Riedenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. März 2012, 15:52 Uhr

Der Salzburger Stadtteil Riedenburg
Blick vom Rainberg gegen den Mönchsberg, auf dem man die Bürgerwehr erkennen kann und rechts unten das Neutor
Riedenburgambiente, Ansicht von der Leopoldskronstraße aus
Die Innere Riedenburg: Hintergrund der Rainberg

Riedenburg ist ein Stadtteil im Südwesten der Stadt Salzburg.

Lage

Der Stadtteil breitet sich um den zentralen Rainberg aus. Er liegt damit zwischen Nonntal, Leopoldskron-Moos, Gneis, Maxglan und der Altstadt. Gegen Mülln bildet die Reichenhaller Straße die Grenze des Stadtteiles Mülln, gegen Neu-Maxglan der Müllner Almkanalarm und gegen Maxglan-Riedenburg die Bräuhausstraße sowie im Osten bildet der Mönchsberg die äußere Begrenzung. Zum Stadtteil Riedenbrug gehört auch das Schloss Leopoldskron. In Riedenburg leben heute (2007) etwa 7.000 Bewohner.

Geschichte

Riedenburg war der ursprüngliche Name des Rainberg-Felsens (a rupe que Ritinburc appellatur, 1139), der inmitten von moorigen Wiesen = Rieden aufragte. Die Riedenburger Sümpfe („Die Pferde sanken dort bis zum Bauch ein und verloren im Morast die Hufeisen“) wurden erst ab dem 16. bzw. 17. Jahrhundert trocken gelegt.

Zwei Armen des Almkanals fließen durch Riedenburg. Der Müllner Arm ist dabei noch älter als der Stiftsarm des Almkanales (nach 1137 erbaut) und versorgte ursprünglich, gespeist vom Überwasser des Leopoldskroner Moores als Riedenburger Bach, schon im frühesten Mittelalter die Mühlen von Mülln. 1335 wurde der Städtische Arm (Bürgerspitalsarm) durch den Mönchsberg gegraben, der vom Müllner Arm abzweigt und die innere Riedenburg von Süden nach Norden durchquert.

Im 17. Jahrhundert wurden das Riedmoor (Niedermoor) von Riedenburg, ein nördlicher Ausläufer des großen Untersberger Moores, trocken gelegt.

1670 erwarb Michael Springrueber einen größeren Teil der Riedenburger Talsenke und errichtete hier ein Bauerngut, das Neureit genannt war und das später als Ofenlochwirtshaus (Fürstenbrunnstraße 4) weitere Verwendung fand. Dieses Wirtshaus war von Anbeginn räumlich zweigeteilt. Der Wirtshausteil mit dem Rainbergkeller befand sich in der Rainbergstraße 5 und ist heute als Geschäftslokal der Fa. Roittner genutzt. In dem Haus Fürstenbrunnstraße 4 lebte jahrzehntelang der frühere Salzburger Landeshauptmann Dr. Hans Lechner mit seiner großen Familie.

Riedenburg wurde 1764 bis 1767 durch den Bau des Sigmundstor von der Altstadt her erschlossen. Abgesehen von wenigen herrschaftliche Gärten und Höfen (Späthhof, Mölckhof, Lebitschhof etc.) dem einst weitum berühmten Wolfegg-Garten und dem Ofenlochwirtshaus sowie den halbkreisförmigen Wehrbauten zur Sicherung des Sigmundstores war die Riedenburg bis Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend unbebaut. 1915/1916 wurde die Straßenbahn durch das Sigmundstor bis in die Riedenburg hinein verlängert.

Eine wichtige Voraussetzung für die Verbauung der Riedenburg der Gründerzeit war die Parzellierung der Löwensternschen Gründe in den Jahren vor 1880. Die genauen Richtlinien für die Gestaltung der vorgesehenen Straßen erfolge dann im Regulierungsplan des Jahres 1886.

Firmen in Riedenburg

Von 1736 bis 1848 existierte in der Riedenburg die Weißgeschirr-Manufactur in der Riedenburg. Später standen auf dem Areal Gebäude, die Villa Almegg, Hitzgern Hof oder Villa Baldi hießen. Darin führten die Fotografen Karl Friedrich Würthle und Gregor Baldi das Baldi & Würthle-Atelier.

Aus Platzgründen übersiedelt 1907 der Großgasthof Sternbräu seine Brauerei in die Riedenburg unterhalb vom Rainberg (Sternbrauerei).

Schloss Leopoldskron

Hauptartikel: Schloss Leopoldskron

Das Schloss Leopoldskron befindet sich im Stadtteil Riedenburg, obwohl sein Name auf die Lage im Stadtteil Leopoldskroner-Moos hinwiese. Es befindet sich am nordöstlichen Ufer am Leopoldskroner Weiher, der Teil des großen Schlossparks ist.

Die Kirchen in Riedenburg

St. Paul

Hauptartikel: St. Paul
Pfarrzentrum St.Paul

Der älteste Teil des Stadtteils Riedenburg gehört zur Stadtpfarre von Mülln. Der südlich angrenzende Teil der äußeren Riedenbung und des Stadtteiles Riedenburg-St. Paul gehören zur Pfarre von St. Paul.

Viele Riedenburger, die sich in dem jungen Siedlungsgebiet niedergelassen hatten, kamen ab 1965 zuerst im nahen Kinosaal von Maxglan zur Messe. 1972 wurde dann die erste provisorische Kirche von St. Paul als Mehrzwecksaal am Rande der Goriansiedlung errichtet und mit der Osternachtfeier 1972 eröffnet. Die beiden Glocken wurden von der evangelischen Kirche Hallein und der katholischen Pfarrkirche Puch geschenkt. Ab 1993 wurden dann die heutige Kirche von St. Paul und ein Pfarrzentrum errichtet. Die Architekten dieser Kirche waren Erio K. Hoffmann und Adalbert Rothenthal. Die 115 m² große Altarwandfresko und die gesamte Altarraumgestaltung der Kirche stammen von Hubert Schmalix.

Herz-Jesu-Asylkirche

Hauptartikel: Herz-Jesu-Asylkirche

In der Inneren Riedenburg steht die kleine Herz-Jesu-Asylkirche, die Teil des dortigen Altenheimes ist. Diese Kirche wurde 1877 - 1878 im neugotischen Stil von Friedrich von Schmidt errichtet. Der Großteil der Figuren der Kirche stammt von Johann Piger.

Riedenburg und seine Teile

Der Siedlungsraum der Riedenburg besteht heute aus drei Teilen, dem ältesten Teil, der Inneren Riedenburg sowie den jüngeren Teilen Äußere Riedenburg und Riedenburg St. Paul.

Innere Riedenburg

Zwischen 1850 und 1900 wurde unter dem Begriff Riedenburg wesentlich jener Stadtteil verstanden, der im Süden vom Rainberg (früher Ofenlochberg oder Hohe Rittenburg genannt) sowie im Osten und Norden vom Mönchsberg begrenzt wurde, also der stadtnächste Bereich des Leopoldskroner Moores. Dieser Bereich ist heute als Innere Riedenburg bekannt.

Äußere Riedenburg

Ausgehend von einem alten Kasernengelände, das als Artilleriekaserne in fürsterzbischöfliche Zeit zurückreicht, wuchs der innere Siedlungskern schon um die Wende zum 20. Jahrhundert nach Südwesten bis an den Müllner Arm des Almkanales heran, der damals auch die Stadtgrenze bildete. Stadtnahe überwiegt dabei eine mehrgeschoßige gründerzeitliche Verbauung (großteils Kasernenbauten), die sich um den Almkanal in Ein- und Zweifamilienbauten (in offener Bauweise errichtet) auflockert.

Riedenburg-St. Paul

Im Zuge der immer weitergehenden Stadterweiterung wuchs auch der Stadtteil in weitere südlich gelegene Teile des Leopoldkroner Moores hinaus, der als neues kirchliches Zentrum die Pfarrkirche St. Paul erhielt. Der im Südwesten anschließende Stadtteil jenseits der Glan im ehemaligen Gemeindegebiet Maxglan ist als Maxglan-Riedenburg bekannt.

Der Grünraum um den Leopoldskoner Weiher

Schloss Leopoldskron und sein Weiher

Der Landschaftsteil ist vor allem geprägt durch die einstige Sommerresidenz von Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian und dessen Erben, Schloss Leopoldskron. Zum Schloss gehört nicht nur der von Max Reinhardt vergrößerter Schlosspark, sondern auch der öffentlich zugängliche Leopoldskroner Weiher. Teil des peripheren Schlossgartens ist auch der schlossnahe Teil der Leoopoldskroner Straße, die älteste Kastanienallee des Landes Salzburg (Landschaftsschutzgebiet). Bemerkenswert ist die Statue des Johannes Nepomuk aus Untersberger Marmor, die Firmian am Südende des Weihers aufstellen ließ.

Zum Landschaftsteil Leopoldskroner Weiher gehören aber auch die St.-Peters-Weiher und der Villa-Berta-Teich. Das sind kulturgeschichtlich alte Teiche, die vermutlich aus Torfstichteichen entstanden, und der Grünraum um das uralte Krautwächterhäuschen (fälschlich Henkershäusl genannt).

Vereinigte Versorgungsanstalten

Hauptartikel: Vereinigte Versorgungsanstalten

Die Vereinigten Versorgungsanstalten, besser bekannt unter dem Namen Seniorenheim Nonntal, liegen nicht, wie der Name irrtümlich glaubhaft machen will, in Nonntal, sondern, weil bereits auf der Friedhofsterrasse liegend, zur Riedenburg.

Weblink

Quellen

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg