicht mehr ab. Seine Eltern waren von seinen motorsportlichen Ambitionen nicht sehr begeistert. Es fehlte auch an Geld. Da kam der Zufall zu Hilfe. Bei einem Rennen erkannte der damals bekannte Autohändler Rudolf Gerstlinger aus Wien, selbst ehemaliger Motorradrennfahrer, das Talent von Vogel. Er bot Vogel für die Saison 1948 seine Puch S 4 an, mit der bei einem Bahnrennen in St. Pölten ohne Wissen seiner Eltern startete und brachte gleich zwei zweite Preise mit. Mit einer "alten" Velocette<ref name="Motorradmarke"></ref>, Baujahr 1927, die er sich dann 1949 kaufte, folgten weitere zweite Plätze. Außerdem konnte er in Juniorenrennen mehrmals gewinnen. Ein schwerer Verkehrsunfall Ende Juni [[1949]] ließ ihn bis März 1950 pausieren. Dann aber gelang ihm am [[7. März]] [[1950]] auf der neuen AJS-7-R-350-cm³ sein erster Sieg. Diesem folgen elf weitere Siege bis [[1953]], sowie eine Reihe zweiter und dritter Preise folgten. 1950 gewann er dann auch erstmals im Ausland, in Abbazia (Opatija).
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In den gleichen Jahren war er beruflich in der Fabrik<ref>das Unternehmen Vogelpumpen war [[1909]] in Stockerau von Ernst Vogel (Vater?) gegründet und war bis 1994 im Besitz der Familie Vogel</ref> sehr eingespannt. Nebenbei studierte er an der Akademie für Komposition und Kirchenmusik bei Prof. Lechthaler und erlebte die ersten öffentlichen Aufführungen seiner Kompositionen, denen noch weitere Bläser- und Streichquartette folgen sollten.
 
In den gleichen Jahren war er beruflich in der Fabrik<ref>das Unternehmen Vogelpumpen war [[1909]] in Stockerau von Ernst Vogel (Vater?) gegründet und war bis 1994 im Besitz der Familie Vogel</ref> sehr eingespannt. Nebenbei studierte er an der Akademie für Komposition und Kirchenmusik bei Prof. Lechthaler und erlebte die ersten öffentlichen Aufführungen seiner Kompositionen, denen noch weitere Bläser- und Streichquartette folgen sollten.
  
Ein Sturz mit Beinverletzung zwang Ernst Vogel ab [[1954]] Automobilrennen zu fahren. [[1955]], am [[2. Oktober]] fand die siebte und letzte [[Gaisberg-Wertungsfahrt]] statt (Vorläufer des Gaisbergrennens nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]), bei dem Ernst Vogel auf Porsche Spyder (von [[Porsche Salzburg]]) mit 05:53,9 min. (Schnitt 91,6 km/h) neuen [[Gaisbergrennen (historisch)|Gaisbergrekord]] fuhr. Auch beim [[Alpenbergpreis Berchtesgaden]] auf der [[Roßfeld-Panoramastraße]] war er dabei. [[1959]] gewann er dort auf Porsche RSK in einer Zeit von 03:57,1 min mit einer Schnittgeschwindigkeit von 91,101 km/h.  
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Ein Sturz mit Beinverletzung zwang Ernst Vogel ab [[1954]] Automobilrennen zu fahren. [[1955]], am [[2. Oktober]] fand die siebte und letzte [[Gaisberg-Wertungsfahrt]] statt (Vorläufer des Gaisbergrennens nach dem [[Zweiten Weltkrieg]]), bei dem Ernst Vogel auf Porsche Spyder (von [[Porsche Salzburg]]) mit 05:53,9 min. (Schnitt 91,6 km/h) neuen [[Gaisbergrennen (historisch)|Gaisbergrekord]] fuhr. Auch beim [[Alpenbergpreis Berchtesgaden]] auf der [[Roßfeld-Panoramastraße]] war er dabei. [[1959]] gewann er dort auf Porsche RSK in einer Zeit von 03:57,1 min mit einer Schnittgeschwindigkeit von 91,101 km/h.  
  
 
Ernst Vogel war an vielen Rennstrecken in Europa anzutreffen: Baden, Belgrad, Gaisberg, Mendelpass ([[Trentino]]), Traiskirchen, Zeltweg, Aspern, Innsbruck, Loibl-Pass, Wurzenpass,  Roßfeld (Alpenbergpreis), Klosters, Linz, Freiburg im Breisgau u. a.;
 
Ernst Vogel war an vielen Rennstrecken in Europa anzutreffen: Baden, Belgrad, Gaisberg, Mendelpass ([[Trentino]]), Traiskirchen, Zeltweg, Aspern, Innsbruck, Loibl-Pass, Wurzenpass,  Roßfeld (Alpenbergpreis), Klosters, Linz, Freiburg im Breisgau u. a.;

Version vom 13. Februar 2022, 16:33 Uhr

Autobahnrennen in Salzburg-Liefering: Ernst Vogel auf AJS 350 cm³, Sieger in dieser Klasse.
Gaisbergrennen 1957: Training: Ernst Vogel (10) auf Porsche Spyder; sehr gut zu sehen der Holzklotz unter dem Hinterrad, der dazu diente, dass die Fahrer am Start nur auf der Kupplung, nicht aber auf der Bremse stehen konnten.
Porsche Rekordfahrten auf der Tauernautobahn bei der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Süd, Anif-Grödig am 12. November 1958, Ernst Vogel pilotierte einen Porsche RS 1500 Spyder.
Helmut Krackowizer (winkend) mit seiner Frau Inge und Ernst Vogel bei der Siegerehrung des 4. int. Auto- und Motorradrennen am Flugplatz Zeltweg 1960.

Professor Ernst Vogel (* 1. März 1926[1] in Stockerau, .; † 1990) war Unternehmer und erfolgreicher Automobil- und Motorradrennfahrer.

Leben

Von seinem Onkel Ernst Vogel, der bis 1934 ein Sunbeam[2] und später eine AJS[2] mit Beiwagen in vielen Rennen fuhr, ehe er im Zweiten Weltkrieg fiel, hatte Ernst Vogel die Leidenschaft zum Motorsport mitbekommen.

1947 erwarb Vogel sein erstes Motorrad, eine alte Wehrmachts-DKW-NZ. Damit erlebte er die ersten Höhen und Tiefen im Motorradsport, stieg aber einfach nicht mehr ab. Seine Eltern waren von seinen motorsportlichen Ambitionen nicht sehr begeistert. Es fehlte auch an Geld. Da kam der Zufall zu Hilfe. Bei einem Rennen erkannte der damals bekannte Autohändler Rudolf Gerstlinger aus Wien, selbst ehemaliger Motorradrennfahrer, das Talent von Vogel. Er bot Vogel für die Saison 1948 seine Puch S 4 an, mit der bei einem Bahnrennen in St. Pölten ohne Wissen seiner Eltern startete und brachte gleich zwei zweite Preise mit. Mit einer "alten" Velocette[2], Baujahr 1927, die er sich dann 1949 kaufte, folgten weitere zweite Plätze. Außerdem konnte er in Juniorenrennen mehrmals gewinnen. Ein schwerer Verkehrsunfall Ende Juni 1949 ließ ihn bis März 1950 pausieren. Dann aber gelang ihm am 7. März 1950 auf der neuen AJS-7-R-350-cm³ sein erster Sieg. Diesem folgen elf weitere Siege bis 1953, sowie eine Reihe zweiter und dritter Preise folgten. 1950 gewann er dann auch erstmals im Ausland, in Abbazia (Opatija).

In den gleichen Jahren war er beruflich in der Fabrik[3] sehr eingespannt. Nebenbei studierte er an der Akademie für Komposition und Kirchenmusik bei Prof. Lechthaler und erlebte die ersten öffentlichen Aufführungen seiner Kompositionen, denen noch weitere Bläser- und Streichquartette folgen sollten.

Ein Sturz mit Beinverletzung zwang Ernst Vogel ab 1954 Automobilrennen zu fahren. 1955, am 2. Oktober fand die siebte und letzte Gaisberg-Wertungsfahrt statt (Vorläufer des Gaisbergrennens nach dem Zweiten Weltkrieg), bei dem Ernst Vogel auf Porsche Spyder (von Porsche Salzburg) mit 05:53,9 min. (Schnitt 91,6 km/h) neuen Gaisbergrekord fuhr. Auch beim Alpenbergpreis Berchtesgaden auf der Roßfeld-Panoramastraße war er dabei. 1959 gewann er dort auf Porsche RSK in einer Zeit von 03:57,1 min mit einer Schnittgeschwindigkeit von 91,101 km/h.

Ernst Vogel war an vielen Rennstrecken in Europa anzutreffen: Baden, Belgrad, Gaisberg, Mendelpass (Trentino), Traiskirchen, Zeltweg, Aspern, Innsbruck, Loibl-Pass, Wurzenpass, Roßfeld (Alpenbergpreis), Klosters, Linz, Freiburg im Breisgau u. a.;

Er fuhr mehrmals sehr erfolgreich beim Gaisbergrennen mit.

1959 war Ernst Vogel Dritter in der Europa-Bergmeisterschaft hinter Edgar Barth und Heini Walter (alle auf Porsche).

Bis 1959 fünfmal Österreichischer Staatsmeister (1957 in der Klasse Automobile-Sportwagen bis 1 500 cm³).

Bei den Porsche Rekordversuchen auf der Autobahn bei Salzburg-Anif 1958 stellte er eine Reihe von neuen Rekorden auf.

Nach seinem erfolgreichen Rennjahr 1959 beendete er seine aktive Laufbahn als Rennfahrer. Er widmete sich intensiv den Verbesserungen von Fahrkönnen und war ein Jahrzehnt Ausbilder sämtlicher Streifenfahrer der Exekutive. 1964 wurde der in die Internationale Sportkommission der FIA gewählt, 1969 zum OSK-Vorsitzenden. Es kam jedoch zu Konflikten mit dem ÖAMTC, bei dem die OSK angesiedelt ist. Vogel legte alle Funktionen nieder und war Gründungsmitglied des Österreichischen Automobil- und Motorsport-Verbandes (ÖAMV), der sich um eine Neuordnung des österreichischen Motorsports kümmerte.

1965 war im der Titel Professor verliehen worden.

Rennergebnisse

Automobil

Klasse Automobile, Kategorien IV und V, Serien- und Sportwagen bis 1 600 cm³ (fünf Runden = 17 km): Sieger in einem Porsche-Super-Sport 1500 mit einer Zeit von 10:44,8 min. = 94,9 km/h
Klasse Automobile, Kategorien IV und V, Seriensportwagen und Sportwagen bis 1 600 cm³ (sieben Runden = 23,8 km): 2. in einem Porsche-Super-Sport 1500 mit einer Zeit von 15:03,6 min.[4]
Bei der siebten und letzten Gaisberg-Wertungsfahrt am 2. Oktober 1955 gewann Vogel auf Porsche Spyder mit 5:53,9 (Schnitt 91,6 km/h) und fuhr damit auch einen neuen Gaisbergrekord;[5]
2. in der Klasse Grand Tourisme mit einer Zeit von 5:33,40 auf Porsche Carrera 1600 (nur ein Wertungslauf)
3. in der Klasse Sportwagen mit einer Zeit von 10:40,6 auf Porsche Spyder (zwei Wertungsläufe)
  • Gaisbergrennen 15. August 1958: 8. in der Klasse Sportwagen mit einer Zeit von 10:01,5 auf Porsche RS
  • Gaisbergrennen 14. August 1959: Sieger in der Klasse Sportwagen mit einer Zeit von 11:29,0 auf Porsche RSK (90,168 km/h) und Zweiter in der Tagesgesamtwertung hinter Gerhard Mitter (BRD) auf DKW-Mitter in einer Zeit von 11:15,1 (Klasse Formel)

Motorrad

  • 1951, 1. Mai: 1. Mai Rennen, Salzburg-Liefering: 2. in der Klasse bis 350 cm³ Motorräder auf AJS (39:32,8 min. = 88,59 km/h) hinter dem Wiener Leonhard Fassl (39:30,9 min. = 95,69 km/h)[6]
  • 1952: 21./22. Juni: Internationales Motorradrennen Altstätten-Stoss, Schweiz
2. in der Klasse International bis 350 cm³ auf A.J.S. (1. Lauf: 4:46,6 min,, 2. Lauf: 4:51,0 min.)

Bilder

 Ernst Vogel – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise

  1. eine andere Quelle spricht von 1925
  2. 2,0 2,1 2,2 englische Motorradmarke
  3. das Unternehmen Vogelpumpen war 1909 in Stockerau von Ernst Vogel (Vater?) gegründet und war bis 1994 im Besitz der Familie Vogel
  4. Austro-Motor, Ausgabe 6/1954, Seite 236
  5. Austro-Motor, 11/1955, Seite 376
  6. Austro-Motor, Ausgabe 6/51, Seite 274