Änderungen

811 Bytes hinzugefügt ,  06:14, 29. Nov. 2021
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:     
== Leben ==
 
== Leben ==
Dr. Franz Hueber war der Sohn des [[oberösterreich]]ischen Gerichtsadjunkten Dr. Anton Hueber und seiner Frau Gabriele Rigele, der Tochter des Linzer Notars Dr. Gustav Rigele und Schwester des Notars Dr. [[Friedrich Rigele (Alpinist)|Friedrich Rigele]]. Dieser war seit [[1912]] mit Olga Göring, Schwester des angehenden Offiziers und späteren [[NS]]-Granden [[Hermann Göring]], verheiratet. Im [[Saalfelden|Saalfeldner]] [[Notar]]iat von Fritz Rigele war Dr. Hueber als Konzipient angestellt und lernte so Olgas Schwester Paula Göring kennen, die er im Jahr [[1920]] heiratete.<ref>Slapnicka, Harry: ''[[Linz]] und „Oberdonau“ – wie es nationalsozialistische Spitzenpolitiker sahen'', in: [http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx.../hjstl_1990_0017-0033.pdf Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1990, S. 17 (S. 31)]</ref>
+
Franz Hueber war der Sohn des [[oberösterreich]]ischen Gerichtsadjunkten Dr. Anton Hueber und seiner Frau Gabriele Rigele,<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/gruenburg/106%252F1894/?pg=2 Duplikat des Taufbuches der Pfarre Grünburg, für 1894, S. 1.]</ref> der Tochter des Linzer Notars Dr. Gustav Rigele und Schwester des Notars Dr. [[Friedrich Rigele (Alpinist)|Friedrich Rigele]]. Dieser war seit [[1912]] mit Olga Göring, Schwester des angehenden Offiziers und späteren [[NS]]-Granden [[Hermann Göring]], verheiratet. Im [[Saalfelden|Saalfeldner]] [[Notar]]iat von Fritz Rigele war Dr. Hueber, der in Wien Rechtswissenschaft studiert hatte, als Konzipient angestellt und lernte so Olgas Schwester Paula Göring kennen, die er im Jahr [[1920]] heiratete.<ref>Slapnicka, Harry: ''[[Linz]] und „Oberdonau“ – wie es nationalsozialistische Spitzenpolitiker sahen'', in: [http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx.../hjstl_1990_0017-0033.pdf Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1990, S. 17 (S. 31)]</ref>
    
Hueber war Mitglied der völkischen Turnerschaft und einer der Gründer der [[Heimwehr]] im [[Pinzgau]]. Von [[1925]] an bekleidete er die Funktion deren Zweiten Landesführers, ab [[1929]] des Landesführers. Ab [[1927]] war er Notar in [[Mattsee (Ort)|Mattsee]].
 
Hueber war Mitglied der völkischen Turnerschaft und einer der Gründer der [[Heimwehr]] im [[Pinzgau]]. Von [[1925]] an bekleidete er die Funktion deren Zweiten Landesführers, ab [[1929]] des Landesführers. Ab [[1927]] war er Notar in [[Mattsee (Ort)|Mattsee]].
   −
Vom [[30. September]] [[1930]] bis zum [[30. Juli]] [[1932]] war er [[Nationalratsabgeordneter|Abgeordneter zum Nationalrat]] und Fraktionsführer des [[Heimatblock]]s, vom [[30. September]] bis zum [[4. Dezember]] 1930 Justizminister im Kabinett des [[CS|Christlichsozialen]] Carl Vaugoin.
+
Vom [[30. September]] [[1930]] bis zum [[30. Juli]] [[1932]] war er [[Nationalratsabgeordneter|Abgeordneter zum Nationalrat]] und Fraktionsführer des [[Heimatblock]]s, vom 30. September bis zum [[4. Dezember]] 1930 Justizminister im Kabinett des [[CS|Christlichsozialen]] Carl Vaugoin.
   −
Am [[28. Juni]] [[1933]] verließ er die Heimwehr und schloss sich den [[NS|Nationalsozialisten]] an. [[1937]] übersiedelte er nach Wels, [[Oberösterreich]], wo er ein Notariat erhielt und im Schloss Lichtenegg wohnte. Während des Anschluss]]es war er vom [[11. März]] [[1938]] bis zum [[1. Mai]] 1938 nochmals kurzzeitig Justizminister, legte sein Notariat nieder und übersiedelte nach Wien. In der [[Reichstagswahl 1938]] wurde er in den Großdeutschen Reichstag gewählt und wurde SA-Brigadeführer.
+
Am [[28. Juni]] [[1933]] verließ er die Heimwehr<ref>[http://webopac.hwwa.de/PresseMappe20E/Digiview_MID.cfm?mid=P008298 (Bremer) Weser-Zeitung vom 29. Juni 1933: ''Heimwehrführer Hueber verläßt Dollfuß'']</ref> und schloss sich den [[NS|Nationalsozialisten]] an. [[1937]] übersiedelte er nach Wels, [[Oberösterreich]], wo er am [[1. Juni]] ein Notariat erhielt und im Schloss Lichtenegg wohnte. Während des [[Anschluss]]es war er vom [[11. März]] [[1938]] bis zum [[1. Mai]] 1938 nochmals kurzzeitig Justizminister, legte sein Notariat nieder und übersiedelte nach Wien. In der [[Reichstagswahl 1938]] wurde er in den Großdeutschen Reichstag gewählt und wurde SA-Brigadeführer.
   −
Im April [[1939]] wurde er Unterstaatssekretär im deutschen Reichsministerium der Justiz, ab [[1. Dezember]] [[1942]] Präsident des Reichsverwaltungsgerichtes.
+
Am [[1. März]] [[1939]] wurde er Unterstaatssekretär im deutschen Reichsministerium der Justiz, ab [[1. Dezember]] [[1942]] Präsident des Reichsverwaltungsgerichtes.<ref>[http://webopac.hwwa.de/PresseMappe20E/Digiview_MID.cfm?mid=P008298 Frankfurter Zeitung vom 8. Jänner 1943: ''Dr. Hueber Präsident des Reichsverwaltungsgerichts.'']</ref>
    
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde er [[1945]] als Kriegsverbrecher inhaftiert, im Dezember [[1948]] wegen Hochverrates zu 18 Jahren Kerker verurteilt und im Dezember [[1950]] bedingt entlassen. Danach ließ er sich in der [[Stadt Salzburg]] nieder und war in der Privatwirtschaft sowie als Salzburger Gauobmann des Österreichischen Turnerbundes tätig.
 
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde er [[1945]] als Kriegsverbrecher inhaftiert, im Dezember [[1948]] wegen Hochverrates zu 18 Jahren Kerker verurteilt und im Dezember [[1950]] bedingt entlassen. Danach ließ er sich in der [[Stadt Salzburg]] nieder und war in der Privatwirtschaft sowie als Salzburger Gauobmann des Österreichischen Turnerbundes tätig.
   −
== Quelle ==
+
== Quellen ==
 
* [[Richard Voithofer|Voithofer, Richard]]: ''Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart.'' Wien (Verlag Böhlau) 2007, S. 96.]
 
* [[Richard Voithofer|Voithofer, Richard]]: ''Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart.'' Wien (Verlag Böhlau) 2007, S. 96.]
 
* [[Hanno Bayr|Bayr, Hanno]]: ''Berlin trifft Mauterndorf. Eine Reise mit Epenstein und Göring. Mariapfarr (Peter Klammer) 2017, S. 168.
 
* [[Hanno Bayr|Bayr, Hanno]]: ''Berlin trifft Mauterndorf. Eine Reise mit Epenstein und Göring. Mariapfarr (Peter Klammer) 2017, S. 168.
 +
* [[Robert Kriechbaumer|Kriechbaumer, Robert]] (Hrsg.): ''Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg 1933 bis 1938 in den Berichten der Sicherheitsdirektion. Band 1: Gewitterwolken. Vom März 1933 bis Februar 1934. Wien (Böhlau) 2019, S. 426f.
 
* [[Robert Kriechbaumer|Kriechbaumer, Robert]] (Hrsg.): ''Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg 1933 bis 1938 in den Berichten der Sicherheitsdirektion. Band 2: Donnergrollen. Vom Februar 1934 bis Juli 1936. Wien (Böhlau) 2019, S. 215f.
 
* [[Robert Kriechbaumer|Kriechbaumer, Robert]] (Hrsg.): ''Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg 1933 bis 1938 in den Berichten der Sicherheitsdirektion. Band 2: Donnergrollen. Vom Februar 1934 bis Juli 1936. Wien (Böhlau) 2019, S. 215f.
* {{wikipedia-de}}
   
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
63.246

Bearbeitungen