Ferdinand-Hanusch-Platz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. September 2013, 11:22 Uhr
Der Ferdinand-Hanusch-Platz ist ein Platz im linken Stadtzentrum von Salzburg zwischen der dem Franz-Josefs-Kai an der Salzach und der Griesgasse. Der Platz ist heute ein wichtiger Verkehrsknoten im Salzburger Verkehrsverbund und des StadtBus.
Name
Seit dem 30. April 1905 ist dieser Platz nach Ferdinand Hanusch (* 1866, † 1923 ) benannt, einem sozialdemokratischer Politiker, Mitschöpfer der österreichischen Sozialpolitik und Arbeiterdichter des 19. Jahrhunderts. Bis zum Abriß der Realschule wurde der Platz von den Stadtbewohnern auch Realschulplatz genannt. Historische Namen vor 1905 sind Fleischbankplatz oder Griesplatz bzw. nur Gries (wie auch die Griesgasse und Gstättengasse nach dem nur schwer bebaubaren Schwemmsand der Salzach benannt, der hier den Untergrund bildet).
Geschichte
Ursprünglich lag der "Platz" vor den Stadttoren an der Salzach. Die Salzach, ein damals noch unregulierter Fluss mit wiederkehrenden Überschwemmungen, war für die Bewohner zu unsicher. Um Seuchen in der Stadt zu verhindern, siedelte dann Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau die Fleischer von der alten hölzernen Stadtbrücke an den Gries, wo sich heute etwa der der Fisch Krieg befindet.
In den 1930er Jahren befand sich am Hanuschplatz die zentrale Abfahrtsstelle des Autobusunternehmens Albus für Ausflugsfahrten, für Fahrten auf den Gaisberg und die neu erbaute Großglockner Hochalpenstraße.
Gebäude und Bauwerke
AVA-Haus
- Hauptartikel: AVA-Haus
Schon im 19. Jahrhundert verschwanden die Fleischerbuden und es entstand ein Platz. Dort, wo heute (2007) das AVA-Haus emporragt, befand sich bis 1969 das Bundesrealgymnasium, das sich heute in der Akademiestraße befindet. 1874 wurde dort anstelle der Paris-Lodron´sche Kaserne die Realschule errichtet und die Bürgerschule Salzburgs untergebracht.
Mississippi-Dampfer
Am 8. Juni 1955 wurde eine ganz besondere "Institution" am Hanuschplatz eingeweiht: der legendäre "Mississippi-Dampfer". Trotz zahlreicher Proteste wird das Projekt von Architekt Josef Becvar am 24. Februar 1954 baubehördlich genehmigt.
Der "Mississippi-Dampfer" war eine Verkehrsinsel in Form eines Dreiecks zwischen der Griesgasse und dem Franz-Josefs-Kai. Dort befanden sich
- das Zeitkartenbüro der Salzburger Stadtwerke: man kaufte sich für eine "Zeitkarte" monatlich eine Marke, die zum Benützen der Stadtbuslinien berechtigte; dort erhielt man auch die – noch selbst zu bezahlenden – Schülerfahrausweise, ebenfalls jeden Monat mit einer Marke zu bekleben; weiters war es Aufenthaltsraum für die Busfahrer, die am Hanuschplatz Pausen machten;
- die Zuckerl Lilli, ein Süßwarengeschäft auf etwa vier mal vier Metern mit den berühmten "Fizzers";
- ein Café-Restaurant Centro mit kleiner Dachterrasse zur Staatsbrücke hin;
- ein Imbiss, das Pfiff;
- ein Obst- und Gemüseladen;
- ein Gemischtwarenhändler;
- im Keller eine öffentliche Toilette;
Diese Verkehrsinsel wurde 1974 im Zuge der Neugestaltung des AVA-Hauses abgerissen.
Löwenkopf-Brunnen
- Hauptartikel: Löwenkopf-Brunnen
Der Löwenkopf-Brunnen, ein Trinkwasserbrunnen
Nonstop-Kino
- Hauptartikel: Nonstop-Kino
Auf der Altstadtseite der Griesgasse befand sich das Nonstop-Kino, das heute nicht mehr exisitert.
Links
Quellen
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006