Elmo Kino

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Das Elmo Kino in der Stadt Salzburg war im Jahr 1949 das erste Großkino Salzburgs. Es bestand bis 2012.

Geschichte

Der Start erfolgte am 7. April 1946 im Turnsaal der Plainschule, der nach den Kriegsschäden nicht mehr verwendet wurde. Drei Jahre später übersiedelte das Elmo Kino Salzburg an die Lehener Brücke in der Saint-Julien-Straße 5. Das Kino wurde an seinem heutigen Standort von Alfred Morawetz im Jahr 1950 gegründet. Der Name setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens der Gattin des Gründers Else Morawetz. Der Saal fasste gut 1 000 Besucher und hatte zwei Seitenlogen. Es wurde am 25. Februar 1950 in der Saint-Julien-Straße mit einer Sondervorstellung des Films "Begegnung mit Werther" eröffnet. Als erstes Programm lief der Streifen "Der Dorfmonarch" mit Lucie Englisch, Joe Stöckl und Beppo Brem. Bisher hatte sich das Kino im Haus Plainstraße 38 befunden.

1972 entstand ein zweiter Kinosaal und 1976 wurde das Elmo Kino auf vier Säle erweitert. Damit avancierte das Kino auch zum ersten Multiplex-Kino in der Stadt. In den 1980er-Jahren schließlich kam es zur letzten baulichen Veränderung mit dem Einbau eines fünften Saales.

Im Haus gab es von Beginn an ein Café, das Elmo Café, und im Keller zuerst einen Heurigen und dann jahrelang die Pizzeria Toscana, die inzwischen ebenerdig im Nebengebäude residiert.

Bis Sommer 2012 sah sich das Elmo als typisches Familien- und Nischenkino. Doch Ende September sperrte Kinobesitzer Ferdinand Morawetz (63) das Familienunternehmen zu. Der letzte Film war "Das Bourne Vermächtnis", das am Sonntag, den 23. September 2012 um 20:30 Uhr über die Leinwand flimmerte. Parallel schlug sich "'Ted, der abgefahrenste Teddybär" durch sein lotterhaftes Bärenleben. Morawetz hüllte sich in Schweigen, was die endgültigen Gründe für die Schließung betrifft. Es war aber kein Geheimnis, dass die Konkurrenz (Cineplexx Airport, eröffnet 1998, und Cineplexx City, eröffnet 2001) immer härter wurde und auf den Eigentümer des Elmo Kinos große Investitionen zugekommen wären.

Kein gutes Haar ließ Morawetz bei einer Pressekonferenz am 24. September 2012 an den Stadtpolitikern. Von allen Bürgermeistern hätte nur Alfred Bäck (* 1903; † 1974) das Kino wirklich unterstützt. Bis zum Bau des ersten Cineplexx Centers habe er bis zu drei Millionen Schilling (umgerechnet rund 218.000 Euro) Vergnügungssteuer jährlich an die Stadt bezahlt. Als das subventionierte Das Kino Wünsche für einen Neubau im Andräviertel geäußert hatte, stellte die Stadt sofort 100.000 Euro bereit.

2023 Morawetz plant Neustart

"Das Kino muss ganz was anderes werden", erklärte im Herbst 2023 Grundstücksinhaber Ferdinand Morawetz motiviert. Der Salzburger möchte das Kultkino an der Lehener Brücke wiedereröffnen, jedoch als kleinere, exklusivere und günstige Option mit europäischen Filmen und kostenfreiem Popcorn zum Preis von fünf Euro. Räumlich sind nur noch die Kinos zwei und drei vom ehemaligen Elmo-Kino übrig, der Rest wird vom Fitnessbetreiber John Reed gemietet.

Morawetz möchte eine gemütliche Ausstattung mit Fußfreiheit, wenigen Sesseln, dazugehörigen Tischen und einer Liegewiese realisieren und das ganze nachhaltig aus recycelten Materialien. Bei der neuen Umsetzung, die er so bald wie möglich angehen möchte, sei ihm die Regionalität wichtig. Daher suche er momentan nach einem österreichischen Maisbauern für das Elmo-Kino-Popcorn. Bei den Getränken setze er auf Stiegl und Red Bull. Neben dem Kinobetrieb möchte Morawetz auch andere Events wie Konzerte, Theater und Tanz umsetzen. Rechnen solle sich das neue Lichtspieltheater dann durch die Event-Einnahmen, den Rest zahle er.

Treffpunkt der Stars und Sternchen

In der großen Zeit des Elmo Kinos gingen die Prominenten ein und aus. Die Liste reicht von Hans Moser, Theo Lingen, Gunther Philipp über Romy Schneider, Klaus Maria Brandauer und Helmut Berger bis zu Sophie Marceau. Der Erfolg des Kinos spiegelte sich auch in der Zahl der Säle: Ursprünglich gab es nur einen Saal, der rund 1 000 Zuschauer fasste. 1972 entstand ein zweiter Saal. 1976 wurde auf vier Säle erweitert. Seit den 1980er-Jahren bot das Kinocenter seinen Gästen fünf Säle.

Zu guter Letzt war das Kino auch als Ausweichstandort für das Alternativkino "Das Kino" am Giselakai im Gespräch, das eine neue Heimat sucht. Erste Wahl wäre das Projekt im Priesterhausgarten an der Paris-Lodron-Straße (43 Wohnungen, Das Kino und 400 Tiefgaragenplätze) gewesen. Die Umsetzung erweist sich aber als extrem schwierig.

Programm

Das Elmo Kino bot auch unter der Woche Spätvorstellungen und meist auch Filme in Originalversion an.

Öffnungszeiten waren

Montag bis Freitag
¼ Stunde vor Start des ersten Films zwischen 14:45 und 15:45 Uhr bis nach Beginn der letzten Vorstellung zwischen 22:00 und 22:30 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag sowie während der Schulferien
ab 13:30 Uhr bis zum Beginn der letzten Vorstellung zwischen 22:00 und 22:30 Uhr

Quellen

Weblinks