Gunther Philipp

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Willi Löwinger (links) und Gunther Philipp bei der Semperit Rallye 1959.
Gunther Philipp, Sieger beim Internationalen Flugplatzrennen Zeltweg 1963.
Gunther Philipp auf Ferrari 250 GT, Großer Bergpreis von Österreich, Gaisbergrennen 1964.

Gunther Philipp, eigentlich Gunther Placheta (* 8. Juni 1918 in Töplitz, Österreich-Ungarn; † 2. Oktober 2003 in Bonn-Bad Godesberg), war ein österreichischer Sportler, Arzt und Schauspieler.

Aus seinem Leben

Gunther wurde im heutigen Rumänien (Siebenbürgen) geboren, wo sein Vater im Krieg stationiert war. Bald nach der Geburt kehrte die Familie in ihren Heimatort Wien zurück.

Philipp war ein erfolgreicher Schwimmer: Er hielt 14 Jahre lang den österreichischen Rekord im 100-Meter-Brustschwimmen. Er war auch im Kader der österreichischen Olympia-Mannschaft 1936 in Berlin, wurde allerdings aus politischen Gründen nicht nominiert, weil er dem nationalsozialistisch dominierten "Ersten Wiener Amateur Sport Club" nicht beitreten wollte.

Während des Zweiten Weltkriegs studierte Philipp am Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel und an der Universität Wien Philosophie mit dem Hauptfach Psychologie sowie anschließend Medizin. 1943 promovierte Philipp und leistete seinen Kriegsdienst in einem Feldlazarett. Nach dem Krieg betrieb er eine Praxis in Eberstalzell in Oberösterreich und war bis in die 1990er-Jahre an der Wiener Universitätsklinik für Neurologie und Psychiatrie tätig. Eine seiner Patientinnen war 1946 die Schauspielerin Paula Wessely.

Im Jahr 1946 gründete er gemeinsam mit Peter Wehle, Maria Holst und Fred Kraus die Kabarettgruppe "Die kleinen Vier". Ende 1949 gab Philipp seinen bürgerlichen Beruf weitgehend auf und arbeitete überwiegend als Schauspieler oder Moderator, behielt jedoch zeitlebens ein starkes Interesse an medizinischen Themen bei und las entsprechende Fachzeitschriften. Nebenher schrieb er auch unzählige Programme für das Radio und Drehbücher für den Film. Erfolge feierte er auch am Theater als Boulevard-Schauspieler. Bekannt wurden seine Filme mit Peter Alexander und Hans Moser, die er durch seine spezifische Komik bereicherte.

In den 1950er-Jahren gründete Philipp einen eigenen Motorsport-Rennstall Ecurie Vienne und startete in der Gran-Turismo-Klasse. Er wurde in den 1960er-Jahren mehrmaliger österreichischer Staatsmeister. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn moderierte er zusammen mit Jochen Rindt (nach dessen Tod allein) die ORF-Sendung Motorama.

Gunther Philipp gehörte vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren zu den beliebtesten und meistbeschäftigten deutschsprachigen Schauspielern. Er wirkte in 147 Film- und Fernsehrollen mit.

Gunther Philipp und Salzburg

Für den Spielfilm Eva erbt das Paradies, der unter anderem in der Wallersee-Ostbucht in Neumarkt am Wallersee gedreht wurde, schrieb Philipp als Co-Autor das Drehbuch. Anlässlich dieser Dreharbeiten war er öfters auch im Park-Café Neumarkt zu Gast, wie man im Buch Das Park-Cafe. Ein Gästebuch erzählt. nachlesen kann.

Auch im Café Corso in der Stadt Salzburg war er in der Festspielzeit anzutreffen. In der großen Zeit des Elmo Kinos in der Stadt Salzburg war er bei Premieren zu Gast.

Bezüglich der Geschichte das Hauses Radauer in der Herrnau im Stadtteil Salzburg Süd ist erwähnenswert, dass die damalige Pension im Sommer auch öfters für Festspielkünstler als Unterkunft diente. Gunther Philipp schrieb in seinen Erinnerungen "Mir hat's fast immer Spass gemacht", dass er unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Frau und Söhnchen Peter einige Zeit im Radauerhaus wohnte.

Beim Gaisbergrennen 1960 startete Philipp unter dem Pseudonym "Constantine" in der Klasse über 1 600 cm³ der Grand Tourisme-Wagen mit einem Mercedes 300 SL. Auch 1963 und 1964 war er am Start beim Gaisbergrennen.

Quellen