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| − | Das ''Heilige Römische Reich (Deutscher Nation)''<ref>Der Zusatz | + | Das ''Heilige Römische Reich (Deutscher Nation)''<ref>Der Zusatz "Deutscher Nation" (lat. ''Nationis Germanicæ'') setzte sich seit dem späten [[15. Jahrhundert]] allmählich durch.</ref> bestand vom [[Mittelalter]] bis zum Jahr [[1806]] und umfasste vor allem [[Deutschland]] und angrenzende Gebiete, namentlich auch [[Österreich]] mit Ausnahme des [[Burgenland]]es, das Fürsterzbistum Salzburg, [[Belgien]] (einst österreichisch-Niederlande), [[Tschechien|Böhmen, Mähren und Schlesien]], im [[Mittelalter]] auch große Teile [[Italien]]s und die [[Niederlande]]. |
| − | Das Reich bestand aus einer Anzahl | + | Das Reich bestand aus einer Anzahl "reichsunmittelbarer" Territorien (weltliche und geistliche Fürstentümer, freie und Reichsstädte), die gegenüber dem Kaiser zunehmend immer mehr Macht erlangten. Zu diesen Territorien gehörten z. B. das Fürsterzbistum oder [[Fürsterzbistum Salzburg|Fürsterzbistum]] Salzburg, weiters z. B. [[Bayern]], [[Tirol]], [[Kärnten]], [[Steiermark]], [[%C3%96sterreich#Der_.C3.96sterreichbegriff_in_historischer_Sicht|Österreich]] ([[Oberösterreich|Ob]] und [[Niederösterreich|Unter der Enns]]), [[Tschechien#Böhmen|Böhmen]] und [[Tschechien#Mähren|Mähren]]. |
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| − | Für diesen Staat, in den [nur] von [[1849]] bis [[1867]] [[Ungarn]] eingegliedert war, gab es 1848/49 einen ''Reichs''tag, [[1861]] bis 1918 einen ''Reichs''rat, 1849 bis 1918 ein ''Reichs''gesetzblatt, außerdem die | + | Für diesen Staat, in den [nur] von [[1849]] bis [[1867]] [[Ungarn]] eingegliedert war, gab es 1848/49 einen ''Reichs''tag, [[1861]] bis 1918 einen ''Reichs''rat, 1849 bis 1918 ein ''Reichs''gesetzblatt, außerdem die "''Reichs''haupt- und Residenzstadt" [[Wien]]. |
Von 1867 bis 1918 gab es die Österreichisch-Ungarische Monarchie mit ihren zwei ''Reichs''hälften, der österreichischen und der ungarischen. Die wenigen gemeinsamen [[Minister]] – die für die wenigen gemeinsamen Angelegenheiten (sog. "pragmatische Angelegenheiten") zuständig waren – wurden bis [[1911]] ''Reichs''minister genannt. | Von 1867 bis 1918 gab es die Österreichisch-Ungarische Monarchie mit ihren zwei ''Reichs''hälften, der österreichischen und der ungarischen. Die wenigen gemeinsamen [[Minister]] – die für die wenigen gemeinsamen Angelegenheiten (sog. "pragmatische Angelegenheiten") zuständig waren – wurden bis [[1911]] ''Reichs''minister genannt. | ||
| − | Für verschiedene Institutionen der österreichischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie blieb der Wortteil | + | Für verschiedene Institutionen der österreichischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie blieb der Wortteil "Reichs-" in Verwendung, so für das als "[[Reichsrat]]" bezeichnete Parlament, das als "Reichsgericht" bezeichnete Verfassungsgericht, das ''Reichs''gesetzblatt, [[Reichsstraße|''Reichs''straßen]], manche als ''Reichs''gesetze bezeichnete Gesetze. |
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| − | Nach 1867 wurde der Beisatz "kaiserlich-königlich" ("k.k.") nur mehr auf Einrichtungen der österreichischen Reichshälfte<ref>Zur österreichischen Reichshälfte gehörten ja auch die Königreiche [[Tschechien#Böhmen|Böhmen]], Dalmatien, Galizien ua.</ref> bezogen, der Beisatz "kaiserlich ''und'' königlich" ("k.u.k.") wurde nun für Einrichtungen der Österreichisch-ungarischen Monarchie als Gesamtstaat eingeführt<ref>Und zwar mit Allerhöchstem [d. h. kaiserlichem] Handschreiben vom 17. Oktober 1889, veröffentlicht im Justiz-Verordnungsblatt Nr. 56/1889 (vgl. Mayerhofer/Pace, ''Handbuch für den politischen Verwaltungsdienst in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern mit besonderer Berücksichtigung der diesen Ländern gemeinsamen Gesetze und Verordnungen'', Band V, 5. Auflage, S. 170, mit weiteren historischen Ausführungen).</ref>; ausschließlich | + | Nach 1867 wurde der Beisatz "[[Republik Österreich#Die Verwendung von k. (u.) k.|kaiserlich-königlich]]" ("k.k.") nur mehr auf Einrichtungen der österreichischen Reichshälfte<ref>Zur österreichischen Reichshälfte gehörten ja auch die Königreiche [[Tschechien#Böhmen|Böhmen]], Dalmatien, Galizien ua.</ref> bezogen, der Beisatz "kaiserlich ''und'' königlich" ("k.u.k.") wurde nun für Einrichtungen der Österreichisch-ungarischen Monarchie als Gesamtstaat eingeführt<ref>Und zwar mit Allerhöchstem [d. h. kaiserlichem] Handschreiben vom 17. Oktober 1889, veröffentlicht im Justiz-Verordnungsblatt Nr. 56/1889 (vgl. Mayerhofer/Pace, ''Handbuch für den politischen Verwaltungsdienst in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern mit besonderer Berücksichtigung der diesen Ländern gemeinsamen Gesetze und Verordnungen'', Band V, 5. Auflage, S. 170, mit weiteren historischen Ausführungen).</ref>; ausschließlich "königlich" war nun die ungarische Reichshälfte. |
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Datei:!cid image001 png@01CF5B4D.png |Kaiserlicher Doppeladler am Tor zum inneren Burghof auf der Kaiserburg Nürnberg aus der Zeit Kaiser Maximilians I. um 1500 | Datei:!cid image001 png@01CF5B4D.png |Kaiserlicher Doppeladler am Tor zum inneren Burghof auf der Kaiserburg Nürnberg aus der Zeit Kaiser Maximilians I. um 1500 | ||
Datei:!cid image001 png@01CF5B4B.png|Reichskrone, wohl für die Krönung von Kaiser Otto I. im Jahr 962 angefertigt. (Original in der Schatzkammer der Hofburg, Wien) | Datei:!cid image001 png@01CF5B4B.png|Reichskrone, wohl für die Krönung von Kaiser Otto I. im Jahr 962 angefertigt. (Original in der Schatzkammer der Hofburg, Wien) | ||
| − | Datei:!cid image001 jpg@01CF5D4E.jpg|Der | + | Datei:!cid image001 jpg@01CF5D4E.jpg|Der "Kaiserdom" St. Bartholomäus in Frankfurt. Dort wurden die Kaiser von den sieben Kurfürsten gewählt. |
Datei:Kaiser Heinrich VI. 1197.jpg|Kaiser Heinrich VI. († 1197) | Datei:Kaiser Heinrich VI. 1197.jpg|Kaiser Heinrich VI. († 1197) | ||
Datei:!cid image001 jpg@01CF5D4A.jpg|Karl IV. († 1378) mit den sieben Kurfürsten, die den Kaiser wählen | Datei:!cid image001 jpg@01CF5D4A.jpg|Karl IV. († 1378) mit den sieben Kurfürsten, die den Kaiser wählen | ||
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* [[Benutzer:Karl Irresberger|Eigenartikel Karl Irresberger]], gestützt auf die [[Wikipedia]]-Artikel | * [[Benutzer:Karl Irresberger|Eigenartikel Karl Irresberger]], gestützt auf die [[Wikipedia]]-Artikel | ||
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** zur österreichischen Monarchie: | ** zur österreichischen Monarchie: | ||
| − | *** [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsrat_(%C3%96sterreich) '' | + | *** [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsrat_(%C3%96sterreich) ''"Reichsrat (Österreich)"''] |
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| − | *** [http://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Kriegsministerium '' | + | *** [http://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Kriegsministerium ''"Reichskriegsministerium"''] |
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Aktuelle Version vom 5. September 2025, 14:12 Uhr
Der Begriff Reich kommt im SALZBURGWIKI sehr oft im Zusammenhang mit geschichtlichen Beiträgen vor.
Historische Reiche
Heiliges Römisches Reich
Das Heilige Römische Reich (Deutscher Nation)[1] bestand vom Mittelalter bis zum Jahr 1806 und umfasste vor allem Deutschland und angrenzende Gebiete, namentlich auch Österreich mit Ausnahme des Burgenlandes, das Fürsterzbistum Salzburg, Belgien (einst österreichisch-Niederlande), Böhmen, Mähren und Schlesien, im Mittelalter auch große Teile Italiens und die Niederlande.
Das Reich bestand aus einer Anzahl "reichsunmittelbarer" Territorien (weltliche und geistliche Fürstentümer, freie und Reichsstädte), die gegenüber dem Kaiser zunehmend immer mehr Macht erlangten. Zu diesen Territorien gehörten z. B. das Fürsterzbistum oder Fürsterzbistum Salzburg, weiters z. B. Bayern, Tirol, Kärnten, Steiermark, Österreich (Ob und Unter der Enns), Böhmen und Mähren.
Das Reich hatte außer dem Kaiser noch eine Reihe gemeinsamer Institutionen, z. B.
- den "Immerwährenden" Reichstag in Regensburg (ab 1667),
- Reichskammergericht und Reichshofrat,
- Reichsvizekanzler und Reichshofkanzlei,
- das Reichsheer (zu dem auch das Erzstift im Fall eines Reichskriegs ein Kontingent stellen musste).
Deutsches Reich
Von 1871 bis 1945 bestand das Deutsche Reich, gegründet von den deutschen Staaten unter Führung Preußens und unter Ausschluss Österreichs.
Die Geschichte des Deutschen Reiches wird in drei Epochen gegliedert:
- 1871–1918: Deutschen Kaiserreich, auch "zweites deutsches Reich"
- 1919–1933: Weimarer Republik
- 1933–1945: Nationalsozialistische Diktatur: "Drittes Reich", ab 1938 "Großdeutsches Reich"
Österreich
Reich und Reichshälften
Mit Bezug auf die österreichische Monarchie, wie sie von 1804 bis 1918 bestand, war von 1848 bis 1918 die Bezeichnung "Reich" in Gebrauch, aber weniger für den Staat selbst als für einzelne seiner Institutionen.
Für diesen Staat, in den [nur] von 1849 bis 1867 Ungarn eingegliedert war, gab es 1848/49 einen Reichstag, 1861 bis 1918 einen Reichsrat, 1849 bis 1918 ein Reichsgesetzblatt, außerdem die "Reichshaupt- und Residenzstadt" Wien.
Von 1867 bis 1918 gab es die Österreichisch-Ungarische Monarchie mit ihren zwei Reichshälften, der österreichischen und der ungarischen. Die wenigen gemeinsamen Minister – die für die wenigen gemeinsamen Angelegenheiten (sog. "pragmatische Angelegenheiten") zuständig waren – wurden bis 1911 Reichsminister genannt.
Für verschiedene Institutionen der österreichischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie blieb der Wortteil "Reichs-" in Verwendung, so für das als "Reichsrat" bezeichnete Parlament, das als "Reichsgericht" bezeichnete Verfassungsgericht, das Reichsgesetzblatt, Reichsstraßen, manche als Reichsgesetze bezeichnete Gesetze.
k. k.
Nach 1867 wurde der Beisatz "kaiserlich-königlich" ("k.k.") nur mehr auf Einrichtungen der österreichischen Reichshälfte[2] bezogen, der Beisatz "kaiserlich und königlich" ("k.u.k.") wurde nun für Einrichtungen der Österreichisch-ungarischen Monarchie als Gesamtstaat eingeführt[3]; ausschließlich "königlich" war nun die ungarische Reichshälfte.
Bildergalerie
Quellen
- Eigenartikel Karl Irresberger, gestützt auf die Wikipedia-Artikel
- "Reich"
- "Heiliges Römisches Reich" (dessen Institutionen:)
- "Deutsches Reich"
- zur österreichischen Monarchie:
Einzelnachweise
- ↑ Der Zusatz "Deutscher Nation" (lat. Nationis Germanicæ) setzte sich seit dem späten 15. Jahrhundert allmählich durch.
- ↑ Zur österreichischen Reichshälfte gehörten ja auch die Königreiche Böhmen, Dalmatien, Galizien ua.
- ↑ Und zwar mit Allerhöchstem [d. h. kaiserlichem] Handschreiben vom 17. Oktober 1889, veröffentlicht im Justiz-Verordnungsblatt Nr. 56/1889 (vgl. Mayerhofer/Pace, Handbuch für den politischen Verwaltungsdienst in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern mit besonderer Berücksichtigung der diesen Ländern gemeinsamen Gesetze und Verordnungen, Band V, 5. Auflage, S. 170, mit weiteren historischen Ausführungen).