Florian Kreibich

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Dr. Florian Kreibich

Mag. Dr. iur. Florian Kreibich (* 9. April 1969 in der Stadt Salzburg) ist Rechtsanwalt, Stadtrat und Vizebürgermeister der Stadt Salzburg.

Leben

Florian Kreibich, Sohn des Rechtsanwalts und Hoteliers Dr. Franz Kreibich und der Hildegard, geborene Irresberger,[1] wuchs im Salzburger Stadtteil Parsch am Fuße des Gaisbergs auf und besuchte die Volksschulen Parsch und Abfalter, die Hauptschule der Pädagogischen Akademie in Herrnau und das Bundes-Oberstufenrealgymnasium Salzburg (Akademiestraße), an dem er im Jahr 1987 die Reifeprüfung ablegte.

Er studierte an der Universität Salzburg Rechtswissenschaft. 1996 schloss er das Diplomstudium als Mag. iur. ab.

1997 trat er als Rechtsanwaltsanwärter in die Kanzlei seines Vaters in Salzburg ein. Auch sein Großvater war bereits Rechtsanwalt gewesen.

Im Jahr 2002 wurde er zum Dr. iur. promoviert, legte auch die Rechtsanwaltsprüfung ab und trat als Partner in die Kanzleigemeinschaft Kreibich, Bixner, Kleibel Kommandit-Partnerschaft ein.

Seine bevorzugten Rechtsgebiete sind Miet- und Wohnrecht, Raumordnung, Ehescheidungen und Unterhalt, Gewerblicher Rechtsschutz und Strafsachen.

Florian Kreibich ist in vielfältiger Weise im öffentlichen Leben, namentlich im wirtschaftlichen, sozialen und politischen Leben aktiv:

Im Wirtschaftsleben ist er unter anderem als Präsident der Romantik Hotels & Restaurants Österreich, Aufsichtsratsvorsitzender der Romantik Hotels & Restaurants International, Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreter der Messezentrum Salzburg GmbH und Aufsichtsratsmitglied der Gemeinnützigen Salzburger Wohnbaugesellschaft m.b.H. präsent. Ihm gehört die Hälfte des Romantik Hotels Die Gersberg Alm.

Florian Kreibich ist verheiratet und Vater dreier Söhne (* 2012; * 2016 und * 2017).

Politische Karriere

Seit 1986 Mitglied der Katholischen österreichische Studentenverbindung (K.ö.St.V.) Almgau (Mittelschüler-Kartellverband), bekleidete Kreibich als Student für die ÖVP-nahe Gruppierung "AktionsGemeinschaft" (AG) verschiedene Funktionen in der Österreichischen Hochschülerschaft, darunter die eines Obmanns der AG an der Universität Salzburg und eines Mitglieds des Bundesvorstandes der AG sowie Mitgliedschaften im Akademischen Senat der Universität Salzburg und in verschiedenen universitären Kommissionen.

1991 bis 1992 war er Sekretär des Kärntner Landeshauptmanns Dr. Christoph Zernatto.

Von 1996 bis 2002 war er Vorsitzender des Verbandes der Salzburger Rechtsanwaltsanwärter, von 1998 bis 2002 Vorsitzender (danach Ehrenvorsitzender) des Dachverbandes der österreichischen Rechtsanwaltsanwärter.

2003 wurde er zum Wirtschaftsbund-Obmann von Salzburg-Nonntal gewählt.

Nach der Landtagswahl 2004 zog er als Abgeordneter in den Salzburger Landtag ein. Die auf der ÖVP-Liste vor ihm gereihte Kandidatin Michaela Bartel musste nach den parteiinternen Regeln zu seinen Gunsten auf ihr Mandat verzichten, da er mehr Vorzugsstimmen erhalten hatte.[2]

Als politische Ziele nannte er:

  • Jahrelang andauernde Gerichts- und Behördenverfahren durch das "One-stop-Shop"-Prinzip ersetzen: ein Projekt – eine Behörde.
  • Ein breites Spektrum von Kulturinitiativen und ‑projekten fördern, um Salzburg ganzjährig den Status einer Kulturhauptstadt zu sichern.
  • Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor in Salzburg. Die Altstadt als Weltkulturerbe muss aber auch den Bürgern der Stadt wieder näher gebracht werden.
  • Naherholungsgebiete und der Grüngürtel um die Stadt sind wichtig und sichern die hohe Lebensqualität.

In der Landtagswahl 2009 wurde er wiedergewählt. Für die Landtagswahl 2013 begnügte er sich jedoch mit einem der aussichtslosen hinteren Listenplätze, und im Jahr 2015 verzichtete er auf das durch das Ausscheiden von Gerlinde Rogatsch freiwerdende Landtagsmandat, auf das nun Michaela Bartel nachrückte.[2]

Seit 3. Juli 2019 ist er Gemeinderat der Stadt Salzburg.

2020 wurde er zum Gaisberg-Koordinator ernannt. Eine Bestellung, die zunächst heftige politische Kritik auslöste, weil es unvereinbar sei. Ins Stocken geratene und langwierige Projekte wie der Bau der Wasserleitung oder eine Einigung mit Grundeigentümern über eine Mountainbike-Strecke wurden wieder in Angriff genommen. Auch für dichtere Bustakte und ein Seilbahnprojekt von Guggenthal auf die Gaisbergspitze machte sich Kreibich stark. Bei seiner Bestellung zum Vizebürgermeister (siehe unten) wurde öffentlich, dass das Mandat der ehrenamtliche Funktion eigentlich im Herbst 2023 abgelaufen war, was erneut zu politischen Diskussionen führte.[3]

In einer Pressekonferenz am 14. Juli 2023 teilte der amtierende Bürgermeister der Stadt Salzburg Harald Preuner mit, dass er altersbedingt (64) bei der Bürgermeisterwahl 2024 nicht mehr antreten werde. Bürgermeisterkandidat für die Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2024 wird der 54-jährige Florian Kreibich. Kreibich rechnet mit einem Wahlsieg. Er würde aber auch als Bürgermeister-Stellvertreter in die Stadtregierung einziehen - selbst wenn die KPÖ plus den Bürgermeistersessel erringe. Als zentrales Wahlkampfthema nennt Kreibich das Thema Wohnen. Als Anwalt habe er das Geld mit Streiten verdient. In der Politik stünden für ihn aber lösungsorientierte Ergebnisse im Vordergrund.

Florian Kreibich wurde einen Monat vor der Bürgermeisterwahl am 7. Februar 2024 noch als Vizebürgermeister angelobt. Die bisherige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler musste sich krankheitsbedingt eine Auszeit nehmen und wurde beurlaubt.[4]

Bei den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2024 am 10. März stürzte seine Partei jedoch von 16 auf acht Mandate auf Platz drei hinter der SPÖ und KPÖ plus ab. Kreibich erhielt in der Bürgermeisterdirektwahl 21,6 Prozent der Stimmen und landete damit auf Platz drei hinter Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ plus). Daraufhin bot Kreibich am 13. März seinen Rücktritt an, was jedoch die Partei im Stadtparteipräsidium einstimmig ablehnte.[5]

Als Salzburger Stadtsenat fallen

  • die Magistratsabteilung 1 - Allgemeine und Bezirksverwaltung (Bezirksverwaltungsbehörde - hierunter fällt etwa die Berufsfeuerwehr oder das Amt für öffentliche Ordnung) sowie das Gesundheitsamt
  • die Magistratsabteilung 7 – Betriebe (ausgenommen Stadt:Gärten): Städtische Betriebe (Freibäder, Bestattung, Abfallservice, Wirtschaftshof, Eisarena, Stadtgärten) in seine Agenden.

Zunächst sollte er auch zuständig für die Tourismusgesellschaft der Stadt (TSG) sein. Aber nachdem Kreibich das von ihm mitausverhandelte Arbeitsübereinkommen nicht unterzeichnet hatte, entzog ihm Auinger kurz vor der Angelobung am 8. Mai wieder diese Agenda.[6]

Sonstiges

Weitere Tätigkeiten von Florian Kreibich

  • seit 1987 Rettungssanitäter der freiwilligen Rettungskolonne des Roten Kreuzes Salzburg;
  • seit 1996 Zugskommandant beim Roten Kreuz Salzburg (jüngster freiwilliger Rettungskommandant Österreichs[1]);
  • seit 1997 Rechtsreferent der Hochschülerschaft an der Universität Salzburg;
  • seit 2002 Vorsitzender des Vereins für Jugend und Bildung.
  • seit 2006 Präsident des 2006 gegründeten Salzburger Vereins "Junger Tourismus";
  • seit 2006 Gemeindevertreter der Evangelische Pfarrgemeinde A.u.H.B. Evangelische Christuskirche Stadt Salzburg;
  • Kuratoriumsmitglied des Salzburger Instituts für Raumordnung und Wohnen (SIR).

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eigene Kenntnis des Artikel(erst)verfassers
  2. 2,0 2,1 Krone, 1. Februar 2015.
  3. Gaisberg-Koordinator: Periode lange zu Ende
  4. www.sn.at, 18. Jänner 2024
  5. www.sn.at, 14. März 2024
  6. www.sn.at vom 8. Mai 2024