Bürgerspitalskirche St. Blasius

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Bürgerspitalskirche St. Blasius
Karte
Bürgerspitalskirche St. Blasius in Salzburg vor dem Mönchsberg
Ikone
Blick auf die Bürgerspitalskirche St. Blasius. Links, das orange Gebäude ist das Bürgerspital St. Blasius, rechts, der gelbliche Turm ist das Gstättentor.
Kupferstich "Entwurf der Bürger-Spittals Kürchen zu Saltzburg. / Prospect de l`Eglise de l`Hôpital des Burgeois à Salsbourg." Franz Anton Danreiter um 1731.

Die Bürgerspitalskirche St. Blasius ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der Altstadt von der Stadt Salzburg zählt zu den schönsten Kirchen der Innenstadt.

Geschichte

Schon die Admonter Mönche[1] bauten hier auf ihrem Grund eine erste Kapelle, die ihrem Schutzpatron, dem heiligen Blasius, geweiht war.

Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz ließ nach erfolgtem Grundtausch mit den Mönchen hier 1327 ein Spital für kranke, alte und sieche Bürger der Stadt errichten − das Bürgerspital St. Blasius. 1330 wurde für das neue Spital der in Grundzügen bis heute erhaltene dreischiffige Kirchenbau mit seinem Kreuzrippengewölbe geschaffen.

1410 bis 1428 wurde in die Kirche eine Empore eingebaut, wobei die Emporenbrüstung als durchbrochenes Maßwerk gestaltet ist. Das neue obere Geschoß diente nun als Betchor für die Pfründner, wodurch die Kirche zur Doppelkirche wurde, die zwei gegenüberliegende Eingänge einerseits für Bürger und anderseits für Pfründner besaß. Der Altar war nun in der Mitte das Langhauses angeordnet. Der Sakramentschrein aus dem Jahr 1481 und das Altarbild von Paul Troger sowie das prachtvolle barocke Abschlussgitter sind besondere Kunstwerke in dieser Kirche.

In der Barockzeit besaß die Kirche sogar neun Altäre, bis Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo 1785 im Rahmen einer schlichteren Neugestaltung einen Großteil der Altäre wieder entfernen ließ. Die Nischenarchitektur an der Ostfassade ist neugotischen Ursprungs.

1864 erfolgte nach Plänen von Hugo Schneider eine Erneuerung der Kirche im neogotischen Stil. Die neogotische Bemalung wurde dabei im Gewölbe aber 1937, sowie 1947 bis 1950 wieder entfernt.

Am 10. Juni 1953 wurden bei den Aushubarbeiten für den Griesgassen-Durchbruch in der Salzburger Altstadt vom Landesarchäologen Martin Hell Reste des alten Friedhofs freigelegt.

Der ehemalige Betchor der Pfründner ist heute von der Kirche getrennt und als "Gotischer Saal" bekannt. Er wird als Konzertsaal vielfältig genutzt.

1811 wurde die Kirche zur Pfarrkirche. Sie ist heute die Kirche der Stadtpfarre Salzburg-St. Blasius und gehört zum Stadtdekanat Salzburg der Erzdiözese Salzburg.

Ausstattung

Altäre

Der klassizistische Hochaltar wurde 1785 nach einem Entwurf von Louis (Ludwig) Genier errichtet, der dann von Johann Högler ausgeführt worden war. Er zeigt in der mittigen Nische die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes und als Aufsatz die Bundeslade mit zwei anbetenden Engeln. Die Bilder wurden von Franz de Paula Hitzl gemalt.

Eine besonders wertvolles Kunstwerk ist der zierliche spätgotische Sakramentsschrein, der einst wohl als Reliquienschrein diente. Er besitzt die Form einer filigran und aufwändig gestalteten gotischen Kirche samt einem kleinen Erker und ist mit vier figürlichen Schnitzreliefs versehen. Dieses Kleinod wird dem Meister von Mauterndorf zugeschrieben. In einer Altarnische findet sich in einem Holzrahmen ein Kopie des Gnadenbilds von Maria Plain.

Der westliche Seitenaltar der Nordwand zeigt im Altarblatt den heiligen Blasius, ein Bild das 1853 Josef Jaud malte. Das barocke ältere Oberbild zeigt den heiligen Stephanus.

Der östliche Seitenaltar der Nordwand besitzt ein Altarblatt mit dem Bild der Maria Immaculata von Franz Hellweger (1872 gemalt) und ein Oberbild der heiligen Anna.

Der südliche Seitenaltar zeigt als Altarblatt die Anbetung der heiligen drei Könige, ein Bild, das Paul Troger 1746 malte und als Oberbild die büßende Maria Magdalena. Die seitlichen Statuen des Altars stellen den heiligen Johannes den Evangelisten und den heiligen Johannes den Täufer dar. Sie wurden von Josef Anton Pfaffinger gestaltet.

Glasfensterzyklus von Albert Birkle

Die beiden Fenster neben dem Hochaltar und das nordöstlich anschließende Fenster der Bürgerspitalkirche waren 1947 die ersten Glasmalereiarbeiten von Albert Birkle nach dem Zweiten Weltkrieg. Er widmete diese drei einbahnigen Fenster dem Thema "Wirken des hl. Geistes" mit den Motiven Verkündigung, Darbringung im Tempel und Hl. Blasius.

Mit einem Abstand von 20 Jahren folgten die Gläser für die beiden anderen Nordost-Fenster – doppelbahnige Maßwerkfenster mit steinerner Mittelstrebe - zu den Themen "Wurzel Jesse" und "Werke der Barmherzigkeit".

Birkle arbeitete bei der Herstellung der Fenster mit der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck zusammen. Birkle lieferte Entwürfe, für die dann Bleirisse abgenommen und Schablonen geschnitten wurden.

2013 wurde die Fenster denkmalkonservatorisch restauriert.[2]

Orgel

Die Orgel wurde 1894 vom Orgelbauer Albert Mauracher gebaut. Das Instrument hat 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[3]

I Hauptwerk C–g3
1. Bourdon 16′
2. Prinzipal 8′
3. Hohlflöte 8′
4. Octav 4′
5. Traversflöte 4′
6. Quinte 2⅔′
7. Octav 2′
8. Mixtur 2′
II Brustwerk C–g3
9. Geigenprinzipal 8′
10. Dolce 8′
11. Gedeckt 8′
12. Prästant 4′
13. Gemshorn 4′
14. Blockflöte 2′
Pedal C–f1
15. Subbaß 16′
16. Violonbaß 16′
17. Octavbaß 8′
18. Posaune 16′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P

Bilder

 Bürgerspitalskirche St. Blasius – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

  • www.salzburg-rundgang.at/sehenswuerdigkeiten/kirchen_und_kloester/st_blasiuskirche, Link war bei einer Überprüfung am 13. Jänner 2023 nicht mehr abrufbar
  • www.stadt-salzburg.at
  • Bundesdenkmalamt, Denkmal des Monats, August 2014
  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Bürgerspitalskirche St. Blasius"

Einzelnachweise