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| − | Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] | + | Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war erzuerst er bei einer 24-Zentimeter-Mörser-Batterie in Serbien eingesetzt, erlebte alle zwölf Isonzo-Schlachten im Küstenland (heute östliches [[Friaul]], Italien) und war zu Kriegsende als Oberleutnant bei Trient ([[Trentino]]) für die "Auto- und Flugabwehr" zuständig. |
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| − | Als das Projekt ''Großglockner Hochalpenstraße'' [[1924]] in die Tat umgesetzt werden sollte - es war ja schon bei der [[Amtshandlung in Mittersill]] [[1922]] beschlossen worden - wurde man auf | + | Als das Projekt ''Großglockner Hochalpenstraße'' [[1924]] in die Tat umgesetzt werden sollte - es war ja schon bei der [[Amtshandlung in Mittersill]] [[1922]] beschlossen worden - wurde man auf Ing. Wallack aufmerksam. Und so wurde er am [[25. Juni]] 1924 in [[Zell am See]] vor der ersten Trassenbegehung dem [[Großglockner Hochalpenstraßen AG|Ausschuss zur Erbauung einer Großglockner Hochalpenstraße]] als leitender Techniker vorgestellt. Nach der abendlichen Sitzung des Ausschusses am [[28. Juni]] wurde er mit dem Projekt offiziell betraut und erhielt das geforderte Honorar zugesprochen: etwa sechs Monatsgehälter eines Hofrates, aber immer noch die Hälfte dessen, womit der Ausschuss gerechnet hatte! |
Wallack übersiedelte nach [[Bruck an der Glocknerstraße]]. Im Sommer [[1925]] unternahm Wallack auf eigene Kosten eine Reise, allerdings mit finanzieller Unterstützung der Länder [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Salzburg]] und [[Kärnten]], über alle wichtigen Passstraßen Europas. In fünf Wochen besuchte er 43 Passstraßen und untersuchte deren Straßenbeläge, Lawinenverbauungen und anderes, um Informationen für den Bau der Großglockner Hochalpenstraße zu sammeln. | Wallack übersiedelte nach [[Bruck an der Glocknerstraße]]. Im Sommer [[1925]] unternahm Wallack auf eigene Kosten eine Reise, allerdings mit finanzieller Unterstützung der Länder [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Salzburg]] und [[Kärnten]], über alle wichtigen Passstraßen Europas. In fünf Wochen besuchte er 43 Passstraßen und untersuchte deren Straßenbeläge, Lawinenverbauungen und anderes, um Informationen für den Bau der Großglockner Hochalpenstraße zu sammeln. | ||
Version vom 19. November 2016, 20:52 Uhr
Hofrat Dipl.-Ing. Franz Friedrich Wallack (* 24. August 1887 in Wien; † 31. Oktober 1966 in St. Johann im Pongau), war Hoch- und Tiefbauingenieur und Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße sowie der Gerlos Alpenstraße.
Leben
Franz Wallack, der von einer Familie aus dem deutschen Sachsen abstammte, wuchs in Wien auf. Er absolvierte die Realschule in Wien (IV. Waltergasse 7, wo vor ihm 1895 auch Viktor Kaplan maturierte) und rückte 1906 als "Einjährig- Freiwilliger" zur k.u.k. Festungsartillerie in Wien ein. (Maturanten konnten die damals zweijährige Militärdienstpflicht als so genannte "Einjährig -Freiwillige" in nur einem Jahr erfüllen). 1912 schloss er sein Studium ab. Absolventen der k.k. Technischen Hochschulen erhielten damals noch keinen Titel (erst ab 1917 "Ing", der Dipl.Ing. wurde erst in den 30er-Jahren eingeführt) und konnte ab August 1913 als Aushilfsingenieur beim Kärntner Landesbauamt anfangen, wo er zur Gailflussregierung in Hermagor eingeteilt wurde.
Im Ersten Weltkrieg war erzuerst er bei einer 24-Zentimeter-Mörser-Batterie in Serbien eingesetzt, erlebte alle zwölf Isonzo-Schlachten im Küstenland (heute östliches Friaul, Italien) und war zu Kriegsende als Oberleutnant bei Trient (Trentino) für die "Auto- und Flugabwehr" zuständig.
Zurück nach Kriegsende meldete er sich freiwillig zum Kärntner Abwehrkampf, in dem er eine Gebirgsbatterie gegen jugoslawische Einheiten befehligte. Schließlich trat er dann aber wieder im Kärntner Landesbauamt seinen Dienst an. Kleinere Kraftwerksbauten, Flussregulierungen, Seilbahnprojekte und Straßenbauten zählten zu seinem Aufgabengebiet. 1924 erhielt er die Berechtigung eines behördlich autorisierten Zivilingenieurs für das Bauwesen und eines Zivilgeometers.
Als das Projekt Großglockner Hochalpenstraße 1924 in die Tat umgesetzt werden sollte - es war ja schon bei der Amtshandlung in Mittersill 1922 beschlossen worden - wurde man auf Ing. Wallack aufmerksam. Und so wurde er am 25. Juni 1924 in Zell am See vor der ersten Trassenbegehung dem Ausschuss zur Erbauung einer Großglockner Hochalpenstraße als leitender Techniker vorgestellt. Nach der abendlichen Sitzung des Ausschusses am 28. Juni wurde er mit dem Projekt offiziell betraut und erhielt das geforderte Honorar zugesprochen: etwa sechs Monatsgehälter eines Hofrates, aber immer noch die Hälfte dessen, womit der Ausschuss gerechnet hatte!
Wallack übersiedelte nach Bruck an der Glocknerstraße. Im Sommer 1925 unternahm Wallack auf eigene Kosten eine Reise, allerdings mit finanzieller Unterstützung der Länder Salzburg und Kärnten, über alle wichtigen Passstraßen Europas. In fünf Wochen besuchte er 43 Passstraßen und untersuchte deren Straßenbeläge, Lawinenverbauungen und anderes, um Informationen für den Bau der Großglockner Hochalpenstraße zu sammeln.
Es folgten dann noch fünf Jahre der Planung, vor allem der Finanzierung und schließlich innerhalb von fünf Jahren - 26 Monate Bauzeit - echte Arbeit an der Straße. In einem eigenen Artikel wird der Variantenstreit der Großglockner Hochalpenstraße behandelt, die Wallack mit dem Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl jahrelang führen musste.
Wallacks technische Leistung, diese erste moderne Gebirgsstraße zu bauen, zählt längst zu den bedeutendsten historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Am 3. August 1935 erfolgte nach nur fünfjähriger Bauzeit (in den Sommermonaten) die Eröffnung dieser Nord-Süd-Verbindung über die Zentralalpen. Im selben Jahr wurde ihm der Titel Hofrat verliehen.
Von 1939 bis 1945 war er Leiter einer Schneeforschungsstelle und Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK). Seine beiden Aufnahmeanträge in die NSDAP 1940 und 1941 wurden abgelehnt. 1945 erfolgte eine staatspolitische Registrierung als Mitglied einer nationalsozialistischen Organisation, die erst 1947 wieder gelöscht wurde.
1946 erfolgte die Ernennung zum "wirklichen Hofrat" im Personalstand der Kärntner Landesregierung.
Wallack war aber nicht nur ein hervorragender Straßenbauer, sondern er liebte auch die Natur. Er trassierte die Straße so, dass sie sich harmonisch in die Landschaft schmiegt und der Natur möglichst keine Gewalt antut.
Bis zur Fertigstellung seines Lebenswerkes überquerte Wallack über 260 Mal zu Fuß den Alpenhauptkamm und legte dabei geschätzte 15 000 Kilometer zurück. Noch mit 73 Jahren leitete Wallack den Neubau der Gerlos Alpenstraße. Franz Wallack war bis zu seinem Tode auch der erste Vorstand und Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG).
1938/1939 war er mit der Planung einer Straße über das Steinerne Meer beschäftigt, die jedoch nie realisiert wurde.
1952 konstruierte er die Wallack-Rotations-Schneefräse für die Schneeräumung der Großglockner Hochalpenstraße, die erstmals 1953 zum Einsatz kam.
Hofrat Wallack verstarb im 80. Lebensjahr am 31. Oktober 1966 und wurde am 7. November 1966 in einem Ehrengrab der Stadtgemeinde Salzburg am Kommunalfriedhof begraben.
Wallack persönlich
Zeitzeugen wie Kurt Schwaiger, der als 22-Jähriger zur GROHAG kam und bis zum Tod von Franz Wallack eng mit ihm zusammenarbeitete, beschrieb ihn anlässlich seines 50. Todestages 2016 "Der Hofrat Wallack war sehr militärisch, barsch, energisch, tatkräftig, bestimmend und hart mit seinen Mitarbeitern, aber auch hart zu sich selbst. Dabei war er aber auch ein gläubiger und humorvoller Mensch".[1].
Man erzählte sich, dass es sich Hofrat Wallack zur Gewohnheit machte, seine Rückkehr vom Glockner nach Bruck an der Großglocknerstraße vom Mautner in Ferleiten ankündigen zu lassen. In Bruck lebte er mit seiner Frau Josefine, der Schwiegermutter und einer Nichte. Mit diesem Telefonanruf wusste die Familie, was zu tun ist: Die Fahne wurde gehisst, das Einfahrtstor geöffnet und sie nahmen vor dem Haus Aufstellung. Durch dieses Spalier seiner Familienmitglieder kehrte Wallack vom Arbeitstag nach Hause.
Sein Auto war ein BMW Sportcabrio 327/28. Ein weiteres "Markenzeichen" des Ingenieurs war seine Glocknerkleidung: ein heller, leicht gemusterter Anzug mit Kniehose und orangefarbener Strickkrawatte. Halbschuhe, Pullmannmütze und Trenchcoat trug er bei Betriebsabenden ebenso wie bei den alljährlichen Schneeräumungen der Großglockner Hochalpenstraße. Als passionierter Schlittschuhläufer ließ er sogar mehrmals auf der Fuscher Lacke und in Heiligenblut einen Eislaufplatz errichten und lehrte einheimischen Kindern das Eislaufen.
Während der Bauzeit der Glocknerstraße kehrte er von Heiligenblut nach Fusch an der Großglocknerstraße zu Fuß zurück, wenn ihm kein Fahrzeug zur Verfügung stand. Vom Glocknerhaus bis nach Ferleiten benötigte er dazu - nach eigenen Angaben - unglaubliche drei Stunden und zwanzig Minuten. Wollten andere Personen mit ihm gehen, hängte er diese durch seinen forschen Gang stets ab. Daher hat man ihm einst geraten, sich ein Schild umzuhängen, auf dem geschrieben stehen sollte "Warnung! Alleingeher! Nachlaufen gefährlich und aussichtslos!" Sein plötzliches Auftauchen über den Berg bei den verstreut liegenden Straßenbaustellen war gefürchtet und die Arbeiter entwickelten dafür ein eigenes Pfeifwarnsystem.
Eine weitere Leidenschaft von ihm war das Komponieren. Von 1942 bis 1943 schuf er einen Zyklus von acht "Hochtor-Liedern".
Mitarbeitern, die er besonders mochte, gab er einen Spitznamen. Er selbst erhielt den Spitznamen "Eisbändiger" (wie noch heute eine im Einsatz befindliche Wallack-Rotations-Schneefräse genannt wird). Ein markanter Fels im Bereich der Hexenküche an der Großglockner Hochalpenstraße erhielt den Namen "Hexenzahn" und, wohl mit Respekt gedacht, den Namen "Der Keppelzahn vom Hofrat".[1]
Gesellschaftliches
Wallack war 1959/1960 Präsident des Rotary Club Salzburg.
Ehrungen
Hofrat Wallack war
- Ehrenbürger folgender Gemeinden: Landeshauptstadt Salzburg, Bruck an der Großglocknerstraße, Fusch an der Großglocknerstraße[2], Gerlos, Heiligenblut, Krimml, Obervellach und Wald im Pinzgau;
- Präsident und Ehrenmitglied vieler Verbände und Vereine
- Träger des Großen silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des Komturkreuzes
- Träger des österreichischen Verdienstordens
- Träger des Signum laudis in Silber und in Bronze
- Träger des Militärverdienstkreuzes III. Klasse sowie vieler anderer Kriegsauszeichnungen
- Träger des Doktor-Karl-Renner-Preises (1952)
- Ehrensenator und Akademischer Ehrenbürger der Technischen Hochschule in Wien
- Am 31. Oktober 2016 wurde anlässlich seines 50. Todestages das Franz Wallack Denkmal in Bruck an der Großglocknerstraße enthüllt
Ausstellungen
2008
Vom 7. November 2008 bis 11. Oktober 2009 wurde im Rahmen der Ausstellungsreihe "Salzburg persönlich" im Salzburg Museum in der Neuen Residenz ein umfassendes Portrait von Franz Friedrich Wallack gezeigt.
2016
Sonderausstellung „Franz Wallack und die Traumstraße auf den Großglockner“
Vom 10. November 2016 bis 30. April 2017 haben interessierte Besucher im Landesmuseum Rudolfinum in Klagenfurt die Möglichkeit, sich eingehend mit der Person Franz Wallack auseinanderzusetzen. Die Sonderausstellung zum 50. Todestag ist eine Kooperation des Landesmuseums für Kärnten und der Großglockner Hochalpenstraßen AG. Im Fokus steht der Bau der Straße, aber auch die vielschichtige Persönlichkeit Franz Wallacks, Aussagen von Zeitzeugen und die Erfindung der Rotations-Schneefräse. Außerdem zu sehen sind zahlreiche von Wallacks Fotografien, Gesteine des Großglockners sowie Gemälde und Landschaftsformate aus den Sammlungen des Landesmuseums.
Bildergalerie
Wallack auf seiner Indian Scout auf der Edelweißspitze
weitere Bilder
Franz Friedrich Wallack – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Zum Nachlesen
- Sonderausgabe der Großglockner Panorama (Magazin) anlässlich des 50. Todestages des Erbauers der Großglockner Hochalpenstraße, Hofrat Dipl.-Ing. Franz Friedrich Wallack
Quellen
- Presseinformationen der Großglockner Hochalpenstraßen AG
- Pfundner, Martin: "Die Auto-Österreicher – Wegbereiter der Mobilität", erschienen 2006 im A & W Verlag, Klosterneuburg, ISBN 3-200-00517-3
- Buch Großglockner Saumpfad Römerweg Hochalpenstraße
- Wallack, Franz: Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, Springer-Verlag, Wien, 1960
- Festschrift Heiligenblut - Das Glocknerdorf, 21. Kapitel Vom Saumweg zur Glocknerstraße, Eigenverlag der Gemeinde Heiligenblut, 2007
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 Zitat Quelle Großglockner Panorama, Ausgabe 2/2016
- ↑ 1935 verliehen, 1938 wieder aberkannt, vermutlich aus persönlichen Gründen
- Person
- Person (Geschichte)
- Geschichte (Person)
- Person (Kunst)
- Person (Musik)
- Komponist
- Zuagroaste
- Aus anderen Bundesländern
- Techniker
- Ingenieur
- Bauingenieur
- Geschichte
- Alpinismus
- Person (Alpinismus)
- Alpen
- Alpenübergang
- Ostalpen
- Zentralalpen
- Alpenhauptkamm
- Hohe Tauern
- Nationalpark Hohe Tauern
- Großglockner Hochalpenstraße
- Präsident
- Manager
- Direktor
- Ehrenbürger
- Ehrenbürger der Stadt Salzburg
- Ehrenbürger der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße
- Ehrenbürger der Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße
- Ehrenbürger der Gemeinde Krimml
- Ehrenbürger der Gemeinde Wald im Pinzgau