Trauner (Adelsgeschlecht)
Das Geschlecht der Trauner war ein altes, teilweise landständisches, Salzburger Ministerialengeschlecht. Seine Mitglieder erscheinen in der Salzburger Geschichte immer wieder als fürstliche Lehensträger und Pfleger.
Familienchronik
Als Erstbekannte werden (bei Wiguleus Hunt) angeführt: Heinrich, Eberhard, Leonhard und Rudolf, die um 1112 urkundlich erscheinen. Ihre Gräber sind im vormals salzburgischen, seit 1810 bayrischen Waging am See.
In der Familienchronik der Trauner des Jacob von Haunsperg zu Vachenlueg (1588) werden (im Zusammenhang mit der Erörterung der Entwicklung des Familienwappens) genannt:
- 1331: Carl Trauner; Gebhardt, des vorigen Bruder
- 1350: Alm der Trauner, der beiden vorigen Bruder
- 1371: Gebhardt Trauner; Ludwig, des vorigen Vetter; Gebhardt, Leonhardts und Ludwigs Vetter; ferner Gabein
- 1380: Carl der Trauner
- 1427: Wilhelm Trauner zu Gredig bei Salzburg
- 1496: Wilhelm Trauner, Ritter zu Flachaw
- 1498: Erhart Trauner, Pfleger zu Plain
- 1471: Georg der Trauner, Ritter und Pfleger zu Radstadt
- 1504: Rudolf, Ritter, Pfleger zu Neumarkt
Wappen
Das Wappen selbst war quadriert; Felder 1 und 4 in Schwarz weiße Gegensparren; Felder 2 und 3 in Rot je ein weißer Bock; dieser auf dem gekrönten offenen Helme wachsend; Decken: schwarz-weiss und roth-weiss.
Vertreter der Familie
Ein früher Vertreter des Geschlechts ist (gewiss) der Salzburger Hofmarschall Rudolf Trauner, der 1450 Besitz in der Flachau erwarb[1].
Unter den Getreuen des Fürsterzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg, welche mit diesem 1523 während des Lateinischen Krieges auf der Festung Hohensalzburg Zuflucht nahmen, sind angeführt:
- Christian Trauner, Landmann, Pfleger zu Haunsperg, sammt seiner Gemahlinn Anna Weißbeckinn, und
- Burkhart Trauner zu Adlstätten, Landmann.[2]
Somit wird bereits für 1523 ein Familienzweig bezeugt, der das Prädikat "zu Adlstätten" nach dem Gut Adlstätten führte, dessen Namen nunmehr ein Ortsteil der Gemeinde Ainring[3] (Landkreis Berchtesgadener Land) im Rupertiwinkel trägt; dieses Gut wurde 1509 von einem Trauner erworben und blieb 153 Jahre lang im Familienbesitz[4]. Dionys Dietrich Trauner verkaufte es um 1664 am Hans Joachim Weckherlin, fürderhin Weckherlin von Adlstetten.[5]
Schon nach dem aus dem Jahr 1528 stammenden ältesten Verzeichnis der Mitglieder der Hohe Salzburger Landschaft besaß ein Trauner, Ferdinand Joseph Graf Trauner, die "Landmannschaft".[6]
Wie sich dieser Familienzweig zu dem vorgenannten verhält, ist unklar.[7]
Der schon erwähnte Jacob von Haunsperg zu Vachenlueg widmete 1588 die von ihm verfasste Familienchronik der Trauner seinen Vettern Burckhart und Georg[8] den Traunern, Gebrüdern zu Adlstetten, Hauss und Fürdt.
Dem Familienzweig derer zu Adlstetten ist auch Ignaz von Trauner (* 1638 auf Schloss Adelstetten bei Salzburg; † 21. Oktober 1694 in Regensburg (heute: Bayern) zuzurechnen, Benediktinerabt von St. Emmeram (Regensburg), zu seinen Lebzeiten berühmter Kanzelredner und Prediger und Verfasser einschlägiger Schriften.[9]
Es bildete sich auch ein bayrischer Familienzweig aus: 1569 scheint in Regensburg ein Christoff Trauner zum Hauß und Furtt, fürstlicher Pfleger zu Khirchperg, auf. Maria Ursula Gräfin von Trauner (* 1720; † 1760) war die Mutter des bayerischen Staatsmannes Maximilian Karl Grafen von Montgelas, ihr Bruder Graf Karl-Joseph Trauner von Adlstetten, Haus[10] und Furth (* 2. Dezember 1713 Malgersdorf) war durch seine Tochter Maria Antonia Rupertina Josepha, verheiratete Gräfin von Arco (* 1744), Großvater des bayerischen Staatsmannes Carl Maria Graf von Arco (* 1769; † 1856).
Eine offenbar nichtgräfliche Linie wurde 1794 in die Hohe Salzburger Landschaft aufgenommen.
Pinzgauer Linie
Eine Pinzgauer Linie der Trauner ist nicht mit Sicherheit den Traunern zu Adlstetten zuzurechnen, wenn auch deren Wappen den Grabstein des Johann Christoph Trauner (d. J.) schmückt:
- Johann Christoph Trauner, verheiratet mit Magdalena Weidacher
- Johann Christoph Trauner (* 1618; † 16. Juli 1679 Bruck im Pinzgau), Überreiter in Zell am See, Unterwaldmeister in Bruck im Pinzgau; heiratete – jeweils in Bruck im Pinzgau – 1647 Anna Barbara Schädler, 1652 Ursula Schweiger und 1659 Veronika Glück;
- Ferdinand Trauner (* 10. Juni 1665 Bruck im Pinzgau), Verwalter in Hundsdorf; heiratete 1689 Christina Fürtauer, 1702 Maria Barbara Haitenthaler;
- Josef Anton Placidus Trauner, verheiratet mit Elisabeth geborene Poschacher († 1755), der zusammen mit seinen vier Kindern im Jahr 1755 Schloss Hundsdorf erwarb oder besaß,[11]
- Josef Anton Trauner (* 14. November 1728 Bruck im Pinzgau), Verwalter von Hundsdorf, verheiratet mit Anna Margarita, geborene Schmerold (mit Nachkommen bis heute)
- Joseph Franz Gordian Trauner (* 10. Mai 1764)[12], seit 1790 verheiratet mit Maria, geborene Braitfuß[13]
- Anton Trauner (* 17. Jänner 1800 in Bruck im Pinzgau)[14], seit 1822 verheiratet mit Margaretha, geborene Voglreither (* 1799)[15]
- Anton Trauner (* 1833; † 1887), Priester der Erzdiözese Salzburg[16]
- Anton Trauner (* 17. Jänner 1800 in Bruck im Pinzgau)[14], seit 1822 verheiratet mit Margaretha, geborene Voglreither (* 1799)[15]
- Joseph Franz Gordian Trauner (* 10. Mai 1764)[12], seit 1790 verheiratet mit Maria, geborene Braitfuß[13]
- Johann Jakob Trauner (* 14. Juli 1736 Bruck im Pinzgau)[17]
- Anna Maria oder Maria Anna (* 2. Februar 1726 Bruck im Pinzgau), Gattin des Lebzelters, Bürgers und Weingastgebs zu Tamsweg Johann Georg Windt (* 1729; † 1785) und
- Maria Barbara (* 5. April 1730; † 15. März 1806 Fieberbrunn), Gattin des Gewerken Johann Jakob Prugger von Pruggheim zu Pillersee[18];
- Josef Anton Trauner (* 14. November 1728 Bruck im Pinzgau), Verwalter von Hundsdorf, verheiratet mit Anna Margarita, geborene Schmerold (mit Nachkommen bis heute)
- Anna Katharina (* ca. 1711; † 1762 Lofer), verheiratet mit Georg Poschacher, Bierbrauer zu Lofer;
- Josef Anton Placidus Trauner, verheiratet mit Elisabeth geborene Poschacher († 1755), der zusammen mit seinen vier Kindern im Jahr 1755 Schloss Hundsdorf erwarb oder besaß,[11]
- Anton Trauner (* 1669; † 1709), Domkapitelverwalter zu Saalfelden, verheiratet mit Maria Magdalena Lechner;
- Johann Georg Trauner (* 1699; † 1784), Pfleger in Hopfgarten, verheiratet mit Claudia Lasser von Zollheim;
- Johann Christoph Trauner (* 1728; † 1806), Hofrat und Pfleger, verheiratet mit Sydonia Mayr von Mayrau;
- Maria Ursula Walpurga (* 20. Februar 1732 Zell am Ziller; † 1794), verheiratet mit Dominicus Andreas Prugger von Pruggheim.
- Johann Georg Trauner (* 1699; † 1784), Pfleger in Hopfgarten, verheiratet mit Claudia Lasser von Zollheim;
- Ferdinand Trauner (* 10. Juni 1665 Bruck im Pinzgau), Verwalter in Hundsdorf; heiratete 1689 Christina Fürtauer, 1702 Maria Barbara Haitenthaler;
- Johann Christoph Trauner (* 1618; † 16. Juli 1679 Bruck im Pinzgau), Überreiter in Zell am See, Unterwaldmeister in Bruck im Pinzgau; heiratete – jeweils in Bruck im Pinzgau – 1647 Anna Barbara Schädler, 1652 Ursula Schweiger und 1659 Veronika Glück;
Einzelnachweise
- ↑ Chronik der Gemeinde Flachau, S. 37
- ↑ Lorenz Hübner, Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte, Zweiter Band (Statistik), Salzburg 1793. S. 17.
- ↑ siehe Gemeinde Ainring
- ↑ "Ein historischer Streifzug durch die Gemeinde Ainring", ehemals (um 2001) auf www.wwws.de/kultur/historie.htm
- ↑ Franz Martin, Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: 57. Weckherlin von Adlstetten, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band 78 (1938) S. 165-168 (167) = Derselbe, Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946), S. 210-212.
- ↑ Lorenz Hübner, aaO S. 278.
- ↑ Spätestens im 18. Jahrhundert gab es die Grafen Trauner von Adlstetten, Haus und Furth.
- ↑ wohl ident mit jenem Georg Trauner zu Adlstetten, dessen um 1602 entstandener Epitaph sich in der Kollegiatsstiftskirche Maria Himmelfahrt in Laufen befindet.
- ↑ Näher der Artikel "TRAUNER, Ignatius von" in Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band XIX (Verlag Traugott Bautz, 2001)
- ↑ Heute: Haus im Wald, Gemeinde Furth.
- ↑ Sebastian Hinterseer, Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins (1957 Salzburger Nachrichten Verlag, 1978 rev. und ergänzte Auflage), S. 142. Lebensdaten der Kinder nach der "Frank-Beamtenkartei" des Salzburger Landesarchivs.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band II, S. 110.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band II, S. 86.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band II, S. 205.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band III, S. 21.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band III, S. 2.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band II, S. 33.
- ↑ Herwig Pirkl: Aus der Prugger von Pruggheim'schen Familiengeschichte. In: Fieberbrunn informativ Oktober 1980, S. 12 ff.