Reinfried Herbst: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. April 2013, 19:23 Uhr
Reinfried Herbst (* 11. Oktober 1978 in Salzburg) ist ein Salzburger Skirennläufer.
Leben
In seinem Heimatort Unken (Pinzgau) besuchte Reinfried den Kindergarten und die Volksschule. Danach ging er auf die Skihauptschule in Bad Gastein. In dieser Zeit gelang ihm auch den Sprung in den Salzburger Schüler-Landeskader. Im Jahr 1991 feierte er seinen ersten großen Erfolg, als er bei den österreichischen Schülermeisterschaften in Schruns Gold im Super-G holte - vor einem gewissen Benjamin Raich.
Nach der Skihauptschule in Bad Gastein übersiedelt er nach Tirol in die Skihandelsschule Stams. In Salzburg gehört er zu der Zeit dem Jugendkader an. Danach leistet er seinen Bundesheerdienst in der Heeressport- und Nahkampfschule in Hochfilzen ab und beginnt gleichzeitig mit der Ausbildung zum Zöllner. Nach dem Abschluss der Ausbildung folgt die Umschulung zum Polizisten, die Reinfried 2005 abschließt. Seitdem trägt er den Dienstgrad Revierinspektor.
Sein Hauptaugenmerk gilt aber stets dem Skifahren. Von 1996 bis 2005 ist er Mitglied im Österreichischen Skiverband. Am 21. Jänner 2001 feiert er in Kitzbühel sein Debüt im Weltcup, kann sich allerdings nicht für den zweiten Lauf qualifizieren. Es bleibt bis 2003 sein einziger Einsatz im Weltcup. In den nächsten zwei Saisonen kann er sich in keinem Weltcuprennen in den Punkterängen platzieren, erst 2005 schafft er in acht Rennen einen 16. und einen 20. Platz. Vor der Saison 2006 wird er vom ÖSV aus den Kadern entlassen und ist daraufhin auf sich alleine gestellt.
Herbst trainiert auf eigene Kosten und 2006 gelingt ihm endlich sein großer Durchbruch: Bei den Olympischen Spielen in Turin, Italien, 2006 holt er am 25. Februar überraschend Silber im Slalom, gewinnt in Japan am 11. März seinen ersten Slalom-Weltcup und wird zuvor am 22. Jänner beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel bereits sensationell Zweiter. Als Belohnung wird Reinfried Herbst im Mai 2006 wieder in die ÖSV-Nationalmannschaft einberufen.
Die Saison 2007 beginnt für ihn verletzungsbedingt erst später. Nach einer Knieverletzung muss Herbst pausieren und startet erst in der zweiten Saisonhälfte. Sein bestes Saisonresultat wird ein 8. Platz zum Saisonabschluss in Lenzerheide (SWI).
Auch die Vorbereitung für 2008 verläuft nicht verletzungsfrei, nach durchwachsenem Start steigert sich Herbst aber im Verlauf des Winters, feiert in Garmisch mit zweifacher Laufbestzeit seinen zweiten und zum Saisonfinale in Bormio (ITA) seinen dritten Weltcupsieg. Damit sichert er sich noch den dritten Rang in der Slalomwertung 2008.
Mit zwei Siegen, einem zweiten und einem dritten Platz als Mitfavorit zur WM in Val d'Isere (FRA) gereist, endet die Weltmeisterschaft 2009 für ihn mit einem Ausfall nach fünf Toren. Auch ein Jahr später kann er als Favorit bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver nicht reüssieren.
Die Saison 2010 bringt ihm allerdings neben vier Saisonsiegen auch erstmals den Sieg im Slalom-Weltcup. Rang neun im abschließenden Saisonrennen in Garmisch (D) sichert ihm knapp die kleine Kristallkugel.
In die Weltcupsaison 2011 startet Herbst mit zwei Ausfällen, erst beim Parallelslalom in München Anfang Jänner findet er zu alter Stärke zurück und kann sich in weiterer Folge bis zur Weltmeisterschaft dreimal in den Top10 platzieren. In Garmisch-Partenkirchen bei der Ski-WM selbst setzt er seine WM-Negativserie allerdings fort und scheidet bei seinem dritten Antreten zum dritten Mal aus.
Im Winter 2012 reichte es für Herbst nur zu einem Top 10 Ergebnis, einem 8. Platz in Schladming. Nach der Saison unterzog er sich zwei Operationen an Schulter und Knie und absolvierte erst Mitte September seine ersten Trainingstage auf Schnee. Außerdem wechselte er in diesem Sommer von seinem langjährigen Ausrüster Blizzard zu Fischer und unterschrieb dort einen Zweijahresvertrag bis nach dem Olympiawinter 2014.
Beim ersten Rennen der Saison 2013 in Levi (FIN) überzeugte Herbst mit Laufbestzeit im 2. Durchgang und einer Verbesserung von Rang 30 auf 6. Insgesamt verlief der Winter erfolgreicher als der Vorangegangene, fünf Top 10 Plätze zeugen davon. Ein Ausfall drei Tore vor dem Ziel in Kitzbühel kostete Herbst aber wahrscheinlich die Teilnahme an der Ski-WM in Schladming. Obwohl er insgesamt die besseren Resultate als seine direkten Konkurrenten gehabt hatte, wurden ihm überraschenderweise Benjamin Raich und Manfred Pranger vorgezogen.
Erfolge
- Slalom-Weltcupsieger 2010
- Silber im Slalom Olympische Spiele Turin 2006
- 9 Weltcupsiege (Slalom)
- 16 Podiumsplätze im Weltcup
- 11 Europacupsiege (Slalom)
Leistungen
Weltcup Saison 2013:
- 5. Platz Kranjska Gora, Slalom
- 6. Platz Levi, Slalom
- 7. Platz Madonna di Campiglio, Slalom
- 9. Platz Moskau, City Event
- 9. Platz München, City Event
Weltcup Saison 2012:
- 8. Platz Schladming, Slalom
- 11. Platz Flachau, Slalom
Weltcup Saison 2011:
- 2. Platz Bansko, Slalom
- 3. Platz Adelboden, Slalom
- 5. Platz Kitzbühel, Slalom
- 8. Platz Zagreb, Slalom
Weltcup Saison 2010:
- 1. Platz Levi, Slalom
- 1. Platz Alta Badia, Slalom
- 1. Platz Schladming, Slalom
- 1. Platz Kranjska Gora, Slalom
- 3. Platz Wengen, Slalom
- 5. Platz Zagreb, Slalom
- 9. Platz Garmisch, Slalom
Weltcup Saison 2009:
- 1. Platz Schladming, Slalom
- 1. Platz Adelboden, Slalom
- 2. Platz Wengen, Slalom
- 3. Platz Garmisch, Slalom
Weltcup Saison 2008:
- 1. Platz Bormio, Slalom
- 1. Platz Garmisch, Slalom
- 3. Platz Zagreb, Slalom
- 4. Platz Alta Badia, Slalom
- 5. Platz Kranjska Gora, Slalom
- 6. Platz Bad Kleinkirchheim, Slalom
- 9. Platz Wengen, Slalom
- 13. Platz Kitzbühel, Slalom
- 25. Platz Reiteralm, Slalom
Weltcup Saison 2007:
- 1. Platz Teambewerb, WC-Finale Lenzerheide
- 8. Platz Lenzerheide, Slalom
- 11. Platz Schladming, Slalom
- 12. Platz, Kranjska Gora, Slalom
- 13. Platz Garmisch-Partenkirchen, Slalom
- 18. Platz Kitzbühel, 2. Slalom
- 21. Platz Kitzbühel, 1. Slalom
Weltcup Saison 2006
- 1. Platz Shigakogen, Slalom
- 2. Platz Kitzbühel, Slalom
- 6. Platz Wengen, Slalom
- 8. Platz Madonna di Campiglio, Slalom
- 11. Platz Adelboden, Slalom
- 12. Platz Beaver Creek, Salom
- 19. Platz Shigakogen, Slalom
- 8. Platz Slalom Weltcupwertung
- 4. Platz Slalom-Weltcupstartliste (inklusive Olympia)
Sonstige WC-Ergebnisse
- 13. Platz Sestriere, KO-Slalom (Premiere), 2002
- 20. Platz Beaver Creek, Slalom, 2004
- 16. Platz Schladming, Slalom, 2005
- 1. WC-Rennen 2001 in Kitzbühel
Europacup 2005
- 5. Platz Slalom, Roccaraso, 14. März 2005
- 2. Platz Slalom, Mellau, 20. Jänner 2005
- 6. Platz Slalom, Mellau, 19. Jänner 2005
Europacup 2004
- 1. Platz Slalom, Todtnau (GER), 10. Jänner 2004
- 1. Platz Slalom, Todtnau (GER), [[11. Jänner 2004
- 3. Platz Riesentorlauf, Pas de la Casa , 6. März 2004
- 5. Platz Riesentorlauf, Sierra Nevada, 9. März 2004
- 6. Platz Slalom, Les Menuires, 6. Jänner 2004
- 9. Platz Super G, Sierra Nevada, 11. März 2004
- 2. Platz Gesamtwertung Slalom (Fixstartplatz im Weltcup)
- 4. Platz Gesamtwertung Europacup
- 5. Gesamtwertung Riesentorlauf
Europacup 2003
- 3. Platz Riesentorlauf, Al (Nor), 5. Dezember 2003
- 4. Platz Riesentorlauf, Al (Nor), 4. Dezember 2003
- 6. Platz Riesentorlauf, Saas Fee (SUI), 17. Jänner 2003
- 6. Platz Riesentorlauf, Krompachy-Plejsy (SVK), 9. Jänner 2003
Europacup 2002
- 6. Platz KO Riesentorlauf, S. Vigilio (ITA), 11. Dezember 2002
- 10. Platz Riesentorlauf, Levi (FIN), 27. November 2002
Europacup 2001
- 6. Platz Slalom, Donnersbachwald (AUT), 22. Jänner 2001
Europacup 2000
Sonstige Erolge
- Polizei-Europameister, Riesentorlauf, Sestriere, 2005/2006
- Polizei-Vizeeuropameister, Slalom, Sestriere, 2005/2006
- Österreichischer Schülermeister im Super-G, Schruns, 1991
- Schul-Ski-Weltmeister (Skihauptschule Bad Gastein), Kanada, 1991
- zahlreiche FIS-Siege
Familie
Reinfried Herbst ist verheiratet, hat zwei Kinder (3 Jahre, 11 Monate, Stand Februar 2011) und lebt in Unken[1].
Siehe auch
- Reinfried-Herbst-FIS-Rennstrecke, auf der die Familie eine Saisonkarte auf Lebenszeit erhielt.
Weblinks
Quellen
- Salzburger Nachrichten
- FIS Statistik
Fußnote
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 3. Feburar 2011