Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | + | Die Stadtpfarrkirche dürfte eine frühmittelalterliche Marienkapelle als Vorgängerbau gehabt haben.<ref>Quelle [[Kurt Anton Mitterer]]: ''Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]'', [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> [[1148]] wurde eine erste heilige Stätte oder Kapelle in Mülln erstmals erwähnt. [[Erzbischof]] [[Gebhard]] hat den baufällig gewordenen Altar der Marien-Kapelle damals erneuern lassen. Mülln, die vermutlich älteste [[Altstadt|Salzburger Vorstadt]], wurde bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch stark gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der [[Müllner Hauptstraße]] gelegen, wurde mit einbezogen. | |
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| − | Auch die Kirche, damals vermutlich an der [[Müllner Hauptstraße]] gelegen, wurde mit einbezogen. | + | [[Fürsterzbischof]] [[Johann II. von Reisberg]] begann im Jahr [[1439]] für eine damals deutlich gewachsene Kirchengemeinde mit einem Neubau der Kirche in Form einer [[gotik|gotischen]] Saal- oder Hallenkirche. Diese Kirche wurde [[1460]] geweiht, verfiel jedoch später immer mehr. Die Grundsubstanz dieses Bauwerks, vor allem der vermutlich etwas früher errichtete [[Romanik|spätromanische]] Turm ist bis heute noch erhalten. Erhalten geblieben ist auch ein romanisches Kruzifix. |
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| − | [[ | + | [[1605]] erneuerte [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] die Kirche, baute sie um und übergab sie den [[Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]] als Klosterkirche. [[1674]] bekam der Turm der Kirche einen [[Barock|barocken]] Zwiebelhelm. [[1708]] wurde der Vorbau an der [[Augustinergasse]] errichtet, hinter dem sich nun das geräumige Stiegenhaus mit den Malereien und der Dreifaltigkeitskapelle verbirgt. Turm und Vorhaus wurden von Baumeister [[Sebastian Stumpfegger]], der auch als Mitarbeiter von [[Fischer von Erlach]] arbeitete, errichtet. |
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== Columbarien == | == Columbarien == | ||
Etwa unter dem Mittelgang der Kirche liegt die sechzehn Meter lange Mönchsgruft mit Columbarien, den Gräbern der Mönche. 1946 wurde hier der letzte Müllner Benediktiner zur letzten Ruhe gebettet. Die Mönchsgruft ist vom ehemaligen Friedhof aus nach einer Renovierung seit April 2010 wieder zugänglich. Für die Renovierung wurden 65.000 Euro ausgegeben, davon entfielen allein 21.000 Euro auf die Restaurierung der Steinplatten. Am [[11. April]] 2010 wurden die Columbarien neu gesegnet. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich. | Etwa unter dem Mittelgang der Kirche liegt die sechzehn Meter lange Mönchsgruft mit Columbarien, den Gräbern der Mönche. 1946 wurde hier der letzte Müllner Benediktiner zur letzten Ruhe gebettet. Die Mönchsgruft ist vom ehemaligen Friedhof aus nach einer Renovierung seit April 2010 wieder zugänglich. Für die Renovierung wurden 65.000 Euro ausgegeben, davon entfielen allein 21.000 Euro auf die Restaurierung der Steinplatten. Am [[11. April]] 2010 wurden die Columbarien neu gesegnet. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich. | ||
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| + | Vier Glocken c'-es'-f'-g' bilden das Hauptgeläute. Alle vier stammen aus der Salzburger [[Glockengießerei Oberascher]] und wurden [[1914]] (1) und [[1963]] (2-4) gegossen. Die kleine (Toten)-Glocke stammt aus dem [[15. Jahrhundert]] und ist wahrscheinlich die älteste in der [[Erzdiözese Salzburg]]. | ||
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| + | * [http://www.stadt-salzburg.at/internet/die_stadt_salzburg/t2_237421/t2_170932/t2_172380/t2_295641/t2_251651/p2_251653.htm www.stadt-salzburg.at] | ||
| + | * [http://www.salzburg-rundgang.at/sehenswuerdigkeiten/kirchen_und_kloester/muellner_pfarrkirche/ Müllner Pfarrkirche] | ||
| + | * [[Franz Martin]] ''[[Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst#Die Ausgaben im Überblick|Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt]]'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], [[1952]] (Neuauflage) | ||
| + | * [http://www.drehpunktkultur.at/index.php?option=com_content&view=article&id=884%3Aaus-der-unterwelt-von-muelln&catid=54%3Ameldungen&Itemid=1 www.drehpunktkultur.at] | ||
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Version vom 14. Oktober 2021, 13:11 Uhr
Die Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt, auch Augustinerkirche oder Müllner Kirche genannt, befindet sich in der Stadt Salzburg im Stadtteil Mülln am nördlichen Fuß des Mönchsbergs. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Die Stadtpfarrkirche dürfte eine frühmittelalterliche Marienkapelle als Vorgängerbau gehabt haben.[1] 1148 wurde eine erste heilige Stätte oder Kapelle in Mülln erstmals erwähnt. Erzbischof Gebhard hat den baufällig gewordenen Altar der Marien-Kapelle damals erneuern lassen. Mülln, die vermutlich älteste Salzburger Vorstadt, wurde bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch stark gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der Müllner Hauptstraße gelegen, wurde mit einbezogen.
Fürsterzbischof Johann II. von Reisberg begann im Jahr 1439 für eine damals deutlich gewachsene Kirchengemeinde mit einem Neubau der Kirche in Form einer gotischen Saal- oder Hallenkirche. Diese Kirche wurde 1460 geweiht, verfiel jedoch später immer mehr. Die Grundsubstanz dieses Bauwerks, vor allem der vermutlich etwas früher errichtete spätromanische Turm ist bis heute noch erhalten. Erhalten geblieben ist auch ein romanisches Kruzifix.
1605 erneuerte Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche, baute sie um und übergab sie den Augustiner-Eremiten als Klosterkirche. 1674 bekam der Turm der Kirche einen barocken Zwiebelhelm. 1708 wurde der Vorbau an der Augustinergasse errichtet, hinter dem sich nun das geräumige Stiegenhaus mit den Malereien und der Dreifaltigkeitskapelle verbirgt. Turm und Vorhaus wurden von Baumeister Sebastian Stumpfegger, der auch als Mitarbeiter von Fischer von Erlach arbeitete, errichtet.
1735-1738 wurde der Innenraum im Stil des Rokoko umgestaltet, insbesondere der Stuckdekor an der Decke geschaffen.
1758 wurde der spätbarocke Hochaltar geschaffen, dessen Hauptmotiv die gotische Gnadenmadonna ist, die bereits 1460 entstanden ist. Die Madonna mit dem Kind wurde so angeordnet, dass diese jeweils am 31. Mai gegen 19:00 Uhr durch die Abendsonne, die durch ein Fenster im Westen einfällt, beleuchtet wird.
1799 wurde die Turmuhr von Johann Pentele senior hergestellt und eingebaut.
1833 wurde die Kirche den Benediktinern der Benediktinerabtei Michaelbeuern übergeben.
Columbarien
Etwa unter dem Mittelgang der Kirche liegt die sechzehn Meter lange Mönchsgruft mit Columbarien, den Gräbern der Mönche. 1946 wurde hier der letzte Müllner Benediktiner zur letzten Ruhe gebettet. Die Mönchsgruft ist vom ehemaligen Friedhof aus nach einer Renovierung seit April 2010 wieder zugänglich. Für die Renovierung wurden 65.000 Euro ausgegeben, davon entfielen allein 21.000 Euro auf die Restaurierung der Steinplatten. Am 11. April 2010 wurden die Columbarien neu gesegnet. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
Glocken
Vier Glocken c'-es'-f'-g' bilden das Hauptgeläute. Alle vier stammen aus der Salzburger Glockengießerei Oberascher und wurden 1914 (1) und 1963 (2-4) gegossen. Die kleine (Toten)-Glocke stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist wahrscheinlich die älteste in der Erzdiözese Salzburg.
Um die Kirche
Nördlich der Stadtpfarrkirche steht die Totenkapelle im Friedhof, der die Stadtpfarrkirche im Norden und Süden umgibt.
Bildergalerie
Die Müllner Kirche vom Elisabethkai aus gesehen
Stadtansicht von Kulstrunk, 1916, am linken Bildrand sieht man die Stadtpfarrkirche.
weitere Bilder
Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- www.stadt-salzburg.at
- Müllner Pfarrkirche
- Franz Martin Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt, Verlag "Das Bergland-Buch", 1952 (Neuauflage)
- www.drehpunktkultur.at
Einzelnachweis
- ↑ Quelle Kurt Anton Mitterer: Die Patrozinien der Diözese Salzburg unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im 8. und 9. Jahrhundert, www.zobodat.at, pdf, Seite 28