Hermann Göring
Hermann Wilhelm Göring (* 12. Jänner 1893 in Rosenheim, Bayern; † 15. Oktober 1946 in Nürnberg, Bayern) war ein deutscher Offizier, Oberbefehlshaber der Luftwaffe (Wehrmacht) und führender nationalsozialistischer Politiker,
Leben (unter dem Gesichtspunkt des Salzburgbezugs)
Familie und Jugend
Görings Vater Ernst Heinrich (* 1838; † 1913) war promovierter Jurist und als erster Reichskommissar (1885–1888) für die Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia).
Hermann Göring hatte vier Geschwister:
- Karl Ernst Göring (* 1885; † 1932);
- Olga Therese Sophie (* 1889; † 7. Oktober 1970 in Tweng), verheiratet mit dem Saalfeldner Notar und Alpinisten Dr. Friedrich Rigele (* 1878; † 1937);[1]
- Paula Elisabeth Rosa (* 1890; † 1960), verheiratet mit dem Mattseer Notar und Politiker Dr. Franz Hueber (* 1894; † 1981);[1]
- Albert Göring (* 1895; † 1966), ein mutiger Gegner der NS-Ideologie.
Hermann Göring wuchs auf den Burgen Vestenstein (Bayern) und auf Burg Mauterndorf auf, die dem Arzt Dr. Hermann (Ritter von) Epenstein-Mauternburg (* 1850; † 1934), einem engen Freund der Familie und Patenonkel der Kinder, gehörten. Nach dem Tod von Dr. Epenstein setzte Frau Epenstein Hermann Göring als Erben der Burg ein.[2]
Laufbahn
Im Ersten Weltkrieg ein gefeierter Kampfflieger, begann er 1921 in München ein Studium der Geschichte, Volkswirtschaft und Staatswissenschaften. Hier machte er 1922 die Bekanntschaft des NSDAP-Führers Adolf Hitler, an dessen Seite er zu einem der wichtigsten Funktionäre der Partei und in der Folge des zum zweiten Mann des "Dritten Reiches" aufstieg (1928 Reichstagsabgeordneter, 1932 Reichstagspräsident, 1933 Reichsminister, 1940 Stellvertreter des Führers u. a.). Er spielte bei der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur (1933) und der Herbeiführung des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich (1938) eine wichtige Rolle.
Die Aufgaben Görings, der auch Beauftragter für den Vierjahresplan war, brachten es mit sich, dass er am 16. Mai 1938 den erste Spatenstich für die Errichtung der Tauernkraftwerke Kaprun ausführte.[3]
Während des Zweiten Weltkriegs enttäuschte Göring als Oberkommandierender der Luftwaffe und verlor an Einfluss, sodass er sich mehr seinen privaten Interessen (z. B. Sammlung von Raubkunst, Jagd) und einem luxuriösen Leben widmete.
Als in den letzten Tagen des Dritten Reiches die Reichshauptstadt Berlin und damit auch Hitler von der sowjetischen Armee eingekesselt war, versuchte Göring, der sich rechtzeitig nach Berchtesgaden abgesetzt hatte, gemäß der im Jahr 1941 getroffenen Verfügung Hitlers dessen Nachfolge zu übernehmen; er wurde jedoch auf Hitlers Befehl verhaftet und erst nach Hitlers Selbstmord wieder freigelassen. So machte er sich am 7. Mai 1945 auf den Weg zur Burg Mauterndorf, der "Burg seiner Jugend"; aus Sorge vor den nahenden sowjetischen Streitkräften entschied er sich jedoch schließlich für Schloss Fischhorn im Pinzgau, um sich hier in die Hände der 7. US-Armee zu begeben. Am 9. Mai gab Göring im Hauptquartier der 7. US-Armee in Kitzbühel eine Pressekonferenz für die internationale Presse. Dabei sprach er u. a. über Hitler, die Luftangriffe auf England und äußerte die Ansicht, dass er den Krieg als Fußballspiel betrachte, an dessen Ende sich die Gegner die Hände geben würden
In der Folge wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt und nahm sich vor der Hinrichtung das Leben.
Ehrung
Die Marktgemeinde Mauterndorf ernannte ihn am 15. März 1938 zu ihrem Ehrenbürger.
Weiterführend
Für Informationen zu Hermann Göring, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Hermann Göring"
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Slapnicka, Harry: Linz und "Oberdonau" – wie es nationalsozialistische Spitzenpolitiker sahen, in: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1990, S. 17 (S. 31)
- ↑ Artikel Burg Mauterndorf
- ↑ Artikel Tauernkraftwerke Kaprun