Ceconi-Villa
Der Begriff Ceconi-Villa bezeichnet in Salzburg einen Stil der Architektur, in dem jene Bauten und Häuser gestaltet sind, die von der Baumeister- und Architekten-Familie Ceconi errichtet wurden.
Beschreibung
Die Baumeister- und Architekten-Familie Ceconi hat über drei Generationen hinweg in Stadt und Land Salzburg bauausführend und architektonisch gewirkt. Das Unternehmen „Valentin Ceconi & Sohn“ hat in der Gründerzeit von 1859 bis 1932 in der Stadt Salzburg 522 Neubauten errichtet, die zum Großteil von den Ceconis nicht nur baulich ausgeführt, sondern wofür sie auch die architektonische Planung gemacht haben. Die Bauten der Ceconis finden sich in allen Teilen des damaligen Stadtgebietes. Besonders viele finden sich in den durch die Stadterweiterung seit 1860 wachsenden Stadtteilen Neustadt (insbesondere im Andräviertel), Schallmoos, Froschheim und Elisabeth-Vorstadt, insbesondere am Giselakai, Elisabethkai und Rudolfskai. Weil diese Bauten die Architektur in Salzburg städtebaulich geprägt haben und auch immer noch prägen, stehen diese heute unter Denkmalschutz.
Auch außerhalb der Stadt Salzburg war das Unternehmen im gesamten Bundesland und im angrenzenden Alpenraum tätig.
Baustil
Die Häuser und Bauten sind im Stil des Historismus gehalten. Während die Bauten von Valentin Ceconi, dem Vater und Gründer der Dynastie, im monumentalen Stil der Neo-Renaissance ausgeführt wurden, war bei Jakob Ceconi, dem Sohn, eine größere Vielfalt in der Ornamentik charakteristisch. Vom Stil Valentin Ceconis beeinflusst verwendete Jakob Ceconi mehrere verschiedene Neo-Stile und nähert sich seine Bauweise auch an die Architektur der Wiener Sezession an. Insgesamt ist das Formenvokabular von Jakob Ceconi reichhaltiger und vielfältiger. Während früher die Ornamentik zumeist in Handarbeit ausgeführt wurde, hatte Jakob Ceconi ein Betongussverfahren entwickelt, durch das die Gestaltungselemente vorgefertigt und in kleineren oder größeren Stückzahlen, je nach Bedarf, reproduziert werden konnten.
Villen und Bauten
Valentin Ceconi
- Auerspergstraße 69, die "Villa Ceconi", erbaut 1870 im Auftrag des Grafen von Thun, einige Jahre später erwarb Valentin Ceconi aber selbst das Haus für seinen Sohn und dessen Familie.
- Andräviertel, H. Mayer [1]
- Imbergstraße 2
- Fürstenallee 5
- Neutorstraße 16
- Maxglaner Hauptstraße 28, Hotel zur Post (Hotel "Villa Ceconi"), Valentin Ceconi
- Maxglaner Hauptstraße 45
- Späthgasse 3
- Gaswerkgasse
- Ernest-Thun-Straße, Immobilien Spänglerbank
- Grand Hotel de l´Europe, 1864 nach Plänen des Architekten Lang aus Baden-Baden errichtet
- Faberhäuser, Rainerstraße 2, Franz-Josef-Straße 2-4, Hubert-Sattler-Gasse 1-3, von Architekt Franz Schommleitner geplant
- Salzburger Marionettentheater in der Schwarzstraße
- Hotel Auersperg, Auerspergstraße 61
- Kloster St. Joseph
- Villa Schmederer
- Schwarzstraße 9, Haus Baldi, 1865
- Villa Carlton, Markus-Sittikus-Straße
- Hotel Pitter, Rainerstraße 6-8, 1888
- Linzergasse 53, Wohn- und Geschäftshaus, 1875
- Kirche Guggenthal
- Villa Weickl beim Gut Guggenthal, 1862 bis 1864 für den Unternehmer Georg Weickl in Salzburg errichtet
- Schloss Weitwörth in Weitwörth in Nußdorf am Haunsberg
- Villa Mühlberger, Badgastein, Kaiserhofstr 2, 1878
Jakob Ceconi
- Generali-Hof, Paris-Lodron-Straße 2 / Dreifaltigkeitsgasse 20, 1893
- Giselakai 21 / Imbergstraße 4 [2]
- Café Corso, Giselakai 19 / Imbergstraße 2, 1894
- Andräkirche in der Neustadt
- Sternbrauerei in der Riedenburg
- Christian-Doppler-Gymnasium am Franz-Josef-Kai
- Volks- und Bürgerschule St. Andrä, Haydnstraße 3, 1900
- Bazargebäude an der Schwarzstraße bzw. am Elisabethkai, 1904 bis 1906
- Schloss Grubhof in Lofer
- Schallmooser Hauptstraße 9
- Schallmooser Hauptstraße 77
- Ernst-Sompek-Straße 9, 1898
- Ignaz-Harrer-Straße 46, ca. 1900
- Schrannengasse 12, Haus Zwink, 1894
- Franz-Josef-Straße
- Vierthalerstraße
- Wolf-Dietrich-Straße
weblink
Literatur
- Dr. Walburga Schobersberger, "Baumeister einer Epoche. Das gründerzeitliche Wirken der Baumeister- und Architektenfamilie Ceconi in Stadt und Land Salzburg" In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 125, S. 703–729. Salzburg 1985
Quellen
- Internet-Recherche
- austria-forum.org
- immobilien-kurz.com