Trumer Seen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Grabensee Obertrumer See Mattsee Luftbild 20151205.jpg|thumb|vlnr: [[Grabensee]] - [[Obertrumer See]] - [[Mattsee]] <br /> Luftbild 05.12.2015 <br /> Ansicht: Südwest nach Nordost]]
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[[File:Aerial image of the Trumer Seen (view from the southwest).jpg|thumb|Die Trumer Seen von Südwesten. Aufnahme Oktober 2022.]]
[[Datei:Trumer Seen.jpg|thumb|[[Mattsee (See)|Mattsee]] (links) und [[Obertrumer See]] (rechts), dazwischen die Gemeinde [[Mattsee]] <br /> Ansicht: Nordost nach Südwest]]
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[[Datei:Trumer Seen.jpg|thumb|[[Mattsee (See)|Mattsee]] (links) und [[Obertrumer See]] (rechts), dazwischen die Marktgemeinde [[Mattsee (Ort)|Mattsee]] <br /> Ansicht: Nordost nach Südwest]]
[[Datei:Mattsee Obertrumer See.jpg|thumb|Der [[Buchberg (Berg)|Buchberg]] ist die Erhebung rechts im oberen  Bildteil, der See darunter der [[Obertrumer See]] und der See links  (klein) der [[Mattsee (See)|Mattsee]]]]
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[[Datei:Mattsee Obertrumer See.jpg|thumb|Der [[Buchberg (Berg in Mattsee)|Buchberg]] ist die Erhebung rechts im oberen  Bildteil, der See darunter der [[Obertrumer See]] und der See links  (klein) der [[Mattsee (See)|Mattsee]].]]
Die '''Trumer Seen''' liegen im [[Flachgau]] etwa 15 bis 20 km nördlich der [[Salzburg|Landeshauptstadt Salzburg]].
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[[Datei:Salzburger Seenland Mattsee Obertrumer See Grabensee.jpg|thumb|Abendstimmung über den Trumer Seen: unten der [[Grabensee]], links oben der [[Mattsee (See)|Mattsee]] und rechts der [[Obertrumer See]], zwischen Mattsee und Obertrumer See befindet sich [[Mattsee (Ort)|Mattsee]] und darüber erhebt sich der [[Buchberg (Berg in Mattsee)|Buchberg]].]]
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[[Datei:Werbung für Windkraft.jpg‎|thumb|Blick vom [[Haunsberg]] zu den Trumer Seen und zum Windrad im [[Kobernaußerwald]].]]
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[[Datei:Trumer Seen Obertrumer Mattsee Seeham.jpg|thumb|Luftbildaufnahme der Trumer Seen in den [[1930er]]-Jahren.]]
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[[Datei:Trumer Seen Luftbild 2022.jpg|thumb|Luftbildaufnahme der Trumer Seen 2022.]]
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[[Datei:Trumer Seen Luftbild 02 2022.jpg|thumb|Luftbildaufnahme der Trumer Seen 2022.]]
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Die '''Trumer Seen''' befinden sich im nördlichen [[Flachgau]] etwa 15 bis 20 km nördlich der [[Stadt Salzburg|Landeshauptstadt Salzburg]].
  
== Geografische Lage ==
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== Geografie ==
Die Trumer Seen liegen in einer Senke zwischen dem [[Haunsberg]] und dem [[Buchberg (Berg)|Buchberg]] im nördlichen Flachgau. Am Ufer der Seen liegen die Gemeinden [[Obertrum am See]], [[Mattsee (Ort)|Mattsee]] und [[Seeham]].
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Zu den drei Trumer Seen gehören – in Fläche und Wasservolumen absteigend gereiht - der [[Obertrumer See]], der [[Mattsee (See)|Mattsee]] und der [[Grabensee]].
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Sie befinden sich im [[Mattseebecken]] in einer Senke zwischen dem [[Haunsberg]] im Westen und dem [[Buchberg (Berg in Mattsee)|Buchberg]] im Osten und waren aus dem [[Urmattsee]] entstanden. An den Ufern der Seen liegen die Gemeinden [[Obertrum am See]], [[Mattsee (Ort)|Mattsee]], [[Seeham]] und [[Berndorf bei Salzburg]] sowie die beiden [[oberösterreich]]ischen Gemeinden im [[Innviertel]] [[Perwang am Grabensee]] und [[Lochen am See]].
  
== Beschreibung ==
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Zwischen den Trumer Seen liegen schmale Landstreifen, die durch natürliche Kanäle durchbrochen sind, sodass die Seen hydrologisch miteinander verbunden sind. Neben kleineren direkt einmündenden Bächen ist der einzige Zufluss und Abfluss von Obertrumer und Grabensee die [[Mattig]], die nach Norden das Innviertel in den [[Inn]] entwässert.
Zu den drei Trumer Seen gehören – in der Größe absteigend - der [[Obertrumer See]], der [[Mattsee (See)|Mattsee]] und der [[Grabensee]]. Die Gesamtfläche der Seen beträgt 9,7 km², wobei 4,8 km² auf den 36,3 m tiefen Obertrumer See, 3,6 km² auf den 42,3 m tiefen Mattsee und 1,3 km² auf den 14,1 m tiefen Grabensee entfallen.  
 
  
Zwischen den Trumer Seen liegen schmale Landstreifen, die durch natürliche ''Kanäle'' durchbrochen sind, sodass die Seen hydrologisch miteinander verbunden sind. Neben kleineren direkt einmündenden Bächen ist der einzige Zufluss und Abfluss die [[Mattig]], die nach Norden ins [[Innviertel]] und den [[Inn]] entwässert.
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Auf den schmalen Landstreifen zwischen den Trumer Seen hindurch führen die [[Mattseer Landesstraße]] (L 101), die den Obertrumer See und den Mattsee trennt, sowie die [[Obertrumer Landesstraße]] (L 102), die den Obertrumer See und der Grabensee trennt. Hier befindet sich auch ein Kanal, über den durch die [[Johannisbrücke]] die Obertrumer Landesstraße verläuft und die [[Seenland-Schifffahrt]] mit ihrem [["Seenland"-Fahrgastschiff]] Ausflugsschifffahrt betreibt.
  
Auf den schmalen Landstreifen zwischen den Trumer Seen hindurch führen die [[Mattseer Landesstraße]] (L 101), die den Obertrumer See und den Mattsee trennt, sowie die [[Obertrumer Landesstraße]] (L 102), die den Obertrumer See und der Grabensee trennt.
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Die Salzburger Ufergebiete der Trumer Seen sind ein [[Landschaftsschutzgebiet]] und in den ausgewiesenen Bereichen auch ein [[Naturschutzgebiet]] <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrSbg&Gesetzesnummer=10000321 Trumerseen-Naturschutzgebiets-Verordnung]</ref>. Teile des Grabenseeufers, das Nordufer sowie des Südwestufers in Obertrum des Obertrumer Sees und ein schmaler Uferstreifen in Lochen am See sind Seenschutzgebiete.
  
Die Trumer Seen sind ein [[Landschaftsschutzgebiet]] und in den ausgewiesenen Bereichen auch ein [[Naturschutzgebiet]] <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrSbg&Gesetzesnummer=10000321 Trumerseen-Naturschutzgebiets-Verordnung]</ref>.  
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=== Digitales Geländemodell Trumer Seen ===
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Im Rahmen der Gewässergüteüberwachung des [[Salzburger Seenland]]s wurde vom Gewässerschutz des [[Amt der Salzburger Landesregierung|Amtes der Salzburger Landesregierung]] eine Tiefenkarte (digitales Geländemodell) der Trumer Seen mit einer exakt erhobenen Wasseranschlagslinie bezogen auf Mittelwasser in Auftrag gegeben. Im Zuge der Seenvermessung wurden auch die Bestände der Ufervegetation, die hauptsächlich aus Schilf, Moorwiesen und [[Birke]]n besteht, vermessen und die vorhandenen Stege aufgenommen. Zudem wurde eine einfache Klassifikation der Uferlinie vorgenommen.
  
== Entstehung ==
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=== Fischfauna ===
Die Trumer Seen sind natürlich entstandene Zungenbeckenseen. Die aus [[Flyschzone|Flysch]] bestehenden Erhebungen des Hauns- und Buchberges im Flachgau zerlegten den östlichen Teil des [[Salzachgletscher]]s in einzelne Zungen, von denen eine das [[Mattseebecken]] bildete. Der Obertrumer See ist der größte verbliebene Teil des [[Urmattsee]]s. Dieser entstand nach Abschmelzen des [[Mattseegletscher]]s, wobei der Wasserspiegel mit 525 m etwa 25 m höher lag als heute. Nach Stillstandslagen bei 510 m bis etwa 10.000 v. h. führte der Durchbruch der Mattig durch die Endmoräne nördlich des [[Grabensee]]s zur Absenkung des Wasserspiegels auf die jetzige Höhenlage von 503 [[m ü. A.]] Die Entwässerung des Obertrumer Sees erfolgte - im Gegensatz etwa zum [[Wallersee]] - immer nach Norden.  
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In den Trumer Seen wurden folgende aktuell vorkommende Fischarten bestimmt: <ref>[https://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/56D9/52F3/E872/6782/3CB5/4DEB/AE3E/682B/Band_17_-_Endversion_22.01.2016_reduziert-1.pdf Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015, Seiten 151-162 (Die Fischfauna der Trumer Seen, Regina Petz-Glechner, 2001]</ref>
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* See[[forelle]] (''Salmo trutta f. lacustris''), [[Reinanke]] (''Coregonus sp.''), [[Hecht]] (''Esox lucius''), [[Rotauge]] (''Rutilus rutilus''), [[Hasel]] (''Leuciscus leuciscus''), [[Aitel]] (''Leuciscus cephalus''), [[Schleie]] (''Tinca tinca''), [[Rotfeder]] (''Scardinius erythrophthalmus''), [[Laube]] (''Alburnus alburnus''), [[Brachse]] (''Abramis brama''), [[Karpfen]] (''Cyprinus carpio''), [[Wels]] (''Silurus glanis''), [[Aal]] (''Anguilla anguilla''), [[Flussbarsch]] (''Perca fluviatilis''), [[Zander]] (''Sander lucioperca''), [[Sonnenbarsch]] (''Lepomis gibbosus'') und [[Aalrutte]] (''Lota lota'');
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=== Entstehung ===
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Die Trumer Seen sind nach der [[Eiszeit]] natürlich entstandene Zungenbeckenseen. Die aus [[Flyschzone|Flysch]] bestehenden Erhebungen des Hauns- und Buchberges teilten östlichen Zungen des [[Salzachgletscher]]s in einzelne Zungen, von denen eine das [[Mattseebecken]] bildete. Der Obertrumer See ist der größte verbliebene Teil des [[Urmattsee]]s. Dieser entstand nach Abschmelzen des [[Mattseegletscher]]s, wobei der Wasserspiegel mit 515 m um etwa zwölf Meter höher lag als heute. Nach Stillstandslagen bei 505 m bis etwa 10&nbsp;000 v. Chr. führte der Durchbruch der Mattig durch die Endmoräne nördlich des Grabensees zur Absenkung des Wasserspiegels. Die Entwässerung des Obertrumer Sees erfolgt nach Norden zum [[Inn]].
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Die Ausdehnung der Trumer Seen noch als Ganzes um [[1568]] zeigt ein Holzschnitt von Phillip Apian. <ref>[http://digital.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?custom_att_2=simple_viewer&pid=233546&childpid=233564 digital.bib-bvb.de/Phillip Apian, Landtafel 20, Mattsee bis Attersee, Schafberg bis Mattighofen im Ertz unnd Stifft Saltzburg]</ref> Durch eine weitere natürliche Absenkung des Wasserspiegels auf die heutige mittlere Höhenlage von 503 [[m ü. A.]] verschwand der Urmattsee. Er zerfiel nach etwa [[1800]] zu [[Obertrumer See]], [[Mattsee (See)|Mattsee]] und [[Grabensee]]. Der ursprüngliche Verbund als ''ein See'' statt der drei Seen wurde zuletzt auf einer Karte von [[Franz Freiherr von Schrötter]] dargestellt, mit welcher die Topographie desjenigen Distrikts der bayerischen Lande beschrieben wird, die [[1779]] durch die Friedenskonvention zwischen der Kaiserin von [[Österreich]] und dem König in Preussen, geschlossen zu Teschen den [[13. Mai]] [[1779]], von Österreich in Besitz genommen wurden. <ref>[https://www.dorotheum.com/auktionen/aktuelle-auktionen/kataloge/list-lots-detail/auktion/11799-bucher-und-dekorative-grafik/lotID/336/lot/2063163-schrotter-f-f.html Franz Freiherr von Schrötter, 1779, Topographische Karte des [[Innviertel]]s]</ref>
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Der Seespiegel bei Mittelwasser beträgt derzeit 502,76 [[m ü. A.]] ([[SAGIS]]). Im Juli 2019 betrug der Seespiegel für alle drei Seen 501,4 [[m ü. A.]].<ref>Quelle [https://www.salzburg.gv.at/wasser/hydro/#/Seen?station=203588 www.salzburg.gv.at] Hydrografischer Dienst des Landes Salzburg</ref>
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=== Verpachtung von Seegrundstücken ===
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: ''Hauptartikel [[Seegrundstücke des Landes Salzburg]]  
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=== Daten (Tabelle) ===
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{| class="wikitable sortable"
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! Kriterium !! Obertrumer See !! Mattsee !! Grabensee
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| Seefläche bei Mittelwasser || 4,8 km² || 3,6 km² || 1,3 km²
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| Seetiefe maximal (Tiefenlinien) || 36,3 m || 42,3 m || 14,1 m
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| Volumen bei Mittelwasser || 83,8 Mio m³ || 61,4 Mio m³ || 12,1 Mio m³
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|-
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| Einzugsgebiet inkl. See || 57,6 km² || 12,2 km² || 65,0 km²
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|-
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| Seehöhe bei Mittelwasser || 502,8 m.ü.A. || 502,8 m ü.A. || 502,8 m ü.A.
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|-
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| Gemeinde || Mattsee  || Mattsee || Berndorf bei Salzburg
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|}
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: Quelle: Reinhalteverband Trumerseen<ref>[http://rhv-trumerseen.at/?page_id=139 rhv-trumerseen.at]</ref>
  
 
== Geologie ==
 
== Geologie ==
Der See liegt in einer dem Flyschsockel aufgelagerten Moränenlandschaft des Mattseegletschers, einem Lappen des Salzachgletschers. Der [[Schlossberg Mattsee]] und der [[Wartstein]] gehören zur [[Helvetische Zone|Helvetischen Zone]]. Diese besteht vorwiegend aus leicht zerstörbaren Mergeln, doch sind fallweise harte Bänder aus Kalksandstein (Nummulitensandstein) mit viel Quarz eingelagert. Südlich davon liegt die Flyschzone aus Mergel, Sandstein, Tonschiefer und Kalk.
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Die Entstehung der Becken der drei Trumer Seen war geologisch und tektonisch vorgezeichnet. Vor ca. 30 Millionen Jahren im Oligozän kam es hier, unter dem heutigen Obertrumer See, zu einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Horizontalverschiebung der Gesteine. Die gesamte Gesteinsabfolge des [[Wartstein]]s in Mattsee, entstanden im Eozän, wurde gegenüber den gleichartigen Gesteinen des [[Teufelsgraben]]s in Seeham um ca. 850 Meter nach Norden bzw. nach Süden verschoben. Die Verschiebung erfolgte durch mehrere starke [[Erdbeben]], die das Gestein entlang der Verschiebungslinie zerrütteten und schwächten.  
  
== Etymologie ==
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Vor ca. zwei Millionen Jahren während der Eiszeit stieß der [[Salzachgletscher]] mehrfach bis in das [[Alpenvorland]] vor und bildete mehrere Zungen aus. Eine Zunge des Salzachgletscher war der [[Mattseegletscher]]. Durch die hobelnde Wirkung des Gletschers wurde das zerrüttete und geschwächte Gestein relativ rasch ausgeräumt. Dieser Prozess wiederholte sich in der Eiszeit mehrere Male und dauerte bis etwa 20&nbsp;000 Jahr vor heute an. Auf diese Weise entstand das [[Mattseebecken]]. Nach der Eisschmelze füllte es sich mit dem [[Urmattsee]].  
Im [[18. Jahrhundert]] waren die Bezeichnungen ''Trummer oder Obersee'', ''Mattsee oder Untersee'' und ''Grabensee'' gebräuchlich <ref>[http://mapire.eu/de/map/schmittsche-karte/?bbox=1451638.6942099174%2C6087550.033545335%2C1503615.8734438372%2C6108417.342267188 Schmitt'sche Karte von Südwestdeutschland aus 1797]</ref>. Diese ursprünglichen Gewässernamen gingen verloren und wurden dann durch die Bezeichnungen „Obertrumer See“ und „Niedertrumer See“ ersetzt. Mit der Um- bzw. Rückbenennung des Niedertrumer Sees in „Mattsee“ wurde der frühere alte Name, der auch ein Orts- bzw. Gemeindename ist, wiedereingeführt.
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Die Seen liegen in einer dem Flyschsockel aufgelagerten Moränenlandschaft des Mattseegletschers. Der [[Schlossberg Mattsee]] und der Wartstein weisen Gesteine der [[Helvetische Zone|Helvetischen Zone]] auf, in die noch die [[Flyschzone]] ragt. Die Gesteine der Helvetische Zone bestehen vorwiegend aus leicht zerstörbaren [[Mergel]]n, doch sind fallweise harte Bänder aus Kalksandstein (Nummulitensandstein) mit viel [[Quarz]] eingelagert. Südöstlich des Obertrumer Sees befindet sich die Flyschzone aus Mergel, [[Sandstein]], Tonschiefer und Kalk.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Seit dem [[18. Jahrhundert]] beschwerten sich die dort ansässigen Bewohner über die zunehmende Verschlammung und Versumpfung im Abfluß der Seen. [[1869]] beauftragte der [[Landesausschuss]] ein Projekt um Abhilfe zu schaffen und genehmigte im Jahr 1874 das k.k. Finanzministerium im Einvernehmen mit dem k.k. Agrarministerium ein Projekt zu Regulierung des Mattigbaches und zur Tieferlegung der drei Seen. Am [[1. Juli]] [[1874]] gingen die drei Seen in das Eigentum des [[Land Salzburg|Landes Salzburg]] über. In den Jahren [[1879]] bis [[1885]] wurden die Regulierung des Mattigbaches, der Aushub der Kanäle und die Tieferlegung der Seen schrittweise durchgeführt. Das [[Hochwasser]] von [[1897]] führte zu einer beträchtliche Hebung des Wasserspiegels, sodass neuerliche Räumungen der Kanäle von Schlamm und Schilf auch in den nachfolgenden Jahrzehnten immer wieder notwendig und zu finanzieren waren. <ref>[https://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/56D9/52F3/E872/6782/3CB5/4DEB/AE3E/682B/Band_17_-_Endversion_22.01.2016_reduziert-1.pdf Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015, Seiten 14-15]</ref>  
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=== Etymologie ===
 
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Im [[18. Jahrhundert]] waren die Bezeichnungen ''Trummer See oder Obersee'', ''Mattsee oder Untersee'' und ''Grabensee'' gebräuchlich<ref>[http://mapire.eu/de/map/schmittsche-karte/?bbox=1451638.6942099174%2C6087550.033545335%2C1503615.8734438372%2C6108417.342267188 Schmitt'sche Karte von Südwestdeutschland aus 1797]</ref>. Diese ursprünglichen Gewässernamen gingen verloren und wurden dann durch die Bezeichnungen "Obertrumer See" und "[[Niedertrum]]er See" ersetzt. Mit der Rückbenennung des Niedertrumer Sees in "Mattsee" wurde der frühere alte Name, der auch ein Gemeindename ist, wiedereingeführt.
== Digitales Geländemodell Trumer Seen ==
 
Im Rahmen der Gewässergüteüberwachung des [[Salzburger Seenland]]s wurde vom Gewässerschutz des Amtes der [[Salzburger Landesregierung]] eine aktuelle Tiefenkarte (digitales Geländemodell) der Trumer Seen mit einer exakt erhobenen Wasseranschlagslinie bezogen auf Mittelwasser in Auftrag gegeben.
 
 
 
Im Zuge der Seenvermessung wurden auch die Bestände der Ufervegetation, die hauptsächlich aus Schilf, Moorwiesen und Birken besteht, vermessen und die vorhandenen Stege aufgenommen. Zudem wurde eine einfache Klassifikation der Uferlinie vorgenommen.
 
  
== Fischfauna ==
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=== Geschichte ===
In den Trumer Seen wurden folgende aktuell vorkommende Fischarten bestimmt: <ref>[https://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/56D9/52F3/E872/6782/3CB5/4DEB/AE3E/682B/Band_17_-_Endversion_22.01.2016_reduziert-1.pdf Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015, Seiten 151-162 (Die Fischfauna der Trumer Seen, Regina Petz-Glechner, 2001]</ref>
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Seit dem [[18. Jahrhundert]] beschwerten sich die dort ansässigen Bewohner über die zunehmende Verschlammung und Versumpfung im Abfluss der Seen. [[1869]] beauftragte der [[Landesausschuss]] ein Projekt um Abhilfe zu schaffen und genehmigte im Jahr 1874 das k.k. Finanzministerium im Einvernehmen mit dem k.k. Agrarministerium ein Projekt zu Regulierung des Mattigbaches und zur Tieferlegung der drei Seen. Am [[1. Juli]] [[1874]] gingen die drei Seen in das Eigentum des [[Land Salzburg (Bundesland)|Landes Salzburg]] über. In den Jahren [[1879]] bis [[1885]] wurden die Regulierung des Mattigbaches, der Aushub der Kanäle und die Tieferlegung der Seen schrittweise durchgeführt. [[1889]] wurden die Kanäle geräumt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18891027&seite=2&zoom=33&query=%22Seeham%22&ref=anno-search anno.onb.ac.at/1889]</ref> Das [[Hochwasser]] von [[1897]] führte zu einer beträchtliche Hebung des Wasserspiegels, sodass neuerliche Räumungen der Kanäle von Schlamm und Schilf auch in den nachfolgenden Jahrzehnten immer wieder notwendig waren.<ref>[https://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/56D9/52F3/E872/6782/3CB5/4DEB/AE3E/682B/Band_17_-_Endversion_22.01.2016_reduziert-1.pdf Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015, Seiten 14-15]</ref>
* See[[forelle]] (''Salmo trutta f. lacustris''), [[Reinanke]] (''Coregonus sp.''), [[Hecht]] (''Esox lucius''), [[Rotauge]] (''Rutilus rutilus''), [[Hasel]] (''Leuciscus leuciscus''), [[Aitel]] (''Leuciscus cephalus''), [[Schleie]] (''Tinca tinca''), [[Rotfeder]] (''Scardinius erythrophthalmus''), [[Laube]] (''Alburnus alburnus''), [[Brachse]] (''Abramis brama''), [[Karpfen]] (''Cyprinus carpio''), [[Wels]] (''Silurus glanis''), [[Aal]] (''Anguilla anguilla''), [[Flussbarsch]] (''Perca fluviatilis''), [[Zander]] (''Sander lucioperca''), [[Sonnenbarsch]] (''Lepomis gibbosus'') und [[Aalrutte]] (''Lota lota'');
 
  
 
== Freizeit und Sport ==
 
== Freizeit und Sport ==
Die Trumer Seen sind bei Hobby-Radfahrern und Radsportlern beliebt. Man kann sie einzeln oder alle zusammen auf gut ausgeschilderten und teilweise ausgebauten Radwegen mit dem Rad umrunden oder auch nur von Ort zu Ort fahren. Die große Trumer-Seen-Runde ist etwa 25 km lang, beinhaltet Auf- und Abstiege von insgesamt 313 Höhenmetern und ist in etwa zwei Stunden Fahrzeit zu bewältigen <ref>[http://www.bergfex.at/sommer/salzburg/touren/radfahren/36777,trumer-seen-route/ www.bergfex.at/Trumer-Seen-Radrunde]</ref>.
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[[Datei:Region Trumer Seen, Übersichtstafel.jpg|thumb|Region Trumer Seen, Übersichtstafel]]
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Die Uferstraßen um die Trumer Seen sind bei Hobby-Radfahrern und Radsportlern beliebt. Man kann sie einzeln oder alle zusammen auf gut ausgeschilderten und teilweise ausgebauten Radwegen mit dem Rad umrunden oder auch nur von Ort zu Ort fahren. Die große Trumer-Seen-Runde ist etwa 25 km lang, beinhaltet Auf- und Abstiege von insgesamt 313 Höhenmetern und ist in etwa zwei Stunden Fahrzeit zu bewältigen.<ref>[https://www.bergfex.at/sommer/salzburg/touren/radfahren/36777,trumer-seen-route/ www.bergfex.at/Trumer-Seen-Radrunde]</ref>  
  
Der [[Bauernherbst]] wird traditionell mit einem ''autofreien Tag'' rund um den Obertrumer See eröffnet.
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Der [[Bauernherbst]] wird traditionell mit einem autofreien Tag rund um den Obertrumer See eröffnet.
  
 
Der [[Trumer Triathlon]] bietet starke Herausforderungen für besonders Sportliche.
 
Der [[Trumer Triathlon]] bietet starke Herausforderungen für besonders Sportliche.
  
== Verpachtung von Seegrundstücken ==
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Die Seenland-Schifffahrt verkehrt seit [[1998]] von Mai bis Oktober zwischen den Orten Mattsee, Seeham und Obertrum am See mit dem elektrisch betriebenen Fahrgastschiff 'Seenland'.
: ''Hauptartikel [[Seegrundstücke des Landes Salzburg]]''
 
  
== Bildergalerie ==
+
=== Strandbäder ===
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* in [[Obertrum am See]] und in [[Seeham]], jeweils gelegen am Obertrumer See
Datei:Werbung für Windkraft.jpg ‎|Blick vom [[Haunsberg]] zu den Trumer Seen und zum Windrad im [[Kobernaußerwald]]
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* in [[Mattsee (Ort)]] und [[Lochen am See]], jeweils gelegen am Mattsee (See).
</gallery>
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* in [[Perwang]], gelegen am Grabensee
  
==Weblinks==
+
==Weblink==
* [http://www.salzburger-seenland.eu/dbdocs/karte_trumerseen_1.pdf Übersichtskarten der Seen mit Radtouren]
+
* Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/13.1276,47.9691/zoom/13.5 AMap] (aktualisierter Datenlink 27. August 2023)
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* Salzburgwiki-Artikel Obertrumer See, Mattsee (See) und Grabensee
+
* [[SALZBURGWIKI]]-Artikel Obertrumer See, Mattsee (See) und Grabensee
* [https://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/5252/A428/BA35/71E4/9BAE/4DEB/AE3E/240C/7_2_0020_Trumerseen_0020_gesamt_0020_Internet.pdf Land Salzburg/Gewässerschutz/Trumerseen/Hydromorphologische Seenaufnahme mit Uferzonierung, Schilf und Makrophyten 2000/2009]
+
* [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land Salzburg]], Gewässerschutz: ''Trumerseen, hydromorphologische Seenaufnahme mit Uferzonierung, Schilf und Makrophyten 2000/2009''<ref name="Link">Weblink bei Überprüfung am 14. August 2019 nicht mehr vorhanden gewesen, daher entfernt.</ref>
* [https://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/56D9/52F3/E872/6782/3CB5/4DEB/AE3E/682B/Band_17_-_Endversion_22.01.2016_reduziert-1.pdf Die großen Seen Salzburgs: Wallersee, Mattsee, Obertrumer See und Grabensee, Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015]
+
* "Die großen Seen Salzburgs: Wallersee, Mattsee, Obertrumer See und Grabensee", Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015<ref name="Link"></ref>
  
== Fußnoten ==
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== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
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[[Kategorie:Tourismus]]
 
[[Kategorie:Tourismus]]
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
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[[Kategorie:Badesee]]
 
[[Kategorie:Badesee]]
 
[[Kategorie:Flachgau]]
 
[[Kategorie:Flachgau]]
[[Kategorie:Seenland]]
+
[[Kategorie:Mattsee]]
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[[Kategorie:Obertrum am See]]
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[[Kategorie:Seeham]]
 
[[Kategorie:Urlaubsregion]]
 
[[Kategorie:Urlaubsregion]]
 
[[Kategorie:Tourismus]]
 
[[Kategorie:Tourismus]]

Aktuelle Version vom 28. August 2024, 20:16 Uhr

Die Trumer Seen von Südwesten. Aufnahme Oktober 2022.
Mattsee (links) und Obertrumer See (rechts), dazwischen die Marktgemeinde Mattsee
Ansicht: Nordost nach Südwest
Der Buchberg ist die Erhebung rechts im oberen Bildteil, der See darunter der Obertrumer See und der See links (klein) der Mattsee.
Abendstimmung über den Trumer Seen: unten der Grabensee, links oben der Mattsee und rechts der Obertrumer See, zwischen Mattsee und Obertrumer See befindet sich Mattsee und darüber erhebt sich der Buchberg.
Blick vom Haunsberg zu den Trumer Seen und zum Windrad im Kobernaußerwald.
Luftbildaufnahme der Trumer Seen in den 1930er-Jahren.
Luftbildaufnahme der Trumer Seen 2022.
Luftbildaufnahme der Trumer Seen 2022.

Die Trumer Seen befinden sich im nördlichen Flachgau etwa 15 bis 20 km nördlich der Landeshauptstadt Salzburg.

Geografie

Zu den drei Trumer Seen gehören – in Fläche und Wasservolumen absteigend gereiht - der Obertrumer See, der Mattsee und der Grabensee. Sie befinden sich im Mattseebecken in einer Senke zwischen dem Haunsberg im Westen und dem Buchberg im Osten und waren aus dem Urmattsee entstanden. An den Ufern der Seen liegen die Gemeinden Obertrum am See, Mattsee, Seeham und Berndorf bei Salzburg sowie die beiden oberösterreichischen Gemeinden im Innviertel Perwang am Grabensee und Lochen am See.

Zwischen den Trumer Seen liegen schmale Landstreifen, die durch natürliche Kanäle durchbrochen sind, sodass die Seen hydrologisch miteinander verbunden sind. Neben kleineren direkt einmündenden Bächen ist der einzige Zufluss und Abfluss von Obertrumer und Grabensee die Mattig, die nach Norden das Innviertel in den Inn entwässert.

Auf den schmalen Landstreifen zwischen den Trumer Seen hindurch führen die Mattseer Landesstraße (L 101), die den Obertrumer See und den Mattsee trennt, sowie die Obertrumer Landesstraße (L 102), die den Obertrumer See und der Grabensee trennt. Hier befindet sich auch ein Kanal, über den durch die Johannisbrücke die Obertrumer Landesstraße verläuft und die Seenland-Schifffahrt mit ihrem "Seenland"-Fahrgastschiff Ausflugsschifffahrt betreibt.

Die Salzburger Ufergebiete der Trumer Seen sind ein Landschaftsschutzgebiet und in den ausgewiesenen Bereichen auch ein Naturschutzgebiet [1]. Teile des Grabenseeufers, das Nordufer sowie des Südwestufers in Obertrum des Obertrumer Sees und ein schmaler Uferstreifen in Lochen am See sind Seenschutzgebiete.

Digitales Geländemodell Trumer Seen

Im Rahmen der Gewässergüteüberwachung des Salzburger Seenlands wurde vom Gewässerschutz des Amtes der Salzburger Landesregierung eine Tiefenkarte (digitales Geländemodell) der Trumer Seen mit einer exakt erhobenen Wasseranschlagslinie bezogen auf Mittelwasser in Auftrag gegeben. Im Zuge der Seenvermessung wurden auch die Bestände der Ufervegetation, die hauptsächlich aus Schilf, Moorwiesen und Birken besteht, vermessen und die vorhandenen Stege aufgenommen. Zudem wurde eine einfache Klassifikation der Uferlinie vorgenommen.

Fischfauna

In den Trumer Seen wurden folgende aktuell vorkommende Fischarten bestimmt: [2]

Entstehung

Die Trumer Seen sind nach der Eiszeit natürlich entstandene Zungenbeckenseen. Die aus Flysch bestehenden Erhebungen des Hauns- und Buchberges teilten östlichen Zungen des Salzachgletschers in einzelne Zungen, von denen eine das Mattseebecken bildete. Der Obertrumer See ist der größte verbliebene Teil des Urmattsees. Dieser entstand nach Abschmelzen des Mattseegletschers, wobei der Wasserspiegel mit 515 m um etwa zwölf Meter höher lag als heute. Nach Stillstandslagen bei 505 m bis etwa 10 000 v. Chr. führte der Durchbruch der Mattig durch die Endmoräne nördlich des Grabensees zur Absenkung des Wasserspiegels. Die Entwässerung des Obertrumer Sees erfolgt nach Norden zum Inn.

Die Ausdehnung der Trumer Seen noch als Ganzes um 1568 zeigt ein Holzschnitt von Phillip Apian. [3] Durch eine weitere natürliche Absenkung des Wasserspiegels auf die heutige mittlere Höhenlage von 503 m ü. A. verschwand der Urmattsee. Er zerfiel nach etwa 1800 zu Obertrumer See, Mattsee und Grabensee. Der ursprüngliche Verbund als ein See statt der drei Seen wurde zuletzt auf einer Karte von Franz Freiherr von Schrötter dargestellt, mit welcher die Topographie desjenigen Distrikts der bayerischen Lande beschrieben wird, die 1779 durch die Friedenskonvention zwischen der Kaiserin von Österreich und dem König in Preussen, geschlossen zu Teschen den 13. Mai 1779, von Österreich in Besitz genommen wurden. [4]

Der Seespiegel bei Mittelwasser beträgt derzeit 502,76 m ü. A. (SAGIS). Im Juli 2019 betrug der Seespiegel für alle drei Seen 501,4 m ü. A..[5]

Verpachtung von Seegrundstücken

Hauptartikel Seegrundstücke des Landes Salzburg

Daten (Tabelle)

Kriterium Obertrumer See Mattsee Grabensee
Seefläche bei Mittelwasser 4,8 km² 3,6 km² 1,3 km²
Seetiefe maximal (Tiefenlinien) 36,3 m 42,3 m 14,1 m
Volumen bei Mittelwasser 83,8 Mio m³ 61,4 Mio m³ 12,1 Mio m³
Einzugsgebiet inkl. See 57,6 km² 12,2 km² 65,0 km²
Seehöhe bei Mittelwasser 502,8 m.ü.A. 502,8 m ü.A. 502,8 m ü.A.
Gemeinde Mattsee Mattsee Berndorf bei Salzburg
Quelle: Reinhalteverband Trumerseen[6]

Geologie

Die Entstehung der Becken der drei Trumer Seen war geologisch und tektonisch vorgezeichnet. Vor ca. 30 Millionen Jahren im Oligozän kam es hier, unter dem heutigen Obertrumer See, zu einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Horizontalverschiebung der Gesteine. Die gesamte Gesteinsabfolge des Wartsteins in Mattsee, entstanden im Eozän, wurde gegenüber den gleichartigen Gesteinen des Teufelsgrabens in Seeham um ca. 850 Meter nach Norden bzw. nach Süden verschoben. Die Verschiebung erfolgte durch mehrere starke Erdbeben, die das Gestein entlang der Verschiebungslinie zerrütteten und schwächten.

Vor ca. zwei Millionen Jahren während der Eiszeit stieß der Salzachgletscher mehrfach bis in das Alpenvorland vor und bildete mehrere Zungen aus. Eine Zunge des Salzachgletscher war der Mattseegletscher. Durch die hobelnde Wirkung des Gletschers wurde das zerrüttete und geschwächte Gestein relativ rasch ausgeräumt. Dieser Prozess wiederholte sich in der Eiszeit mehrere Male und dauerte bis etwa 20 000 Jahr vor heute an. Auf diese Weise entstand das Mattseebecken. Nach der Eisschmelze füllte es sich mit dem Urmattsee.

Die Seen liegen in einer dem Flyschsockel aufgelagerten Moränenlandschaft des Mattseegletschers. Der Schlossberg Mattsee und der Wartstein weisen Gesteine der Helvetischen Zone auf, in die noch die Flyschzone ragt. Die Gesteine der Helvetische Zone bestehen vorwiegend aus leicht zerstörbaren Mergeln, doch sind fallweise harte Bänder aus Kalksandstein (Nummulitensandstein) mit viel Quarz eingelagert. Südöstlich des Obertrumer Sees befindet sich die Flyschzone aus Mergel, Sandstein, Tonschiefer und Kalk.

Geschichte

Etymologie

Im 18. Jahrhundert waren die Bezeichnungen Trummer See oder Obersee, Mattsee oder Untersee und Grabensee gebräuchlich[7]. Diese ursprünglichen Gewässernamen gingen verloren und wurden dann durch die Bezeichnungen "Obertrumer See" und "Niedertrumer See" ersetzt. Mit der Rückbenennung des Niedertrumer Sees in "Mattsee" wurde der frühere alte Name, der auch ein Gemeindename ist, wiedereingeführt.

Geschichte

Seit dem 18. Jahrhundert beschwerten sich die dort ansässigen Bewohner über die zunehmende Verschlammung und Versumpfung im Abfluss der Seen. 1869 beauftragte der Landesausschuss ein Projekt um Abhilfe zu schaffen und genehmigte im Jahr 1874 das k.k. Finanzministerium im Einvernehmen mit dem k.k. Agrarministerium ein Projekt zu Regulierung des Mattigbaches und zur Tieferlegung der drei Seen. Am 1. Juli 1874 gingen die drei Seen in das Eigentum des Landes Salzburg über. In den Jahren 1879 bis 1885 wurden die Regulierung des Mattigbaches, der Aushub der Kanäle und die Tieferlegung der Seen schrittweise durchgeführt. 1889 wurden die Kanäle geräumt.[8] Das Hochwasser von 1897 führte zu einer beträchtliche Hebung des Wasserspiegels, sodass neuerliche Räumungen der Kanäle von Schlamm und Schilf auch in den nachfolgenden Jahrzehnten immer wieder notwendig waren.[9]

Freizeit und Sport

Region Trumer Seen, Übersichtstafel

Die Uferstraßen um die Trumer Seen sind bei Hobby-Radfahrern und Radsportlern beliebt. Man kann sie einzeln oder alle zusammen auf gut ausgeschilderten und teilweise ausgebauten Radwegen mit dem Rad umrunden oder auch nur von Ort zu Ort fahren. Die große Trumer-Seen-Runde ist etwa 25 km lang, beinhaltet Auf- und Abstiege von insgesamt 313 Höhenmetern und ist in etwa zwei Stunden Fahrzeit zu bewältigen.[10]

Der Bauernherbst wird traditionell mit einem autofreien Tag rund um den Obertrumer See eröffnet.

Der Trumer Triathlon bietet starke Herausforderungen für besonders Sportliche.

Die Seenland-Schifffahrt verkehrt seit 1998 von Mai bis Oktober zwischen den Orten Mattsee, Seeham und Obertrum am See mit dem elektrisch betriebenen Fahrgastschiff 'Seenland'.

Strandbäder

Weblink

  • Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 27. August 2023)

Quellen

  • SALZBURGWIKI-Artikel Obertrumer See, Mattsee (See) und Grabensee
  • Land Salzburg, Gewässerschutz: Trumerseen, hydromorphologische Seenaufnahme mit Uferzonierung, Schilf und Makrophyten 2000/2009[11]
  • "Die großen Seen Salzburgs: Wallersee, Mattsee, Obertrumer See und Grabensee", Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015[11]

Einzelnachweise