Südrampe der Großglockner Hochalpenstraße



Die Südrampe der Großglockner Hochalpenstraße ist der Teil der Großglockner Hochalpenstraße auf Kärntner Seite von der Kassenstelle Heiligenblut bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.
Geografie
Der Großglockner Hochalpenstraße Straßenverlauf der Südrampe führt von Heiligenblut am Großglockner zum Kreisverkehr Guttal und von der auf der sogenannten Gletscherstraße hinauf zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Zu Beginn der Bauarbeiten im Herbst 1930 betrug die Länge der vier Baulose 16 Kilometer. Nachdem später die Mautstelle weiter nördlich des Gemeindezentrums von Heiligenblut verlegt wurde, hat heute dieser Straßenabschnitt eine Länge von rund zwölf Kilometer.
Baugeschichte
Von Heiligenblut gab es seit 1908 bereits eine mautpflichtige Alte Glocknerhausstraße bis zum Glocknerhaus. 1930, mit dem Baubeginn der Großglockner Hochalpenstraße, begann Franz Friedrich Wallack von Heiligenblut mit dem Bau der Südrampe bis zur Abzweigung Guttal. Bis dorthin verwendete er allerdings eine neue Trasse und nicht die Trasse der alten Glocknerhaustraße. Während die Trasse der alten Glocknerhausstraße von Heiligenblut sofort in nordwestliche Richtung mehr oder weniger in direkte Linie zur Abzweigung Guttal verlief, führte die Trasse von Wallack zunächst nach Nordosten fast bis zum Beginn des Fleißtals. Hier befindet sich die erste erste Kehre von Heiligenblut und die letzte von Salzburg kommend (Kehre 26). Nun führt die Trasse ebenfalls nach Nordwesten vorbei am Parkplatz Rossbach und Parkplatz Kasereck zur Abzweigung Guttal.
Im Herbst 1932 konnte die Südrampe bis zum Parkplatz Kaiser-Franz-Josefs-Höhe I unterhalb der historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe für den Verkehr freigegeben werden. Die Scheitelstrecke über den Hochtor-Tunnel zum Fuscher Törl und hinunter nach Hochmais, bis wohin ebenfalls die Straße 1932 fertiggestellt war, konnte wegen dem anhaltenden Variantenstreit noch nicht begonnen werden. Erst nach Einigung in diesem Streit Ende Juli 1933 begannen von Guttal aus die Arbeiten des 6,6 Kilometer langen Baulos Süd der Scheitelstrecke.
Der Bau der Großglockner Hochalpenstraße war zunächst in zwei große Abschnitte unterteilt:
- in die Nordrampe und
- in die Südrampe
Erst nach Beilegung des Variantenstreits im Spätsommer 1933 kam dann der dritte große Abschnitt, die Scheitelstrecke, dazu.
Baulose
Der Bau der Südrampe war in folgende Baulose unterteilt:
- Baulos 4: von Heiligenblut über das Fleißtal zum Kasereck; hier sollte nach dem ersten Entwurf die Scheitelstrecke abzweigen
- Daten: Länge 5,9 km, tiefster Punkt 1 301 m ü. A., höchster Punkt 1 931 m ü. A., Höhenunterschied 612 m, durchschnittliche Steigung 10,4 Prozent, Höchststeigung 11,8 Prozent;
- Baulos 5: vom Kasereck über das Guttal zum Schobereck; das ist der Punkt, an dem die alte Glocknerhausstraße in die neue Straße einmündet.
- Daten: Länge 2,7 km, tiefster Punkt 1 859 m ü. A., höchster Punkt 1 913 m ü. A., Höhenunterschied 54 m, durchschnittliche Steigung 2,0 Prozent, Höchststeigung 8,2 Prozent;
- Baulos 6: vom Schobereck bis zum Glocknerhaus mit angenäherter Benützung der Linienführung der bestehenden schmalen alten Glocknerhausstraße.
- Daten: Länge 4,5 km, tiefster Punkt 1 859 m ü. A., höchster Punkt 2 148 m ü. A., Höhenunterschied 289 m, durchschnittliche Steigung 6,3 Prozent, Höchststeigung 11,5 Prozent;
- Baulos 7: vom Glocknerhaus in die Talmulde des Pfandlschartenbaches und durch die Freiwand zum Parkplatz Kaiser-Franz-Josefs-Höhe I; hier hätte nach dem Willen von Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl seine Variante des Verlaufes der Scheitelstrecke durch den Pfandlschartentunnel einmünden sollen.
- Daten: Länge 2,9 km, tiefster Punkt 2 158 m ü. A., höchster Punkt 2 362 m ü. A., Höhenunterschied 214 m, durchschnittliche Steigung 8,0 Prozent, Höchststeigung 12,0 Prozent;
Baulager
Es gab in diesem Bereich folgende Baulager (Daten Spätherbst 1931):
- Baulager Fleiß mit 30 Mann
- Baulager Wegscheider mit 180 Mann
- Baulager Kasereck mit 225 Mann
- Baulager Guttal mit 280 Mann
- Baulager Palik mit 183 Mann
- Baulager Glocknerhaus mit 30 Mann
- Baulager Sturmhütte mit 260 Mann
- Baulager F. J. Höhe mit 139 Mann
Eröffnung 1932
Die Südrampe konnte bereits am 2. Oktober 1932 eröffnet werden.
Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten waren der österreichische Bundespräsident Wilhelm Miklas, Finanzminister a. D. Dr. Grimm als Präsident der Großglockner Hochalpenstraßen AG, die Landeshauptleute von Salzburg, Dr. Franz Rehrl, und Kärnten, Ferdinand Kernmaier, der Erbauer der Straße, Ing. Franz Friedrich Wallack, Fürstbischof Dr. Adam Hefter, für den Oesterreichischen Automobil-Club dessen geschäftsführendes Vorstandsmitglied Graf Pachta und Rittmeister Eisler, für den Salzburger Automobil Club Vizepräsident Kommerzialrat Edwin Schurich, Oberbergrat h.c. Dipl.-Ing. Dr. Karl Imhof, Rudolf Zrost und Sekretär Baron Seyfferitz, der Präsident des Kärntner Automobil-Clubs, Kommerzialrat Koutnik sowie zahlreiche weitere Ehrengäste anwesend.
Nach einer Feldmesse am Vormittag in Heiligenblut setzte sich eine Autokolonne in Bewegung und befuhr die neue Straße.
Weblink
- ANNO, Allgemeine Automobil-Zeitung, 1. Oktober 1932, ein Bericht über die Eröffnung der Südrampe von Heiligenblut bis auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Quelle
- Wallack, Franz: Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, zweite Ausgabe, anlässlich der 25-Jahr-Feier der Großglockner Hochalpenstraße, 1960, Springer Verlag, Wien
Baugeschichte im Überblick
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