Mattseebecken
Das Mattseebecken ist ein Becken in der Moränen- und Hügellandschaft des Flachgaus.
Geografie
Dabei handelt es sich um ein Becken, das durch die eiszeitliche Tätigkeit des Salzachgletschers zum Quellgebiet des Mattigbachs wurde. Im Gegensatz zum Wallerseebecken, das nach Süden in Richtung der Stadt Salzburg entwässert, wird das Mattseebecken nach Norden in den Inn entwässert.
Im Süden trennt eine bis auf rund 600 m aufragende Schwelle zwischen dem Hochgitzen (675 m ü. A.) und dem weiter nördlich gelegenen Haunsberg (833 m ü. A.) das Mattseebecken vom Salzburger Becken und vom Salzachtal. Im Westen verläuft die Trennlinie über den Haunsberg und dem sich ihm anschließenden Nußdorfer Höhenzug bis zum nördlichen Bereich der Trumer Seen. Im Norden befindet sich der nördliche Grenzbereich bereits im Innviertel und verläuft bei Kirchberg im Innviertel (586 m ü. A.) in östliche Richtung gegen Kerschham, unterbrochen durch den Mattigbach, sowie weiter am nördlichen Ufer des Niedertrumer Sees im Gemeindegebiet von Lochen am See über Dirnham, Reitsham bis Schalkam. Im Osten verläuft die Grenze an der südlichen Seite des Tannbergs und an der Nordwestseite des Buchbergs und östlich von Obertrum am See in Richtung Elixhausen.
Im inneren Teil des Mattseebeckens befinden sich die beiden Trumer Seen sowie der Grabensee.
Siedlungen
Neben den Ortszentren haben die meisten Siedlungen die Form von kleineren oder größeren Weilern. Die Besiedlung auf einem Streifen, der von Köstendorf durch die Lücke zwischen dem Buchberg und dem Tannberg über Fraham nach Berndorf bei Salzburg verläuft, hatte sich nach einer Klostergründung Ende des 8. Jahrhunderts entwickelt. Zu nehmen sind hier der Wartstein und der Schlossberg Mattsee, letztere weist nicht nur eine jungsteinzeitliche Siedlung auf, sondern auch eine mittelalterliche Burg sowie einen Gerichtssitz, das Pfleggericht Mattsee.
Landwirtschaft
Das Mattseebecken ist geprägt durch Landwirtschaft und Fremdenverkehr. Weder in der Art der Bewirtschaftung, dem Verhältnis von Acker- und Wiesenlandschaft sowie der Viehdichte gibt es keine grundlegenden Unterschiede gegenüber dem restlichen Alpenvorland. Seit 1900 hat der Viehbestand stark zugenommen und es sind auch etliche Pferdehöfe entstanden. Besonders groß war im 20. Jahrhundert die Zunahme bei Schweinen - in Obertrum betrug die Zunahme das 26fache im Vergleich zu 1900, in Berndorf bei Salzburg das 37fache.
Gewerbe
Das Gewerbe arbeitete im 20. Jahrhundert hauptsächlich für den örtlichen Bedarf. Größere Bedeutung hatte nur die Milchwirtschaft, die Sägemüllerei, in Obertrum am See die Bierbrauerei (Trumer Brauerei), in Mattsee (Paul Green GmbH) und Berndorf die Schuherzeugung.
Verkehr
Anders als im Wallerseebecken führen durch das Mattseebecken keine wesentlichen Hauptverkehrsstrecken.
Geologie
Im Süden wird das Mattseebecken der Helvetischen Zone zugeordnet, im Norden ist es von miozäner Molasse aufgebaut, im Südosten ragt die Flyschzone durch den Flyschrücken des Haunsbergs in das Becken. Der Höhenzug des Haunsbergs im Westen bildet als Mittelmoräne die Naht zwischen dem Mattseebecken und dem westlich gelegenen Oichtentals, das durch den Oichtener Zweig des Würmgletschers gebildet wurde. Am östlichen Abhang des Haunsbergrückens fällt das Gelände über mehrere Moränenwälle zu den Trumer Seen ab und am Westhang des Buchbergs formen fünf Moränenstaffeln das Gelände.
Die Nordumrandung des Beckens bilden bereits auf oberösterreichischem Gebiet liegende Würmendmoränen dieser Gletscherzunge. Nach Norden hin nimmt auch die Widerständigkeit der Gesteine ab. Die im allgemeinen größere Härte des Flysches erklärt die größere Steilheit und Höhe der östlichen Randzone mit Buchberg und Tannberg. Am Südende des Obertrumer Sees tauchen die weichen Gesteine der helvetischen Decke an die Oberfläche.