Salzachregulierung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Datei Salzachtal bei Piesendorf)
K (Textersetzung - „Salzburgwiki“ durch „SALZBURGWIKI“)
 
(20 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Datei:Salzburg Altstadt Festung Hohensalzburg um 1875.jpg|thumb|Blick vom [[Kapuzinerberg]] auf die Altstadt und die [[Festung Hohensalzburg]] um 1875. Zu sehen sind die beidseitigen Maßnahmen zur Salzachregulierung. Im Vordergrund der Bereich des heutigen [[Dr.-Franz-Rehrl-Platz]]es.]]
 
[[Datei:Salzachtal bei Piesendorf.jpg|thumb|Salzachtal bei Piesendorf]]
 
[[Datei:Salzachtal bei Piesendorf.jpg|thumb|Salzachtal bei Piesendorf]]
Die Geschichte der [[Salzachregulierung]] begann [[1820]]. Seither hat man versucht, den Lauf der Salzach mit Beton und Steinen in geregelten Bahnen zu lenken. Durch diese Regulierungen und Begradigungen ging aber auch wertvoller ökologischer Raum für Tier und Mensch verloren.
+
[[Datei:Giselakai-Panoramabild.jpg|thumb|Giselakai-Panoramabild, es bringt besonders deutlich zum Ausdruck, wie in der [[Stadt Salzburg]] das Ergebnis der Salzachregulierung zum Kaivillenbau genutzt wurde.]]
 +
[[Datei:Situations-Plan der projektirten Stadterweiterung von Salzburg 1872.jpg|thumb|"Situations-Plan der projektirten Stadterweiterung von Salzburg 1872".]]
 +
Die Geschichte der '''Salzachregulierung''' geht bis ins [[Mittelalter]] zurück.<!--Urfassung des Artikels: bis [[1820]].-->
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
===Im Land Salzburg===
+
[[1852]] begann man, den Lauf der [[Salzach]] mit großen Flusssteinen in geregelten Bahnen zu lenken. Durch diese Regulierungen und Begradigungen ging aber auch wertvoller ökologischer Raum für Tier und Mensch verloren.  
Schon [[1584]] wurde der Wasseraustausch des [[Zeller See]]s durch die [[Salzach]] durch eine Salzachregulierung weitgehend unterbunden. Es kam nur mehr fallweise zu [[Hochwasser|Hochwässer]]. Der heutige Wasserstand wurde mit der Tieferlegung der Salzach durch Sprengung der Brucker Schwelle ab [[1852]] erreicht. Das [[Kaiser-Franz Denkmal]] in [[Stuhlfelden]] von [[1837]] erinnert an Kaiser Franz I., der durch die Salzachregulierung den [[Pinzgau]] urbar gemacht hat.
 
  
[[Landespräsident]] [[Sigmund Graf von Thun-Hohenstein]] förderte den Ausbau der [[Salzburg-Tiroler-Bahn]] und die wichtige Salzachregulierung im [[Oberpinzgau]].  
+
===Stadt Salzburg===
 +
[[1501]], unter [[Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]], wurde in der Stadt Salzburg [[Griesgasse|am Gries]] der Fluss weiter zurückgedrängt, weil durch die zweite [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] Gartenflächen verloren gegangen waren und deshalb neue Gärten angelegt werden mussten.
 +
 
 +
Am [[28. Juli]] [[1851]] begann die Demolierung von ersten kleinen Teilen der [[Stadtmauern der Stadt Salzburg|Salzburger Stadtmauer]] im Bereich des [[Klampferertor]]s und [[Klausentor]]s als erster Schritt einer Salzachregulierung. Die schweren Blocksteine der Stadtmauern wurden ebenso wie das [[1894]] geschleifte [[Inneres Ostertor|Linzer Tor]] und die ab 1861 geschleiften weitläufigen Bastionen der [[Neustadt]] als Rohmaterial für die Salzachregulierung verwendet. Der Maler und Gemeinderat [[Josef Mayburger junior|Josef Mayburger]] setzte dabei die S-Form des Flusslaufes innerhalb des Stadtgebiets durch. Schwarz wollte auch das Material der [[Müllner Schanze]]nbefestigung für seine Salzachregulierung verwenden, was aber Mayburger verhindern konnte.
 +
 
 +
Im [[September]] [[1859]] trat die [[Stadtgemeinde Salzburg]] erstmals an [[Karl Freiherr von Schwarz]] mit der Frage heran ''ob er geneigt sei, nach Maßgabe des Planes der Regulierung der Salzach, die Uferregulierungsarbeiten und respective die Herstellung der [[Rainerstraße|Verbindungsstraße]] bis zum [[Salzburg Hauptbahnhof|Bahnhofe]] zu übernehmen.'' Doch Schwarz lehnte dankend ab, da er mit dem Bau des [[Aufnahmegebäude des Salzburger Hauptbahnhofs|Aufnahmegebäude]] des Salzburger Hauptbahnhofs ausgelastet war.<ref>[[Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung]], Seite 161</ref> Nach der Eröffnung des Hauptbahnhofes, am [[12. August]] [[1861]] nahm dann aber von Schwarz von sich aus Kontakt mit [[Landeshauptmann#k.k. Landespräsidenten und Landeshauptleute für das Kronland Salzburg|Landeshauptmann]] [[Franz Freiherr von Spiegelfeld]] auf. Er wollte auf eigene Kosten die Salzach zwischen [[Staatsbrücke|Stadtbrücke]] und [[Eisenbahnbrücke (Stadt Salzburg)|Eisenbahnbrücke]] durchführen. Dafür verlangte er die durch die Flussregulierung gewonnenen ärarische<ref>materielle und immaterielle Vermögen eines Staates oder einer Körperschaft</ref> Fläche und das Gebiet dem Mirabellglacis (heute [[Kurgarten |Kurgarten]]) ihm unentgeltlich zu überlassen. Die Stadtgemeinde war bedenkenlos mit dem Vorschlag von Schwarz einverstanden und im Dezember desselben Jahres war der Plan des Wiener Architekten [[Rudolf Bayr]] zur künftigen Stadterweiterung fertiggestellt, die nun aufgrund der Regulierung möglich wurde.<ref>''Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung'', Seite 166f</ref>
 +
 
 +
Zwar meldete eine Gruppe von Hausbesitzern Bedenken an, auf die jedoch nicht mehr eingegangen wurde. Denn am [[10. März]] [[1862]] wurde eine von Schwarz eingebrachte Planänderung im [[Salzburger Gemeinderat]] beschlossen. Die Regulierungsarbeiten wurden im selben Jahr zwischen Stadtbrücke und Eisenbahnbrücke fertiggestellt. Doch die Zusammenarbeit mit Karl Schwarz verlief nicht immer reibungslos. Aufgrund unklarer Vertragsbedingungen kam es zu Unstimmigkeiten. Auch hatte Schwarz eigenmächtig mit Einschüttungsarbeiten am Mirabellweihter begonnen, obwohl noch die Genehmigung des Staatsministeriums ausständig war. Mittels eines neuen Vertrags konnte man diese Angelegenheit regeln.<ref>''Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung'', Seite 169</ref>
  
===In der Stadt Salzburg===
+
Ebenfalls 1862 wollte man auch linksufrige Teile zwischen Stadtbrücke und [[Klausentor]] mit Wohnungen verbauen. Dabei hätte auch eine Kettenbrücke auf Höhe des [[Ursulinenplatz]]es entstehen sollen. Der Plan dieser Uferverbauung stammte von Vinzenz Rauscher. Nach Diskussionen wurde aber dieser Plan wieder fallengelassen und schließlich entstand am [[Franz-Josef-Kai]] ein Park. Heute befindet sich darauf der [[Parkplatz Rotes Kreuz]], nur ein kleiner Teil unterhalb des Klausentors dient noch als Kinderspielplatz, wo auch der [[Salzachweibchenbrunnen]] steht.<ref>''Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung'', Seite 170</ref>
[[Karl Freiherr von Schwarz]] engagierte sich Mitte des [[19. Jahrhundert]]s für die Stadterweiterung von Salzburg. Dabei musste er gemäß einem mit der Stadt geschlossenen Vertrag die [[Salzach]] regulieren. Die durch diese Salzachregulierung gewonnenen Grundstücke durfte er behalten und weiterverkaufen. Es sind dies die Bereiche am [[Giselakai|Gisela-]] und [[Elisabethkai]].  
+
[[Datei:Giselakai-Panoramabild.jpg|thumb|250px|Giselakai-Panoramabild, es bringt besonders deutlich zum Ausdruck, wie in der [[Stadt Salzburg]] das Ergebnis der Salzachregulierung zum Kaivillenbau genutzt wurde]]
+
Ob von Schwarz auch das Ufergelände entlang des [[Giselakai]]s erhielt, konnte quellenmäßig noch nicht geklärt werden. Die Arbeiten zwischen Stadtbrücke und [[Karolinenbrücke]] konnten dann [[1873]] zu Ende gebracht werden. Daraufhin begann die Errichtung der [[Kaivillen]] am Giselakai und am Rudolfskai.
  
Am [[28. Juli]] [[1851]] begann die Demolierung der Salzburger Stadtmauer im Bereich des [[Klampferertor]] und [[Klausentor]]s  als erster Schritt einer Salzachregulierung. Die schweren Blocksteine der Stadtmauern wurden ebenso wie das geschliffene Linzertor und die weitläufigen Bastione der Neustadt als Rohmaterial für die Salzachregulierung verwendet. Der Maler und Gemeinderat [[Josef Mayburger]] setzte dabei die S-Form der Verbauung innerhalb des Stadtgebiets durch. Schwarz wollte auch das Material der [[Müllner Schanze]]nbefestigung für seine Salzachregulierung verwenden, was aber Mayburger verhindern konnte. Die Regulierungsarbeiten wurden  [[1862]] zwischen Stadtbrücke und [[Eisenbahnbrücke (Stadt Salzburg)|Eisenbahnbrücke]] fertiggestellt.
+
===Land Salzburg===
 +
[[1584]] wurde der Wasseraustausch des [[Zeller See]]s mit der [[Salzach]] durch eine Salzachregulierung weitgehend unterbunden. Es kam nur mehr fallweise zu [[Hochwasser|Hochwässer]]n. Der heutige Wasserstand wurde mit der Tieferlegung der Salzach durch Sprengung der [[Brucker Schwelle]] ab [[1852]] erreicht. Das [[Kaiser-Franz-Denkmal (Stuhlfelden)|Kaiser-Franz-Denkmal]] von [[1837]] erinnert in [[Stuhlfelden]] an [[Kaiser Franz I.]], der damals bereits begonnen hatte, durch die Salzachregulierung die Talniederung des Ober-[[Pinzgau]] urbar machen zu lassen.
  
Die Arbeiten zwischen [[Stadtbrücke]] und [[Karolinenbrücke]] konnten dann [[1873]] zu Ende gebracht werden. Daraufhin begann die Errichtung der Kaivillen am Giselakai und am Rudolfskai.
+
[[Landespräsident]] [[Sigmund Graf von Thun-Hohenstein]] förderte den Ausbau der [[Salzburg-Tiroler-Bahn]] und die wichtige Salzachregulierung im [[Oberpinzgau]].  
 +
 
 +
In der [[Tennengau]]er Stadt [[Hallein]] erinnert das [[Salzachregulierungsdenkmal am Neumayrplatz in Hallein|Salzachregulierungsdenkmal am Neumayrplatz]] an die Regulierung im Stadtgebiet.
  
 
==Sanierungsmaßnahmen im 21. Jahrhundert==
 
==Sanierungsmaßnahmen im 21. Jahrhundert==
Das größte Problem entstand durch die rascher Vertiefung des Flussbetts aufgrund der Regulierungsmaßnahmen. Bis zu 23 Meter tief hat sich die Salzach in ihr Flussbett gegraben. Dies kann man zum Beispiel beim [[Kraftwerk Urstein]] im Mündungsgebiet der [[Königsseeache]] oder im Abschnitt zwischen [[Bergheim]] und [[Oberndorf]] sehr anschaulich erleben. Diese Auswaschungen führten zum Einsturz der [[Autobahnbrücke]] am [[13. August]] [[1959]].
+
Das größte Problem entstand durch die rasche und immer weitergehende Eintiefung des Flussbetts aufgrund der Regulierungsmaßnahmen und des zu schmalen Flussbettes. Bis über sechs Meter tief hat sich die Salzach bereits in ihr Flussbett hinein gegraben. Dies kann man zum Beispiel beim [[Kraftwerk Urstein]] im Mündungsgebiet der [[Königsseeache]] oder im Abschnitt zwischen [[Bergheim]] und [[Oberndorf]] anschaulich sehen. Diese Eintiefung samt den Auskolkungen hinter den Brückenpfeilern führten zum Einsturz der [[Autobahnbrücke]] am [[13. August]] [[1959]].
 
 
Nun arbeitet man an der Anhebung der mittleren Salzachsohle um 1,8 Meter bei Oberndorf. So soll die derzeitige canyonartige Landschaft wieder ausreichend mit einer Unterschicht Kies bedeckt werden. Was auch positive Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und die die Ufer flankierende Aulandschaft haben. Dafür plant man eine neuartige Sohlabstufung, die auch das Passieren von kleinern Booten gewährleistet, wie sie zum Beispiel für das [[Schifferstechen]] eingesetzt werden.  
 
  
59 Kilometer gemeinsame Salzach-Grenze [[Bayern]] - Salzburg gilt es mit einem Kostenaufwand von rund 300 Mill. Euro wieder zur sanieren. Grundlage für alle Maßnahme bildet der am [[1. Dezember]] [[1987]] zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) geschlossene Vertrag von Regensburg. Diese sieht eine intensive Zusammenarbeit bei wasserwirtschaftlichen Belangen beider Nachbarschaftsstaaten vor.  
+
2010 wird an der Anhebung der mittleren Salzachsohle um 1,8 Meter zwischen [[Weitwörth]] und Oberndorf gearbeitet. Die derzeit canyonartige Salzach soll ausgeweitet werden, was sich auch auf den Grundwasserspiegel und die die Ufer begleitende Aulandschaft positiv auswirken soll. Nachdem eine Salzachausweitung ohne Sohltreppen noch deutlich mehr Platz benötigen würde, haben sich die Republik Österreich und der [[Bayern|Freistaat Bayern]] für eine Kompromissvariante mit Sohltreppen entschieden. Diese lang gezogenen Sohlrampen ermöglichen auch das Befahren mit kleineren Booten, wie sie zum Beispiel für das [[Schifferstechen]] eingesetzt werden.  
  
Diesem Vertrag gingen die Vermessung der Staats- und Landesgrenzen [[1816]] und [[1819]] voraus. Der Staatsvertrag von [[14. April]] [[1816]] zwischen Bayern und Österreich, geschlossen in München, brachte ja das [[Erzbistum (Überblick)|Erzbistum Salzburg]] zu k.u.k. Österreich. Diese Grenzveränderungen machten umfangreiche Vermessungsarbeiten im Salzburger Raum notwendig. [[Simon von Stampfer]] hatte  an der raschen Neuvermessung durch Angabe entsprechender Messapparate und Vermessungsmethoden daran wesentlichen Anteil. Nach Abschluss dieser Vermessungen folgte ein weiterer Staatsvertrag, geschlossen am [[24. Dezember]] [[1820]] in Salzburg, "''die Richtung der nassen Grenze zwischen Saale und Salzbach betreffend''"<ref>Quellen Beitrag in den [[Salzburger Nachrichten]] am 20. März 2009 zum [[Weltwassertag]] und [http://www.clubosttirol.at/stampfer/leistungen.htm Simon von Stampfer]]</ref>.
+
59 Kilometer gemeinsame Salzach-Grenze Bayern-Salzburg gilt es mit einem Kostenaufwand von rund 300 Mill. Euro zur sanieren. Grundlage für alle Maßnahme bildet der am [[1. Dezember]] [[1987]] zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) geschlossene Vertrag von [[Regensburg]]. Diese sieht eine intensive Zusammenarbeit bei wasserwirtschaftlichen Belangen beider Nachbarstaaten vor.  
  
 +
<!--Diesem Vertrag gingen die Vermessung der Staats- und Landesgrenzen [[1816]] und [[1819]] voraus. Der Staatsvertrag von [[14. April]] [[1816]] zwischen Bayern und Österreich, geschlossen in München, brachte ja das [[Herzogtum Salzburg]] zum Kaisertum Österreich. Diese Grenzveränderungen machten umfangreiche Vermessungsarbeiten im Salzburger Raum notwendig. [[Simon von Stampfer]] hatte  an der raschen Neuvermessung durch Angabe entsprechender Messapparate und Vermessungsmethoden wesentlichen Anteil. Nach Abschluss dieser Vermessungen folgte ein weiterer Staatsvertrag, geschlossen am [[24. Dezember]] [[1820]] in Salzburg, "''die Richtung der nassen Grenze zwischen Saale und Salzbach betreffend''"<ref>Quellen Beitrag in den [[Salzburger Nachrichten]] am 20. März 2009 zum [[Weltwassertag]] und [http://www.clubosttirol.at/stampfer/leistungen.htm Simon von Stampfer]]</ref>. Das gehört wohl kaum zum Thema! -->
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* [http://www.salzburg-city.com/history/2tore/stadtmau.html Stadtbefestigung Salzburg]
+
* SALZBURGWIKI-Beiträge
* Salzburgwiki-Beiträge
 
* [http://www.salzburg.gv.at/themen/nuw/wassererangelegenheiten/gewaesserschutz/publist/zellersee-bestform.htm der Zeller See in Bestform]
 
 
{{Quelle Salzburgs Synchronik}}
 
{{Quelle Salzburgs Synchronik}}
 +
* <!-- www.salzburg-city.com/history/2tore/stadtmau.html -->www.salzburg-city.com... war bei einer Überprüfung am 8. Jänner 2022 nicht mehr abrufbar
 +
* <!-- www.salzburg.gv.at/themen/nuw/wassererangelegenheiten/gewaesserschutz/publist/zellersee-bestform.htm --> www.salzburg.gv.at/themen/nuw/wassererangelegenheiten ... war bei einer Überprüfung am 8. Jänner 2022 nicht mehr abrufbar
 +
 +
== Einzelnachweise ==
 +
<references/>
 +
  
[[Kategorie:Wasser]]
+
[[Kategorie:Hydrogeografie]]
 +
[[Kategorie:Gewässer]]
 +
[[Kategorie:Fließgewässer]]
 
[[Kategorie:Fluss]]
 
[[Kategorie:Fluss]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 28. August 2024, 17:59 Uhr

Blick vom Kapuzinerberg auf die Altstadt und die Festung Hohensalzburg um 1875. Zu sehen sind die beidseitigen Maßnahmen zur Salzachregulierung. Im Vordergrund der Bereich des heutigen Dr.-Franz-Rehrl-Platzes.
Salzachtal bei Piesendorf
Giselakai-Panoramabild, es bringt besonders deutlich zum Ausdruck, wie in der Stadt Salzburg das Ergebnis der Salzachregulierung zum Kaivillenbau genutzt wurde.
"Situations-Plan der projektirten Stadterweiterung von Salzburg 1872".

Die Geschichte der Salzachregulierung geht bis ins Mittelalter zurück.

Geschichte

1852 begann man, den Lauf der Salzach mit großen Flusssteinen in geregelten Bahnen zu lenken. Durch diese Regulierungen und Begradigungen ging aber auch wertvoller ökologischer Raum für Tier und Mensch verloren.

Stadt Salzburg

1501, unter Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach, wurde in der Stadt Salzburg am Gries der Fluss weiter zurückgedrängt, weil durch die zweite Stadtbefestigung Gartenflächen verloren gegangen waren und deshalb neue Gärten angelegt werden mussten.

Am 28. Juli 1851 begann die Demolierung von ersten kleinen Teilen der Salzburger Stadtmauer im Bereich des Klampferertors und Klausentors als erster Schritt einer Salzachregulierung. Die schweren Blocksteine der Stadtmauern wurden ebenso wie das 1894 geschleifte Linzer Tor und die ab 1861 geschleiften weitläufigen Bastionen der Neustadt als Rohmaterial für die Salzachregulierung verwendet. Der Maler und Gemeinderat Josef Mayburger setzte dabei die S-Form des Flusslaufes innerhalb des Stadtgebiets durch. Schwarz wollte auch das Material der Müllner Schanzenbefestigung für seine Salzachregulierung verwenden, was aber Mayburger verhindern konnte.

Im September 1859 trat die Stadtgemeinde Salzburg erstmals an Karl Freiherr von Schwarz mit der Frage heran ob er geneigt sei, nach Maßgabe des Planes der Regulierung der Salzach, die Uferregulierungsarbeiten und respective die Herstellung der Verbindungsstraße bis zum Bahnhofe zu übernehmen. Doch Schwarz lehnte dankend ab, da er mit dem Bau des Aufnahmegebäude des Salzburger Hauptbahnhofs ausgelastet war.[1] Nach der Eröffnung des Hauptbahnhofes, am 12. August 1861 nahm dann aber von Schwarz von sich aus Kontakt mit Landeshauptmann Franz Freiherr von Spiegelfeld auf. Er wollte auf eigene Kosten die Salzach zwischen Stadtbrücke und Eisenbahnbrücke durchführen. Dafür verlangte er die durch die Flussregulierung gewonnenen ärarische[2] Fläche und das Gebiet dem Mirabellglacis (heute Kurgarten) ihm unentgeltlich zu überlassen. Die Stadtgemeinde war bedenkenlos mit dem Vorschlag von Schwarz einverstanden und im Dezember desselben Jahres war der Plan des Wiener Architekten Rudolf Bayr zur künftigen Stadterweiterung fertiggestellt, die nun aufgrund der Regulierung möglich wurde.[3]

Zwar meldete eine Gruppe von Hausbesitzern Bedenken an, auf die jedoch nicht mehr eingegangen wurde. Denn am 10. März 1862 wurde eine von Schwarz eingebrachte Planänderung im Salzburger Gemeinderat beschlossen. Die Regulierungsarbeiten wurden im selben Jahr zwischen Stadtbrücke und Eisenbahnbrücke fertiggestellt. Doch die Zusammenarbeit mit Karl Schwarz verlief nicht immer reibungslos. Aufgrund unklarer Vertragsbedingungen kam es zu Unstimmigkeiten. Auch hatte Schwarz eigenmächtig mit Einschüttungsarbeiten am Mirabellweihter begonnen, obwohl noch die Genehmigung des Staatsministeriums ausständig war. Mittels eines neuen Vertrags konnte man diese Angelegenheit regeln.[4]

Ebenfalls 1862 wollte man auch linksufrige Teile zwischen Stadtbrücke und Klausentor mit Wohnungen verbauen. Dabei hätte auch eine Kettenbrücke auf Höhe des Ursulinenplatzes entstehen sollen. Der Plan dieser Uferverbauung stammte von Vinzenz Rauscher. Nach Diskussionen wurde aber dieser Plan wieder fallengelassen und schließlich entstand am Franz-Josef-Kai ein Park. Heute befindet sich darauf der Parkplatz Rotes Kreuz, nur ein kleiner Teil unterhalb des Klausentors dient noch als Kinderspielplatz, wo auch der Salzachweibchenbrunnen steht.[5]

Ob von Schwarz auch das Ufergelände entlang des Giselakais erhielt, konnte quellenmäßig noch nicht geklärt werden. Die Arbeiten zwischen Stadtbrücke und Karolinenbrücke konnten dann 1873 zu Ende gebracht werden. Daraufhin begann die Errichtung der Kaivillen am Giselakai und am Rudolfskai.

Land Salzburg

1584 wurde der Wasseraustausch des Zeller Sees mit der Salzach durch eine Salzachregulierung weitgehend unterbunden. Es kam nur mehr fallweise zu Hochwässern. Der heutige Wasserstand wurde mit der Tieferlegung der Salzach durch Sprengung der Brucker Schwelle ab 1852 erreicht. Das Kaiser-Franz-Denkmal von 1837 erinnert in Stuhlfelden an Kaiser Franz I., der damals bereits begonnen hatte, durch die Salzachregulierung die Talniederung des Ober-Pinzgau urbar machen zu lassen.

Landespräsident Sigmund Graf von Thun-Hohenstein förderte den Ausbau der Salzburg-Tiroler-Bahn und die wichtige Salzachregulierung im Oberpinzgau.

In der Tennengauer Stadt Hallein erinnert das Salzachregulierungsdenkmal am Neumayrplatz an die Regulierung im Stadtgebiet.

Sanierungsmaßnahmen im 21. Jahrhundert

Das größte Problem entstand durch die rasche und immer weitergehende Eintiefung des Flussbetts aufgrund der Regulierungsmaßnahmen und des zu schmalen Flussbettes. Bis über sechs Meter tief hat sich die Salzach bereits in ihr Flussbett hinein gegraben. Dies kann man zum Beispiel beim Kraftwerk Urstein im Mündungsgebiet der Königsseeache oder im Abschnitt zwischen Bergheim und Oberndorf anschaulich sehen. Diese Eintiefung samt den Auskolkungen hinter den Brückenpfeilern führten zum Einsturz der Autobahnbrücke am 13. August 1959.

2010 wird an der Anhebung der mittleren Salzachsohle um 1,8 Meter zwischen Weitwörth und Oberndorf gearbeitet. Die derzeit canyonartige Salzach soll ausgeweitet werden, was sich auch auf den Grundwasserspiegel und die die Ufer begleitende Aulandschaft positiv auswirken soll. Nachdem eine Salzachausweitung ohne Sohltreppen noch deutlich mehr Platz benötigen würde, haben sich die Republik Österreich und der Freistaat Bayern für eine Kompromissvariante mit Sohltreppen entschieden. Diese lang gezogenen Sohlrampen ermöglichen auch das Befahren mit kleineren Booten, wie sie zum Beispiel für das Schifferstechen eingesetzt werden.

59 Kilometer gemeinsame Salzach-Grenze Bayern-Salzburg gilt es mit einem Kostenaufwand von rund 300 Mill. Euro zur sanieren. Grundlage für alle Maßnahme bildet der am 1. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) geschlossene Vertrag von Regensburg. Diese sieht eine intensive Zusammenarbeit bei wasserwirtschaftlichen Belangen beider Nachbarstaaten vor.

Quellen

  • www.salzburg-city.com... war bei einer Überprüfung am 8. Jänner 2022 nicht mehr abrufbar
  • www.salzburg.gv.at/themen/nuw/wassererangelegenheiten ... war bei einer Überprüfung am 8. Jänner 2022 nicht mehr abrufbar

Einzelnachweise

  1. Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung, Seite 161
  2. materielle und immaterielle Vermögen eines Staates oder einer Körperschaft
  3. Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung, Seite 166f
  4. Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung, Seite 169
  5. Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung, Seite 170