Rolf Ostheim
O. Univ.-Prof. Dr. iur. Rolf Ostheim (* 24. April 1925 in Graz, Steiermark; † 26. Dezember 2018 in der Stadt Salzburg) war ein österreichischer Musiker und Rechtswissenschaftler an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Paris-Lodron-Universität Salzburg.
Leben
Rolf Ostheim entstammt einer traditionsreichen Grazer Familie. Nach seiner Matura rückte er 1943 zur Wehrmacht ein und verlor aufgrund einer Kriegsverletzung ein Bein. Ab 1945 studierte er zunächst am Grazer Konservatorium Musik, legte 1950 an der Wiener Musikakademie die Staatsprüfung als Cellist, 1953 als Dirigent ab. Von 1954 bis 1956 war er Kapellmeister des Theaterorchesters in Baden bei Wien.
Ab 1954 studierte er an der Universität Wien Rechtswissenschaften und war währenddessen als Cellist in einem Grazer Konservatoriumsquartett, als Aushilfskraft im Grazer Opernorchester, als Leiter des neu gegründeten Gesangs- und Orchestervereins der Grazer Hochschulen und als Chorleiter der Wiener Akademischen Sängerschaft "Barden" tätig.
1958 promovierte Ostheim an der Universität Graz zum Doktor der Rechtswissenschaft, absolvierte seine Gerichtspraxis in Salzburg und wurde 1962 Richter am Oberlandesgericht Linz und am Landesgericht Salzburg. Ab 1966 war er Universitätsassistent bei Prof. Theo Mayer-Maly am Institut für Juristische Dogmengeschichte und Privatrechtsdogmatik an der Universität Salzburg. 1968 habilitierte er sich an der Universität Innsbruck mit einer Arbeit zur Rechtsfähigkeit von Verbänden im österreichischen bürgerlichen Recht. Am 24. Juni 1968 folgte seine Berufung zum ordentlichen Universitätsprofessor für Zivil- und Handelsrecht an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg.
Von 1970 bis 1971 und von 1977 bis 1979 war er Dekan der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg, ab 1989 Präses der zweiten Diplomprüfungskommission. 1993 wurde er emeritiert.
1970 gründete er die Salzburger Juristische Gesellschaft und war bis 2002 ihr Präsident.
Von 1973 bis 1985 war er künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters der Salzburger Kulturvereinigung.
Rolf Ostheim war verheiratet mit der Tanzpädagogin Trude Ostheim (* 19. April 1921; † 9. Mai 2004)[1], die seit 22. September 1955 mit Marianne Buchberger in der Bergstraße 22 das Tanzstudio Pichy leitete.
Quellen
- Homepage der Paris-Lodron-Universität Salzburg
- Aicher, Josef; Koppensteiner, Hans-Georg: Rolf Ostheim als Wissenschaftler und akademischer Lehrer, in: Beiträge zum Zivil- und Handelsrecht. Festschrift für Rolf Istheim zum 65. Geburtstag. Wien, Dr. Anton Orac Verlag, 1990
- Heinz Klier: Rolf Ostheim als Musiker, in: Aicher, Josef; Koppensteiner, Hans-Georg (Hg.): Beiträge zum Zivil- und Handelsrecht. Festschrift für Rolf Istheim zum 65. Geburtstag. Wien, Dr. Anton Orac Verlag, 1990