Rose Pauly

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Rose Pauly, Künstlername von Rosa Pollak (* 15. März 1895 in Allodial Ellgoth, tschechisch Zpupná Lhota, Österreichisch-Schlesien; † 14. Dezember 1975 in Kfar Schmarjahu bei Tel Aviv, Israel) war eine deutsch-österreichische Sängerin.

Leben

Rose Pauly war die Tochter von Alexander Pollak und seiner Frau Antonie, geborene Slattner. Sie studierte von 1910 bis 1916 an der Wiener Musikakademie Gesang bei Rosa Papier, der Mutter von Bernhard Paumgartner, und trat seit 1915 öffentlich auf.

Bis 1933 war sie an verschiedenen Opern in Deutschland engagiert, war jedoch bereits vor der Machtübernahme Hitlers Opfer antisemitischer Übergriffe in der deutschen Presse. Dennoch konnte sie aufgrund der Fürsprache des Präsidenten der Reichsmusikkammer, Richard Strauss — sehr zum Missfallen des deutschen Propagandaministers Joseph Goebbels — noch bis zum 14. Februar 1934 an der Berliner Staatsoper auftreten.

Von 1933 bis 1936 war sie am Deutschen Theater in Prag engagiert und sang an verschienenen Bühnen in der Tschechoslowakei und in Österreich. Als ihr dies nach dem Anschluss aufgrund eines Auftrittsverbotes nicht mehr möglich war, emigrierte sie 1938 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dort stand sie von 1938 bis 1940 an der Metropolitan Opera in New York unter Vertrag. Außerdem sang sie an Opernhäusern in aller Welt. 1942 beendete sie nach einem schweren Sturz ihre Bühnenkarriere und wanderte 1946 mit ihrer Familie nach Palästina aus, wo sie seither als Gesangslehrerin tätig war.

Rose Pauly war verheiratet mit dem Kölner Wollgroßhändler Jean Dreesen, in zweiter Ehe seit März 1933 mit Dr. Hafis Haggag, einem ägyptischen Chirurgen an der Berliner Charité, in dritter Ehe seit Februar 1939 mit dem jüdischen Arzt Dr. Josef Fleischer aus Prag. Sie hatte eine Tochter, Margit (* 8. April 1931 in Wien).

Salzburgbezug

Rose Pauly trat in mehreren Rollen bei den Salzburger Festspielen auf, nämlich

1922 als "Donna Anna" in Don Giovanni,
1933 als "Färberin" bei Die Frau ohne Schatten und
in der Titelpartie der Elektra 1934 und 1937.

Dabei war sie für ihren ersten Einsatz 1922 kurzfristig aus Köln geholt worden, da zwei Wiener Staatsopernsängerinnen ausgefallen waren. So wurde ihr späterer Mentor Richard Strauss, der die Aufführungen leitete, auf sie aufmerksam.

Am 17. August 2020 wurde für sie vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.

Quellen