Constanze Nissen: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | ''' | + | '''Constanze Nissen''', geborene Weber, verwitwete Mozart (* [[5. Jänner]] [[1762]] in Zell im Wiesental im Südschwarzwald, [[Vorderösterreich]]<ref>[https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Vorder%C3%B6sterreich www.historisches-lexikon-bayerns.de]</ref>; † [[6. März]] [[1842]] in der [[Stadt Salzburg]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/STBV/?pg=120 Sterbebuch der Dompfarre Salzburg, Band V, S. 207.]</ref> war in erster Ehe mit [[Wolfgang Amadé Mozart]] und in zweiter mit [[Georg Nikolaus Nissen]] verheiratet. |
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| − | + | Maria Constanze Caecilia Josepha Johanna Aloisia Weber war die dritte von vier Töchtern des gräflichen Amtmanns Franz Fridolin Weber (* [[1733]]; † [[1779]]) und seiner Frau Cäcilia, geborene Stamm (* [[1727]]; † [[1793]]). [[Aloisia Lange]] (* 1761; † 1839) und [[Sophie Haibel]] (* 1763; † 1846) sind ihre Schwestern, der Komponist [[Carl Maria von Weber]] (* [[1786]]; † [[1826]]) ihr Cousin. | |
| − | + | Mozart und Constanze Weber lernten sich [[1777]] in Mannheim, damals Pfalzgrafschaft bei Rhein (kurz "Kurpfalz" genannt), [[Reich#Heiliges Römisches Reich|Heiliges Römisches Reich]], heute [[Deutschland#Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]], kennen. Zunächst war Mozart in ihre Schwester Aloysia verliebt. [[1781]] traf Mozart die inzwischen nach [[Wien]] übersiedelte Familie Weber wieder. Seine verehrte Aloysia hatte zwischenzeitlich geheiratet. In Wien wohnte Mozart eine Zeit lang bei den Webers, musste jedoch "wegen des Geredes der Leute" die Wohnung wechseln. | |
| − | + | Am [[4. August]] [[1782]] heirateten dann aber Constanze und Wolfgang Amadeus. Wolfgang Amadeus und Constanze bekamen in acht Jahren sechs Kinder, von denen aber nur zwei älter als ein Jahr wurden. Am [[5. Dezember]] [[1791]] starb Wolfgang Amadé Mozart in Wien. | |
| − | + | Bereits 1793 lernte die Witwe den dänischen Diplomaten [[Georg Nikolaus Nissen]] kennen. Doch erst 16 Jahre später, [[1809]], heirateten sie im Dom von Preßburg (Bozsony), Königreich [[Ungarn]], heute Bratislava in der [[Slowakei]]. Nissen war [[Evangelische Kirche|evangelisch]] und konnte daher nicht im katholischen Wien heiraten. Bereits [[1810]] zog das Paar nach [[Dänemark]], wo es bis [[1820]] lebte. Da beide kränklich waren, zogen sie in den Süden, nach Mailand in der Lombardei (bis [[1859]] zu [[Kaisertum Österreich]] gehörig), heute [[Italien]], wo auch Constanzes Sohn [[Karl Thomas Mozart|Karl]] lebte. Von Mailand zogen sie weiter nach Turin (damals Königreich Piemont, heute Italien), kehrten aber wieder nach Mailand zurück, wo sie im [[Zulehnerhaus]] am [[Alten Markt]] im dritten Stock eine Wohnung nahmen. Erst im Frühjahr [[1824]] kamen sie in die Stadt Salzburg. | |
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| + | Die Tafel an der Seite des [[Café Tomaselli|Cafés Tomaselli]] an der [[Churfürststraße]] in der Salzburger [[Altstadt]] ist somit dreifach falsch, da sie als Datum 1820 anführt und den nicht vorhandenen Adelstitel. Auch ihre Kinder hatten nie in diesem Haus gewohnt. Franz Xaver kam [[1821]] erstmals nach Salzburg und besuchte seine Tante [[Nannerl]], seine Mutter hingegen erst Jahre später. Sein älterer Bruder Karl kam überhaupt erst Jahre später nach Salzburg.<ref>Quelle Leserbrief in den [[Salzburger Nachrichten|SN]] vom 1. Februar 2011 von [[Horst Erwin Reischenböck]], [[Fremdenführer|Stadtführer]] in Salzburg</ref>. | ||
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| + | Constanze Nissen starb im Haus [[Mozartplatz (Stadt Salzburg)|Mozartplatz]] Nr. 8, in dem auch ihre Schwester [[Sophie Weber|Sophie Haibl]]<ref>Mozarts Pflegerin im Verlauf seiner Todeskrankheit</ref> bis zu ihrem Tode († [[26. Oktober]] [[1846]]) wohnte, und wurde auf dem [[Sebastiansfriedhof]] in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsseitigen Altstadt]] begraben. Sie starb wenige Monate vor der Enthüllung des [[Mozart-Denkmal am Mozartplatz|Mozart-Denkmals]] vor ihrer Wohnung. | ||
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| − | Der Adelstitel war eine Erfindung von Constanze. Vermutlich erhoffte sie sich dadurch einen besseren Verkauf der Mozart-Biographie. | + | Der Adelstitel war eine Erfindung von Constanze. Vermutlich erhoffte sie sich dadurch einen besseren Verkauf der Mozart-Biographie.<ref>Vgl. jedoch auch die Erläuterungen bei [[Georg Nikolaus Nissen]] über "Nissens Adelstitel".</ref> |
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| − | * [http://www.constanze-mozart.de/ Quelle zu den genauen Daten der Kinder von Constanze Weber und Wolfgang | + | * [http://www.constanze-mozart.de/ Quelle zu den genauen Daten der Kinder von Constanze Weber und Wolfgang Amadé Mozart] |
| + | * SALZBURGWIKI-Einträge | ||
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Aktuelle Version vom 16. November 2024, 22:25 Uhr
Constanze Nissen, geborene Weber, verwitwete Mozart (* 5. Jänner 1762 in Zell im Wiesental im Südschwarzwald, Vorderösterreich[2]; † 6. März 1842 in der Stadt Salzburg)[3] war in erster Ehe mit Wolfgang Amadé Mozart und in zweiter mit Georg Nikolaus Nissen verheiratet.
Leben
Maria Constanze Caecilia Josepha Johanna Aloisia Weber war die dritte von vier Töchtern des gräflichen Amtmanns Franz Fridolin Weber (* 1733; † 1779) und seiner Frau Cäcilia, geborene Stamm (* 1727; † 1793). Aloisia Lange (* 1761; † 1839) und Sophie Haibel (* 1763; † 1846) sind ihre Schwestern, der Komponist Carl Maria von Weber (* 1786; † 1826) ihr Cousin.
Mozart und Constanze Weber lernten sich 1777 in Mannheim, damals Pfalzgrafschaft bei Rhein (kurz "Kurpfalz" genannt), Heiliges Römisches Reich, heute Baden-Württemberg, kennen. Zunächst war Mozart in ihre Schwester Aloysia verliebt. 1781 traf Mozart die inzwischen nach Wien übersiedelte Familie Weber wieder. Seine verehrte Aloysia hatte zwischenzeitlich geheiratet. In Wien wohnte Mozart eine Zeit lang bei den Webers, musste jedoch "wegen des Geredes der Leute" die Wohnung wechseln.
Am 4. August 1782 heirateten dann aber Constanze und Wolfgang Amadeus. Wolfgang Amadeus und Constanze bekamen in acht Jahren sechs Kinder, von denen aber nur zwei älter als ein Jahr wurden. Am 5. Dezember 1791 starb Wolfgang Amadé Mozart in Wien.
Bereits 1793 lernte die Witwe den dänischen Diplomaten Georg Nikolaus Nissen kennen. Doch erst 16 Jahre später, 1809, heirateten sie im Dom von Preßburg (Bozsony), Königreich Ungarn, heute Bratislava in der Slowakei. Nissen war evangelisch und konnte daher nicht im katholischen Wien heiraten. Bereits 1810 zog das Paar nach Dänemark, wo es bis 1820 lebte. Da beide kränklich waren, zogen sie in den Süden, nach Mailand in der Lombardei (bis 1859 zu Kaisertum Österreich gehörig), heute Italien, wo auch Constanzes Sohn Karl lebte. Von Mailand zogen sie weiter nach Turin (damals Königreich Piemont, heute Italien), kehrten aber wieder nach Mailand zurück, wo sie im Zulehnerhaus am Alten Markt im dritten Stock eine Wohnung nahmen. Erst im Frühjahr 1824 kamen sie in die Stadt Salzburg.
Die Tafel an der Seite des Cafés Tomaselli an der Churfürststraße in der Salzburger Altstadt ist somit dreifach falsch, da sie als Datum 1820 anführt und den nicht vorhandenen Adelstitel. Auch ihre Kinder hatten nie in diesem Haus gewohnt. Franz Xaver kam 1821 erstmals nach Salzburg und besuchte seine Tante Nannerl, seine Mutter hingegen erst Jahre später. Sein älterer Bruder Karl kam überhaupt erst Jahre später nach Salzburg.[4].
Constanze Nissen starb im Haus Mozartplatz Nr. 8, in dem auch ihre Schwester Sophie Haibl[5] bis zu ihrem Tode († 26. Oktober 1846) wohnte, und wurde auf dem Sebastiansfriedhof in der rechtsseitigen Altstadt begraben. Sie starb wenige Monate vor der Enthüllung des Mozart-Denkmals vor ihrer Wohnung.
Nissen war nicht adelig
Der Adelstitel war eine Erfindung von Constanze. Vermutlich erhoffte sie sich dadurch einen besseren Verkauf der Mozart-Biographie.[6]
Kinder
Straßenbenennung in Salzburg
Die Konstanze-Weber-Gasse im Stadtteil Gneis wurde 1969 nach ihr benannt.
Bilder
Constanze Mozart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Frauen rund um Mozart
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Constanze Weber"
- Quelle zu den genauen Daten der Kinder von Constanze Weber und Wolfgang Amadé Mozart
- SALZBURGWIKI-Einträge
Einzelnachweise
- ↑ Digitalisat
- ↑ www.historisches-lexikon-bayerns.de
- ↑ Sterbebuch der Dompfarre Salzburg, Band V, S. 207.
- ↑ Quelle Leserbrief in den SN vom 1. Februar 2011 von Horst Erwin Reischenböck, Stadtführer in Salzburg
- ↑ Mozarts Pflegerin im Verlauf seiner Todeskrankheit
- ↑ Vgl. jedoch auch die Erläuterungen bei Georg Nikolaus Nissen über "Nissens Adelstitel".