Café Corso
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Das Café Corso, später Hotel Corso ist ein ehemaliges Kaffeehaus in der rechtsufrigen Altstadt in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Das Gebäude wurde 1894 von Jakob Ceconi an der Imbergstraße als Doppelwohnhaus "Turner Hof" errichtet. Am 10. Juli 1895 suchte er um eine Kaffeehauskonzession an und am 16. Juli 1895 wurde das Café Corso eingerichtet. Erster Cafetier war Johann Wortner. Ab 1897 führte der Wiener Cafetier Georg Krimmel das Unternehmen. Trotz guter Lage und schönen Gastgartens lief der Betrieb nicht sehr gut, da damals der Mozartsteg noch nicht bestand. Deshalb setzte sich Krimmel für dessen Bau ein, der dann auch 1903 errichtet wurde.
Weitere Betreiber waren:
- 1903 bis 1906: Josef Lex junior
- 1907: Charlotte Cripps
- 1908: Jakob Heissenberger
- 1909 bis 1917: Leopold Götzinger
In den 1920er-Jahren gehörte das Haus der Salzburger Familie Rajsigl, Pächter waren Rudolf Ebenhoch, 1929 Franz Heidl und 1932 Franz Hebsacker.
1931 kaufte der Bäckermeister Hans Schwarz das Haus mitsamt dem Café und der Betrieb wurde als Tanzcafé Corso geführt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Räume des Cafés an die Deutsche Wehrmacht vermietet, die dort eine Uniformschneiderei und eine Wehrmachtsküche betrieb. Die Luftangriffe am 17. November 1944 verursachte schwere Schäden am Gebäude.
1949 wurde das Gebäude wieder aufgebaut und bereits im selben Jahr erfolgte die Wiedereröffnung des Tanzcafés Corso und des restlichen Teils des Gebäudes als Hotel Corso mit 29 Zimmern. Das Hotel wurde damals gerne von Künstlern gebucht, die bei den Salzburger Festspielen engagiert waren. Hans Moser, Curd Jürgens, Gunther Philipp, Gusti Wolf, Cornelia Froboess und viele andere sind im Gästebuch des Hotels zu finden.
1959 wurde das Haus nochmals renoviert, 1966 aber dann der Hotel- und Kaffeebetrieb eingestellt.
Das Café als Kabarettbühne
Zeitweise war das Café auch eine Kleinkunstbühne. So gastierte im September 1907 das Damen-Kabarett 'Cafe Walf' mit 'Echte Neger'. Die Abschiedsvorstellung fand am 28. September um 22:30 Uhr mit dem Auftreten 'der Frau Cafetierin Charlotte Chripps statt. Anmerkung auf dieser Ankündigung: Ganze Nacht geöffnet.[1]
Bilder
Café Corso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, 1995, Beitrag Walburg Schobersberger Vom Cafégewölb zum Literatencafé
- ANNO, Montags Zeitung, Ausgabe vom 1. Juli 1895, Seite 3, Ein Wiener Café in Salzburg
Einzelnachweis
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 28. September 1907, Seite 12
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