Carl Demel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Carl Demel''' (* [[1858]] Kuttenberg in [[Tschechien#Böhmen|Böhmen]]; † [[6. September]]<ref>Sterbedatum laut [http://deu.archinform.net/ort/1365 deu.archinform.net.]</ref> [[1915]]), auch '''K'''arl Demel geschrieben, war ein österreichischer Architekt.
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[[Datei:Carl_Demel.png|thumb|Carl Demel in einer Aufnahme von [[Eduard Bertel]] zwischen 1887 und 1890.]]
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Baurat '''Carl Demel''' (* [[5. Februar]] [[1858]] in Kuttenberg, tschechisch ''Kutná Hora'', [[Böhmen]]; † [[6. September]] [[1915]] in Graz, [[Steiermark]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/graz-st-leonhard/520/?pg=223 Sterbebuch der Pfarre Graz-St. Leonhard, Band X, S. 442.]</ref> war ein österreichischer Architekt.
  
==Leben==
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== Leben ==
Demel studierte in [[Tschechien#Böhmen|Brünn]] und dann bei Heinrich von Ferstel in Wien. Seit 1882 war er Architekt.
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Demel studierte in [[Tschechien#Böhmen|Brünn]] und dann bei Heinrich von Ferstel in [[Wien]]. Seit [[1882]] war er Architekt und übersiedelte in die [[Stadt Salzburg]]. Hier wurde er zu einem wichtigen Mitglied der Salzburger Gesellschaft, die in vielen Vereinen an führender Stelle aktiv war (z. B. [[Stiftung Mozarteum]], [[Salzburger Liedertafel]], dessen Obmann er vom [[10. Dezember]] [[1890]] bis [[16. Dezember]] [[1891]]<ref>[https://www.salzburger-liedertafel.at/geschichte/obm%C3%A4nner-seit-1847/ www.salzburger-liedertafel.at], die Obmänner der Salzburger Liedertafel seit 1847</ref>, [[Salzburger Kunstverein]], [[Salzburger Verschönerungsverein]], [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]).  
  
Von 1895 bis 1912 wirkte er als Lehrer an der [[Staatsgewerbeschule|Staatsgewerbeschule Salzburg]].
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[[Datei:Makartplatz 7 Haus von Carl Demel.png|thumb|Das Haus des Architekten [[Carl Demel]] (* 1858; † 1915) am [[Makartplatz 7]].]]
  
Von [[1912]] an war er Direktor der Staatsgewerbeschule Graz.<ref>Antje Senarclens de Grancy, [http://books.google.at/books?id=EU8DRxO6uT4C&pg=PA187&lpg=PA187&dq=%22karl+Demel%22&source=bl&ots=sOiNtb_wKz&hl=de&q=%22karl%20Demel%22&f=false ''„Moderner Stil" und "Heimisches Bauen": Architekturreform in Graz um 1900'', S&nbsp;187.]</ref>
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Am [[26. November]] [[1885]] suchten der Fotograf [[Eduard Bertel]] und Carl Demel um die Verleihung einer Konzession für die Errichtung einer "Zentralstation für elektrische Beleuchtung" an, die am [[9. März]] [[1886]] erteilt wurde. [[1887]] wurde diese Zentralstation erbaut, von der aus Gleichstrom in das Leitungsnetz eingespeist wurde. Das von Demel geplante [[Hotel Bristol (Stadt Salzburg)|Hotel Bristol]], das zunächst als "Electrizitäts-Hotel" bezeichnet wurde (siehe [[Erstes Salzburger Elektricitätswerk]]), war eines der ersten Gebäude in Salzburg, das mit Strom versorgt wurde. Es wurde vom Bankier [[Karl Leitner]] finanziert, der auch das [[Schloss Mönchstein]] erworben hatte und entlang der zur [[Salzach]] gelegenen Hangkante des [[Mönchsberg]]es eine Villenbebauung und auch ein [[Mozart]]-[[Festspielhaus]] errichten wollte. Im Auftrag des Bankiers Karl Leitner errichtete Demel [[1890]] den [[Mönchsbergaufzug]] und [[1891]]/[[1892|92]] den [[Wasserturm am Mönchsberg]]. [[1893]] errichtete er mit dem Baumeister [[Valentin Ceconi]] in der [[Schwarzstraße 24]] ein Restaurations- und Saalgebäude, das [[Hotel Mirabell (Stadt Salzburg)|Hotel Mirabell]], das sich seit [[1929]] im Besitz der [[Internationale Stiftung Mozarteum|Stiftung Mozarteum]] befindet.
  
==Werke==
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Der Bankrott Leitners traf auch Carl Demel finanziell schwer, er musste [[1893]] sein repräsentatives Wohnhaus verkaufen und verlor auch seine Reputation. 1895 fand er eine Anstellung an der Salzburger [[Staatsgewerbeschule]], wo er zunächst als Aushilfslehrer, dann als Professor und Vorstand einer Fachabteilung tätig war. Ab [[1912]] war er Direktor der Staatsgewerbeschule Graz.<ref>Antje Senarclens de Grancy, [http://books.google.at/books?id=EU8DRxO6uT4C&pg=PA187&lpg=PA187&dq=%22karl+Demel%22&source=bl&ots=sOiNtb_wKz&hl=de&q=%22karl%20Demel%22&f=false ''"Moderner Stil" und "Heimisches Bauen": Architekturreform in Graz um 1900'', S&nbsp;187.]</ref> Bereits 1914 ließ er sich mit 56 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand versetzen.  
Carl Demel war u. a. der Erbauer des [[Hotels Mirabell|Hotel Mirabell]].
 
  
==Quelle==
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[[Datei:Carl Demel 1910.png|thumb|Carl Demel 1910.]]
* Theodor Brückler, [http://books.google.at/books?id=FdDqspxstoMC&pg=PA561&lpg=PA561&dq=%22Demel,+Karl+(1858-1915)%22&source=bl&ots=h6mIqO3uCR&sig=d6FdnXEvDRweYP3kRqwQ2vnpjRM&hl=de&ei=-jDHTOOeGoSh4Qb2nN3EDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBkQ6AEwAA#v=onepage&q=%22Demel%2C%20Karl%20(1858-1915)%22&f=false Thronfolger Franz Ferdinand als Denkmalpfleger: die „Kunstakten“ der Militärkanzlei im Österreichischen Staatsarchiv (Kriegsarchiv)] (Studien zu Denkmalschutz und Denkmalpflege, 20). Wien [u.a.]: Böhlau, 2009. ISBN 978-3-205-78306-0. [http://www.google.at/#hl=de&q=%22Demel%2C+Karl+(1858-1915)%22&fp=f65723f0870799ad S.&nbsp;562.]
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Vom [[10. Dezember]] [[1890]] bis zum [[16. Dezember]] [[1891]] war Carl Demel Obmann der [[Salzburger Liedertafel]].<ref>[https://www.salzburger-liedertafel.at/geschichte/obm%C3%A4nner-seit-1847/ Homepage der Salzburger Liedertafel]</ref>
  
== Fußnote ==
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1915 fand man ihn vergiftet im Grazer Hilmteich.
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== Familie ==
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Seit [[1882]] war er verheiratet mit Josefine, geborene Leschetizky (* 1861), mit der er eine Tochter hatte: Gertraud ''Gerta'' Demel<ref>[https://sammlung-online.salzburgmuseum.at/detail/collection/d1d8414c-50b8-4524-a270-ee82ed37a1ef Foto auf sammlung-online.salzburgmuseum.at]</ref> (* [[8. November]] [[1882]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[1. Februar]] [[1954]] in Lambach, [[OÖ]]), später verheiratete Lindinger.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-andrae/TFB13/?pg=88 Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Andrä, Band XIII, S. 86.]</ref>
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== Bauten ==
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* Historische Restaurierung des [[Johannesschlössl]]s auf dem Mönchsberg, [[1892]]
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* Stadtpalais mit Neo[[renaissance]]-Fassade ([[Makartplatz]] 7, Wohnhaus Carl Demel), [[1887]]/88; dieses Nachbarhaus zum [[Tanzmeisterhaus]] in Salzburg wurde wegen [[Bomben auf die Stadt Salzburg|Bombenschäden]] nach [[1945]] abgerissen und durch einen schlichten Wohnbau ersetzt
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* Hannibaltrakt mit dem als Pavillon vorspringenden Foyer des [[Mozarteum (Gebäude)|Mozarteums]]
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* [[Amalie-Redlich-Turm|Aussichtsturm]] und späteres [[Grand Café Winkler]], 1892–[[1893]]
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* Kirche St. Joseph
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* Hotel Mirabell, 1893
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* Hotel Bristol, [[1894]]
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* [[Zellereck]] am [[Platzl]], [[1908]]
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== Quellen ==
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* Brückler, Theodor: ''[http://books.google.at/books?id=FdDqspxstoMC&pg=PA561&lpg=PA561&dq=%22Demel,+Karl+(1858-1915)%22&source=bl&ots=h6mIqO3uCR&sig=d6FdnXEvDRweYP3kRqwQ2vnpjRM&hl=de&ei=-jDHTOOeGoSh4Qb2nN3EDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBkQ6AEwAA#v=onepage&q=%22Demel%2C%20Karl%20(1858-1915)%22&f=false Thronfolger Franz Ferdinand als Denkmalpfleger: die "Kunstakten" der Militärkanzlei im Österreichischen Staatsarchiv (Kriegsarchiv)]'' (Studien zu Denkmalschutz und Denkmalpflege, 20). Wien [u. a.]: Böhlau, 2009. ISBN 978-3-205-78306-0. [http://www.google.at/#hl=de&q=%22Demel%2C+Karl+(1858-1915)%22&fp=f65723f0870799ad S.&nbsp;562.]
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* {{Quelle Kulturlexikon}}
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* [https://marionetten.at/geschichte marionetten.at/geschichte]
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== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 8. September 2025, 17:52 Uhr

Carl Demel in einer Aufnahme von Eduard Bertel zwischen 1887 und 1890.

Baurat Carl Demel (* 5. Februar 1858 in Kuttenberg, tschechisch Kutná Hora, Böhmen; † 6. September 1915 in Graz, Steiermark)[1] war ein österreichischer Architekt.

Leben

Demel studierte in Brünn und dann bei Heinrich von Ferstel in Wien. Seit 1882 war er Architekt und übersiedelte in die Stadt Salzburg. Hier wurde er zu einem wichtigen Mitglied der Salzburger Gesellschaft, die in vielen Vereinen an führender Stelle aktiv war (z. B. Stiftung Mozarteum, Salzburger Liedertafel, dessen Obmann er vom 10. Dezember 1890 bis 16. Dezember 1891[2], Salzburger Kunstverein, Salzburger Verschönerungsverein, Gesellschaft für Salzburger Landeskunde).

Das Haus des Architekten Carl Demel (* 1858; † 1915) am Makartplatz 7.

Am 26. November 1885 suchten der Fotograf Eduard Bertel und Carl Demel um die Verleihung einer Konzession für die Errichtung einer "Zentralstation für elektrische Beleuchtung" an, die am 9. März 1886 erteilt wurde. 1887 wurde diese Zentralstation erbaut, von der aus Gleichstrom in das Leitungsnetz eingespeist wurde. Das von Demel geplante Hotel Bristol, das zunächst als "Electrizitäts-Hotel" bezeichnet wurde (siehe Erstes Salzburger Elektricitätswerk), war eines der ersten Gebäude in Salzburg, das mit Strom versorgt wurde. Es wurde vom Bankier Karl Leitner finanziert, der auch das Schloss Mönchstein erworben hatte und entlang der zur Salzach gelegenen Hangkante des Mönchsberges eine Villenbebauung und auch ein Mozart-Festspielhaus errichten wollte. Im Auftrag des Bankiers Karl Leitner errichtete Demel 1890 den Mönchsbergaufzug und 1891/92 den Wasserturm am Mönchsberg. 1893 errichtete er mit dem Baumeister Valentin Ceconi in der Schwarzstraße 24 ein Restaurations- und Saalgebäude, das Hotel Mirabell, das sich seit 1929 im Besitz der Stiftung Mozarteum befindet.

Der Bankrott Leitners traf auch Carl Demel finanziell schwer, er musste 1893 sein repräsentatives Wohnhaus verkaufen und verlor auch seine Reputation. 1895 fand er eine Anstellung an der Salzburger Staatsgewerbeschule, wo er zunächst als Aushilfslehrer, dann als Professor und Vorstand einer Fachabteilung tätig war. Ab 1912 war er Direktor der Staatsgewerbeschule Graz.[3] Bereits 1914 ließ er sich mit 56 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand versetzen.

Carl Demel 1910.

Vom 10. Dezember 1890 bis zum 16. Dezember 1891 war Carl Demel Obmann der Salzburger Liedertafel.[4]

1915 fand man ihn vergiftet im Grazer Hilmteich.

Familie

Seit 1882 war er verheiratet mit Josefine, geborene Leschetizky (* 1861), mit der er eine Tochter hatte: Gertraud Gerta Demel[5] (* 8. November 1882 in der Stadt Salzburg; † 1. Februar 1954 in Lambach, ), später verheiratete Lindinger.[6]

Bauten

Quellen

Einzelnachweise

Zeitfolge
Vorgänger

Heinrich Endres

Obmann der Salzburger Liedertafel
18901891
Nachfolger

Heinrich Endres