Adolf Frank
Adolf Frank (* 16. Juni 1855 in Mährisch-Schönberg, tschechisch Šumperk Mähren; † 30. September 1924 in der Stadt Salzburg) war k. k. Offizier und ein Salzburger Archivar und historisch orientierter Forscher.
Leben
Frank wandte sich einer militärischen Laufbahn zu. So wurde er 1876 als Offizierstellvertreter zum 1. Pionierregiment ausgemustert und später dem Infanterie-Regiment Nr. 14 zu Linz, dann dem Infanterie-Regiment Nr. 1 zu Troppau (Österreichisch-Schlesien) und zuletzt dem Ungarischen Infanterie-Regiment Nr. 60 zu Wien zugeteilt. 1907 trat er als Oberstleutnant der Reserve in den Ruhestand.
Die einer Ehe entsprossenen zwei Kinder verstarben beide in jungen Jahren. Auch seine Gattin verlor er kurze Zeit später. Nach dem Verlust seiner gesamten Familie schied er vorzeitig aus dem Militärdienst aus, um Erholung zu suchen. Im Winter im Süden, nahm er im Sommer in Golling seinen Aufenthalt. Der Wunsch des Gollinger Scharfschützenkorps, etwas von seiner Geschichte zu erfahren, führte Frank in das Archiv des alten Pfleggerichtes Golling. Seine dortige Arbeit führte neben einer Liste der Gollinger Pfleger und Pfleggerichtsbeamten auch zu einer Ordnung der Archivbestände.
Frank ließ sich 1909 dauerhaft in Salzburg nieder und wurde 1910 Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Neben seiner Vortragstätigkeit für diese Gesellschaft wurden auch Schriftstücke in deren Mitteilungsbänden veröffentlicht. Von 1920 bis zu seinem Tod war er auch Ausschuss-Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
In der Absicht, "Beamtenlisten" für alle fürsterzbischöflichen Behörden und Ämter herauszugeben, zog er nicht nur alle Kirchenmatriken des ehemaligen Salzburger Landes auf Adel und Beamte hin aus, sondern sah auch fast das ganze Landesarchiv zu diesem Zweck durch.
Die geplante Veröffentlichung wurde durch den Ersten Weltkrieg vereitelt, die jahrelange Arbeit fand aber immerhin in der Reihe Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte, die in 100 Folgen in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK), Bd. 67 (1927) bis 84/85 (1944/45), erschienen ist, bzw. in dem von Franz Martin herausgegebenen Sammelwerk Hundert Salzburger Familien Verwertung.
Ein Teilergebnis dieser Arbeit ist auch die sogenannte Frank-Beamtenkartei, die im Salzburger Landesarchiv zugänglich ist.
Adolf Frank war längere Zeit Sekretär der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde, Archivar der Mozartgemeinde und Mitglied der Künstlervereinigung Gral. Nach Ende des Ersten Weltkriegs war er als Beamter der Invalidenentschädigungskommission tätig.
Adolf Franks Nachlass wird im Salzburger Landesarchiv verwahrt (14 Kartons).[1]
Veröffentlichungen
- In den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde:
- Der Mönchsberg und seine Baulichkeiten, in: MGSLK 70, 1930, S. 1-44 (www.zobodat.at hier als pdf)
- Der Äußere Stein. Eine Ergänzung zu F. V. Zillners Häuserchronik, MGSLK 86/87, 1946/47, S. 1-32
- Über Söllheim und Radeck . Vortrag von Oberstleutnant A. Frank, Salzburger Landeskunde, 23. März 1922.[2] Bericht in: Salzburger Chronik Nr. 71, 28. März 1922, S. 2.[3]
Quellen
- Franz Martin: Nekrolog auf Adolf Frank, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band 65 (1925), 65, S. 217-219
- Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte, Schlusswort, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 84/85 (1944/45) S. 90.