Anton Sauter (Botaniker): Unterschied zwischen den Versionen
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Sanitätsrat Dr. '''Anton Eleutherius Sauter''' (* [[18. April]] [[1800]] in [[Großarl]]; † [[6. April]] [[1881]] in der [[Stadt Salzburg]]) war ein bekannter Salzburger Arzt und Botaniker. | Sanitätsrat Dr. '''Anton Eleutherius Sauter''' (* [[18. April]] [[1800]] in [[Großarl]]; † [[6. April]] [[1881]] in der [[Stadt Salzburg]]) war ein bekannter Salzburger Arzt und Botaniker. | ||
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Anton Eleutherius Sauter kam in Großarl als Sohn des [[Pfleger]]s [[Anton Sauter (Pfleger)|Anton Sauter]], also eines Beamten mit richterlichen Aufgaben, zur Welt und verlebte seine Kindheit in [[Werfen]]. Sein Bruder war der Schriftsteller [[Ferdinand Sauter]]. | Anton Eleutherius Sauter kam in Großarl als Sohn des [[Pfleger]]s [[Anton Sauter (Pfleger)|Anton Sauter]], also eines Beamten mit richterlichen Aufgaben, zur Welt und verlebte seine Kindheit in [[Werfen]]. Sein Bruder war der Schriftsteller [[Ferdinand Sauter]]. | ||
| − | Von Kindheit an interessierte sich Sauter für die Pflanzenwelt. Mit sieben Jahren kam Sauter in die Stadt Salzburg, mit neun Jahren begann hier seine Gymnasialzeit. Von [[1811]] bis [[1819]] war er Stiftling<ref>[ | + | Von Kindheit an interessierte sich Sauter für die Pflanzenwelt. Mit sieben Jahren kam Sauter in die Stadt Salzburg, mit neun Jahren begann hier seine Gymnasialzeit. Von [[1811]] bis [[1819]] war er Stiftling<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1890&qid=37JFZDWUVTWLNWB50NYJA3JUG95OSH&page=229 ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Ausgabe 1890, Seite 216: ''Collegium Rupertinum'', Verzeichnis aller Stiftlinge</ref> im [[Collegium Rupertinum]], das seit [[Lodron]]scher Zeit in der Kirchgasse (heute [[Sigmund-Haffner-Gasse]]) bestand. Nach dem Besuch des [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Gymnasiums]] studierte er Philosophie und Medizin in Graz und [[Wien]]. [[1826]] promovierte er als Arzt an der Universität Wien.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18761030&query=%22sauter%22&seite=2 ANNO], "[[Salzburger Zeitung]]", 30. Oktober 1876</ref> Hier schrieb er auch eine Arbeit ''Versuch einer geographisch-botanischen Schilderung der Umgebungen Wiens'' |
| − | Nach der Promotion war Sauter 18 Monate | + | Nach der Promotion war Sauter 18 Monate Sekundärarzt im [[St. Johanns-Spital]] in der Stadt Salzburg, dann ein Jahr in [[Kitzbühel]], darauf [[1929]] Arzt in Bregenz, [[1830]] als [[Bezirksärzte in Zell am See|Bezirksarzt]] in [[Zell am See]] und ab [[1836]] in [[Mittersill]]. [[1839]] wurde er Kreisarzt in [[Ried im Innkreis]], [[1840]] in Steyr. Ab [[1848]] kehrte er dann als Kreis- und Bezirksarzt in die Stadt Salzburg zurück. Er war auch Badearzt für die [[Kurhaus Salzburg (historisch)|Salzburger Badeanstalt]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18680516&query=%22sauter%22&seite=8 ANNO], "Salzburger Zeitung", 16. Mai 1868, Seite 8</ref>. [[1870]] wurde er als ordentliches Mitglied in den damals durch das Reichssanitätsgesetz 1870 erstmals eingerichteten [[Landessanitätsrat]] berufen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18701026&query=%22sauter%22&seite=3 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", 26. Oktober 1870, Seite 3</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18740305&query=%22sauter%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Zeitung", 5. März 1874, Seite 3</ref> |
| − | Am [[21. August]] [[1871]] ging er als hoch angesehener und weitum beliebter Arzt in Pension. Er war jedoch weiter medizinisch tätig als [[Sprengelarzt|Bezirks]]- und Impfarzt für den Bezirk der Stadt Salzburg.<ref>[ | + | Am [[21. August]] [[1871]] ging er als hoch angesehener und weitum beliebter Arzt in Pension. Er war jedoch weiter medizinisch tätig als [[Sprengelarzt|Bezirks]]- und Impfarzt für den Bezirk der Stadt Salzburg.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18711002&query=%22sauter%22&seite=1 ANNO], "Salzburger Zeitung", 2. Oktober 1871, Seite 1</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18720716&query=%22sauter%22&seite=1 ANNO], "Salzburger Zeitung", 16. Juli 1872, Seite 1</ref> Anton Sauter wohnte und ordinierte [[1874]] im Haus [[Sigmund-Haffner-Gasse]] Nr. 14.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18740905&query=%22sauter%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Salzburger Zeitung", 5. September 1874</ref> Er starb am 6. April 1881 im Alter von 80 Jahren in Salzburg.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18810607&query=%22Anton%22+%22Sauter%22+%22gestorben%22&seite=3 ANNO], "Salzburger Zeitung", 7. Juni 1881, Matrikel-Meldung der [[Stadtpfarre Salzburg-St. Blasius|Bürgerspital Stadtpfarre]]</ref><ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-blasius/STB4/?pg=39 Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1881, Seite 37, Sigmund-Haffner-Gasse 14]</ref> |
== Familie == | == Familie == | ||
| − | Anton Sauter war verheiratet, wurde aber früh Witwer. Er hatte drei Söhne, von denen einer im Krieg fiel und eine Tochter. Anna | + | Anton Sauter war verheiratet, wurde aber früh Witwer. Er hatte drei Söhne, von denen einer im Krieg fiel und eine Tochter. Seine Gattin Anna, geborene Pabitzky (* [[1800]] in Neukirchen in [[Oberösterreich]]), wohnhaft im Haus Nr. 214 in der ''Kirchgasse'' (Sigmund-Haffner-Gasse), starb am [[24. Februar]] [[1857]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18570302&query=%22Anton%22+%22Sauter%22+%22b%c3%bcrgerspital%22+%22pfarre%22&seite=4 ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 2. März 1857, Seite 4, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre]</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nsr&datum=18570302&query=%22sauter%22&seite=4 ANNO], "(Neue) Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 2. März 1857, Seite 4, "Verstorbene"</ref><ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-blasius/STB2/?pg=221 Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1857, Seite 218]</ref> |
| − | Die Tochter Anna Sauter (* 1830; † [[23. Juli]] [[1867]]) starb im Alter von 37 Jahren.<ref>[ | + | |
| − | Sein Sohn [[Ludwig Sauter]] (* 1834, † 1904) war [[Bezirkshauptmann]] in der [[Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau]] und [[Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung]], k.k. | + | Die Tochter Anna Sauter (* 1830; † [[23. Juli]] [[1867]]) starb im Alter von 37 Jahren.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18670808&seite=4 ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 8. August 1867, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18670727&query=%22sauter%22&seite=4 ANNO], "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 27. Juli 1867, Seite 4</ref><ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-blasius/STB3/?pg=79 Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1867, Seite 76]</ref> |
| + | Sein Sohn [[Ludwig Sauter (Beamter)|Ludwig Sauter]] (* [[1834]], † [[1904]]) war [[Bezirkshauptmann]] in der [[Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau]] und [[Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung]], k.k. Statthalter, [[Hofrat]] und Numismatiker. | ||
== Der Forscher Sauter == | == Der Forscher Sauter == | ||
Sauter erforschte die Flora des [[Salzburg (Bundesland)|Landes Salzburg]] und hinterließ ein umfangreiches botanisches Werk. Nicht wenige im [[Ostalpen]]raum wachsende Pflanzen wurden von ihm erstmals beschrieben, weitere sind nach ihm benannt, so das Sauter-Hungerblümchen (''Draba sauteri''), der Sauter-Sommerwurz (''Orobanche sauteri''), weiters verschiedener Moose wie das Sautner-Schlafmoos (''Hypnum sauteri''), verschiedene Flechtenarten wie ''Lecidea sauteri'' oder verschiedene Algenarten wie Nostoc sauteri. Eine Gattung und 17 Arten tragen seinen Namen. Im [[Zeller See]] entdeckte er die [[Seeknödel]], eine Algenart. Die Botanische Fachzeitschrift ("Schriftenreihe für systematische Botanik, Floristik und Geobotanik") der Universität Salzburg nennt sich "[[Sauteria]]". | Sauter erforschte die Flora des [[Salzburg (Bundesland)|Landes Salzburg]] und hinterließ ein umfangreiches botanisches Werk. Nicht wenige im [[Ostalpen]]raum wachsende Pflanzen wurden von ihm erstmals beschrieben, weitere sind nach ihm benannt, so das Sauter-Hungerblümchen (''Draba sauteri''), der Sauter-Sommerwurz (''Orobanche sauteri''), weiters verschiedener Moose wie das Sautner-Schlafmoos (''Hypnum sauteri''), verschiedene Flechtenarten wie ''Lecidea sauteri'' oder verschiedene Algenarten wie Nostoc sauteri. Eine Gattung und 17 Arten tragen seinen Namen. Im [[Zeller See]] entdeckte er die [[Seeknödel]], eine Algenart. Die Botanische Fachzeitschrift ("Schriftenreihe für systematische Botanik, Floristik und Geobotanik") der Universität Salzburg nennt sich "[[Sauteria]]". | ||
| − | [[1860]] war Sauter Mitbegründer und von [[1864]] bis [[1874]] Vorstand der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. [[1874]] wurde er zum Ehrenmitglied<ref>[ | + | [[1860]] war Sauter Mitbegründer und von [[1864]] bis [[1874]] Vorstand der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. [[1874]] wurde er zum Ehrenmitglied<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18741127&query=%22sauter%22&seite=3 ANNO], "Salzburger Zeitung", 27. November 1874, Seite 3</ref> ernannt. Sauter saß im Verwaltungsrat des [[Museum Carolino Augusteum|Museums Carolino Augusteums]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18700602&query=%22sauter%22&seite=3 ANNO], "Salzburger Zeitung", 2. Juni 1870, Seite 3</ref> und war Mitglied vieler medizinischer und botanischer Gesellschaften, wie in der Regensburger Botanischen Gesellschaft, in deren Zeitschrift er auch regelmäßig veröffentlichte. |
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
| − | Dr. Sauter war Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Für seine Verdienste als Arzt und Botaniker wurde ihm [[1871]] von Kaiser [[Franz Joseph I.]] persönlich das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens verliehen. [[1881]] wurde der ''Innere Andreasbogen'' in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] von Salzburg, der [[Sauterbogen]], nach ihm benannt.<ref>[[Franz Martin]]: " | + | Dr. Sauter war Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Für seine Verdienste als Arzt und Botaniker wurde ihm [[1871]] von Kaiser [[Franz Joseph I.]] persönlich das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens verliehen. [[1881]] wurde der ''Innere Andreasbogen'' in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] von Salzburg, der [[Sauterbogen]], nach ihm benannt.<ref>[[Franz Martin]]: "Salzburger Straßennamen", [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 2006 ist auf S. 252 zum Sauterbogen zu finden: "Seit 1881 umbenannt in Sauterbogen. Dr. med Anton Eleutherius Sauter geboren ....", es folgen lange Ausführungen zu den Verdiensten von A. Sauter.</ref> |
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In den [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1860-1900|Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]: | In den [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1860-1900|Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]: | ||
| − | *''Die Vegetationsverhältnisse des Pinzgaues'', in: [ | + | *''Die Vegetationsverhältnisse des Pinzgaues'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18630003&zoom=2&seite=00000020 MGSLK 3, 1863, S. 20–116] |
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| − | *''Nachträge zum 1. und 2. Teil der Flora des Herzogthums Salzburg'', in: [ | + | *''Nachträge zum 1. und 2. Teil der Flora des Herzogthums Salzburg'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18720005&zoom=2&seite=00000431 MGSLK 12, 1872, S. 431–432] |
| − | *''Flora des Herzogthums Salzburg'', in: [ | + | *''Flora des Herzogthums Salzburg'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18730003&zoom=2&seite=00000017&x=13&y=10 MGSLK 13, 1873, I. S. 17–28,][https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18780003&zoom=2&seite=00000099 18, 1878, S. 99–187] |
| − | *''Nachträge zur Algenflora des Herzogthums Salzburg'', in: [ | + | *''Nachträge zur Algenflora des Herzogthums Salzburg'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18740003&zoom=2&seite=00000074 MGSLK 14, 1874, S. 74–76] |
| − | *''Nachträge und Berichtigungen zur Flora des Herzogthums Salzburg'', in: [ | + | *''Nachträge und Berichtigungen zur Flora des Herzogthums Salzburg'', in: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18800003&zoom=2&seite=00000213 MGSLK 20, 1880, S. 213–219] |
== Quellen == | == Quellen == | ||
* [https://books.google.at/books?id=80IlidhIknwC&pg=PA1 books.google.at], Österreichische botanische Zeitschrift, Band 27, Jänner 1877, Seite 1 ff, Beitrag von Dr. Carl Schiedermayr | * [https://books.google.at/books?id=80IlidhIknwC&pg=PA1 books.google.at], Österreichische botanische Zeitschrift, Band 27, Jänner 1877, Seite 1 ff, Beitrag von Dr. Carl Schiedermayr | ||
| − | * [ | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18810525&seite=1 ANNO], Salzburger Volksblatt, 25. Mai 1881, Anton Sauter - eine biografische Skizze von Dr. Thomas Franz Hanausek |
| − | * [ | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=18810003&query=((text:Sauter))&ref=anno-search&seite=232 ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Nekrolog auf Anton Sauter, Med.-Dr., [[Reich#k._k.|k. k.]] Bezirksarzt i. P., 1881, S 281 |
| − | * [ | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1881&page=234 ANNO], [[MGSLK]] 21, 1881, Seite 229–234 "Anton Sauter" |
{{Quelle Kulturlexikon}} | {{Quelle Kulturlexikon}} | ||
* [[Josef Lahnsteiner|Lahnsteiner, Josef]]: Unterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach 1960 | * [[Josef Lahnsteiner|Lahnsteiner, Josef]]: Unterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach 1960 | ||
| − | * | + | * SALZBURGWIKI-Artikel [[Seeknödel]] und dortige Quellenangabe |
* [[Matthias Laireiter|Laireiter, Matthias]]: ''Heimat Großarl''. Marktgemeinde Großarl 1987. | * [[Matthias Laireiter|Laireiter, Matthias]]: ''Heimat Großarl''. Marktgemeinde Großarl 1987. | ||
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2025, 10:03 Uhr
Einen Artikel über seinen gleichnamigen Vater und kurfürstlicher Rat, Kämmerer und Pfleger findest du unter Anton Sauter (Pfleger).
Sanitätsrat Dr. Anton Eleutherius Sauter (* 18. April 1800 in Großarl; † 6. April 1881 in der Stadt Salzburg) war ein bekannter Salzburger Arzt und Botaniker.
Leben
Anton Eleutherius Sauter kam in Großarl als Sohn des Pflegers Anton Sauter, also eines Beamten mit richterlichen Aufgaben, zur Welt und verlebte seine Kindheit in Werfen. Sein Bruder war der Schriftsteller Ferdinand Sauter.
Von Kindheit an interessierte sich Sauter für die Pflanzenwelt. Mit sieben Jahren kam Sauter in die Stadt Salzburg, mit neun Jahren begann hier seine Gymnasialzeit. Von 1811 bis 1819 war er Stiftling[1] im Collegium Rupertinum, das seit Lodronscher Zeit in der Kirchgasse (heute Sigmund-Haffner-Gasse) bestand. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Philosophie und Medizin in Graz und Wien. 1826 promovierte er als Arzt an der Universität Wien.[2] Hier schrieb er auch eine Arbeit Versuch einer geographisch-botanischen Schilderung der Umgebungen Wiens
Nach der Promotion war Sauter 18 Monate Sekundärarzt im St. Johanns-Spital in der Stadt Salzburg, dann ein Jahr in Kitzbühel, darauf 1929 Arzt in Bregenz, 1830 als Bezirksarzt in Zell am See und ab 1836 in Mittersill. 1839 wurde er Kreisarzt in Ried im Innkreis, 1840 in Steyr. Ab 1848 kehrte er dann als Kreis- und Bezirksarzt in die Stadt Salzburg zurück. Er war auch Badearzt für die Salzburger Badeanstalt.[3]. 1870 wurde er als ordentliches Mitglied in den damals durch das Reichssanitätsgesetz 1870 erstmals eingerichteten Landessanitätsrat berufen.[4][5]
Am 21. August 1871 ging er als hoch angesehener und weitum beliebter Arzt in Pension. Er war jedoch weiter medizinisch tätig als Bezirks- und Impfarzt für den Bezirk der Stadt Salzburg.[6][7] Anton Sauter wohnte und ordinierte 1874 im Haus Sigmund-Haffner-Gasse Nr. 14.[8] Er starb am 6. April 1881 im Alter von 80 Jahren in Salzburg.[9][10]
Familie
Anton Sauter war verheiratet, wurde aber früh Witwer. Er hatte drei Söhne, von denen einer im Krieg fiel und eine Tochter. Seine Gattin Anna, geborene Pabitzky (* 1800 in Neukirchen in Oberösterreich), wohnhaft im Haus Nr. 214 in der Kirchgasse (Sigmund-Haffner-Gasse), starb am 24. Februar 1857.[11][12][13]
Die Tochter Anna Sauter (* 1830; † 23. Juli 1867) starb im Alter von 37 Jahren.[14][15][16] Sein Sohn Ludwig Sauter (* 1834, † 1904) war Bezirkshauptmann in der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau und Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung, k.k. Statthalter, Hofrat und Numismatiker.
Der Forscher Sauter
Sauter erforschte die Flora des Landes Salzburg und hinterließ ein umfangreiches botanisches Werk. Nicht wenige im Ostalpenraum wachsende Pflanzen wurden von ihm erstmals beschrieben, weitere sind nach ihm benannt, so das Sauter-Hungerblümchen (Draba sauteri), der Sauter-Sommerwurz (Orobanche sauteri), weiters verschiedener Moose wie das Sautner-Schlafmoos (Hypnum sauteri), verschiedene Flechtenarten wie Lecidea sauteri oder verschiedene Algenarten wie Nostoc sauteri. Eine Gattung und 17 Arten tragen seinen Namen. Im Zeller See entdeckte er die Seeknödel, eine Algenart. Die Botanische Fachzeitschrift ("Schriftenreihe für systematische Botanik, Floristik und Geobotanik") der Universität Salzburg nennt sich "Sauteria".
1860 war Sauter Mitbegründer und von 1864 bis 1874 Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 1874 wurde er zum Ehrenmitglied[17] ernannt. Sauter saß im Verwaltungsrat des Museums Carolino Augusteums[18] und war Mitglied vieler medizinischer und botanischer Gesellschaften, wie in der Regensburger Botanischen Gesellschaft, in deren Zeitschrift er auch regelmäßig veröffentlichte.
Ehrungen
Dr. Sauter war Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Für seine Verdienste als Arzt und Botaniker wurde ihm 1871 von Kaiser Franz Joseph I. persönlich das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens verliehen. 1881 wurde der Innere Andreasbogen in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg, der Sauterbogen, nach ihm benannt.[19]
Werke
(Auswahl)
In den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde:
- Die Vegetationsverhältnisse des Pinzgaues, in: MGSLK 3, 1863, S. 20–116
- Kryptogamen-Flora des Pinzgaues, in: MGSLK 4, 1864, S. 163–216
- Beiträge zur Pilzflora des Pinzgaues, in: MGSLK 6, 1866, S. 41–54
- Flora des Herzogthumes Salzburg, in: MGSLK 6, 1866, S. 169–234,MGSLK 10, 1870, S. 23–103,11, 1871, S. 3–37,12, 1872, S. 63–178
- Spezielle Flora der Gefäßpflanzen des Herzogthums Salzburg, in: MGSLK 8, 1868, S. 81–283
- Nachträge zum 1. und 2. Teil der Flora des Herzogthums Salzburg, in: MGSLK 12, 1872, S. 431–432
- Flora des Herzogthums Salzburg, in: MGSLK 13, 1873, I. S. 17–28,18, 1878, S. 99–187
- Nachträge zur Algenflora des Herzogthums Salzburg, in: MGSLK 14, 1874, S. 74–76
- Nachträge und Berichtigungen zur Flora des Herzogthums Salzburg, in: MGSLK 20, 1880, S. 213–219
Quellen
- books.google.at, Österreichische botanische Zeitschrift, Band 27, Jänner 1877, Seite 1 ff, Beitrag von Dr. Carl Schiedermayr
- ANNO, Salzburger Volksblatt, 25. Mai 1881, Anton Sauter - eine biografische Skizze von Dr. Thomas Franz Hanausek
- ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Nekrolog auf Anton Sauter, Med.-Dr., k. k. Bezirksarzt i. P., 1881, S 281
- ANNO, MGSLK 21, 1881, Seite 229–234 "Anton Sauter"
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Lahnsteiner, Josef: Unterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach 1960
- SALZBURGWIKI-Artikel Seeknödel und dortige Quellenangabe
- Laireiter, Matthias: Heimat Großarl. Marktgemeinde Großarl 1987.
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Ausgabe 1890, Seite 216: Collegium Rupertinum, Verzeichnis aller Stiftlinge
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 30. Oktober 1876
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 16. Mai 1868, Seite 8
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", 26. Oktober 1870, Seite 3
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 5. März 1874, Seite 3
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 2. Oktober 1871, Seite 1
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 16. Juli 1872, Seite 1
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 5. September 1874
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 7. Juni 1881, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre
- ↑ Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1881, Seite 37, Sigmund-Haffner-Gasse 14
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 2. März 1857, Seite 4, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre]
- ↑ ANNO, "(Neue) Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 2. März 1857, Seite 4, "Verstorbene"
- ↑ Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1857, Seite 218
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 8. August 1867, Matrikel-Meldung der Bürgerspital Stadtpfarre
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 27. Juli 1867, Seite 4
- ↑ Matriken Stadtpfarre St. Blasius, 1867, Seite 76
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 27. November 1874, Seite 3
- ↑ ANNO, "Salzburger Zeitung", 2. Juni 1870, Seite 3
- ↑ Franz Martin: "Salzburger Straßennamen", Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 2006 ist auf S. 252 zum Sauterbogen zu finden: "Seit 1881 umbenannt in Sauterbogen. Dr. med Anton Eleutherius Sauter geboren ....", es folgen lange Ausführungen zu den Verdiensten von A. Sauter.