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| | Franz Anton Spangler wanderte [[1729]] nach Salzburg aus und wurde [[1731]] als "Handelsfaktor – Direktor bei den [[Laimprucher]]'schen Erben"<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19280103&query=%22Laimprucher%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 3. Jänner 1928, seite 3</ref><ref>Aus dieser Handelsfaktorei ging die Sigmund Haffnerische und später die Triendl'sche Faktoreihandlung hervor.</ref> im Bürgerbuch genannt. Am [[16. Juli]] [[1731]] erhielt er das [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerrecht]] der Stadt zuerkannt. | | Franz Anton Spangler wanderte [[1729]] nach Salzburg aus und wurde [[1731]] als "Handelsfaktor – Direktor bei den [[Laimprucher]]'schen Erben"<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19280103&query=%22Laimprucher%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 3. Jänner 1928, seite 3</ref><ref>Aus dieser Handelsfaktorei ging die Sigmund Haffnerische und später die Triendl'sche Faktoreihandlung hervor.</ref> im Bürgerbuch genannt. Am [[16. Juli]] [[1731]] erhielt er das [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerrecht]] der Stadt zuerkannt. |
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| − | In Salzburg heiratete er am [[17. Jänner]] [[1731]] seine erste Frau Katharina, geborene Ingerl, verwitwete Prötz († [[6. März]] [[1743]]), die ihm fünf Kinder schenkte. Nach ihrem Ableben im Jahr [[1743]] erbte er das Haus Nr. 2 am [[Alter Markt|Alten Markt]], an dem noch heute die Löwen als Teil des dort angebrachten Familienwappens zu sehen sind. Nach einer Bezahlung von 11.000 [[Florin|fl]] kam er dazu noch in den Besitz der darin untergebrachten "Prötz´schen Seiden-, Tuch-, Woll- und Knopfhandlung", die er nach seiner Übernahme in "Franz Spangler´sche Tuch- und Seidenhandlung" umbenannte. Bereits zu dieser Zeit dürfte er – wenigen erhalten gebliebenen Dokumenten nach - Geschäfte mit seinem Onkel Matthias Spangler in Venedig getätigt haben, von wo er vermutlich kostbare Seidenstoffe und qualitative Tuchwaren erwarb. | + | In Salzburg heiratete er am [[17. Jänner]] [[1731]] seine erste Frau Katharina, geborene Ingerl, verwitwete Prötz († [[6. März]] [[1743]]), die ihm fünf Kinder schenkte. Nach ihrem Ableben im Jahr [[1743]] erbte er das [[Spänglerhaus|Haus Nr. 2]] am [[Alter Markt|Alten Markt]], an dem noch heute die Löwen als Teil des dort angebrachten Familienwappens zu sehen sind. Nach einer Bezahlung von 11.000 [[Florin|fl]] kam er dazu noch in den Besitz der darin untergebrachten "Prötz´schen Seiden-, Tuch-, Woll- und Knopfhandlung", die er nach seiner Übernahme in "Franz Spangler´sche Tuch- und Seidenhandlung" umbenannte. Bereits zu dieser Zeit dürfte er – wenigen erhalten gebliebenen Dokumenten nach - Geschäfte mit seinem Onkel Matthias Spangler in Venedig getätigt haben, von wo er vermutlich kostbare Seidenstoffe und qualitative Tuchwaren erwarb. |
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| | Am [[22. Jänner]] [[1744]] heiratete er in zweiter Ehe Anna Elisabeth Lang, geborene Egger (* [[1702]]; † [[1754]]). Diese Ehe blieb kinderlos. Nach ihrem Tod und der Auslage von 500 [[Gulden|fl]] gelangte er in den Besitz der "Lang´schen Bettenhandlung" und brachte es als wohlhabender Kaufmann endgültig zu großem Ansehen in der Stadt. | | Am [[22. Jänner]] [[1744]] heiratete er in zweiter Ehe Anna Elisabeth Lang, geborene Egger (* [[1702]]; † [[1754]]). Diese Ehe blieb kinderlos. Nach ihrem Tod und der Auslage von 500 [[Gulden|fl]] gelangte er in den Besitz der "Lang´schen Bettenhandlung" und brachte es als wohlhabender Kaufmann endgültig zu großem Ansehen in der Stadt. |
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| | Nachdem seine zweite Ehe kinderlos geblieben war, entsprangen seiner dritten Verbindung acht Nachkommen. | | Nachdem seine zweite Ehe kinderlos geblieben war, entsprangen seiner dritten Verbindung acht Nachkommen. |
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| − | Franz Anton Spangler starb [[1784]] im Alter von 79 Jahren, ohne ein Testament hinterlassen zu haben. In der Folge kam es zu einem Erbstreit zwischen seinen Kindern und den Tiroler Verwandten. Sein Sohn [[Franz Josef Christian Spängler]] erhielt, nachdem er schon zu Lebzeiten seines Vaters im Unternehmen mitgearbeitet hatte, [[1823]] nach gerichtlicher Schätzung sowohl das Haus am Marktplatz (für 8.750 fl) wie auch die "Tuch- und Seiden[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]]" (für 600 fl) als Eigentum zugewiesen. | + | Franz Anton Spangler starb [[1784]] im Alter von 79 Jahren, ohne ein Testament hinterlassen zu haben. Er hinterließ immerhin ein Gesamtvermögen von mehr als 200.000 Gulden.<ref>[[Reinhold Reith]] et al., Das Verlassenschaftsinventar des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1784. Einführung und kommentierte Edition in Verbindung mit Andreas Zechner, Luisa Pichler, Doris Hörmann, Jürgen Wöhry und Florian Angerer, Salzburg 2015.</ref> In der Folge kam es zu einem Erbstreit zwischen seinen Kindern und den Tiroler Verwandten. Sein Sohn [[Franz Josef Christian Spängler]] erhielt, nachdem er schon zu Lebzeiten seines Vaters im Unternehmen mitgearbeitet hatte, [[1823]] nach gerichtlicher Schätzung sowohl das Haus am Marktplatz (für 8.750 fl) wie auch die "Tuch- und Seiden[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]]" (für 600 fl) als Eigentum zugewiesen. |
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| | + | Im [[Stadtarchiv Salzburg]] sind vier Ausgabenbücher (Breite jeweils 16,5 cm, Höhe 39 bis 41 cm) überliefert, die im Haushalt des Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1733 bis 1785, d. h. über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahrzehnten, geführt wurden (Stadtarchiv Salzburg, Privatarchivalien 1172). Die online Edition steht für die weitere Forschung zur Verfügung.<ref>[https://www.spaengler-haushaltsbuecher.at www.spaengler-haushaltsbuecher.at]</ref> |
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| | ==Nachkommen == | | ==Nachkommen == |
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| | ==Literatur== | | ==Literatur== |
| | * Gertrude Mayr: ''Geschichte des Bankhauses Carl Spängler & Co.'' Phil. Diss. Univ. Wien 1973. | | * Gertrude Mayr: ''Geschichte des Bankhauses Carl Spängler & Co.'' Phil. Diss. Univ. Wien 1973. |
| − | * Brigitte Heuberger: ''Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler.'' In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005. | + | * Brigitte Heuberger: ''Handelsbeziehungen zwischen Venedig und Salzburg am Beispiel der Familien Spängler.'' In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. Band 125. Im Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2005. |
| | + | * Reinhold Reith et al., Das Verlassenschaftsinventar des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler von 1784. Einführung und kommentierte Edition in Verbindung mit Andreas Zechner, Luisa Pichler, Doris Hörmann, Jürgen Wöhry und Florian Angerer, Salzburg 2015. |
| | + | * Reinhold Reith, Luisa Pichler-Baumgartner, Georg Stöger und Andreas Zechner (Hg.), Haushalten und Konsumieren. Die Ausgabenbücher der Salzburger Kaufmannsfamilie Spängler von 1733 bis 1785, Salzburg 2016. |
| | + | * Reinhold Reith und Georg Stöger, Exploring and Presenting Eighteenth-Century Private Consumption, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 109 (2022), 72–86. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
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| | [[Kategorie:Wirtschaftstreibender]] | | [[Kategorie:Wirtschaftstreibender]] |
| | [[Kategorie:Kaufmann]] | | [[Kategorie:Kaufmann]] |
| − | [[Kategorie:Kaufmann (Geschichte)]]
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| | [[Kategorie:Zuagroaste]] | | [[Kategorie:Zuagroaste]] |
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