Franz Anton Spangler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Franz Anton Spangler''' (* [[1705]] in Dietenheim bei Bruneck, Erzbistum Brixen, heute [[Südtirol]] in Italien; † [[1784]] in [[Salzburg]]) war der Ahnherr der bekannten [[Familie Spängler|Kaufmanns- und Bankiersfamilie Spängler]] in Salzburg.  
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[[Datei:Franz Anton Spängler, Bildschirmabbild vom Chronistenseminar im Juni 2016 in Salzburg.jpg|thumb|Franz Anton Spängler]]
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'''Franz Anton Spangler''', auch schon Sp'''ä'''ngler geschrieben (* [[4. April]] [[1705]] in Dietenheim bei Bruneggen,<ref>ab dem [[19. Jahrhundert]] Bruneck geschrieben</ref>, [[Bistum Brixen]], heute [[Südtirol]] in [[Italien]]; † [[16. April]] [[1784]] in der [[Stadt Salzburg]]), war der Ahnherr der bekannten [[Familie Spängler|Kaufmanns- und Bankiersfamilie Spängler]] in Salzburg.  
  
 
==Abstammung ==
 
==Abstammung ==
Franz Anton Spangler war der Sohn des Wirtshausbesitzers und Weinhändlers Georg Spangler (1681 - 1759) aus Taufers im Ahrntal, verheiratet mit Eva Maria Muz (1681 - 1719). Die Großeltern waren Johann Spangler (1627 - nach 1679), verheiratet mit Elisabeth Dinkhauser. Seine Urgroßeltern väterlicherseits, Kaspar Spangler und Christine Hörtmayer aus Taufers im Ahrntal, waren die Begründer sowohl der Salzburger als auch der venezianischen Linie der Spangler.<sup>([[#1|1]])</sup>  
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[[Datei:Monogramm von Franz Anton Spängler.jpg|thumb|Monogramm von Franz Anton Spängler]]
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Franz Anton Spangler war der Sohn des Wirtshausbesitzers und Weinhändlers Georg Spangler (* [[1681]]; † [[1759]]) aus Taufers im [[Ahrntal]], verheiratet mit Eva Maria Muz (* [[1681]]; † [[1719]]). Die Großeltern waren Johann Spangler (* [[1627]]; † nach [[1679]]), verheiratet mit Elisabeth Dinkhauser. Seine Urgroßeltern väterlicherseits, Kaspar Spangler und Christine Hörtmayer aus Taufers im Ahrntal, waren die Begründer sowohl der Salzburger als auch der venezianischen Linie der Spangler.<ref>Die heutige Schreibweise des Namens Spängler dürfte bereits in der zweiten Generation der in Salzburg lebenden Familienangehörigen entstanden sein. In (Süd)Tirol wurde der Familienname ohne Umlaut weitergetragen, in Italien änderte sich der Name über mehrere Generationen hinweg allmählich zu "Spangher".</ref>
  
Sein Großvater Johann und sein Großonkel Georg (Wirt in Sterzing) waren aller Wahrscheinlichkeit nach führend an der Organisation des Weinhandels zwischen Salzburg und Südtirol beteiligt und erhielten im Jahr [[1677]] von Pfalzgraf Johann Georg von Werndle im Namen seiner Majestät Kaiser Leopolds I. den Wappenbrief ausgestellt. Das Wappen zeigt zwei aufrecht stehende Löwen, die gemeinsam in ihren Pranken eine große Weintraube halten.<sup>Text des Wappenbriefs in der Übertragung durch Trude Widerin: „Ich Johann Georg von Werndle zu Adlsriedt & Der Römischen Kayserlichen Maiestatt Rath, Pfaltz und Hofgrafe, auch der Kurfürstlichen Durchleuchtigkeit in Bayern Würcklicher Hofrath zu Münichen, bekhenne öffentlich mit dißem Brüeff, und thue khundt meniglich. Demnach der allerdurchleuchtigste, großmechtigste und unüberwündlichste Fürst und Herr Herr Leopold der Erste diß Namens und anietzo regierender Römischer Kayser, zu allen Zeitten Mehrer des Reiches auch Römischer Kayserlicher macht, mich in die Ehr und wurde [Würde] der Kayserlichen Pfaltz- und Hofgrafen zu latein Comites Palatini genannt allergnedigist gesetzt auch unter andern ansehenlichen Gnaden und Freyheiten mir zugleich dißen vollkhombnen Gwalt und macht mitgethailt, das ich ehrlichen, redlichen und ehrbaren Leithen, die ich dessen würdig erachte, ainem jeden nach seinem Standt und Wesen, ain Zaichen, Wappen und Klainot [Kleinod] mit Schilt und Helm geben und verleichen, auch dieselbe Persohnen also Wappens und Lehens genoss machen, schapfen, und erheben solle und möge, wie andere der Römischen Kayserlichen Maiestatt und des heiligen Römischen Reichs, auch österreichischer Erbkünigreich, Fürstenthumb und Landes, Wappens und Lehens genoss leithe, sich dessen freyen, gebrauchen und genüssen. Das auch bei dißen meinen erlangten Gnad und Freyheiten allerhechst erwelte Römische Kayserliche Maiestatt, auch dero Nachkhombne am Reich, hechst leblichsten Erzhauß Österreich mich wollen allergnedigist handthaben alles mehrern Inhalts in meinem Kayserlichen Freyheitsbrüeff, dessen Anfanng und Ende ist. Wür, Leopold, von Gothes Gnaden erwöhlter Römischer Kayser, g geben in unnßerer Statt Wienn den ainundzwaintzigisten Tag, monats jüly, nach Christi unnßers lieben Herrn und Seligmachers gnadenreich Gebürtt im sechzehenhündert-vierundsechtzigisten, unserer Reiche des Röm. in sibenten, des Hüngarischen im zechenden, und des Böheimbischen im achten Jahr, Wann ich dann angesechen, wahrgenomben und betrachtet die Ehrbarkheit, Redligkheit, auch Guete Sitten, und Vernunfft war mit der Ehrngeachte Geörg Spängler, Burger, Wirth und Gastgeb zu Sterzing, wie auch sein ehrleiblicher Bruder Hannß Spängler, Wirth, und Gastgeb am Sandt in der Herrschafft Tauffers, der fürstlichen Grafschafft Tyrol, begabt zu sein mir glaubwürdig beruhemet worden: selbige auch gegen der röm. Kayserlichen Maiestatt, dem Heiligen Röm. Reich und hoch-löblichisten Erzhauß Österreich, ihre eüseriste threügehorsambiste Diennste anerbiethes auch wollthuen khönnen, sollen, und mögen: so hab solchemnach ich mit wolbedachtem Mueth, rechtem Wissen, und gueter Vorbetrachtung in Krafft obaermelts meines Kayserlichen Freyheitbrüeffs und darinn empfanngnen vollkhom-bnen Gwalts, und Macht, obernannten beeden Spänglern, sambt allen ihren ehelichen Leibserben und deroselben Erbens Erben, Mannß- und Weibs Persohnen hernachbeschribnes Wappen, und Kleinod ( Mit Ramen ein rotten, oder purpurfarbnen schilt, darinn zu unterst ain griener Platz, auf welchen zween gelbe, oder goldfarbe auf den hinteren füessen gegeneinander auffrecht stehdne lewen, mit offnen Rachen außgeschlagner rother Zungen, übersichgeworffnem Schwaiff, und in ihren vordern Branckhen ein abhangende weisse Weintraub haltend, auff dem Schilt ain Stöchhelm [Turnierhelm] zur Rechten mit gelb- und schwartzer einchherseits aber weiß und rother Helmdeckh, und darob ain dreyfache zünnen mit Schiesslöckern, darauff sich widerumb ain gelber fürwerts erhebter Lew mit offnem rachen, doppletem Schwaiff, und in seinen vorderen Branckhen ain abhangende weisse Weintraub haltend, wie dann diß Wappen in Mitte des Brüeffs gemahlet, und mit seinen aigentlichen farben ordenlich ausge-strichen, ist. ) verlichen, und erthailt habe: Verleiche und gibe auch aus- und, von obberüerter meiner habenden Kayserlichen Freyheit, und darin empfanngnen vollkhombnen Gwalts, und Macht vorbesagten Geörg und Hannß Spängler Gebrüederen, und all ihren ehelichen Leibs Erben und deroselben Erbens Erben Manns- und Weibs Persohnen solches Wappen wissentlich mit dißem Brüeff, also das die Spängler, und alle ihre ehelichen Leibs Erben, und deroselben Erbens Erben diß Wappen fürohin zu ewigen Zeithen mögen fuehren, in allen und jeden ehrlichen, redlichen Sachen, und Geschefften zu Schimpff, und Ernst, in Streitten, Stürmen, Kempfen, Gestöchen, Gefechten, Paniern, innsiglen, Petschafften, Kleinodien Begräbnissen, Gemahlden, und sonst an allen Orthen, und Zeitten nach ihren Nottürfften Willen, und Wöl-gefallen gebrauchen, auch all und iede Gnade Freyheit, Ehr Würde, Vorthl [Vorteil] Recht, und Gerechtigkheit mit Ämbtern, und Lehen, geistlichen und weltlichen zu haben und zu tragen, mit anderen des Hl. Röm. Reichs, auch österreichischer Lande Lehens, und Wappens genossleithen. – Item Lehen und an andere Gericht und Recht zu besitzen, Urthl [Urteil] zu schöpfen und Recht zu sprechen, dessen alles thailhafftig, würdig, empfenglich und dartzue tauglich, schickhlich, und guet sein, in geistlichen, und weltlichen standen und sachen, und vermög obüermelts meines Kayserlichen Freyheitbrueffs sich alles dessen freyen, gebrauchen, und genüessen sollen, und mögen, als andereder Röm. Kayserlichen Maiestatt, und des Hl. Röm. Reichs, auch Österreichischer Landen Lehens und Wappen genossleithen solches alles haben, und sich dessen freyen, und gebrauchen von Recht, und Gerechtigkeit wegen, unverhindert meniglich. Alles bey der Römischen Kayserlichen Maiestatt schwerer Ungnad und Straff, und darzue erstermeltem meinem Kayserlichen Freyheitsbrüeff einverleibter Poen [Strafe] der fünffzig Marckh löttigs Golds, derein ain ieder so ain eintrag, fravel, oder verhindernuss hierwieder zuefiegte, den halben thail in der Römischen Kayserlichen Maiestatt, und des Hl. Röm. Reichs Kamer, und den andern halben Thail vorbesagten Geörg und Hannß Spänglern Gebrüedern, und allen ihren ehelichen Leibs Erben unnachlässlich zu bezahlen schuldig sein solle, jedoch andern, so vileicht dem obbegriffne Wappen aines gleich fiehren, an denselben ihren wappen und rechten unvergriffen, und unschödlich, mit Urkhuhdt diß Brüeffs, verfertiget mit meinem hierunter anhandenden Palatinats Insigl. – Geben in der khurfürstlichen Haubt- und Residenzstatt Münichen den ersten tag monats july, nach Christi unnßers lieben Herrn und seeligmachers gnadenreichen Geburtt, im sechtzehenhundert sibenundsibent-zigisten“</sup> Es wurde (und wird) seither von nahezu allen männlichen Nachkommen sowohl der Tiroler, der Salzburger als auch der Venediger Linie geführt und ziert auch noch heute das [[Bankhaus Carl Spängler & Co. AG]] in der [[Schwarzstraße]] ([[Bazargebäude]]).  
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Sein Großvater Johann und sein Großonkel Georg (Wirt in Sterzing) waren aller Wahrscheinlichkeit nach führend an der Organisation des Weinhandels zwischen Salzburg und Südtirol beteiligt und erhielten im Jahr [[1677]] von Pfalzgraf Johann Georg von Werndle im Namen seiner Majestät Kaiser Leopolds I. den Wappenbrief ausgestellt. Das Wappen zeigt zwei aufrecht stehende Löwen, die gemeinsam in ihren Pranken eine große Weintraube halten. Text des Wappenbriefs in der Übertragung durch Trude Widerin siehe beim Artikel über die Familie [[Spängler]].
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== Leben ==
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Franz Anton Spangler wanderte [[1729]] nach Salzburg aus und wurde [[1731]] als "Handelsfaktor – Direktor bei den [[Laimprucher]]'schen Erben"<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19280103&query=%22Laimprucher%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 3. Jänner 1928, seite 3</ref><ref>Aus dieser Handelsfaktorei ging die Sigmund Haffnerische und später die Triendl'sche Faktoreihandlung hervor.</ref> im Bürgerbuch genannt.  Am [[16. Juli]] [[1731]] erhielt er das [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerrecht]] der Stadt zuerkannt.  
  
Von Kaspar und Christine Spangler sind insgesamt acht Kinder bekannt, von denen neben Georg und Johann noch Mat(t)hias Spangler für die Familiengeschichte wichtig scheint. Er ging nach Venedig und begründete den dortigen Zweig der Familie sowie die bis [[1797]] existierende ''Handelsfirma Mattio Spangler''.
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In Salzburg heiratete er am [[17. Jänner]] [[1731]] seine erste Frau Katharina, geborene Ingerl, verwitwete Prötz († [[6. März]] [[1743]]), die ihm fünf Kinder schenkte. Nach ihrem Ableben im Jahr [[1743]] erbte er das [[Spänglerhaus|Haus Nr. 2]] am [[Alter Markt|Alten Markt]], an dem noch heute die Löwen als Teil des dort angebrachten Familienwappens zu sehen sind. Nach einer Bezahlung von 11.000 [[Florin|fl]] kam er dazu noch in den Besitz der darin untergebrachten "Prötz´schen Seiden-, Tuch-, Woll- und Knopfhandlung", die er nach seiner Übernahme in "Franz Spangler´sche Tuch- und Seidenhandlung" umbenannte. Bereits zu dieser Zeit dürfte er – wenigen erhalten gebliebenen Dokumenten nach - Geschäfte mit seinem Onkel Matthias Spangler in Venedig getätigt haben, von wo er vermutlich kostbare Seidenstoffe und qualitative Tuchwaren erwarb.  
  
==Biographie==
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Am [[22. Jänner]] [[1744]] heiratete er in zweiter Ehe Anna Elisabeth Lang, geborene Egger (* [[1702]]; † [[1754]]). Diese Ehe blieb kinderlos. Nach ihrem Tod und der Auslage von 500 [[Gulden|fl]] gelangte er in den Besitz der "Lang´schen Bettenhandlung" und brachte es als wohlhabender Kaufmann endgültig zu großem Ansehen in der Stadt.
  
Franz Anton Spangler wanderte [[1729]] nach [[Salzburg]] aus und wurde [[1731]] als „Handelsfaktor – Direktor bei den Laimprucher´schen Erben“ <sup>([[#3|3]])</sup>  im Bürgerbuch genannt. Am [[16. Juli]] [[1731]] erhielt er das [[Bürgerrecht]] der Stadt zuerkannt.  
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Seine dritte Frau Maria Theresia Trambauer (* [[1730]]; † [[26. Jänner]] [[1780]] in der Stadt Salzburg), einer Kaufmannstochter aus [[Wien]], ehelichte er im Jänner  [[1755]]. Zur Hochzeit der beiden komponierte [[Leopold Mozart]] die "[[12 menuetti fatti per le nozze del Signore Francesco Antonio Spangler]]. Zum genauen Hochzeitsdatum gibt es unterschiedliche Angaben:
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: Der Eintrag im Trauungsbuch (siehe Quellen) wird mit [[21. Jänner]] interpretiert
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: In [[Leopold Mozart Musiker Manager Mensch]], 2019, Seite 179, wird der [[5. Jänner]] angegeben
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: In [[Stammbaum und Geschichte der Familie Spängler]], 2022, Seite 35, steht: "verheiratet am [[21. Jänner]] 1755 in Salzburg. In mancher Literatur und manchen Stammbäumen scheint auch der [[5. Jänner|5.1.]] [[1754]] auf, was jedoch unwahrscheinlich ist, da die zweite Frau von Franz Anton Spängler erst 1754 verstorben ist."
  
In Salzburg heiratete er seine erste Frau Katharina, geb. Ingerl, verwitwete Prötz, die ihm fünf Kinder schenkte. Nach ihrem Ableben im Jahr [[1743]] erbte er das Haus Nr. 2 am [[Alter Markt|Alten Markt]], an dem noch heute die Löwen als Teil des dort angebrachten Familienwappens zu sehen sind. Nach einer Bezahlung von 11.000 [[Florin|fl]] kam er dazu noch in den Besitz der darin untergebrachten "Prötz´schen Seiden-, Tuch- und Wollhandlung", die er nach seiner Übernahme in „Franz Spängler´sche Tuch- und Seidenhandlung“ umbenannte. Bereits zu dieser Zeit dürfte er – wenigen erhalten gebliebenen Dokumenten nach - Geschäfte mit seinem Onkel Matthias Spangler in Venedig getätigt haben, von wo er vermutlich kostbare Seidenstoffe und qualitative Tuchwaren erwarb.  
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Nachdem seine zweite Ehe kinderlos geblieben war, entsprangen seiner dritten Verbindung acht Nachkommen.  
  
[[1744]] heiratete er Anna Elisabeth Lang, geborene Egger. Nach ihrem Tod und der Auslage von 500 fl gelangte er in den Besitz der „Lang´schen Bettenhandlung“ und brachte es als wohlhabender Kaufmann endgültig zu großem Ansehen in der Stadt.  
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Franz Anton Spangler starb [[1784]] im Alter von 79 Jahren, ohne ein Testament hinterlassen zu haben. Er hinterließ immerhin ein Gesamtvermögen von mehr als 200.000 Gulden.<ref>[[Reinhold Reith]] et al., Das Verlassenschaftsinventar des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1784. Einführung und kommentierte Edition in Verbindung mit Andreas Zechner, Luisa Pichler, Doris Hörmann, Jürgen Wöhry und Florian Angerer, Salzburg 2015.</ref>  In der Folge kam es zu einem Erbstreit zwischen seinen Kindern und den Tiroler Verwandten. Sein Sohn [[Franz Josef Christian Spängler]] erhielt, nachdem er schon zu Lebzeiten seines Vaters im Unternehmen mitgearbeitet hatte, [[1823]] nach gerichtlicher Schätzung sowohl das Haus am Marktplatz (für 8.750 fl) wie auch die "Tuch- und Seiden[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]]" (für 600 fl) als Eigentum zugewiesen.
  
Seine dritte Frau ehelichte er am [[5. Jänner]] [[1754]] mit Maria Theresia Trambauer, einer Kaufmannstochter aus Wien. Zur Hochzeit der beiden komponierte [[Leopold Mozart]] die [[12 menuetti fatti per le nozze del Signore Francesco Antonio Spangler“]]. Nachdem seine zweite Ehe kinderlos geblieben war, entsprangen seiner dritten Verbindung acht Nachkommen.  
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Im [[Stadtarchiv Salzburg]] sind vier Ausgabenbücher (Breite jeweils 16,5 cm, Höhe 39 bis 41 cm) überliefert, die im Haushalt des Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1733 bis 1785, d. h. über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahrzehnten, geführt wurden (Stadtarchiv Salzburg, Privatarchivalien 1172). Die online Edition steht für die weitere Forschung zur Verfügung.<ref>[https://www.spaengler-haushaltsbuecher.at  www.spaengler-haushaltsbuecher.at]</ref>
  
Franz Anton Spangler starb [[1784]] im Alter von 79 Jahren, ohne ein Testament hinterlassen zu haben. In der Folge kam es zu einem Erbstreit zwischen seinen Kindern und den Tiroler Verwandten. Sein Sohn [[Franz Josef Christian Spängler]] erhielt, nachdem er schon zu Lebzeiten seines Vaters im Unternehmen mitgearbeitet hatte, [[1823]] nach gerichtlicher Schätzung sowohl das Haus am Marktplatz (für 8750 fl) wie auch die „[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Tuch- und Seidengerechtsame]]“ (für 600 fl) als Eigentum zugewiesen.
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==Nachkommen ==
 
 
==Siehe auch==
 
 
Bekannte Nachkommen des Ahnherrn Franz Anton Spangler sind u. a.:
 
Bekannte Nachkommen des Ahnherrn Franz Anton Spangler sind u. a.:
  
* [[Alois Spängler]] (Salzburger Bürgermeister)
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* [[Alois Spängler]] (Salzburger [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]])
* [[Carl Spängler]] (1825-1902), Gründer des Bankhauses Carl Spängler & Co
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* [[Carl I. Spängler]] (* [[1825]]; † [[1902]]), Gründer des [[Bankhaus Carl Spängler & Co. AG|Bankhauses Carl Spängler & Co]]
* [[Rudolf Spängler]] (1830-1895), Vize-Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Salzburg
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* [[Rudolf Spängler]] (* [[1830]]; † [[1895]]), [[Vizebürgermeister]] und [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg]]
* [[Otto Spängler]] (1841-1919), Direktor der Salzburger Sparkasse und Ehrenbürger der Stadt Salzburg
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* [[Otto Spängler]] (* [[1841]]; † [[1919]]), Direktor der [[Salzburger Sparkasse]] und Ehrenbürger der Stadt Salzburg
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==Literatur==
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* Gertrude Mayr: ''Geschichte des Bankhauses Carl Spängler & Co.'' Phil. Diss. Univ. Wien 1973.
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* Brigitte Heuberger: ''Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler.'' In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005.
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* Reinhold Reith et al., Das Verlassenschaftsinventar des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1784. Einführung und kommentierte Edition in Verbindung mit Andreas Zechner, Luisa Pichler, Doris Hörmann, Jürgen Wöhry und Florian Angerer, Salzburg 2015.
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* Reinhold Reith, Luisa Pichler-Baumgartner, Georg Stöger und Andreas Zechner (Hg.), Haushalten und Konsumieren. Die Ausgabenbücher der Salzburger Kaufmannsfamilie Spängler von 1733 bis 1785, Salzburg 2016.
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*  Reinhold Reith und Georg Stöger, Exploring and Presenting Eighteenth-Century Private Consumption, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 109 (2022), 72–86.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* Brigitte Heuberger: Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler. Mitteilungen der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005.  
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* Brigitte Heuberger: ''Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler.'' In: Mitteilungen der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005.  
 
* Homepage Bankhaus Spängler
 
* Homepage Bankhaus Spängler
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* gemäß Traueintrag Salzburg-Dompfarre, 21 January 1755, Folio 246
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*[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TRBVII/?pg=252 Trauung], Trauungsbuch Salzburg Dompfarre
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* [[Günter Stierle|Stierle, Günter]]: ''[[Stammbaum und Geschichte der Familie Spängler]]'', 2022, Seite 35 und 39f
  
==Literatur==
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==Einzelnachweise==
* Gertrude Mayr: Geschichte des Bankhauses Carl Spängler & Co. Phil. Diss. Univ. Wien 1973.
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<references/>
* Brigitte Heuberger: Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005.
 
 
 
==Fußnoten==
 
  
<div id="1"><sup>1</sup>Die heutige Schreibweise des Namens (Spängler) dürfte bereits in der zweiten Generation der in Salzburg lebenden Familienangehörigen entstanden sein. In (Süd)Tirol wurde der Familienname ohne Umlaut weitergetragen, in Italien änderte sich der Name über mehrere Generationen hinweg allmählich zu „Spangher“.
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{{SORTIERUNG: Spangler, Franz Anton}}
<div id="2"><sup>2</sup>Aus dieser Handelsfaktorei ging die Sigmund Haffnerische und später die Triendl´sche Faktoreihandlung hervor.
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[[Kategorie:Person]]
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[[Kategorie:Person (Familie)]]
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[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Spängler]]
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[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
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[[Kategorie:Wirtschaftstreibender]]
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[[Kategorie:Kaufmann]]
  
==Weblinks==
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[[Kategorie:Unternehmer]]
* [http://www.spaengler.co.at/011/cmsnew2.nsf/startpage.html Bankhaus Carl Spängler & Co AG]
 
  
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Spangler, Franz Anton]]
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[[Kategorie:Zuagroaste]]
[[Kategorie:Geschichte (Person)|Spangler, Franz Anton]]
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[[Kategorie:Südtirol]]
[[Kategorie:Person|Spangler, Franz Anton]]
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[[Kategorie:Geboren 1705]]
[[Kategorie:Person (Familie)|Spangler, Franz Anton]]
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[[Kategorie:Gestorben 1784]]
[[Kategorie:Wirtschaftstreibender|Spangler, Franz Anton]]
 
[[Kategorie:Kaufmann|Spangler, Franz Anton]]
 
[[Kategorie:Unternehmer (historisch)|Spangler, Franz Anton]]
 
[[Kategorie:Zuagroaste|Spangler, Franz Anton]]
 

Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 15:28 Uhr

Franz Anton Spängler

Franz Anton Spangler, auch schon Spängler geschrieben (* 4. April 1705 in Dietenheim bei Bruneggen,[1], Bistum Brixen, heute Südtirol in Italien; † 16. April 1784 in der Stadt Salzburg), war der Ahnherr der bekannten Kaufmanns- und Bankiersfamilie Spängler in Salzburg.

Abstammung

Monogramm von Franz Anton Spängler
Franz Anton Spängler, Unterschrift

Franz Anton Spangler war der Sohn des Wirtshausbesitzers und Weinhändlers Georg Spangler (* 1681; † 1759) aus Taufers im Ahrntal, verheiratet mit Eva Maria Muz (* 1681; † 1719). Die Großeltern waren Johann Spangler (* 1627; † nach 1679), verheiratet mit Elisabeth Dinkhauser. Seine Urgroßeltern väterlicherseits, Kaspar Spangler und Christine Hörtmayer aus Taufers im Ahrntal, waren die Begründer sowohl der Salzburger als auch der venezianischen Linie der Spangler.[2]

Sein Großvater Johann und sein Großonkel Georg (Wirt in Sterzing) waren aller Wahrscheinlichkeit nach führend an der Organisation des Weinhandels zwischen Salzburg und Südtirol beteiligt und erhielten im Jahr 1677 von Pfalzgraf Johann Georg von Werndle im Namen seiner Majestät Kaiser Leopolds I. den Wappenbrief ausgestellt. Das Wappen zeigt zwei aufrecht stehende Löwen, die gemeinsam in ihren Pranken eine große Weintraube halten. Text des Wappenbriefs in der Übertragung durch Trude Widerin siehe beim Artikel über die Familie Spängler.

Leben

Franz Anton Spangler wanderte 1729 nach Salzburg aus und wurde 1731 als "Handelsfaktor – Direktor bei den Laimprucher'schen Erben"[3][4] im Bürgerbuch genannt. Am 16. Juli 1731 erhielt er das Bürgerrecht der Stadt zuerkannt.

In Salzburg heiratete er am 17. Jänner 1731 seine erste Frau Katharina, geborene Ingerl, verwitwete Prötz († 6. März 1743), die ihm fünf Kinder schenkte. Nach ihrem Ableben im Jahr 1743 erbte er das Haus Nr. 2 am Alten Markt, an dem noch heute die Löwen als Teil des dort angebrachten Familienwappens zu sehen sind. Nach einer Bezahlung von 11.000 fl kam er dazu noch in den Besitz der darin untergebrachten "Prötz´schen Seiden-, Tuch-, Woll- und Knopfhandlung", die er nach seiner Übernahme in "Franz Spangler´sche Tuch- und Seidenhandlung" umbenannte. Bereits zu dieser Zeit dürfte er – wenigen erhalten gebliebenen Dokumenten nach - Geschäfte mit seinem Onkel Matthias Spangler in Venedig getätigt haben, von wo er vermutlich kostbare Seidenstoffe und qualitative Tuchwaren erwarb.

Am 22. Jänner 1744 heiratete er in zweiter Ehe Anna Elisabeth Lang, geborene Egger (* 1702; † 1754). Diese Ehe blieb kinderlos. Nach ihrem Tod und der Auslage von 500 fl gelangte er in den Besitz der "Lang´schen Bettenhandlung" und brachte es als wohlhabender Kaufmann endgültig zu großem Ansehen in der Stadt.

Seine dritte Frau Maria Theresia Trambauer (* 1730; † 26. Jänner 1780 in der Stadt Salzburg), einer Kaufmannstochter aus Wien, ehelichte er im Jänner 1755. Zur Hochzeit der beiden komponierte Leopold Mozart die "12 menuetti fatti per le nozze del Signore Francesco Antonio Spangler. Zum genauen Hochzeitsdatum gibt es unterschiedliche Angaben:

Der Eintrag im Trauungsbuch (siehe Quellen) wird mit 21. Jänner interpretiert
In Leopold Mozart Musiker Manager Mensch, 2019, Seite 179, wird der 5. Jänner angegeben
In Stammbaum und Geschichte der Familie Spängler, 2022, Seite 35, steht: "verheiratet am 21. Jänner 1755 in Salzburg. In mancher Literatur und manchen Stammbäumen scheint auch der 5.1. 1754 auf, was jedoch unwahrscheinlich ist, da die zweite Frau von Franz Anton Spängler erst 1754 verstorben ist."

Nachdem seine zweite Ehe kinderlos geblieben war, entsprangen seiner dritten Verbindung acht Nachkommen.

Franz Anton Spangler starb 1784 im Alter von 79 Jahren, ohne ein Testament hinterlassen zu haben. Er hinterließ immerhin ein Gesamtvermögen von mehr als 200.000 Gulden.[5] In der Folge kam es zu einem Erbstreit zwischen seinen Kindern und den Tiroler Verwandten. Sein Sohn Franz Josef Christian Spängler erhielt, nachdem er schon zu Lebzeiten seines Vaters im Unternehmen mitgearbeitet hatte, 1823 nach gerichtlicher Schätzung sowohl das Haus am Marktplatz (für 8.750 fl) wie auch die "Tuch- und Seidengerechtsame" (für 600 fl) als Eigentum zugewiesen.

Im Stadtarchiv Salzburg sind vier Ausgabenbücher (Breite jeweils 16,5 cm, Höhe 39 bis 41 cm) überliefert, die im Haushalt des Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1733 bis 1785, d. h. über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahrzehnten, geführt wurden (Stadtarchiv Salzburg, Privatarchivalien 1172). Die online Edition steht für die weitere Forschung zur Verfügung.[6]

Nachkommen

Bekannte Nachkommen des Ahnherrn Franz Anton Spangler sind u. a.:

Literatur

  • Gertrude Mayr: Geschichte des Bankhauses Carl Spängler & Co. Phil. Diss. Univ. Wien 1973.
  • Brigitte Heuberger: Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005.
  • Reinhold Reith et al., Das Verlassenschaftsinventar des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1784. Einführung und kommentierte Edition in Verbindung mit Andreas Zechner, Luisa Pichler, Doris Hörmann, Jürgen Wöhry und Florian Angerer, Salzburg 2015.
  • Reinhold Reith, Luisa Pichler-Baumgartner, Georg Stöger und Andreas Zechner (Hg.), Haushalten und Konsumieren. Die Ausgabenbücher der Salzburger Kaufmannsfamilie Spängler von 1733 bis 1785, Salzburg 2016.
  • Reinhold Reith und Georg Stöger, Exploring and Presenting Eighteenth-Century Private Consumption, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 109 (2022), 72–86.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ab dem 19. Jahrhundert Bruneck geschrieben
  2. Die heutige Schreibweise des Namens Spängler dürfte bereits in der zweiten Generation der in Salzburg lebenden Familienangehörigen entstanden sein. In (Süd)Tirol wurde der Familienname ohne Umlaut weitergetragen, in Italien änderte sich der Name über mehrere Generationen hinweg allmählich zu "Spangher".
  3. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 3. Jänner 1928, seite 3
  4. Aus dieser Handelsfaktorei ging die Sigmund Haffnerische und später die Triendl'sche Faktoreihandlung hervor.
  5. Reinhold Reith et al., Das Verlassenschaftsinventar des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1784. Einführung und kommentierte Edition in Verbindung mit Andreas Zechner, Luisa Pichler, Doris Hörmann, Jürgen Wöhry und Florian Angerer, Salzburg 2015.
  6. www.spaengler-haushaltsbuecher.at