Bernhard Paumgartner
Hofrat Prof. Dr. Bernhard Paumgartner (* 14. November 1887 in Wien, † 27. Juli 1971 in der Stadt Salzburg) war Dirigent, Komponist und Musikforscher sowie Ehrenbürger der Stadt Salzburg und liegt in einem Ehrengrab auf dem Friedhof von St. Peter begraben.
Leben
Bernhard Paumgartner wurde 1887 als Sohn des Pianisten und Musikschriftstellers Johann Paumgartner und der Sängerin Rosa Papier in Wien geboren, wo er auch aufwuchs. Nach seiner Matura am Theresianum studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und schloss sein Studium 1911 mit Promotion zum Dr. iur. ab.
Gleichzeitig war er ab 1906 Assistent bei Gustav Mahler und absolvierte eine Dirigentenausbildung bei Bruno Walter. 1917 wurde er Direktor des damaligen Konservatoriums Mozarteum in Salzburg, das unter seiner Ära sich zur Musikhochschule entwickelte. 1938 wurde er aus allen Funktionen entlassen und begab sich ins Ausland. Von 1945 bis 1959 war er Präsident der Akademie für Musik und darstellende Kunst Mozarteum.
Die "Mozartserenaden" und "Mozart Matineen" gehen auf seine Initiativen zurück. Weiters gründete er 1951 die Camerata Academica Salzburg. Die ersten Salzburger Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg, im Sommer 1945, begann er als Mitglied des Direktoriums, deren Präsident er dann von 1959 bis zu seinem Tode war.
Beim zweiten Gaisbergrennen am 31. August 1930, als das Rennen erstmals im Radio übertragen wurde, war er Radiosprecher zusammen mit Wolfgang von Karajan.
Als Vertreter der Kunst und Musik war er vom 22. November 1934 bis zum 12. März 1938 Mitglied des Ständischen Landtages und des Landesschulrates für Salzburg.
Paumgartner und die Salzburger Festspiele
Bei den ersten Festspielen 1920 dirigierte er die ersten Aufführungen von Hugo von Hofmannsthals Jedermann. Bis zu seinem letzten Konzert am 15. August 1970 (3. Mozart-Matinee – Camerata Academica Salzburg) stand er 282 bei den Festspielen am Dirigentenpult.
1967 war Bernhard Paumgartner Festredner bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele 1967. Der Titel seiner Festrede lautete "Die Aufgabe Salzburgs".
Ehrungen
1963 wurden ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg und der Ring des Landes Salzburg verliehen. Die Universität Salzburg verlieh ihm am 14. November 1967 die Ehrendoktorwürde.[1]
Gleichzeitig beschloss die Internationale Stiftung Mozarteum die Schaffung einer "Bernhard-Paumgartner-Medaille", die seit 1968 jährlich einmal für eine hervorragende, stilistisch bedeutungsvolle Interpretation von Werken Wolfgang Amadé Mozarts verliehen wird.[2]
Eine Gedenktafel an Prof. Paumgartner befindet sich im Kurgarten in der Neustadt von Salzburg. Auch der dortige Bernhard-Paumgartner-Weg wurde 1973 nach ihm benannt.
Weblink
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien – Köln – Weimar (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. S. 157
- www.stadt-Salzburg.at
- archive.salzburgerfestspiele.at
Einzelnachweise
- ↑ Mühlbacher, Dr. Wolfgang: Zur Brauchbarkeit der Prolegomena Bernhard Paumgartners für die Schulprofildiskussion am Musischen Gymnasium. www.musgym.salzburg.at
- ↑ www.mozarteum.at, war bei einer Überprüfung am 1. Jänner 2020 nicht mehr verfügbar
