Kreuzkapelle im Müllner Friedhof
Die Kreuzkapelle im Müllner Friedhof ist ein denkmalgeschütztes Objekt im Salzburger Stadtteil Mülln.
Geschichte
Die Kapelle steht nordöstlich der Stadtpfarrkirche Mülln im alten Müllner Friedhof. 1148 wurde die Marienkirche in der Vorstadt Mülln erstmals erwähnt und dürfte bereits damals ein Friedhof bestanden haben. 1665 wurde eine eigne Friedhofskapelle urkundlich erstmals erwähnt. Sie stand vermutlich bereits an der heutigen Stelle. Bis zur Errichtung der Columbariengruft im Jahr 1697 dürfte die Kapelle als Konventgruft der Augustiner-Eremiten gedient haben.
Durch reiche Spenden des adeligen Dominikus Kaufmann von Söllheim wurden der Bau um 1709 neu gewölbt und innen mit Stuck von Josef Schmidt (oder Schmid), sowie mit Seccomalerei von Martin Mölk ausgestattet. Die vier christlichen Themen sind:
- Sacrificium (Opferbereitschaft, Hingabe)
- Bildnis: "Geldspende eines Edlen an den Hohenpriester für das Seelenheil der Gefallenen Soldaten"
- Inschrift: Er bracht zusamen auf zwieth Tausent Dragmen Silbers. Die schickt er gen Jerusalem das mans da opffert. Ein Opfer für die Sünden der Verstorbenen. 2 Mack. Cap. 12 Vers. 43 (Makkabäer, zweites Buch)
- Eleemosyna (Almosen)
- Bildnis: "Hiob gibt Gefangenen ein Almosen und sorgt für ein würdiges Begräbnis"
- Inschrift: Wo ist dein Hoffnung umb deretwillen du almusen geben und die Toten begraben hast? Iob. C. 2 Vers. 16
- Oratio (Gebet)
- Bildnis: "Petrus im Gefängnis mit Engel der Hoffnung"
- Inschrift: Also ward Petrus in der Gefengnis gehalten, aber das Gebett geschah für ihn zu Gott ohne underlass von der khürchen. Act. Apost. C 12 Vers 5 (Apostelgeschichte)
- Communio (Gemeinschaft)
- Bildnis: "Daniel in der Löwengrube"
- Inschrift: Das morgen mahl so du hast bring den Daniel gen Babyl, der in der loewen grueben liegt. Dan. Cap. 6 Vers. 33
Es ist möglich, dass der Wiener Hofprediger Pater Abraham a Sancta Clara diese vorgeschlagen hat. Er wohnte damals im Augustinerkloster Salzburg und studierte an der Benediktineruniversität Salzburg.
Der spätbarocke Hochaltar aus Marmor wurde von Hofsteinmetz Jacob Mösl gefertigt und zeigt ein erstklassiges Gemälde des einsamen Heilands des Salzburger Malers Johann Michael Greiter von 1782.
Im frühen 19. Jahrhundert während der Franzosenkriege wurde die Seccomalerei übertüncht und die Kapelle dann als Aufbahrungskapelle genutzt.
In den 1960er-Jahren wurde auch ihr Inneres neu gestaltet. Aus dieser Zeit stammt auch der neue Turm mit seinen einzigartigen Bassgeigenfenstern.
2004 bis 2006 wurde die Kapelle vollständig restauriert. Dabei wurden die alte Seccomalerei wieder entdeckt und von Heinz Dallendorfer weitestgehend in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und zu neuem Glanz gebracht. Zur Renovierung beigetragen haben die Republik Österreich, das Land Salzburg, sowie die Spenden von vielen Gläubigen. Die Renovierung durchgeführt haben die Restauratoren Helminger, Dallendorfer und Bonfils unter der Leitung von Pfarrkirchenrat TOAR Ing. Georg Siegfried Lebesmühlbacher
Die Kapelle wurde am 12. Mai 2007 durch h.h. Stadtpfarrer Mag. Franz Lauterbacher OSB auf Geheiß von Abt Johannes II. von Michaelbauern neu geweiht.
Die Kapelle hat etwa 40 Sitzplätze.
Quellen
- Gedenktafel anlässlich der neuen Weihe am 12. Mai 2007
- Informationstafel am Eingang zur Kapelle
- Salzburg.info
- myheimat.de
Weblink
- Lage auf dem digitalen Stadtplan von Salzburg
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