Wiederwald: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Familie '''Wiederwald''', auch W'''i'''derwald, war eine Kaufmannsfamilie, die von 1780 an durch mehrere Generationen in Salzburg ansässig war.
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==Frühzeit==
 
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Schon 1772 wird ein '''Dismas Wiederwald''', Früchtenhändler aus [[Slowenien#Geschichte und historische Geografie|Krain]], als Ehemann einer Josefa Krämer und Vater einer am 14. Jänner 1772 in Salzburg (Dompfarre) geborenen Tochter Maria Anna genannt.
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Schon [[1772]] wird ein '''Dismas Wiederwald''', Früchtenhändler aus [[Slowenien#Geschichte und historische Geografie|Krain]], als Ehemann einer Josefa Krämer und Vater einer am [[14. Jänner]] [[1772]] in der Stadt Salzburg ([[Dompfarre]]) geborenen Tochter Maria Anna genannt.
  
'''Paul Wiederwald''' – eigentlich Wieder''wohl'' – (* ca. 1743 in Suchen bei Gotschee in der Krain (heute Kočevje, [[Slowenien]]); † [[29. Jänner]] [[1803]] in Salzburg 60-jährig) war ein Bauer und Südfrüchtehändler, der um 1780 in Salzburg einwanderte.<ref>Die Gottscheer (sie kamen aus der Gottschee, damals eine deutsche Sprachinsel im heutigen südlichsten Slowenien) waren seinerzeit als Wanderhändler bekannt.</ref> Er brachte die Söhne Andreas (* um 1765) und Dismas (* um 1774) mit.
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'''Paul Wiederwald''' – eigentlich Wieder''wohl'' – (* ca. [[1743]] in Suchen bei Gotschee in der Krain, heute Kočevje, [[Slowenien]]; † [[29. Jänner]] [[1803]] in der Stadt Salzburg 60-jährig) war ein Bauer und Südfrüchtehändler, der um [[1780]] in Salzburg einwanderte.<ref>"Die Gottscheer, sie kamen aus der Gottschee, damals eine deutsche Sprachinsel im heutigen südlichsten Slowenien, waren seinerzeit als Wanderhändler bekannt.</ref> Er brachte die Söhne Andreas (* um 1765) und Dismas (* um 1774) mit.
  
'''Andreas Wiederwald''' (* um 1765; † 20. September 1799 Salzburg [Dompfarre]) war Südfrüchtehändler in Salzburg und verheiratet (16. Oktober 1797 Salzburg [Dom]) mit Katharina, Tochter des Andreas Kerschbaumer, Wirts in [[Golling]], und der AnnaMargareta Rieger.
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'''Andreas Wiederwald''' (* um [[1765]]; † [[20. September]] [[1799]] der Stadt Salzburg, Dompfarre) war Südfrüchtehändler in Salzburg und verheiratet ([[16. Oktober]] [[1797]] in der Stadt Salzburg) im [[Dom]]] mit Katharina, Tochter des Andreas Kerschbaumer, Wirt in [[Golling]], und der Anna Margareta Rieger.
  
==Dismas von Wiederwald ==
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== Dismas von Wiederwald ==
  
'''Dismas''', (* ca. 1774 in Suchen bei Gotschee in der Krain (heute Kočevje, [[Slowenien]]); † [[1. März]] [[1849]] in Salzburg), war Südfrüchtehändler in Salzburg, dann Bauunternehmer und Inhaber eines Baumaterialiengeschäftes.
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'''Dismas''' (* ca. [[1774]] in Suchen bei Gotschee in der Krain, heute Kočevje, Slowenien; † [[1. März]] [[1849]] in der Stadt Salzburg) war Südfrüchtehändler in Salzburg, dann Bauunternehmer und Inhaber eines Baumaterialiengeschäftes. Er brachte es zu beträchtlichem Wohlstand; er besaß das von ihm neugebauten Hauses [[Kaigasse]] 6, das Gut Pernau (auf der Haid, [[Hausruckviertel|Hausruck]]), ab [[1825]] das [[Schloss Seeburg]]. Seinen Gemeinsinn erwies er als Lieferant bei den [[Frankreich#Historische_Salzburgbez.C3.BCge|französischen Invasionen]] von [[1800]] und [[1805]], indem er Geldvorschüsse an die [[Hohe Salzburger Landschaft|Landschaft]] leistete sowie durch Übernahme des Kommandos der Nationalgarde von [[Tittmoning]] im Jahr [[1815]].
  
Er brachte es zu beträchtlichem Wohlstand; er besaß das von ihm neugebauten Hauses Kaigasse 6, das Gut Pernau (auf der Haid, Hausruck), ab [[1825]] das [[Schloss Seeburg]].
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[[1811]] erhob ihn Kaiser  [[Franz I.]] in den österreichischen Adelsstand.
 
 
Seinen Gemeinsinn erwies er als Lieferant bei den [[Frankreich#Historische_Salzburgbez.C3.BCge|französischen Invasionen]] von [[1800]] und [[1805]] indem er Geldvorschüsse an die [[Hohe Salzburger Landschaft|Landschaft]] leistete sowie durch Übernahme des ommandos der Nationalgarde von [[Tittmoning]] im Jahr 1815.
 
 
 
1811 erhob ihn [[Kaiser Franz I.]] in den österreichischen Adelsstand.
 
  
 
Sein Grab ist auf dem Salzburger [[Sebastiansfriedhof]] (Arkade 36).
 
Sein Grab ist auf dem Salzburger [[Sebastiansfriedhof]] (Arkade 36).
  
Am 20. Juli 1801 hatte er in Salzburg (Dompfarre) die "schöne Wäscher-Nany" geheiratet, die als Stubenmädchen beim [[Höllbräu]] beschäftigt war: Anna Maria (* 19. März 1774 Nonntal; † 25. September 1843 Salzburg [Dompfarre]) war Tochter des Bartlmä Stock, Wäschers in [[Nonntal]], und der Anna Graschitzenz.
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Am [[20. Juli]] [[1801]] hatte er in Salzburg (Dompfarre) die "schöne Wäscher-Nany" geheiratet, die als Stubenmädchen im [[Höllbräu]] beschäftigt war. Anna Maria (* [[19. März]] [[1774]] in [[Nonntal]]; † [[25. September]] [[1843]] in der Stadt Salzburg, Dompfarre) war Tochter des Bartlmä Stock, Wäscher in Nonntal, und der Anna Graschitzenz.
  
Aus der Ehe (es gab auch eine voreheliche Tochter Anna, geb. am 22. Jänner 1797 in [[Gnigl]]) ging ein Sohn hervor:
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Aus der Ehe - es gab auch eine voreheliche Tochter Anna (* [[22. Jänner]] [[1797]] in der [[Gemeinde Gnigl]]; † [[4. Juli]] [[1907]]), ging ein Sohn hervor:
  
 
==Raimund Dismas von Wiederwald ==
 
==Raimund Dismas von Wiederwald ==
'''Raimund Dismas Felix von Wiederwald''' (* 31. August 1803 Salzburg [Dompfarre]; † 18. März 1877 Salzburg [St. Andrä]) war bis 1844 im väterlichen Geschäft, zuletzt aber als Fremdenführer tätig.
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'''Raimund Dismas Felix von Wiederwald''' (* [[31. August]] [[1803]] in der Stadt Salzburg, Dompfarre; † [[18. März]] [[1877]] in der Stadt Salzburg, [[Stadtpfarre Salzburg-St. Andrä|St. Andrä]]) war bis [[1844]] im väterlichen Geschäft, zuletzt aber als [[Fremdenführer]] tätig.
  
Mit seiner Ehefrau Katharina geb. Munganast (*1802; † 1869), Tochter des Linzer Stadtbaumeisters, hatte er drei Kinder:
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Mit seiner Ehefrau Katharina geb. Munganast (* [[1802]]; † [[1869]]), Tochter des Linzer Stadtbaumeisters, hatte er drei Kinder:
 
* '''Dismas''', Rittmeister und Gutsbesitzer in Tarnow ([[Galizien]])
 
* '''Dismas''', Rittmeister und Gutsbesitzer in Tarnow ([[Galizien]])
* '''Katharina''' verh. Pospischill (* 1833 [[Linz]]; † 1905 Wien), Schuldirektorsgattin;
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* '''Katharina''' verh. Pospischill (* [[1833]] in [[Linz]]; † [[1905]] in [[Wien]]), Schuldirektorsgattin;
* '''Anna Maria''', wohnte 1866 bei ihrem Vater in [[Fünfhaus]] und starb 1883 als Stadtarme in [[Mülln]].
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* '''Anna Maria''', wohnte [[1866]] bei ihrem Vater in [[Fünfhaus]] und starb [[1883]] als Stadtarme in [[Mülln]].
  
 
==Dr. Albert Wiederwald ==
 
==Dr. Albert Wiederwald ==
Dismas’ oben erwähnte voreheliche Tochter Anna (* 22. Jänner 1797 Gnigl; † 4. Juli 1907) hatte eine unehliche Tochter Martina Rosina, die erst 1864 in Martina Rosina Wiederwald umbenannt wurde.
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Dismas’ oben erwähnte voreheliche Tochter Anna hatte eine uneheliche Tochter Martina Rosina, die erst [[1864]] in Martina Rosina Wiederwald umbenannt wurde. Martina Rosina hatte einen unehelichen Sohn Albert (* [[25. Juli]] [[1845]] in der Stadt Salzburg [[Bürgerspital St. Blasius|St. Blasius]]; † [[7. April]] [[1907]] ebenda), der nun ebenfalls Wiederwald hieß. Er wurde später praktischer Arzt in Salzburg.
 
 
Martina Rosina hatte einen unehelichen Sohn Albert (* 25. Juli 1845 Salzburg [Bürgerspital St. Blasius|St. Blasius]; † 7. April 1907 ebenda), der nun ebenfalls Wiederwald hieß. Er wurde später praktischer Arzt in Salzburg.
 
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
 
* [[Franz Martin]]: ''Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte'': ''79. Wiederwald'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 79 (1939) S.&nbsp;79&nbsp;f] = Franz Martin: ''[[Hundert Salzburger Familien]]'' (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg [[1946]]) S.&nbsp;227&nbsp;f.
 
* [[Franz Martin]]: ''Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte'': ''79. Wiederwald'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 79 (1939) S.&nbsp;79&nbsp;f] = Franz Martin: ''[[Hundert Salzburger Familien]]'' (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg [[1946]]) S.&nbsp;227&nbsp;f.
 
* Artikel "[[Schloss Seeburg]]"
 
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 18:04 Uhr

Die Familie Wiederwald, auch Widerwald, war eine Kaufmannsfamilie, die von 1780 an durch mehrere Generationen in Salzburg ansässig war.

Frühzeit

Schon 1772 wird ein Dismas Wiederwald, Früchtenhändler aus Krain, als Ehemann einer Josefa Krämer und Vater einer am 14. Jänner 1772 in der Stadt Salzburg (Dompfarre) geborenen Tochter Maria Anna genannt.

Paul Wiederwald – eigentlich Wiederwohl – (* ca. 1743 in Suchen bei Gotschee in der Krain, heute Kočevje, Slowenien; † 29. Jänner 1803 in der Stadt Salzburg 60-jährig) war ein Bauer und Südfrüchtehändler, der um 1780 in Salzburg einwanderte.[1] Er brachte die Söhne Andreas (* um 1765) und Dismas (* um 1774) mit.

Andreas Wiederwald (* um 1765; † 20. September 1799 der Stadt Salzburg, Dompfarre) war Südfrüchtehändler in Salzburg und verheiratet (16. Oktober 1797 in der Stadt Salzburg) im Dom] mit Katharina, Tochter des Andreas Kerschbaumer, Wirt in Golling, und der Anna Margareta Rieger.

Dismas von Wiederwald

Dismas (* ca. 1774 in Suchen bei Gotschee in der Krain, heute Kočevje, Slowenien; † 1. März 1849 in der Stadt Salzburg) war Südfrüchtehändler in Salzburg, dann Bauunternehmer und Inhaber eines Baumaterialiengeschäftes. Er brachte es zu beträchtlichem Wohlstand; er besaß das von ihm neugebauten Hauses Kaigasse 6, das Gut Pernau (auf der Haid, Hausruck), ab 1825 das Schloss Seeburg. Seinen Gemeinsinn erwies er als Lieferant bei den französischen Invasionen von 1800 und 1805, indem er Geldvorschüsse an die Landschaft leistete sowie durch Übernahme des Kommandos der Nationalgarde von Tittmoning im Jahr 1815.

1811 erhob ihn Kaiser Franz I. in den österreichischen Adelsstand.

Sein Grab ist auf dem Salzburger Sebastiansfriedhof (Arkade 36).

Am 20. Juli 1801 hatte er in Salzburg (Dompfarre) die "schöne Wäscher-Nany" geheiratet, die als Stubenmädchen im Höllbräu beschäftigt war. Anna Maria (* 19. März 1774 in Nonntal; † 25. September 1843 in der Stadt Salzburg, Dompfarre) war Tochter des Bartlmä Stock, Wäscher in Nonntal, und der Anna Graschitzenz.

Aus der Ehe - es gab auch eine voreheliche Tochter Anna (* 22. Jänner 1797 in der Gemeinde Gnigl; † 4. Juli 1907), ging ein Sohn hervor:

Raimund Dismas von Wiederwald

Raimund Dismas Felix von Wiederwald (* 31. August 1803 in der Stadt Salzburg, Dompfarre; † 18. März 1877 in der Stadt Salzburg, St. Andrä) war bis 1844 im väterlichen Geschäft, zuletzt aber als Fremdenführer tätig.

Mit seiner Ehefrau Katharina geb. Munganast (* 1802; † 1869), Tochter des Linzer Stadtbaumeisters, hatte er drei Kinder:

  • Dismas, Rittmeister und Gutsbesitzer in Tarnow (Galizien)
  • Katharina verh. Pospischill (* 1833 in Linz; † 1905 in Wien), Schuldirektorsgattin;
  • Anna Maria, wohnte 1866 bei ihrem Vater in Fünfhaus und starb 1883 als Stadtarme in Mülln.

Dr. Albert Wiederwald

Dismas’ oben erwähnte voreheliche Tochter Anna hatte eine uneheliche Tochter Martina Rosina, die erst 1864 in Martina Rosina Wiederwald umbenannt wurde. Martina Rosina hatte einen unehelichen Sohn Albert (* 25. Juli 1845 in der Stadt Salzburg St. Blasius; † 7. April 1907 ebenda), der nun ebenfalls Wiederwald hieß. Er wurde später praktischer Arzt in Salzburg.

Quellen

Einzelnachweise

  1. "Die Gottscheer, sie kamen aus der Gottschee, damals eine deutsche Sprachinsel im heutigen südlichsten Slowenien, waren seinerzeit als Wanderhändler bekannt.